08.06.2010
Der Prinz ist zurück
Und zwar jener, den wir in der Sands of Time Trilogie spielen durften. Dieser Titel Die vergessene Zeit, auf englisch forgotten sands, ist ein Interquel, es spielt zwischen dem ersten Teil und den Geschehnissen von Warrior Within. Die Handlung ist schnell erzählt, der Prinz soll von seinem Bruder Malik lernen ein Reich zu führen. Leider wird dessen Stadt von unbekannten Invasoren angegriffen und eine Niederlage scheint unausweichlich, also befreit Malik entgegen des Rats des jüngeren Bruders die legendäre Armee Salomons um die Feinde zu vernichten. Leider gab es wohl ein paar Fehler in der Legende und die Armee bekämpft ALLE Menschen, angeführt von dem Ifrit (ein Feuer-Dschinn) Ratash. Der Prinz muss es richten und bekommt Unterstützung von Raziah, der letzten Dschinn in Salomons ehemaligem Reich. Sie verleiht dem Prinzen die Macht über die 4 Elemente, die sowohl im Kampf als auch besonders in den Akrobatik- und Rätsel-Passagen des Spiels verwendung finden.
Der Spielverlauf ist bekannt und wie in den Teilen der Trilogie zuvor, eine gute Mischung aus Kämpfen und Akrobatik sowie Rätseln. Leider haben die Mannen von Ubi das Kampfsystem in diesem Teil etwas vermurkst, es ist einfach zu simpel. Es gibt keine Combos, die Aktionen im Kampf sind extrem limitiert, das ist sehr sehr schade, denn jene Kämpfe aus The two Thrones in frischem HD-Gewand wären einfach perfekt gewesen. Bei Rätseln und Akrobatik ist aber erfreulicherweise alles beim alten geblieben, gewohnt gut. Ergänzt wird das Gekraxel und gehüpfe nun durch das Element Wasser, das der Prinz für kurze Zeit einfrieren kann und somit für Interaktion nutzbar wird. Das ist wirklich genial umgesetzt und eine tolle Idee obendrein. Die Akrobatik geht butterweich von der Hand die Steuereung ist schnell erlernt, auch hier gewohnt hohe Qualität. Es macht einfach Spaß von Säule zu stange zu wasserfontaine zu wand zu springen, einen Wasserfall erstarren zu lassen, an ihm hochzulaufen und sich abzustoßen um eine höhere Ebene zu erreichen. Dieses Beispiel ist noch eine der simpleren aneinanderreihung von Aktionen, im späteren Verlauf gilt es viel komplexere Wasseranlagen zu überqueren.
Die neue High Definition Optik steht dem Prinzen gut, das Spiel sieht wirklich schön aus. Ein paar mehr Rendersequenzen wären schön gewesen, aber so muss das gute Intro reichen, die Spielgrafiksequenzen sind auch schön anzusehen.
Akustisch muss ich nun aber meckern: Der Prinz wird leider nicht mehr von David Nathan (deutsche Stimme Johnny Depps und Christian Bales) Synchronisiert, vermutlich weil er hier ja noch etwas jünger ist, aber irgendwie mag ich mich nicht an den neuen Sound gewöhnen. Raziah klingt auch etwas merkwürdig, ob das absicht ist, weiß ich erst, wenn ich das Spiel beim nächsten Mal auf Englscih zocke, man hat nämlich die freie Wahl zwischen vielen Sprachen und Untertiteln im SPIELMENÜ das ist vorbildlich!
Die Musik gefällt und ist weder besonders aufdringlich, noch ist sie zu unauffällig.
