29.05.2010
Umständlich, langatmig, schlecht erzählt und nicht eingängig
Der erste Eindruck eines Spiels (aber auch Films, Buches...) ist einer der Wichtigsten überhaupt. Das wissen auch die Entwickler dieser Medien und geben sich mit dem Einstieg besondere Mühe. Bei mir hat der Titel leider an dieser Stelle keine Wirkung gehabt:
Der Beginn des Spiels
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...ist ein recht langatmig erzählter Einstieg, der mit ein paar stilistischen Anleihen aus der klassischen Westernzeit (12 Uhr Mittags/High Noon; Spiel mir das Lied vom Tod etc.) versucht, die passende Stimmung aufkommen zu lassen (was völlig okay ist). Ich fand's ein bisschen zu aufgesetzt und hohl. Fesseln, neugierig machen oder Stimmung aufkommen lassen konnte das Intro jedenfalls nicht.
Dann gibt es im weiteren Verlauf zwischenmenschliche Kontakte zwischen Protagonist und einigen Nebendarstellern, die irgendwie falsch wirken. Als würden bekannte Beziehungskonzepte abgespult. Eine flüssige und schlüssige Entwicklung der Beziehung war es aber nicht. So war beispielsweise die weibliche Nebenrolle zu Beginn viel zu persönlich und nicht nachvollziehbar dankbar und anhänglich, ohne dass ich als Spieler Ereignisse erlebt hätte, die das begründet hätten. Das mag mit der (eingeschränkt) freien Kombinierbarkeit von "Missionen" zusammenhängen, die ein chronologisch richtiges Erzählen erschweren.
Es ging dann weiter mit kleineren "Missionen", die Einführungscharakter hatten. Zwischendurch gab es immer einige Unterhaltungen während des Herumreitens, denen ich nur halb folgen konnte - Entweder ich schaute auf den Hautschirm, um dem Weg mit meinem (übrigens sehr schön animierten, aber umständlich steuerbaren) Pferdchen zu folgen, habe dafür aber kaum etwas von der nicht-synchronisierten amerikanisch-englischen Unterhaltung verstanden. Oder ich habe den Text am unteren Bildrand gelesen, bin dafür aber immer wieder etwas vom Weg abgekommen. Die fehlende Übersetzung der Sprache empfand ich als sehr störend.
Jedenfalls wurde ich dann bald in einer kleinen (wegen fehlender normaler Bevölkerung unnatürlich steril/aufgesetzt wirkenden) Stadt zurückgelassen und sollte mit einer Kutsche zurückfahren. Als ich dann eine gefunden habe, schleuderte ich den Fahrer ungewollt von seinem Sitz und kaperte das Gefährt. Ich als unbescholtener nicht-GTAler hätte gerne vorher mitgeteilt bekommen, dass ich nicht den Kutscher anwählen darf, sondern nur die Passagierkabine, um die Situation zu vermeiden.
Nun, plötzlich war ich ein gesuchter Verbrecher, wurde von der halben Stadt gejagt, habe mir eine kleine Schießerei geliefert und erlag schließlich meinen Wunden. Naja, gut, dann lade ich den alten Speicherstand, denke ich, und mach's besser. Doch anstatt des Menüs finde ich mich bei der Farm mit der Lady wieder und erhalte irgendeinen willkürlichen Auftrag. Ich bin verwirrt: Wie jetzt? Bin ich jetzt gesuchter Verbrecher (will ich doch nicht sein)? Oder wurde doch der alte Spielstand automatisch geladen? Aber wieso geht's dann jetzt mit was anderem weiter? Und warum weiß die Dame nicht, dass ich eine halbe Stadt niedergeschossen habe und erzählt einen davon, wie edel ich bin?
Weiterer Verlauf
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Irgendwann habe ich aufgegeben, auf eine schön erzählte Geschichte zu hoffen und habe mich damit abgefunden, dass mir immer kleine Fetzen der Story zugeworfen werden, die nicht unbedingt fugenlos zusammenpassen, aber später ein großes Ganzes bilden. Dafür würde vielleicht das Spielerlebnis fesseln.
