Lost Odyssey

Lost Odyssey - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

  10.03.2009

Umwerfendes RPG-Highlight

"Lost Odyssey" ist bisher das einzige Rollenspiel, welches mich auf Xbox 360 vollends zufrieden stellen konnte. Das erste Mal seit langer Zeit wird eine epische, eindrucksvolle Geschichte erzählt, die vom Standard-Typus (das Böse kommt auf die Erde und du bist der Held, der die Welt retten muss) fast gänzlich abweicht. Hauptdarsteller ist in erster Linie Kaim Argonar, ein unfreiwillig Unsterblicher, der seit 1000 Jahren lebt und durch einen zu Beginn nicht bekannten Vorfall sein Gedächtnis verliert. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit und seinen Erinnerungen trifft er etliche Weggefährten und andere Menschen, die sein Schicksal teilen. Gemeinsam suchen er und seine Mitstreiter den Urheber des Gedächtnisverlusts und je mehr Erinnerungen zurückkehren, desto stärker bestätigt sich der Verdacht, dass Kaim und die anderen Plan eines Komplotts sind. An dieser Stelle sei nicht mehr verraten, damit es auch für Erstspieler spannend bleibt. Die einzelnen Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt, jeder ist auf seine Art interessant. Sehr erfreulich und eher unüblich ist die komplett deutsche Sprachausgabe, welche auch qualitativ absolut grandios ausgefallen ist.

Beim Kampfsystem beruft man sich auf die klassisch-rundenbasierte Variante, jedoch mit einigen guten Ideen angereichert. So kann man zum Beispiel während des Kampfes den Effekt des angelegten Accessoires verstärken, indem man mit richtigem Timing die Gegner anvisiert. Ebenfalls gelungen ist das Zusammenspiel aus erworbenen Komponenten, welche man entweder findet, nach Kämpfen erhält, dem Gegner stiehlt oder als Dank für erledigte Missionen ausgehändigt bekommt und der damit verbundenen Option, neue Ringe zu fertigen. Den Charakteren kann man nach einem Levelaufstieg zwar nicht manuell die erhöhten Werte zuordnen, jedoch ist das Statussystem auf andere Art gut gelöst worden: Die sterblichen Mitstreiter erlangen neue Fertigkeiten automatisch, die Unsterblichen hingegen haben eine bestimmte Anzahl an Slots, denen man Fertigkeiten zuordnen kann, die jederzeit änderbar sind. Diese Slots lassen sich durch bestimmte Gegenstände in ihrer Anzahl noch erhöhen. Der Clou an der Sache: Jeder Unsterbliche kann Fertigkeiten der Sterblichen lernen oder man legt z.B. Kaim direkt einen Gegenstand an und er lernt die daran verknüpfte Fertigkeit nach einigen Kämpfen automatisch. Somit ist trotz des automatischen Levelaufstiegs garantiert, dass man die Ausrichtung seiner Helden (defensiv/offensiv, magisch/physisch etc.) selbst bestimmen kann. Verlängert wird die ohnehin schon anständige Spielzeit (bei mir waren es knapp 60 Stunden) durch etliche Nebenmissionen, die mit Gegenständen, neuen Zaubern oder auch Xbox-Erfolgen belohnt werden. Der Bewegungsfreiheit sind indes keine Grenzen gesetzt: Im Laufe des Spiels bekommt man die Möglichkeit, die Welt unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft zu erforschen. Die musikalische Untermalung ist dabei sensationell und stimmig, die Grafik angemessen und überdurchschnittlich gut.

Square Enix kann sich von diesem Spiel eine ordentliche Scheibe abschneiden. In den letzten Veröffentlichungen wurde der geneigte Spieler mit englischen Texten (siehe "Chrono Trigger" auf dem NDS) oder englischer Sprachausgabe und liebloser technischer Umsetzung (siehe "The Last Remnant" auf der Xbox 360) abgespeist. "Lost Odyssey" zeigt, dass es auch anders geht. In diesem Fall tut es auch nicht weh, ein bisschen mehr zu bezahlen. Immerhin verlangen viele Läden für schlechtere Spiele das gleiche Geld. Ein makelloses Spiel, welches sich nicht hinter Titeln wie Final Fantasy verstecken muss.

  07.03.2009

Episches RPG das mitreißen kann

Hallo alle zusammen,

erst vor wenigen Minuten habe ich Lost Odyssey zu Ende gespielt und spühre das Bedürfnis, meine Zufriedenheit auszudrücken.

