31.01.2010
Was sagt man dazu...
Nun ist der Release des Spiels schon eine ganze Weile her, aber egal. Ich mache mir trotzdem mal kurz die Mühe, um das spiel zu bewerten, denn so manche Bewertung des Spiels finde ich nicht gerechtfertigt.
Das Spiel wurde von Anfang an so dermaßen gehyped und gepusht, dass man es einfach geil finden musste/muss und es heute immer noch zu den besten Spielen für die Xbox 360 auf sämtlichen Ranglisten gehört.
Das Spiel ist GTA typisch. Die Macher sind sich auf jeden Fall treu geblieben. Die Grafik finde ich vollkommen ok; es ist vielleicht keine durch und durch angepasste Grafik des HD-Zeitalters, aber sie ist dennoch zufriedenstellend. (Geil finde ich es immer noch, dass die eigentlich Runden Sachen 8-eckig sind! :D)
Insgesamt ist das Spiel eigentlich wie alle anderen GTAs und hätte eigentlich 5 von 5 Sternen verdient, aaaaber mein lieber Herr Gesangsverein was muss ich da hören?!
Woher kommt denn der gute Niko Bellic jetzt? Dem Namen zu Folge müsste er Serbe sein (Endender Name auf "icŽ" ["itsch" ausgesprochen] ist typisch für Länder wie Kraotien, Bosnien und natürlich Serbien etc.). Auch in der ein oder anderen Zwischensequenz zu Beginn ist die Sprache von der serbischen Sprache. (Niko fragt seinen Cousin Roman, ob er noch serbisch könne).
Eigentlich eindeutig sollte man meinen...FALSCH!
Zwar spricht der gute Herr "serbisch" in der ein oder anderen Sekunde (Untertitel grau, wenn er "serbisch" redet), aber in einer so fehlerhaften Aussprache, die verdächtig nach russisch klingt! Peinlich, peinlich! Wussten die Macher etwa nicht den Unterschied zu erkennen?! Weiterhin spricht dafür, dass manche Läden auf russisch beschriftet sind oder manchmal ist sogar von russischen Leuten die Rede!
Es trübt den Spielspaß ungemein, wenn man des serbischen mächtig ist! (Bin selber Serbe)
17.01.2010
GTA IV - Ein durchaus würdiger Nachfolger
Lange habe ich gezögert, bevor ich das Spiel dann endlich doch bestellte. Ich habe einige relativ ernüchternde Rezensionen hier gelesen und war daher letztendlich sehr am Zweifeln, ob diese Spiel mir den Spaß geben könne, den ich aufgrund der herausragenden Vorgänger unweigerlich erwartete.
Jetzt ist das Spiel da und ich habe schon eine ganze Weile gespielt (ingesamt ca. 30 Spielstunden).
Was als Bewertung dabei herausgekommen ist, ist eine große Erleichterung und Entwarnung:
Das Spiel macht wirklich jede Menge Spaß und steht - meiner Meinung nach - den Vorgängern in nichts nach.
Die Geschichte wird erstklassig und wie immer unaufdringlich erzählt. Durch die Hauptmissionen, die man starten kann, wann immer man möchte, wird sie Stück für Stück vorangetrieben. Sie ist nicht neu oder innovativ, aber ich denke, das erwartet auch niemand. Man bekommt eine solide, telweise humorvolle Bad-guy-arbeitet-sich-hoch-Geschichte geboten, die in den Zwischensequenzen beispiellos und fast schon cineastisch inszeniert ist. Die vielen sympathischen (weil abgedrehten und geisteskranken) Charaktere tragen natürlich wieder einen erheblichen Teil dazu bei. Man findet sich sofort in einem Netzwerk von Kriminellen wieder, in dem vom bemitleidesnwerten Versager bis hin zum eiskalten und knallharten Profikiller wirklich alles vertreten ist. - Es macht einfach Spaß, sich ihre Geschichten anzuhören, mit ihnen durch die Stadt zu fahren und in ihre eigenen kleinen Welten einzutauchen.
Die Hauptfigur, Nico Bellic, passt perfekt in dieses Netzwerk. Wenngleich er auch eher unfreiwillig und "zufällig" dort hineingerät. Er ist einfach ein cooles Schwein, das alle Charakterzüge aufweist, die ein GTA-Hauptprotagonist gefälligst zu haben hat. Dadurch, dass im Spiel einige Situationen eingebaut sind, in denen der Spieler entscheidet, wie Nico z.B. mit einem um Gnade bettelndem Gegner umgeht, bekommt man das Gefühl, seinen Charakter mitzugestalten, was enorm bei der Identifikation mit der Figur hilft. Ich persönlich kann mich mittlerweile echt gut mit ihm identifizieren (was mich vermutlich beunruhigen und ängstigen sollte... ähm.. aber fack sät.)