Leider traf das auch nicht zu. Viel zu häufig entfiel es auf endlose Rumreiterei. Irgendwann wurden auch die schönen Pferdchenanimationen langweilig. Die kleinen, sinnlosen Einsätze und Tätigkeiten nervten nur noch (warum kann man die Tier-Ausweide-Sequenzen nicht wegdrücken?), weil es einfach nicht mit dem Ganzen voranging. Die Actionteile selbst (Multiplayer inklusive) waren halt okay, aber absolut nichts Besonderes, das sich in besonderer Weise von anderen Spielen des 3rd-person-genres abheben würde.
Resumee und Spielaufgabe
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Letztlich war ich irgendwann nach mehreren Sitzungen gelangweilt und hatte nicht mehr die Motivation, das Spiel nochmal einzulegen. Dafür wurde für die investierte Zeit zu wenig Unterhaltung, weder auf Story- noch auf Actionebene geboten.
Die fehlende deutsche (Stimmen-)Synchronisation, die doch eher mittelmäßige Grafik, die langatmig erzählte Story, die wenig aufregenden Actionsequenzen... alles war zu charakterlos für meinen Geschmack.
Für mich ist es auch Aufgabe eines Spiels, für die notwendige Motivation zum Spielen zu sorgen. Sich irgendwo stunden-/tagelang durchzubeißen, nur damit dann irgendwann (vielleicht) ein Aha-Erlebnis kommt, ist einfach nicht mein Ding. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar.
Ich werd's jetzt weiterverkaufen. Es gibt ja genügend Spieler, die andere Erwartungen haben und andere Schwerpunkte setzen als ich.
Schlussbemerkung
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An jene, die der Rezension widersprechen möchten: Geschmäcker sind verschieden. Diese Rezension ist genau genommen keine Bewertung des Spiels an sich, sondern eine Bewertung der Beziehung Spiel-Spieler, wie ich sie erfahren habe.
Und da sowas nun einmal individuell verschieden ist, sollte jedem das Recht auf seine Meinung und sein Erleben gegeben werden.
Und das hat Vorteile. Ich finde, dass ein Produkt von verschiedenen Perspektiven aus (von verschiedenen "Testern") beleuchtet werden sollte. So kann man als Interessent aus dem Facettenreinchtum verschiedener Bewertungen jene heraussuchen, die den eigenen Erwartungshorizont widerspiegeln.
29.05.2010
Faszinierend, fesselnd, süchtig machend!!!
Hallo!
Ich habe jetzt ca. 36 Stunden Spielzeit hinter mir und bin immer noch fasziniert, wie am ersten Tag!!!
Es gibt soviel Abwechslung im Spiel, dass wenn es mal langweilig zu werden droht, ich einfach mal was Anderes mache. Möglichkeiten gibt es mehr als genug.
Es ist auch hin und wieder sehr entspannend auf einer Veranda zu stehen und den unglaublichen Anblick eines Gewitters bei Nacht zu betrachten. Die Geräusche und die visuellen Effekte sind einfach nur weltklasse.
Und wenn ich genug von all dem habe, folge einfach mal ein bisschen der sehr interessanten Story...
Selten hat mich ein Game so lange motiviert, immer weiter zu spielen.
Von daher kann ich Red Dead Redemption nur empfehlen und hoffe, dass es alle Verkaufsrekorde brechen wird... Diese Art von Kunst sollte belohnt werden!!!
Danke Rockstar!!!
28.05.2010
Anfangs euphorisch - nach 6Std. gelangweilt.
Also ich war wirklich heiß auf das Game und habe nicht, wie sonst, vorsicht walten lassen.
Bin ja von Rockstar schon viel heiße Luft gewohnt. Dick Werbung und dann läuft GTA 4 nicht auf ATI-Gfx etc.
Nun zum Spiel.
Egal wo man in der "Story" ist, die Aufgaben sind stinklangweilig gleich.
Ok, mal soll man ein Rennen mit Kutschen oder mit dem Pferd gewinnen.
