24.05.2010
Schöner Mario Kart-Klon mit eigenem Charme
Sonic & Sega All-Stars Racing
"Was Mario kann, das kann Sonic schon lange", muss sich Sega wohl gedacht haben und serviert uns mit "Sonic & Sega All-Stars Racing" einen neuen Titel aus dem Funracer-Genre. Doch kann der blaue Igel mit dem berühmten Klemptner mithalten? Das alles und vieles mehr erfahrt ihr in dieser Review.
Auf die Plätze, fertig, losss!
Ich glaube jeder, der schon einmal einen (Fun-)Racer gespielt hat, müsste wissen, was das Ziel eines solchen Spiels ist. Und zwar: Ihr müsst als erster die Ziellinie überqueren, bevor eure Gegner dies tun. Hierbei bildet auch "Sonic & Sega All-Stars Racing" keine Ausnahme (Mehr dazu erfahrt ihr im Abschnitt "Steuerung..."). Aber auch jeder, der sich nicht als Hardcore-Zocker bezeichnet, dürfte keine Probleme mit dem Spielprinzip kriegen, denn Sega hat nämlich für diesen Anlass ein kleines Tutorial auf die Disc gebracht, welches jeder beim erstmaligen Spielen durchlaufen muss. Danach dürft ihr das Hauptmenü bewundern, das sehr übersichtlich gestalt ist. Nun werde ich euch aber erstmal etwas über die Steuerung und weitere Dinge berichten.
Steuerung, Strecken, Sounds, Charaktere und mehr!
Die Steuerung hat Sega eigentlich sehr einfach und schlicht gestaltet. Ich besitze übrigens die Xbox 360-Version. In dieser gebt ihr mit der rechten Schultertaste Gas. Mit der linken Schultertaste habt ihr die Gelegenheit zu bremsen oder zu driften. Letzteres sorgt dafür, dass sich ein drei stufiger Boost auflädt, der je nachdem wie lange ihr driftet unterschiedlich stark ausfällt. Doch das ist nicht die einzige Möglichkeit um an einen Geschwindigkeitsschub zu gelangen. Auf den Rennstrecken gibt es nämlich auch sog. "Boost-Felder", die man durch ihre grelle Farbe nicht übersehen kann. Die Lenkung eures Fahrzeugs steuert ihr übrigens mit dem linken Stick. Mehr gibt es zu der Steuerung eigentlich nicht zu sagen.
Wie schon erwähnt: Das Ziel ein Funracers ist einfach(Siehe oben). Allerdings gibt es während eines Rennens Dinge, die euch das Leben schwer machen, und Dinge, die sehr nützlich sind. Gegenstandskapseln gehören eindeutig zu den Letzteren. Diese sind überall auf den Strecken verstreut und können "K.O-Handschuhe", "Raketen" und "Superhupen" beinhalten(Mario Kart lässt Grüßen). Wenn ihr mit diesen Gegenständen einen Gegner trefft, verliert er an Geschwindigkeit und ihr könnt an ihm vorbei ziehen. Es gibt aber auch Gegenstände die euch schützen, wie z. B. Schilde. Ihr solltet daher immer Ausschau nach solchen Gegenstandskapseln halten. Dann gibt es auch noch den sogenannten "All-Star". Dieser Move ist bei jedem Charakter unterschiedlich. Er verfolgt aber ein gemeinsames Ziel. Und das lautet, so schnell wie möglich auf Position 1 zu gelangen und dabei möglichst viele Gegner aus der Bahn zu werfen. Diesen All-Star-Move erhaltet ihr, wenn ihr die besagten Gegenstandskapseln einsammelt. Die Chance einen solchen Move zu bekommen ist übrigens deutlich höher, wenn ihr relativ weit hinten platziert seid.