So, wenn man diese Rezension liest merkt man, dass ich eigentlich nicht sooo viel zu meckern habe, warum also nur drei Sterne? Das hat den guten Grund des vermurksten Kampfsystems, viele beschweren sich dadrüber und ich hoffe, dass Ubisoft wieder auf die Kunden reagiert und da was ändert für den nächsten Teil. Weiterhin bin ich leider etwas verwöhnt von der Trilogie zuvor, die Story von Forgotten Sands ist ganz nett, aber die Charaktere kommen leider nicht an Farrah, der Herrscherin, oder des dunklen Prinzen heran. Außerdem ist Ratash irgendwie nicht böse genug, der Wesir war eindringlicher. Raziah ist ein schwacher Sidekick im Vergleich zum dunklen Prinzen oder Farrah, wenngleich ein paar Dialoge doch recht witzig sind, erreichen sie nciht die Qualität der Vorgänger. Übrigens schrieb einer meiner Vorredner, es sei lächerlich, dass der Prinz laufend Monologe führe. Das ist definitiv keine Neuerung, er hat uns schon immer gesagt was er gerade denkt. Was ich jedoch wirklich vermisst habe war ein Bindeglied zwischen Sands of Time und Warrior Within, welches dieses Spiel doch darstellen soll, ein Auftritt des Dahakas wäre z.B. sehr nett gewesen. Allerdings kann man davon ausgehen, dass wir noch ein Abenteuer zu spielen bekommen, dass in dieser "vergessenen Zeit" spielt, sieben Jahre sind lang und am Ende dieses Teils ist der Prinz noch nicht das Kampfschwein, das er in WW ist.
Ich empfehle dieses Spiel nur bedingt, einen Vollpreis ist es nicht wert, alleine wegen der kurzen Spielzeit, aber als Budget-Titel sollten alle zuschlagen, die ein Fan des Prinzen sind, alle anderen könnten noch enttäschter sein, als der gemeine Fan an sich, denn irgendwie will man "mehr" wenn man Forgotten Sands zockt.
08.06.2010
Genialer Titel, leider mit Bugs...
Persiens Thronfolger springt wieder! Nach dem Ausflug in die CEL-Shading-Optik besinnt man sich wieder alter Tugenden und liefert ein Spiel, das einen sehr ausgewogenen Mix aus Rätseln, Sprung- und Klettereinlagen sowie HackŽnŽSlay der Marke God Of War / Darksiders / DanteŽs Inferno liefert. Natürlich gibt es auch wieder ein paar Zeit-Spielereien und eine schicke Hintergrundgeschichte.
Der junge Prinz will seinen älteren Bruder Malik besuchen, doch findet er die Heimatstadt belagert vor. Der Gegner scheint übermächtig, und so beschließt Malik, die mystische Armee des König Salomon zu entfesseln, um das Blatt zu wenden. Wie sich aber alsbald herausstellt, ist das nicht unbedingt eine sehr gute Idee gewesen, denn bei der Armee handelt es sich keineswegs um Diener des Weisen Königs, sondern um eine Armee aus Untoten, bestehend aus Sand und Magie, die unter der Führung des Ifriten Ratash danach trachtet, das ganze Land zu vernichten. Nun liegt es am Prinzen, die Armee wieder zu bannen und den Ifrit zu besiegen. Unterstützt wird er hierbei durch die Dschinn Razia, die ihn mit verschiedenen magischen Kräften ausstattet...
PRINCE OF PERSIA - DIE VERGESSENE ZEIT ist der nunmehr achte Teil aus der Reihe um den Prinzen. Inhaltlich lässt es sich am ehesten in die Dreierreihe The Sands Of Time", Warrior Within" sowie The Two Thrones" einsortieren.
Dass das Spiel zeitgleich zum Kinofilm erscheint, hat im übrigen lediglich Marketing-Hintergründe, ansonsten sind Film und Spiel inhaltlich nicht miteinander verknüpft, und auch zwischen den einzelnen Konsolen gibt es unterschiedliche Versionen...
Anfänglich werdet ihr noch das Gefühl haben, dass sich der Prinz ein wenig schwerfällig bewegt, das liegt aber vielmehr daran, dass die richtige Steuerung erst ein wenig Übung erfordert und nicht automatisch in Fleisch und Blut übergeht. Gerade in späteren Passagen, wenn es gilt, innerhalb kürzester Zeit die unterschiedlichen Spezialfertigkeiten miteinander zu kombinieren und auch richtig zu timen, müsst ihr die Tastenbelegung schon im Schlaf können, sonst segnet ihr ganz schnell das Zeitliche...
Diese Kombinations-Sprungpassagen bilden nicht nur den forderndsten, sondern auch den unterhaltsamsten Teil des Spiels. Die Intermezzo-Gemetzel reichen aus, um für eine nötige Abwechslung zu sorgen, im Gesamtbild sind diese Stellen aber bei weitem nicht so gefährlich, wie beispielsweise Sprungpassagen, bei denen ihr gegen dornenbewehrte Schwungbalken, Bolzenschussanlagen, Beilpendel, Sägeblätter in der Wand oder Dornen aus dem Boden all euer Geschick beweisen müsst.
