16.06.2010
Eine Frage des Wollens...
Die Bewertung dieses Titels gestaltet sich beileibe nicht einfach, denn während man bei den meisten anderen Spielen, die am Markt kursieren, eine relativ eindeutige Einschätzung anhand gängiger Faktoren wie Konkurrenzvergleich, aktuelle Spielelandschaft, Ankündigungen des Herstellers und nicht zuletzt natürlich Spielspaß, vornehmen kann, stellt sich bei Mercenaries 2 vor allem eine Frage:
Was erwartet man sich als Spieler?
Sucht man nach einer komplexen Story, Tiefgang, taktischen Anspruch, Realismus, etc..., dann ist man hier sicherlich an der falschen Adresse!
Wem hingegen nach rascher, einigermaßen unkomplizierter Action gelüstet, nach einem gehörigen "KABUMM"-Faktor, kompromissloser Destruktion, gerne auch in kleinen Häppchen zwischendurch genossen, der liegt mit diesem Spiel - vorausgesetzt, er hat kein Problem mit teils ein bisschen übertriebener Coolness und einer gehörigen Portion B-Movie-Charme - genau richtig!
Ähnlich gestaltet sich die Frage nach dem Umfang des Spieles:
Wer gerne von einer straff inszenierten Story an der Hand genommen wird, gerne exakten Vorgaben nachgeht und lineare Level bevorzugt, wird hier nicht nur enttäuscht, sondern kann mit dem Großteil der Neben-Features - meiner Meinung nach den eigentlichen Stärken des Spieles - einfach nichts abgewinnen.
Forscherdrang, Eigeninitiative und die Motivation, Geheimnisse zu erforschen und Geld, sowie Gegenstände zu horten, sind Voraussetzung, um diesen Titel wirklich genießen zu können. Als Belohnung dafür gibt's eine riesige, offene Spielwelt, etliche sehr abwechslungsreiche Haupt- und Nebenmissionen, zu sammelnde Ausrüstung, zahllose versteckte Goodies, dutzende Fahrzeuge zu Land, zu Luft und zu Wasser, und, und, und!
Abschließend sollte man Grafik und Sound noch lobend erwähnen: Weitsicht, Texturen, Effekte sind solide bis gut, Musik, Soundeffekte und Vertonung der Figuren entfallen gut bis sehr gut.
Die Bedienung ist effizient und eingängig, die Fahrphysik der Gefährte Arcade-orientiert und entsprechend simpel, wie spaßig.
Das Balancing zu guter Letzt, ist hervorragend gelungen : der Schwierigkeitsgrad steigt sanft und kontinuierlich an, eventuelle Gründe für Spieler-Tode und gescheiterte Missionen sind immer nachvollziehbar und durch ein anderes/besseres Vorgehen beim nächsten Versuch zu vermeiden. Das Speichersystem während Missionen ist abschließend noch gesondert sehr lobend zu erwähnen, da es - anders, als in vergleichbaren Titeln, wie etwa GTA 4 - Checkpoints gibt, von denen an bei eventuellem Scheitern neu gestartet werden kann. Frustrierendes "Alles von Vorne" entfällt also angenehmerweise völlig!
Mein FAZIT: Wer eine offene Spielwelt mag, Eigeninitiative mitbringt, auf schnelle, unkomplizierte Action aus ist, auf eine bombastische, sowie spaßige Zerstörungsorgie, mit der man sich - je nach Spielweise - lange, lange Wochen amüsieren kann, der greift hier zu. Für alle anderen gilt: Finger weg!
14.10.2009
Spaß und ein bisschen Frust
Das Spiel kommt gerade richtig, nachdem man von der Hegel-Vorlseung nach Hause gekommen ist und einfach nur destruktiven Spaß der grenzdebilen Sorte haben will. Denn in diesem Spiel geht es um eines, bzw um zwei Sachen: (Gottseidank virtuelles) Töten und Zerstören.
Zwar bietet einem das Spiel ein große Vielfalt in Sachen Vehikel, Waffen und besonderen taktischen Unterstützungen, macht diese aber nicht essentiell, also notwendig, um Einsätze zu bestehen. Ich habe - wenn schon, denn schon - die Spielfigur Matthias Nilson gewählt und kam mit meinem AK47 und den unterwegs gefunden Schießprügeln zurecht, ohne vorher irgendetwas gekauft zu haben. Trotzdem macht es Spaß, mit einem erbeuteten Panzer herumzugurken und alles kurz und klein zu schießen.
Die Kämpfe sind das Sahnestück des Spiels, da man sehr schnell in einen regelrechten Kampf-Flow kommt und keine Langeweile aufkommt. Leider, leider (jedenfalls für mich) muss man immer mal wieder selten dämliche Renn-Minigames spielen, um im Spiel voranzukommen. Man kauft mit Mercs 2 also ein Kampf-Spiel mit aufgezwungenen Rennspieleinlagen. Ich fände es besser, wenn diese Rennspielchen den Fans des Genres als Option offenstünden. Sie als Schlüsselelemente in der Story zu platzieren ist für mich einfach nur unverständlich.
Insgesamt ist das Spiel ziemlich amüsant und empfehlenswert, wenn man einfach mal die Sau raus lassen will. Für die nervigen Rennspiel-Einlagen ziehe ich einen Punkt ab, da mir dieses Genre-Hybrid-Kuddelmuddel nicht liegt und die Rennspielchen storytechnisch eine zu wichtige Rolle spielen.