Dabei möchte ich auf die Story eingehen, da dies für mich die größte Stärke vom Spiel ist und vielleicht den ein oder anderen Rollenspiel Liebhaber zum Zocken bringt.

Lost Odyssey beschäftigt sich mit einer nicht gerade leichten Kost. Es geht um den unsterblichen Kaim, der an Amnesie leidet und sich nur noch ein sein ewiges Söldnerleben erinnern kann.

In einer Schlacht zweier Länder geschieht eine Naturkatastrophe, die nur er und eine andere Unsterbliche überleben. Aus diesem Grund wird er von seinem Auftragsgeber losgeschickt, die Umstände dieser Katastrophe herauszufinden.

Lost Odyssey wird dabei sehr schnell zu einer epischen Erzählung, in der es um die Bürde des unsterblichen Lebens und die Trivialität menschlicher Gefühle geht. Zum Glück steht dass erstmal nur so im Raum und Kaim wird im Laufe des Spiels wieder vom Verbitterten Söldner zum fühlenden Menschen.

Ein Großteil dieser Eindrücke wird über eine Kurzgeschichtensammlung transportiert, die hauptsächlich Träume von Kaim darstellt und sehr durchwachsen und pathetisch ist.

So waren einige Geschichten derart rührend, dass ich mir die Tränen unterdrücken musste. Andere hingegen haben durch ihren Pathos leider den emotionalen Moment übertrieben.

Auf jeden Fall hab ich keine dieser Träume übersprungen und wurde immer gut unterhalten. Eine enorme Leistung für ein Spiel, dass eine derartige Länge bietet. Nach knapp 80 Stunden liefen bei mir die Credits.

Auch im Spiel selbst wird die Story toll erzählt. Die Deutsche Synchro ist leider sehr gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die Eigenarten der Erzähler. So fehlt bei der Prinzessin Ming teilweise jede Betonung.

An einige Momente werde ich mich lange erinnern. Teilweise hat mich die Inszenierung mehr berührt, als es je ein Film konnte. Wenn z.B. ein naher Verwandter von Kaim stirbt, und er am Sterbebett verzweifelt, dann ging das schon extrem unter die Haut.

Ich lege Lost Odyssey jedem ans Herz, der gerne emotionale Japan Rollenspiele spielt oder mal ein besonders Episches erleben will. Man kommt auf seine Kosten und es baut mit der Zeit ein wunderbares Geflecht zwischenmenschlicher Bindungen auf.

Hoffentlich konnte ich das Interesse an diesem Spiel wecken. Meine Gefühlsduselei mögt ihr bitte entschuldigen ;)

Gruß

Tobias

  01.03.2009

Ich liebe dieses Rollenspiel

Ich bin echt der Meinung, dass dieses Spiel eins der stärksten Rollenspiele ist. Es hat mir total Spaß gemacht es zu spielen. Die Grafik ist sehr schön. Ich brauchte für das Spiel glaube um die 40 Stunden und ich habe nicht alle Nebenmissionen gemacht. Die Story finde ich sehr spannend. Um es in einem Satz zu sagen: Das Spiel hat 5 Sterne verdient.

  20.02.2009

Hoher Motivationsfaktor

Habe mir das Spiel aufgrund der sehr guten rezensionen gekauft und nach fast 85 Stunden Spielspaß, muss ich sagen es hat meine Erwartungen zu 99 % erfüllt.

ich werde hier nur auf ein paar Punkte eingehen, die mir wichtig erscheinen, alles andre (tolle Grafik, gute Story? ist ja bereits beschrieben worden.

Punkt 1 : unausgegorener Schwierigkeitsgrad , vor allem endgegner der 1. DVD : hab den im ersten Anlauf ohne Probleme besiegt, und war baff erstaunt, als da stand DVD 2 einlegen. Manchmal sind die gegner etwas schwieriger, dann eben ab zum nächsten speicherpunkt und ein wenig leveln, dann klappt das schon.

zuwenig Speicherpunkte : finde ich nicht, sehr fair gesetzt, meistens kann man vor den Bossen nochmal abspeichern, bzw. den kampf wiederholen.

zu linear : das war FF X auch, trotzdem ein gutes Spiel , und ich finde es auch nicht toll, wenn man sich endlos verirren kann, so gehts halt *straight forward*

ein Riesenpluspunkt die Städte, noch nie hab ich echt jeden Stein umgedreht jedes haus besucht, um alle Geheimnisse zu lüften , und derer sind dort reichlich. hoher Motivationsfaktor nicht nur die geschichte zu ende zu bringen sondern auch so viele nebenquests als möglich zu erfüllen, zeichnen das Spiel aus.

nebenquests . die machen alle riesenspaß und man kann bekannte orte immer wieder aufsuchen um neues zu entdecken. Wieviele ich letztendlich schaffen werde, steht in den Sternen *gg*.