Das Spiel wird euch schnell in seinen Bann ziehen. Die Märchen aus 1001 Nacht scheinen greifbar, wenn man sich die liebevoll gestalteten Level im Königspalast anschaut. Grafisch macht THE FORGOTTEN SANDS (wie es im Original heißt) einiges her, und auch der Sound weiß schnell zu begeistern (inkl. einer gelungenen Synchronisation). Ein automatisches Speichersystem mit insgesamt sehr fairen Rücksetzpunkten erspart euch vermeintlich jeglichen Ärger, wenn da nicht eine Kleinigkeit wäre:
Prinz von Persien - König der Bugs? Leider zeigt das Spiel an einigen Stellen unschöne Programmierfehler, die teilweise dafür sorgen, dass ihr in einer Sackgasse sitzt und nicht mehr weiterkommt (es sei denn, ihr löscht den aktuellen Autosave-Punkt in eurem Dashboard, was euch aber um einiges zurückwirft). Das ist nicht nur frustrierend, sondern eigentlich auch ein Ding der Unmöglichkeit. So etwas darf einem Programmierstudio normalerweise nicht passieren, es wird derzeit allerdings (das muss man fairer Weise auch erwähnen) an einem Bugfix gearbeitet, der die gravierenden Fälle ausmerzen soll.
Abgesehen von diesem Patzer unterhält euch PRINCE OF PERSIA - DIE VERGESSENE ZEIT für mehrere Stunden an eurer Konsole, wobei die Gesamtspielzeit insgesamt überschaubar ist. Die einen ärgern sich über so etwas, ich spiele aber ehrlich gesagt lieber etwas kürzere Titel, die dafür aber ein intensives Spielgefühl bieten, anstatt stunden- und tagelang immer gleiche Aufgaben zu lösen und das Gefühl vermittelt zu bekommen, es würde ein dünnes Konstrukt bis kurz vor die Belastungsgrenze gestreckt werden. Und abgesehen davon: wer noch immer nicht genug hat nach dem ersten Durchlauf, startet einfach gleich noch einmal neu und macht sich auf Achievement-Jagd. Also, macht es euch auf eurem fliegenden Teppich vorm Fernseher bequem und gebt dem Ifrit und seiner Brut Saures!
07.06.2010
Neuer alter Prinz, der die Geister scheidet
Der erste Auftritt des persischen Prinzen auf der neuen Konsolengeneration im Jahr 2008 lief alles andere als glatt. Eintöniges Gameplay, Cell-Shading Grafik, kaum Kämpfe und noch so manch anderes wurde Ubisoft von den Fans vorgeworfen. Und was macht man, wenn das Neue nicht ankommt? Richtig, man besinnt sich auf die Stärken vergangener Tage. Genau das nahmen sich auch die Entwickler von Ubisoft Montreal vor und kündigten eine Rückkehr zur großartigen "Sands Of Time" Reihe an. Passend zum neuen Kinofilm steht nun also auch das Videospiel im Laden. Ob der Prinz damit an alte Erfolge anknüpfen kann, sehen wir jetzt.
Verdammter Sand
Zeitlich ist "Prince Of Persia: Die vergessene Zeit" zwischen Teil 1 und 2 der "Sands Of Time" Serie angesiedelt. Tatsächlich wirkt die Story aber eher notgedrungen irgendwo dazwischen gequetscht und nicht gerade passend, was jedoch nicht heißen soll, dass das Spiel nicht auch gut für sich alleine stehen kann. Der Prinz ist gerade zu Besuch bei seinem Bruder Malik, der hier das erste Mal in einem PoP Spiel mit dabei ist. Jedoch hat Malik, natürlich ebenfalls arabischer Blaublüter mit eigenem Reich, ein kleines Problem: sein Volk wird von einem übermächtigen Feind angegriffen, die Stadt droht verloren zu gehen. Als letztes As zieht Malik ein Amulett aus dem Ärmel, mit dem er eine mächtige Sandarmee zum Leben erwecken kann und mit ihrer Hilfe den sicheren Untergang zu verhindern. Leider haben die Jungs aus Sand andere Pläne und so gerät die Situation völlig außer Kontrolle. Nun wollen nicht nur die angreifenden Nachbarn sondern auch die magischen Wesen Malik ans Leder, zerstören was ihnen in den Weg kommt und versteinern die komplette Bevölkerung. Zu allem Unglück zerbricht auch noch das Amulett, mit dem man das Ganze wieder rückgängig hätte machen können, in zwei Teile, von denen jeder der beiden Prinzen einen an sich nimmt. Dummerweise werden die beiden getrennt und so beginnt eine Jagd durch die Palastmauern.