Über die Stadt, Liberty City, kann man meines Erachtens nur positiv reden. Ich habe in einem Videospiel noch nie eine so eigenständig lebendige und in sich perfekt geschlossene Gesellschaft gesehen. Es passt einfach alles zusammen. Zwar oft gesellschaftskritisch, sarkastisch (Radio- und TV-Sender) und auch surreal angehaucht, wirkt sie trotz allem realitätsnah und authentisch. - Dementsprechend unterhaltsam ist es, in eben jener Metropole zu interagieren. Hot Dogs futtern, fernsehen, im Internet surfen (tw@, hehe), sich einkleiden, sich Verabreden, bowlen, Darts oder Billard spielen oder einfach nur durch die Gegend fahren. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. Mir persönlich geht es oft so, dass ich mehr die Stadt erkunde, als wirklich Missionen zu absolvieren, sprich in der Geschichte voranzukommen. Liberty City ist einfach zu verlockend.
Anfangs hatte ich Bedenken, dass mir die Landstraßen fehlen würden, auf denen man in San Andreas so herrlich umherheizen konnte. Aber im Nachhinein (ehrlich gesagt grade jetzt, wo ich dies schreibe zum ersten Mal) fällt mir auf, dass ich diesen "Verlust" gar nicht richtig bemerkt habe. Die Dynamik und die wirklich u-n-z-ä-h-l-i-g-e-n Details der Stadt lassen einem gar keine Zeit dazu, zu überlegen, was fehlt.
Diese Ragdoll-Sache passt ebenfalls bestens ins Spiel. Man muss ja heutzutage bei all den Pseudo-Moralaposteln aufpassen, was man sagt. Aber ich vertraue einfach mal darauf, dass ihr wisst, wie ich folgenden Satz meine, bzw. NICHT meine, und sage es ganz unverschnörkelt heraus: Es hat mir noch nie soviel Spaß gemacht, unschuldige Passanten über den Haufen zu fahren und/oder abzuknallen. Es tut einem fast selbst schon weh, wenn man sieht, wie die Figuren durch die Luft wirbeln oder unter Schmerzen auf dem Boden krauchen. Das hat mit den steifen "Puppen" aus den Vorgängern, die unbeweglich und langweilig durch die Luft fliegen nichts mehr gemein. Eine echt fiese, weil sehr realistisch anmutende Sache. Ich bin echt sehr überrascht aber noch viel dankbarer, dass da nichts rausgekürzt wurde.
Einziger negativer Aspekt, der mir nach langem Überlegen einfiel ist die Steuerung der Autos. Wurde hier schon einige Male angesproch und ich muss mich dem leider anschließen. Trotz der zwei Bremsmöglichkeiten kommt es früher oder später unweigerlich immer dazu, dass man gegen eine Wand o.ä. brettert. Ich spiele wie gesagt schon ein Weilchen und ja, man kann sich einigermaßen dran gewöhnen und das Chaos reduzieren. Jedoch nicht gänzlich beseitigen. Man rutscht und flutscht einfach zu oft auf der Straße umher. Von Brucie's Rennen habe ich bisher noch kein einziges absolviert, weil ich das Auto einfach immer schrotte. (Falls jemand Tipps hat, wie man die Lenkung perfektionieren kann - Her damit! Ich bin sehr dankbar für jeden Hinweis)
Es versaut das Spiel ganz sicher nicht, macht es aber an manchen Stellen unnötig schwer, bzw. unrealistisch.
All in all gebe ich dem Spiel ohne zu zögern die Höchstpunktzahl. Es macht verdammtnochmal einfach jede Menge Spaß. Und das für eine wirklich sehr lange (wenn nicht sogar unendliche) Spielzeit. Und genau das ist es, worauf es mir bei Videospielen ankommt.
Man darf sich von den negativen Rezensionen nicht abschrecken lassen. Auch, wenn eine "IV" im Titel ist, sollte man das Spiel als eigenständiges Werk betrachten und nicht zwanghaft nach Sachen suchen, die, im Vergleich zu Vorgängern, "fehlen"
In diesem Sinne viel Spaß!
- H.