09.05.2009
Bestenfalls Durschnitt
Also ich bin sehr enttäuscht von Velvet Assassine. Der Spielablauf ist dermaßen linear, berechnend und einschläfernd, dass man das zunächst kaum glauben mag. Grafik/Musik/SFX sind stimmig. Selbst die deutsche Synchro ist gelungen. Allerdings nützt das alles nichts, wenn man sich mit dem mehr als schlechten Gameplay anzufreunden versucht. Einfach dargestellt biete VA viele einzelne kleine Räume. Dort gibts entweder Morphium (Spezialattacke), Munition, ne Waffe, Schlüssel, Dokumente, Sammelstück (damit lässt sich geringfügig der charakter modifizieren, beispielsweise Erhöhung der Schleichgeschwindigkeit usw.) oder einen Hebel/Schalter womit man diverse Licht- bzw. Stromquellen ein/ausschalten kann. Um das ganze ein wenig zu erschweren patrulieren ein paar Nazi-Soldaten in den jeweiligen "Räumen". Diese kann man noch anlocken (pfeifen) oder täuschen (indem man sich eine ss-uniform anzieht) aber auch einfach via Holzhammermethode abstechen/abknallen.
Der Witz an dem Gameplay ist allerdings, sobald man den "Raum" verlässt ist der Charakter quasi in Sicherheit. Soldaten verfolgen einen weder durch Türen, noch auf andere Ebenen bzw. Stockwerke und selbst wenn sie es tun würden, agiert die KI so selten dämlich, wie ich das in noch fast keinem Spiel gesehen habe. Im prinzip kann man durch eine Tür einen Raum betreten, einen Soladaten abknallen, bestenfalls werden dann seine Kameraden (allerdings nur die im SELBEN Raum) aufmerksam und danach den Raum wieder verlassen, so das man in Sicherheit ist und solbald sich die Aufregung geleget hat, wieder den Raum betreten und den nächsten um die Ecke bringen. Soviel schonmal zum "Gameplay"...naja...
Velvet Assassine bekommt von mit TROTZDEM noch 3 Sterne, da mir die Atmosphäre und die Story recht gut gefällt. Hätte das Spiel ein Gameplay a la Hitman oder Thief und eine passende KI spendiert bekommen, hätte es ein TOP-Titel werden können; nur leider hat es das nicht! Wer auf Stealth-Action steht, wird jedenfalls mit zahlreichen anderen Games besser bedient. Hitman, Thief, Metal Gear Solid oder Cold Zero sind allesamt wesentlich besser!
Gegen Ende mutiert VA sogar noch fast zu einem Ballerspiel. Selbst wenn man versucht, die späteren Missionen wie via schleichen zu meisten, rennen aus gescripteten events urplötzlich Soldaten auf einen zu. Sobald man allerdings heraus hat wann bzw. woher diese kommen, ist das Spiel keine herausforderung mehr. Man rennt einfach an einen sicheren Ort, beispielsweise eine enge Gasse und wartet bis die Hirnies alle nach der Reihe sich selbst zum Abschuss freigeben. Für ein 2009er Titel ist das meiner Ansicht nach einfach zu wenig. Mit einer Spielzeit von vllt grade mal 15h befindet sich VA auch am Bodensatz moderner Spiele. Zumal das Spiel auch keinerlei wiederspielwert hat!