Nachdem sich die beiden endlich wiedergefunden haben, muss unser Held leider feststellen, dass die Magie des Anhängers von seinem Bruder Besitz ergriffen hat. Dieser weigert sich nicht nur seine Hälfte heraus zu rücken, er verwandelt sich auch nach und nach in eine mächtige Sagengestalt und legt sein eigenes Reich in Schutt und Asche. Von innerlichen Zweifeln geplagt, ob er seinem Bruder helfen kann oder ihn bekämpfen muss, macht sich der Prinz nun mit Unterstützung eines Wasser-Djinns auf, alleine all den sandigen Kreaturen gegenüber zu treten... Das alles klingt doch nach einer vielversprechenden Geschichte, ist in der Umsetzung dann leider nicht ganz so überwältigend, aber immer noch gut genug, dass man interessiert am Ball bleibt. Gerade die Frage, ob man den Bruder noch retten kann, macht das fast schon märchenhafte Spiel bis zum Schluss spannend.
Jump around
Vom Gameplay her hat sich an sich nichts großartig verändert. Ziel ist es nach wie vor durch die mit vielen Fallen versehene orientalische Architektur zu rennen, klettern, springen, hangeln, schwingen, rollen und allem, was einem sonst noch so an Bewegung zur Verfügung steht. Zur Abwechslung lockert zwischendurch das ein oder andere Kampfgetümmel und drei Boss Fights das Spielgeschehen etwas auf. Die vielen Jump N Run Einlangen von "Prince Of Persia: Die vergessene Zeit" erwecken anfangs den Eindruck, als würde Ubisoft ein neues Publikum anvisieren, denn im Vergleich zu den alten Teilen fallen sie doch sehr leicht aus und sollten für alte PoP Hasen absolut keine Herausforderung sein. Je weiter man allerdings ins Spiel eintaucht, umso schwieriger wird das alles, später sogar recht tricky. Dies liegt zum Einen an den wirklich toll designten Palasträumlichkeiten, zum Anderen aber auch an den neuen Fähigkeiten des Prinzen. Hier ist es ihm möglich Wasser für eine kurze Zeit erstarren zu lassen, quasi einzufrieren, was man sowohl für die Kletterpassagen als auch für diverse Rätsel benötigt. Etwas seltsam dagegen ist seine Kraft verschwundene Mauerelemente wieder herzustellen, allerdings immer nur ein Teil zur selben Zeit. Zwar gibt dies dem Spiel eine weitere Option mit schnellen Tastenkombinationen verrückte Manöver hinzulegen, aber irgendwie wirkt dies trotzdem etwas befremdlich. Der Sand der Zeit spielt in diesem Spiel leider nur eine Nebenrolle. Hier ist es nicht mehr möglich die Zeit anzuhalten, sondern nur noch sie zurück zu drehen, was benötigt wird, wenn man einmal ins Leere springt, was aufgrund der nicht immer vorteilhaften Kameraperspektive nichts Ungewöhnliches ist.