Fazit : schönes spiel, hoher Suchtfaktor, bei DVD 4 fällt mir auf, dass man hier noch mal viele quests erledigen kann, eine Chance die man nutzen sollte bevor man zum ende kommt.

last but not least die traumsequenzen : lese zwar sehr gerne, aber seitenlange texte am bildschirm in einem spiel sind nicht meins. Bin sicher nicht die einzige die hier weitergedrückt hat. ein paar schöne Bilder , mit Kommentar oder sogar Filmchen, hätten besser gepasst. träume bestehen ja auch aus Bildern und nicht aus texten.

trotzdem klare kaufempfehlung auch von mir !!

nachtrag :

nach rund 110 Stunden habe ich es heute beendet. Wenn man den Abspann abwartet kann man das Spiel danach speichern,und wenn man will danach Cd 1 einlegen und von vorne beginnen allerdings fängt man wieder bei null an. .ich habe mir zumindest noch einmal die Anfangssequenz angesehen , die sicherlich zu dem besten gehört , was je in einem Videogame über den Bildschirm flimmerte. ein 2. mal spiele ich es nicht durch aber ich hoffe sehr auf ein LO 2 , und wenn man das ende sieht möchte man meinen , es ist eines geplant.

  17.02.2009

Sprache und Text

Da es schon mehr als genug Rezensionen zu Lost Odyssey hier gibt, möchte ich nur einmal auf die für mich einzigen Schwachstellen des Spiels hinweisen.

Das wäre erstens die bereits mehrfach erwähnte Handhabung der Träume, deren sehr emotionale Geschichten man vom Bildschirm abliest. Das Problem ist, dass man die weiße, nahezu ungeränderte Schrift teils nur schwer oder auch gar nicht auf den Hintergründen entziffern kann.

Das zweite Problem ist die Sprachausgabe.
Die deutsche Sprachausgabe ist für mich ein Albtraum. Die Stimmen passen nicht zu den Charakteren und sie sind größtenteils entweder staubtrocken oder aber sehr übertrieben gesprochen, so dass sie unfreiwillig komisch wirken. Bei der eher ernsten Geschichte ist das nicht wünschenswert.
Ich persönlich würde die japanische Sprachausgabe bevorzugen, da die Sprecher gewohnt glänzende Leistungen vollbringen. Deutsche Untertitel kann man auch dazuschalten, aber leider sind diese wohl einfach eine Transkription der deutschen Stimmen, denn man bekommt Untertitel, wo die japanischen Stimmen nicht reden, oder keine Untertitel, obwohl sie etwas sagen, und die Übersetzung weicht wie immer vom Original ab. Das wäre akzeptal, wenn man die Untertitel denn dann auch lesen könnte. Leider ist hier jedoch das gleiche Problem wie bei den Träumen: Weiße, ungeränderte Schrift lässt sich auf hellen Hintergründen nunmal nicht lesen.
Als Kompromiss zu empfehlen ist die englische Sprachausgabe, die relativ gut ist, und wesentlich besser gesprochen als die deutsche.
Zusätzlich gibt es noch eine französische und eine italienische Sprachausgabe, die ich jedoch aufgrund mangelnder Fremdsprachenkenntnisse nicht beurteilen kann.

Lost Odyssey ist eines der besten neueren RPGs, und ich kann nicht verstehen, warum ein so vorsintflutliches Problem wie Schrift lesbar gestalten hier so miserabel gehandhabt wurde. Nichtsdestotrotz ein faszinierendes Spiel, das ich jedem RPG-Liebhaber wärmstens empfehle.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Microsoft
Entwickler:
Mistwalker
Genre:
Rollenspiele
Release:
15.2.2008
Plattformen:
Xbox 360
Spieler:
1
Multiplayer:
Nein
USK:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG

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