Nun zu den Charakteren: Neben Sonic & Co. werdet ihr im Spiel auch alte Sega-Charaktere wieder sehen, wie z. B. Ryo Hazuki aus Shenmue, Alex Kidd oder B.D. Joe. aus Crazy Taxi. Jeder Charakter hat übrigens nur ein Fahrzeug, welches spezielle Eigenheiten besitzt. Aiai's Fahrzeug besteht zum Beispiel aus Bananen. Manche Charaktere besitzen jedoch auch Motorräder, wie z. B. Shadow oder Alex Kidd. Xbox 360-Fans können sich übrigens über einen exklusiven Charakter freuen. Dieser ist kein geringerer als Banjo & Kazooie. Außerdem ist es auf der letzteren Version möglich, mit seinen eigenen Xbox Live-Avatar über die Rennstrecken zu düsen. Apropos Strecken: In Sonic & Sega All-Stars Racing gibt es insgesamt 24 an der Zahl. Diese sind meistens sehr schön bunt gestaltet, strotzen nur so vor Details und erinnern sehr an alte Sega Abenteuer. Ersteres fällt einem besonders bei den "Samba de Amigo"-Maps auf, die von knallbunten Effekten nur so wimmeln. Allerdings gibt es auch einige Karten, bei denen man beim erstmaligen Durchfahren einbisschen die Orientierung verliert. Solche Momente sind im Spiel aber eher selten anzutreffen. Im folgenden Video könnt ihr euch ein Eindruck zu den Rennstrecken machen. Aber nicht nur die Strecken wecken die Erinnerungen an alte Sega-Abenteuer, sondern auch die Musik, wie z. B. der Song "Crank the Heat up!!" aus "Sonic Adventure" oder "Bossa Nova of Briny Air" aus "Billy Hatcher and the Giant Egg". Diese Songs werden aber leider während des Spiels durch irgendwelche 08/15-Kommentatoren gestört, welche man aber zum Glück im Menü unter Optionen ausschalten kann. Danke Sega.
Kommen wir nochmal auf das Hauptmenü zurück. Dieses ist in die Bereiche "Einzelspieler", "Multispieler", "Optionen", "Einkaufen" und "Lizenz" unterteilt. Im Einzelspieler-Modus habt ihr insgesamt 4 verschiedene Möglichkeiten, die ich nun im einzelnen erklären möchte.
Einzelrennen: In diesem Modus könnt ihr euch einen Charakter und eine Strecken auswählen und einfach Just4Fun ein paar Rennen fahren. Dabei habt ihr auch unter anderem die Gelegenheit, die Renndistanz und die Schwierigkeitsstufe einstellen.
Grand Prix: Der Grand Prix-Modus ist in insgesamt 6 unterschiedlichen Pokalrennwettbewerben aufgesplitet, die wiederum jeweils 4 einzelne Rennen umfassen. Dabei werden immer am Ende des jeweiligen Rennens die erspielten Punkte in eine Gesamttabelle übernommen. Beispielsweise erhält der Erstplatzierte eines Rennens 10 Punkte. Nach dem ihr alle 4 Rennen eines Pokalrennwettbewerbs absolviert habt, folgt die Siegerehrung, wo der Führende einen Pokal bekommt.
Missionen: Hier habt ihr die Aufgabe insgesamt 64 Missionen zu bestreiten. Diese lauten zum Beispiel: "Ringe so weit das Auge reich! Schnapp sie dir schnell, bevor die Zeit abläuft!" oder "Dr. Eggman macht gerade ein paar Zielübungen in der Letzten Festung! Schiess auf die Ziele, um zu punkten!". Meistens müsst ihr Ringe einsammeln, während eines Rennens durch grüne Zeittore fahren um mehr Zeit zu bekommen oder in einem Rennen solang wie möglich driften. Um weitere Aufgabe freizuschalten, müsst ihr mindestens den Rang "A" erreichen. Die Missionen sind eigentlich eine nette Idee, wiederholen sich aber im Laufe der Zeit ständig. Außerdem habt ihr diese auch in guten 2 Stunden geschafft.
Zeitrennen: Wie der Name schon sagt, tretet ihr hier gegen die Zeit an und versucht eure eigene Bestzeit zu verbessern. Zusätzlich dazu könnt ihr versuchen die Zeit des Mitarbeitergeistes der jeweiligen Strecke zu schlagen. Bei diesem Modus ist es auch möglich, sich mit Xbox Live zu verbinden um somit zu sehen, wer auf der jeweiligen Strecke der Schnellste ist.