Das Spektakel des Jump N Run Parts vermisst man bei den Kämpfen leider ein bisschen. Zwar ist es häufig so, dass man gegen eine große Menge Kreaturen ankämpfen muss, die dann auch noch jeweils andere Eigenschaften haben, was
ein wenig Taktik fordert, allerdings marschieren und schlagen die meistens so langsam zu, dass man locker die Möglichkeit hat darauf zu reagieren. Außerdem mangelt es doch stark bei den Alternativen, wenn es um die Attacken des Prinzen geht. Leichter Schlag, harter Schlag und Tritt - das war's! Zwar kann man auf viele Gegner springen und dann in einem akrobatischen Move sein Schwert dahin befördern, wo es hin soll, hilft aber leider nichts gegen die schon bald auftretende Eintönigkeit der Fights. Auch die Boss-Kämpfe bieten eine nur minimal größere Challenge. Im Grunde schlägt man dem Widersacher nur so lange gegen die Beine, bis es ihm endlich einmal weh tut. Ein paar Kombos hätten da sicher gut getan. Aus erledigten Feinden gewinnt man im Notfall neue Lebensenergie, was die Sache doch sehr vereinfacht, außerdem wird die Magie-Leiste aufgefüllt und Erfahrungspunkte verteilt. Da das alles auch in Gefäßen und in versteckten Sarkophagen zu finden ist, wird man quasi nur so überschüttet mit den kleinen Helferlein. Die Erfahrungspunkte werde dazu benötigt neue Kräfte freizuschalten bzw. vorhandene zu verbessern. Ob man das wirklich braucht? Wir sagen nein. Es ist zwar ganz praktisch, wenn man die Energieanzeige vergrößern oder die Zeit des Wasser-Anhaltens verlängern kann, der Rest wirkt dagegen eher zu viel des Guten. Die Angriffe und Verteidigung können mit Erdbeben, Wirbelsturm, einer Spur aus Feuer und einem Panzer verbessert werden, machen aus ihm jedoch einen fast unbesiegbaren Gegner für die Sandgestalten. Noch dazu ist es bei einem Mal durchspielen nicht möglich alle Upgrades zu erhalten. Magische Momente schön und gut, aber nicht so!
Wie aus 1000 und 1 Nacht...
Das Setting war ja immer ein großes Plus an "Prince Of Persia" bis der letzte Teil von 2008 völlig auf das arabische Flair verzichtete. Bei "Die vergessene Zeit" schwingen wir nun endlich wieder durch die persischen Gemäuer, die wunderbar detailreich gestaltet sind und durch ihre großräumige Architektur und die vielen Farben gleich den Charme aus Aladdins Zeiten wieder hervorrufen. Zusätzlich wurde versucht so gut es geht Abwechslung hinein zu bringen und die einzelnen Abschnitte anders aussehen zu lassen. Im Palast ist zwar vieles ähnlich, aber eben nicht gleich, noch dazu steigt man später ab in die Stadt der Djinn, die dunkel, mystisch und geheimnisvoll rüberkommt. Die vielen versteinerten Leute zwischendurch sorgen zusätzlich für etwas Dramaturgie. Der Prinz selbst hat sich etwas verändert. Warum? Weiß wohl keiner so genau. Allerdings sieht er auch nicht so maskulin wie auf dem Cover aus, sondern eher wie ein unerfahrener Jungspund, zumindest seine Moves können nach wie vor überzeugen (Anm. d. Red.: Ezio aus "Assassin's Creed II" kann als spielbarer Charakter freigespielt werden) Auch seine deutsche Synchronisation ist nicht gerade das Optimale. Typische 0815-Stimme und auch die Sprüche von ihm wirken alles andere als cool. Auf technischer Seite gibt es nicht viel zu bemängeln. Alles sieht top aus, besonders wenn man von hohen Punkten in die Tiefe schaut und die Umgebung genießen kann. Kleine Abzüge gibt es für die Render-Sequenzen, denn da muss so mancher Ruckler in Kauf genommen werden. Der Soundtrack hätte etwas umfangreicher ausfallen können, ist aber dennoch gelungen und unterstützt das Feeling wirklich gut. Ein bisschen mehr davon wäre sicher wünschenswert gewesen.
Fazit
Es gibt so Manches, das man an "Prince Of Persia: Die vergessene Zeit" noch besser hätte machen können, denn Potential für ein Spitzen-Game hat die Serie ja bekanntermaßen. In einigen Punkten wirkt das Spiel nicht ganz ausgereift, was besonders am Kampf-System auffällt, ein zusätzlicher Schwierigkeitsgrad zu "einfach" und "normal" ist sogar Pflicht, fehlt dennoch, nichts desto trotz macht es verdammt Laune wieder in die Rolle des "alten" Prinzen zu schlüpfen und Persien unsicher zu machen. Mehr als die mittlerweile üblichen rund 10 Stunden Spieldauer darf man auch hier nicht erwarten, aufgrund der tollen Stimmung legt man das Game jedoch sicher gerne auch ein zweites Mal in die Konsole.
