08.12.2007
Fantastische RPG-Space Opera
"Mass Effect" ist geradezu klassizistische Science-Fiction. Und zwar von der Form, wie es sie nie im Kino oder Fernsehen gegeben hat: zu breit ist das Universum angelegt, zu unterschiedlich die menschlichen und nicht-humanoiden Figuren, zu weitläufig die Handlungsstränge etc.
"Mass Effect" ist aber eben auch keine wirklich moderne SF, die Autoren wie Banks schreiben: das gesamte Design schreit geradezu nach amerikanischen Mustern von den 30er bis 70er Jahren. Die im interplanetarischen Konzert zunächst marginalisierte Menschheit wird zumindest ansatzweise unterdrückt und ist zwar auch nur eine Gruppe unter vielen anderen, tendenziell aber eben auch jene Seite, welche der "gute" Rollenspieler tendenziell unterstützt - das macht "Mass Effect" für Kenner kontemporärer SF Altmodisch, aber auch irgendwie charmant.
Bioware bemühte sich nach seinem "Star Wars" gedanklich massiv erweiternden "Knights of the Old Republic" stark um Glaubwürdigkeit in seinem neuen Universum - was auch durch eine eigene ins Spiel integrierte Enzyklopädie ausgedrückt werden soll. Ebenso wie durch die Unterstützung des Forscherdrangs, so sind viele Planeten für Subquests etc. Mit einem Landefahrzeug auf eigene Faust erkundbar. Ein einfaches aber effektives System mit toll erzeugten Landschaften und netten Dungeons macht es möglich. Das Kampfsystem ist dabei sehr actionlastig und erinnert bei Zeiten auch an den indizierten 360-Shooter von Epic. Dass "Mass Effect" ein ausgewachsenes Rollenspiel mit in seiner Erscheinung zwar simplen, aber dennoch tiefgründigem Skill-System, ist, sollte dabei aber auch jedem klar sein.
Spielerisch völlig neu ist das psychologisch orientierte Multiple-Choice-Dialogsystem, welches komplett vertont unterschiedliche Optionen oft bewusst nur vortäuscht - was jedoch kein Nachteil ist, da dem Spieler, der Spielerin, so stets das Gefühl einer moralischen Handlungsfreiheit gegeben wird. Dennoch vorhandene Schwächen in der Bedienung - bei einer etwas überfrachteten Steuerung und, ähnlich wie schon bei "Bioshock", in der Automap, können das Gesamtbild da nur mehr kaum trüben.
06.12.2007
unendliche Weiten mit Commander Shepard
Mass Effect, war für mich einer der Titel, auf den ich seit Ewigkeiten gewartet hatte. Und ich muß sagen, es hat sich gelohnt.
Die Story ist absolut spannend und könnte besser nicht sein, vor allem der Detailgrad, den man hierbei an den Tag gelegt hat, ist überwältigend.
Man kann über jede Rasse, Waffe, Planeten usw. etliche Infos lesen, besonders gut fand ich hierbei, daß diese Informationen in Primär und Sekundär unterteilt wurden. Während man bei Sekundär die eher nicht ganz so spannenden Sachen wie Masseneffektfelder oder ähnliches findet, die man sich selber durchlesen muß, bekommt in der Primär Sparte die wichtigste Infos zu den Rassen (Geschichte, Kultur usw.) von einer professionellen Sprecherin vorgelesen!!! Erst war ich ja ein bißchen skeptisch deswegen, aber nach den ersten zwei drei Vorlesungen, hatte ich mich voll daran gewöhnt und konnte mich entspannt zurücklehnen und mir alles in Ruhe anhören (macht echt Spaß).
Die Grafik ist wirklich atemberaubend, klar könnte es vielleicht hier und da noch ein paar kleinere Verbesserungen vertragen, aber gerade die Figuren im Spiel, sind über jeden Zweifel erhaben. So fein modellierte und perfekt animierte Gesichter habe ich noch in keinem anderen Spiel gesehen.
Einziges Manko an der Grafik ist die Tatsache, daß die hochaufgelösten Texturen meistens erst recht spät geladen werden, daß heißt während ihr eine Szene im Besprechungsraum seht, ist die Wand nur mit maschigen Texturen belegt, so daß man nicht wirklich etwas erkennen kann, aber nach kurzer Zeit tauchen dann die hochaufgelösten Texturen auf und man kann die ganzem Vorrichtungen (Radar, Tasten etc.) erkennen.
Gameplay technisch ist Mass Effect sehr Action und Taktik lastig.
Während man auf den Schwierigkeitsstufen Leicht und Normal noch problemlos ballernd durch die Gegend laufen kann und nicht so sehr auf Taktik achten muß (obwohl es manchmal sicher besser wäre), ist man auf den höheren Schwierigkeitsstufen wie Veteran, Hardcore und Wahnsinnig dazu gezwungen ständig in Deckung zu gehen und die Teamkameraden so sinnvoll wie möglich einzusetzen. Aber gerade dieser taktische Aspekt gibt dem Spiel den letzten Kick.