Den Multiplayer-Modus konnte ich bislang mangels Mitspieler und fehlenden Xbox Live-Gold Account noch nicht antesten. Allerdings weiß ich, dass es möglich ist, mit bis zu 3 Mitspielern über einen Splitscreen oder online mit bis zu 7 Mitspielern über die Rennstrecken zu rasen.
In jedem Spielmodus erhaltet ihr nach dem Abschluss eines Rennens SEGA-Meilen(Auch im Multiplayer-Modus), je nachdem, wie weit du gefahren bist und in welchem Modus du gespielt hast. Die verdienten SEGA-Meilen kannst du dann im Bereich "Einkaufen" gegen zusätzliche Charaktere, Strecken und Songs eintauschen. Im Bereich "Lizenz" habt ihr dann die Möglichkeit, eure eingekauften Charaktere, Strecken und Songs anzusehen. Letztere könnt ihr dort auch abspielen und euch anhören. Außerdem findet ihr in dem besagten Bereich auch noch eure sog. "SEGA-Lizenz". Diese zeigt wie viele SEGA-Meilen ihr bereits besitzt und wie lange ihr in dem Spiel verbracht hat. Je nach Höhe dieser Werte, erhaltet ihr eine blaue, gelbe, rote, bronzene, silberne oder goldene SEGA-Lizenz.
Fazit:
Schon lange habe ich auf einen guten Fun-Racer gewartet, der auch für die Xbox 360 erscheint. Mit Sonic & Sega All-Stars Racing hat dieses Warten ein Ende. Bereits als ich meine erste Testfahrt mit Sonic abgeschlossen haben, habe ich dieses Spiel in mein Herz geschlossen. Allerdings muss ich sagen, dass man schon sehr viel von Mario Kart geklaut hat. Aber Trotzdem: Die Strecken sind bunt, die Charaktere und Song wecken die Erinnerungen an die "guten alten Zeiten" und die Grafik ist auch auf einem hohen Niveau. Daher mein Rat: Für Xbox 360- und PS3-Zocker bildet "Sonic & Sega All Stars" eine mehr als gelungene Alternative zu "Mario Kart". Alle Wii-Besitzer fahren mit dem Klempner aber immer noch am besten.
Pro: kunterbunte Strecken, erinnerungsweckende Charaktere und Songs, SEGA-Meilen, einfache Steuerung, viele Single- und Multiplayer-Modi, All-Star-Move
Contra: nervige 08/15-Kommentatoren, ein paar unübersichtliche Strecken, wiederholende Missionen
Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Gameplay: 9/10
Umfang: 8/10
Endnote: 8,5
29.03.2010
Fun-Racer ohne Fun!
Ich kann die positiven Rezensionen nicht einmal ansatzweise nachvollziehen. Selten habe ich ein derart chaotisches, farbüberfrachtetes und ausschließlich vom Zufall bestimmtes Rennspiel gespielt. Die Strecken sind teilweise so bunt und grell, dass einem schon nach wenigen Runden die Augen tränen. Orientierung ist so gut wie unmöglich, da der Verlauf der Strecken oft nicht zu erkennen ist. Die Fahrzeuge sehen zwar unterschiedlich aus, steuern sich aber alle gleich schwammig. Die größte Frechheit ist allerdings, dass der Rennausgang allein vom Zufall abhängt. Permanent wird man von irgendwelchen Bomben oder anderem Blödsinn getroffen, ohne zu wissen, warum oder wieso. Und selbst wenn man einen Vorsprung herausgefahren hat, sorgt ein Gummibandeffekt dafür, dass die Gegner einem sofort wieder an den Fersen kleben. Extrem peinlich: Fällt man im Multiplayer-Modus zu weit zurück, gibt's ein Mega-Powerup, das einen bis an die Spitze katapultiert. Da ist es spannender, die Platzierungen auszuwürfeln!
Fest steht, dass das mein erster und letzter "Fun"-Racer war, denn Spaß hatte ich bei diesem Spiel nur einmal: Als ich die CD aus der Konsole nahm, um mein Forza Motorsport 3 wieder einzulegen. Ich mag hier fraglos nicht die Zielgruppe sein, aber wer "Autorennen" spielen will, sollte von diesem Game die Finger lassen.