01.06.2010
Enttäuschender Teil einer grandiosen Reihe
Ich habe erst kurz vor dem Release erfahren, dass überhaupt ein neuer PoP rauskommt und war Feuer und Flamme, so dass ich mir den Teil direkt zum Release geholt hab. Leider hat man hier scheinbar auf Biegen und Brechen versucht, pünktlich zum Kinostart des Films ein Spiel auf den Markt zu werfen, so dass das Ergebnis eher enttäuschend ist.
Pro:
- Grafisch der bisher beste PoP-Teil
- Musikuntermalung ist stehts dezent und stimmig
- Atmosphäre ist gewohnt klasse. Vergleichbar mit Sands of Time oder Two Thrones. (2008 mal außen vor, da gehen die Meinungen ja eh auseinander)
- Die Akrobatik-Sequenzen sind gewohnt gut geworden. Durch die neue Fähigkeit Wasser einzufrieren gerade gegen Ende auch ordentlich fordernd. Klasse!
Contra:
- Die Story! Und zwar gleich in dreifacher Hinsicht
--Erstens ist sie viel zu vorhersehbar
--Zweitens sind 6 Stunden Spielzeit für die Story einfach zu wenig(wenn ich da an Warrior Within denke.. kein Vergleich)
--Drittens hat die Story entgegen der Ankündigung nichts, aber auch gar nichts, mit der Sands-of-Time-Trilogie zu tun! Genau ein Satz im Spiel macht klar, dass man sich da befindet ("Das erinnert mich an Azad"), aber genausogut hätte man sich den auch schenken können.
- Die Kämpfe. Ebenfalls in mehrfacher Hinsicht
--Erstens macht es nicht wirklich Spaß gegen mehrere Dutzend strunzdummer Gegner zugleich zu kämpfen.. Dann lieber wie in 2008 wenige, forderndere Kämpfe
--Zweitens wurde das Kampfsystem viel zu stark banalisiert. Kein Einbeziehen der Umgebung, keine Zweitwaffen, keine Combos, nichts.. nur noch Ausweichen, normale Schläge, Power-Schläge, Treten. Und, sofern vorhanden, Elementarangriffe
- Und damit sind wir beim Dritten Contra-Punkt: Ein Stufensystem passt nun wirklich nicht zu einem PoP. Führt auch zu dem skurillen Effekt, dass man ohne jede Elementarkraft das Spiel durchspielen kann.
- Die "Challenge-Modi". Zwar eine nette Idee, aber Welle um Welle gegen (strunzdumme) Gegner-Horden zu kämpfen.. Sorry, das muss nicht sein. Da hätten ein paar Akrobatik-Parkours gegen die Zeit mehr getaugt, aber das gibts natürlich nicht.
Insgesamt kann ich nur voller Trauer davon abraten, diesen PoP zu kaufen, selbst wenn man Fan der Reihe ist.. Leiht ihn euch vorher auf jeden Fall aus, sonst kann das leicht ein Fehlgriff werden.
01.06.2010
Das neue Prince of Persia überzeugt auf ganzer Linie!
Vom neuen Prince of Persia Teil "Die vergessene Zeit" bin ich sehr überrascht. Mich hat das Spiel sehr gefesselt. An vielen Gesichtspunkten lässt sich erkennen, dass "Die vergessene Zeit" ein würdige Nachfolger der Prince of Persia Reihe ist. Ein gewaltiger Quantensprung vom leider sehr linearem PoP-Spiel von 2008. Hier eine Zusammenfassung:
Pro:
- große Vielfalt an Gegner (auch viele Bossgegner)
- spannende Story
- wahnsinnig tolle 1001-Nacht-Kulissen
- gute bis sehr gute Grafik
- sehr abwechslungsreiches Spiel
- kreatives Leveldesign
- Schätze
- sehr viele veschiedene Kräfte und Power-Angriffe
- gutes Kampfsystem mit vielen verschiedenen Kombos
- Challenge-Modus
- ausgeprägtes Upgrade-System
Contra:
- Bosskämpfe könnten etwas schwieriger sein
- leider abruptes Ende
- durchschnittliche Spielzeit (hätte etwas länger sein können, aber i.O!)
- nur zwei Schwierigkeitsgrade zum wählen (normal und leicht)
Fazit: 89% für einen würdigen Nachfolger! Trotz des hohen Preises ein absolutes Muss!