Immer wieder tauchen die gleichen Nebenmissionen auf, wo man jemanden vom Galgen retten soll oder vier Vögel in einer
wenig kritischen Zeit abschiessen soll etc. Nach dem 5mal wo einer daherkommt und einen vom Pferd schubst ist man gelangweilt.
Bankraub lohnt nicht, sind 60Dollar drin und man kann mit einer Bestechungssumme von 5$ an den Augenzeugen wieder rausspazieren und alles ist ok. Haha!
Ladenüberfall das gleiche, ich kaufe eine Gun für 150$ und raube den gleich aus - was hat der in der Kasse? 12Dollar? Wo ist mein Geld hin?
Kopfgeld verdienen ist auch harte Arbeit, da schnappt man sich den Knaben und fesselt den - reitet zurück und wird von irgendwelchen Kumpels aus dem Nix verfolgt.
Da ballert man die Nieder, dummerweise ist da irgendwo ein Unschuldiger in der Gruppe am reiten und zack hat man selber Kopfgeld :-/
Die Tiere in der Welt tauchen aus dem Nix auf und dann wenn man welche braucht sucht man sich den Wolf oder muss den Köder auslegen - wo sind die riesen Herden?
Die Story ist ja ganz nett gemacht und auch teilweise recht lustig, die weiblichen Figuren im Spiel sehen ziemlich mies aus, die männlichen dagegen wirken überzeugender und passen in diese Welt.
Pokern, Blackjack, Würfeln, etc. machen zwischendurch wirklich Spass - leider besonders beim Pokern wirkt alles sehr steif und langatmig/leblos.
Das Reiten ist toll gemacht worden - leider ist die Umgebung wohl bischen lieblos in der Basis, da man immer irgendwo hängen bleibt und das wirkt hacklig.
Toll finde ich die Tag/Nacht-Wechsel und die Wettereffekte.
Schlecht finde ich das man zwar Pflanzen sammeln und Tiere häuten kann, leider kann man damit nur Geld machen und nicht seinen Char mit nützlichem ausstatten kann.
Jetzt zum Multiplayer.
Wir haben genug Leute für eine 8er Gruppe, doch jagen gehen ist nur einmal lustig.
Beim zweiten Mal ist es nicht mehr so interessant, da es ja nichts bringt.
Man tötet sinnlos und ohne Statistik. Hier ist potenzial verloren gegangen. Klar am Anfang ist es Teil einer Herausforderung, aber das ist doch keine Herausforderung Lobo zu erlegen.
Wenn man mit 8Freunden in der Lobby ist, haben nur noch weitere 8 Leute Platz und was bringt das in einer so großen Karte?
Hier kommt erst bischen Spass auf wenn man min. mit 32 oder 64 besser 128 Leuten unsinn machen kann.
Die einzige Herausforderung die bischen Spass mit der Gruppe macht ist 7500$ oder mehr Kopfgeld zu erreichen.
In der freien/Privaten Lobby sind interessante Herausforderungen dünn gesäht, die paar Bandenverstecke sind schnell erledigt und wiederspielwert bei null.
Auch Deathmatch und co nervt, wenn man irgendwo hängen bleibt und dann einen Schuss in den Rücken bekommt.
In Gebäuden nervt die Kameraperspektive gewaltig.
Individualisierung der Charakter fehlt eigentlich komplett - schade.
Und die größte verarsche ist ja die Limited Edition wo man den Zusatzkram nur im Singleplayer nutzen kann. -/-
Also hier wurde viel Potenzial verschenkt und ich hoffe es wird nachgereicht.
Deathmatch etc. kann ich bei vielen anderen Spielen besser spielen, die wie bei Lost Planet2 noch einen tollen Koop-Teil haben.
Wenn Rockstar den Koop nachreicht gibt es ggf. ein bis zwei Sterne mehr.
In dem jetzigem Zustand ist das hier nicht den Hype wert.
Steinigt mich, aber das Spiel hat keine 90er Wertung verdient! :-)