Nicht unerwähnt sollten die Biotik Fähigkeiten bleiben, mit denen man einen Feind in die Luft heben oder ihn zum Beispiel wegschleudern kann. Allerdings erinnern diese Biotik Skills stark an die Mächte aus "Knights of the Old Republic".
Fazit meinerseits:
Wer auf ausgefeilte und detaillierte Science-Fiction steht, sollten hier unbedingt zugreifen, denn es dürfen zahlreiche Planeten mit dem Mako (eine Art SciFi Schützenpanzer) erkundet und etliche Geheimnisse gelüftet werden.
Wer bisher nicht so sehr von der SciFi Welt fasziniert war, sollte dennoch einen Blick darauf werfen, denn spielenswert ist es alle mal, vorausgesetzt man hat eine Vorliebe für RPG's.
04.12.2007
geniales rollenspiel
ich habe jetzt 12 stunden gespielt und stecke mitten drin in dieser genialen story. die bugs von denen manchen leute berichten kann ich nicht nachvollziehen, bei mir läuft das spiel glatt, flüssig und fehlerfrei (wenn man mal vom aufploppen der texturen nach eine ladevorgang absieht, aber das sind peanuts und man kennt das schon von anderen spielen). dieses spiel hat eine atmosphäre die unübertroffen ist. dazu traumhaft gut musik, traumhaft schöne grafik und perfektes design. es ist ein wirklich cooles gefühl, auf einem einsamen planeten aus seinem mako auszusteigen und sich vorbei an rauchschwaden und lava-seen unter gelb flimmerndem himmel auf eine fabrik zuzuschleichen um sie zu erforschen und die bösewichter die sich evtl. drin verstecken mit diversen waffensystemen aufzumischen.
für mich eines der genialsten spiele die man bis dato zu sehen bekam.
29.11.2007
Erfüllt die hohen Erwartungen nicht ganz
Lange habe ich auf die Veröffentlichung von Mass Effect hingefiebert, mir großartige Trailer und Videos angeschaut, in denen ein riesiges Spieluniversum und geradezu grenzenlose Möglichkeiten angekündigt wurden. Wie sehr freute ich mich auf dutzende Planeten, die ich erforschen und auf ein Spiel, mit dem ich Wochen und Monate verbringen würde. Kurz: Ich erhoffte mir ein revolutionäres Rollenspiel, ich erhoffte mir die neue Genre-Referenz.
Diese Hoffnungen haben sich nur teilweise erfüllt, im Folgenden versuche ich zu erklären, warum:
Grafik:
+ Schöne Charaktermodelle und -Animationen, insbesondere bei Dialogen sehen die Charaktere unglaublich detailliert aus, man könnte förmlich die Hautporen zählen
+ Schöne Umgebungsgrafiken
+ Detaillierte Texturen...
- ...die leider sehr offensichtlich aufploppen, von schwammig-verwischt nach detailliert
- Wenn viel auf dem Bildschirm los ist sind kleine und große Ruckler keine Seltenheit
Sound:
+ Guter Sound, von Musik bis Explosionen hört sich alles klasse an.
+ Sehr gute deutsche Sprachausgabe.
Gameplay:
+ Großartiges Dialogsystem
+ Entscheidungsfreiheit
+ Wählbare Lebensgeschichte der Hauptfigur, die Einfluss auf Spielablauf hat
+ Hauptstory sehr gut gelungen
- Das Mass Effect-Universum ist bei Weitem nicht so groß und tief, wie vorher angekündigt. Man kann nur auf einem Bruchteil der Planeten, die man auf der Galaxiekarte sieht, landen.
- Die Planeten, die man (außerhalb der Hauptstory) erforschen kann, sehen alle ziemlich gleich aus. Sie bestehen aus öden Landschaften, vereinzelten Gebäuden und abgestürzten Raumsonden. Die verschiedenen Gebäude sehen sich im Inneren sehr ähnlich, da hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.
- Squad-Steuerung hätte man besser lösen können
- Einige Begriffe werden weder im Spiel noch in der Anleitung erklärt
Langzeitmotivation:
+ Man kann mit seinem Charakter nochmal neu anfangen und ihn weiter aufleveln
+ Freispielbare Erfolge, die auch Boni im Spiel mit sich bringen
+ Dadurch, dass man viele Entscheidungen zu treffen hat steigt der Anreiz, es nochmal durchzuspielen und Dinge anders zu machen
- Kurze Hauptstory. Ich war ziemlich verdutzt, als ich plötzlich schon vorm letzen Endgegner stand.
Fazit:
Mass Effect ist ein sehr gutes Rollenspiel, das leider nicht so groß und episch ist wie es im Vorfeld angepriesen wurde. Ein paar kleine, aber entscheidende Minuspunkte dämpfen den positiven Gesamteindruck.
Ich gebe vier Sterne, da meiner Meinung nach letztendlich die positiven Aspekte überwiegen und ich viel Spaß mit Mass Effect hatte und noch haben werde.
28.11.2007
Episches Spiel mit Updatebedarf!
Mass Effect hebt sich ganz klar von vielen Spielen ab.
Das Spiel bietet vieles, jedoch wird es durch ein paar Mängel gebremst, welche aber schnell behoben werden sollten.
Grafik:
Überdurchschnittlich realistische Gesichtsmerkmale, das fällt besonders in Dialogen auf, einzelne Falten sehen aus wie in echt, jedoch fällt mir auf, dass die Schatteneffekte etwas leiden mussten, Schatten die auf die Haut der Figuren fallen, flimmern merkwürdigerweise sehr stark!
Ausserdem laden die Texturen teilweise sehr langsam, auch nach vielen Sekunden sieht man noch die verschwommenen Texturen, der Fall war bei Halo 2 genauso vorhanden, jedoch nicht so stark wie in Mass Effect.
Da die Grafik dennoch sehr umwerfend ist, und das Spiel durch die Grafik
sehr realistisch erscheint, kann man diese mit einem großen Pluspunkt bewerten,
Gamedesign:
Wer Grautöne mag, wird dieses Spiel lieben.
Das Spiel besteht beinahe aus grauen Farben, welche aber sehr geschickt eingesetzt sind.
Wenn man das erste mal die riesig wirkende Citadel Station besucht, klappt einem eventuell die Kinnlade herunter. Von der Architektur her erinnert sie teilweise an den Balamb Garden von Final Fantasy 8 und ist meiner Meinung nach die Hauptattraktion des ganzen Spiels, ohne sie wäre es wahrscheinlich nicht so gut geworden, ihr werdet schon noch sehen.
Kreativ wurden die Entwickler aber auch am Charackter Design, von kleinen dicken Lebewesen welche nur mit einer Sauerstoffzufuhr kommunizieren können bis hin zu den gepanzerten Kroganern wird einiges geboten.
Gameplay:
Das Kampfsystem setzt in Mass Effect im Prinzip voll auf Shooter Action ala Lost Planet oder Ghost Recon.
Ihr stellt euch eure Crew von 3 Mitgliedern zusammen, welche alle ihre eigenen Stärken besitzen, und zieht so los um eure Quest zu erfüllen.
Leider muss ich sagen dass das Spiel für den Rollenspieler neben den Dialogen wenig zu bieten hat, meistens ballert ihr euch mit eurem Waffensortiment durch die Gegnermengen, ihr steckt eure Stats welche nach einem Level Up zur Verfügung stehen in eure Fertigkeiten, welche leider zu schnell am Limit sind, und rüstet eure Leute mit immer stärkeren Waffen und Upgrades aus.
Das Spiel bietet neben den Ballereien auch noch die Bereiche Technik und Biotik, Technik wird dazu verwendet um euer Mondfahrzeug, welches euch im späteren Bereich des Spiels zur Verfügung steht um Planeten zu erkunden effizienter zu reparieren, ausserdem könnt ihr damit Kisten und andere Behälter öffnen, welche die Fertigkeiten vorraussetzen.
Biotik ist meiner Meinung nach völlig nutzlos.
Bevor ihr die ganzen "Zauber" verwendet habt, habt ihr die Gegner mit eurem Bleisprüher längst niedergemäht.
Die Dialoge sind eine feine Sache. Bei einem Gespräch habt ihr für euren Charackter, also Sheppard, einige Auswahlmöglichkeiten zur verfügung. Meistens habt ihr die Freiheit zwischen einer vorbildlichen und einer abtrünnigen Antwort bzw. Frage zu wählen, was dabei herauskommt, bzw. welche Konsequenzen das mit sich bringt werdet ihr schon selbst feststellen.
Sound:
Da gibt es nicht viel zu sagen, ich finde die Soundtracks gerade noch befriedigend, sie sind weder sonderlich abwechslungsreich, noch unsagbar schlecht. Dennoch ist er recht langweilig.
Bug:
Ich habe schon öfters erlebt, mitten in der Map stecken zu bleiben, man läuft mal falsch an eine Ecke und schon hängt man fest, sodass man sich nicht bewegen kann!
Davor sollte gewarnt sein, ich musste deshalb oftmals meinen letzten Speicherpunkt laden nur wegen diesem Bug!
Noch zu erwähnen ist dass man sich im Spiel nicht auf die Autosave funktion verlassen sollte, meiner Meinung nach speichert er viel zu selten ab, sodass man immer ganze Abschnitte neu spielen muss wenn man mal gestorben ist.