17.01.2010
Riesen Fuhrpark, aber leider nicht wirklich fordernd
Fast alle Vorrezensenten setzen Kenntnis der vorherigen Forza-Ausgaben voraus. Die Entwickler des Spiels selbst, offensichtlich leider auch.
Und hier muss ich auch meinen ersten Kritikpunkt anbringen: Forza-Neulinge werden reichlich "try and error" praktizieren müssen, um ins Spiel zu kommen. Das Handbuch ist weniger als Nichts. Es gibt eine Doppelseite zur Tastenbelegung von Controller und Lenkrad, sowie eine weitere Doppelseite zum HUD (Headup Display), also Erläuterung des Spielbildschirms. Das war's. Kein einziges Wort zum Spielmodus (faktisch gibt es nur einen, dazu später mehr) und ebenfalls kein Wort zum Prinzip der Fahrzeugklassen. Forza-Handbücher waren immer dürftig, aber im Ersten erfuhr man wenigstens, dass es Fahrzeugklassen gibt und vor allem, dass Fahrzeuge durch Umbauten in andere Klassen rutschen können.
Die erforderliche Festplattenkapazität, um das Spiel uneingeschränkt auskosten zu können, wurde von meinen Vorrezensenten ausreichend erläutert, spare ich mir daher.
Zum Spiel selbst:
Der Spielstart: Nach einer Art Demorennen, bei dem man gemütlich mitschwimmen kann um sich an die Steuerung zu gewöhnen, führt uns das Spiel zur Auswahl des ersten Fahrzeugs. Aus etwa 8 - 10 Kleinwagen hat man freie Auswahl, allerdings ohne Leistungsdaten der Autos zu erfahren. Der Sprecher informiert Sie lediglich mündlich darüber, dass alle Autos konkurrenzfähig wären. Na gut, nehme ich erst mal den Citroën, spricht mich irgendwie am ehesten an.
Schwierigkeitsgrad. Hmmm.. erst mal volle Pulle, bin ja ein alter Hase. Ach nee, auf manuelle Gangschaltung habe ich dann doch keine Lust, ich wähle also die schwerstmögliche Variante mit Automatik.
Und los geht's! Wie? Wann denn nun? Die Ladezeiten sind wirklich heftig, allerdings kann ich die hier oft genannten 40 Sekunden nicht bestätigen. Ich hab's auf der Elite (Herstellungsdatum 09/2009) auf der Platte und komme auf etwa 20 - 25 Sekunden. So, nun aber! 3-2-1-Feuer! Whoo, geht schneller als in den ersten beiden Teilen. Mir gefällt es, komme auch rechtzeitig auf Drehzahl. Allerdings ziehen mir, bis auf den Beetle, die Gegner zunächst böse davon. In der ersten Kurve sehe ich sie kaum noch. Ende der ersten Runde hab ich dann aber wieder alle direkt vor mir (wir haben hier doch hoffentlich nicht den gefürchteten Gummibandeffekt? Wie sich später herausstellt: nein, Gott sei dank nicht). Zwei Runden und eine Zielflagge später hab ich dann doch alle im Sack, allerdings nicht ohne Blessuren, die Strecke ist verdammt eng und der Fiesta erwies sich als recht bissiger Gegner, aber OK.
Nach nochmals einigen warmen Worten des Sprechers bin ich nun endlich im Hauptmenü. Hmm.. mal umsehen. Die Rennstrecke eben war schön kurz, mal schauen, was da herauszuholen ist. Wo ist denn meine Rennzeit gespeichert? Tjoha, Pustekuchen. Nix. Man bekommt zwar bei Rennabbruch oder Rennende die Meldung: "Beste Runde wird gespeichert", "Geist wird gespeichert", aber lokal auf der Box ist nichts zu finden. Offensichtlich werden Bestzeiten oder Geister nur gespeichert oder angezeigt, wenn man bei xbox-Live angemeldet ist. Und das, liebe Spielentwickler, geht einfach gar nicht! Ich will für mich ganz allein fahren. Warum kann mir das Spiel nicht offline meine eigenen Rekorde speichern? Dicker, fetter Minus-Punkt! Um überhaupt eine Strecke in Ruhe kennenlernen zu können, muss man übers Automenü auf Testfahrt, aber dies gilt es erst mal herauszufinden. Temporär werden hier, genauso wie im Rennen, die Rundenzeiten angezeigt, aber gespeichert? Nöö. Auch habe ich trotz diverser Wiederholungen noch keinen meiner Geister gesehen, obwohl die Geistereinstellung auf "ein" steht. Noch einmal: Beides ist eine ganz große Enttäuschung!
Na gut, schaue ich mich weiter um: Upgrade und Tuning funktionieren im Wesentlichen wie in den ersten beiden Teilen, mit Ausnahme des schnellen Upgrades, dass Forza-Neulingen sicher einiges an Arbeit spart. Allerdings optimiert dies in erster Linie die aktive Leistung. Meiner Meinung nach setzt das schnelle Upgrade zu sehr auf brüllende PS und vernachlässigt die ebenso notwendige negative Beschleunigung, sprich: Verzögerung.
So. Schaue ich mal auf "zum Rennen". Drei Untermenüpunkte: Saisonmodus, Veranstaltungen und Mehrspieler. Mehrspieler ist mir wurscht. Also die anderen beiden. Nach etlichen Rennen in beiden Modi wird endlich klar: Im Saisonmodus werden einzelne Veranstaltungen lediglich zusammengefasst! Erledigte Saisonserien werden bei den Veranstaltungen abgehakt und exakt so entlohnt (Credits und Erfahrungspunkte), als wäre man sie dort gefahren. Zum Beginn einer Saison hat man die Wahl zwischen drei Serien. Fährt man nun im Veranstaltungsmodus eine der Serien, wird in der Auswahl für die Saison einfach diese Serie durch eine andere ersetzt. prrffft.. Der Saisonmodus suggeriert dem Spieler viel zu früh, er müsse Fahrzeuge upgraden oder neue Fahrzeuge kaufen. Allerdings waren ausreichend Credits bei Forza, bis einschließlich dieses dritten Teils, nie wirklich ein Problem, so dass man eigentlich immer aus dem Vollen schöpfen kann.
Fakt ist: Dem Solospieler werden zwei Modi vorgegaukelt, wo im Grunde nur einer ist.
OK, nachdem ich durch die ganze Testerei einige negative Statistiken im Profil habe, gehe ich auf die xbox, lösche meine Spielstände und fange noch mal von vorn an. Jetzt weiß ich ja, worauf es ankommt. Beim zweiten Anlauf wähle ich als Startauto den Fiesta. 3-2-1- bin etwas unkonzentriert, vorhin saß ich ja noch im Citroën - wumms! Noch bevor mein Auto in den zweiten Gang schaltet, knalle ich dem Beetle vor mir ins Heck. Wie sagte das Spiel vorhin? "Alle Startfahrzeuge sind konkurrenzfähig"? Nun ja, offenbar sind einige konkurrenzfähiger, als andere. Meine Stoßstange fliegt weg und ich höre zum ersten Mal das Kollisionsgeräusch eines Frontalaufpralls von Forza 3. Was war das denn? Es klang, als wäre ein Umzugskarton voller Geschirr und Besteck aus dem zweiten Stock in den Innenhof gefallen. Na prima.
Auf die Grafik gehe ich absichtlich nicht näher ein, dies haben Andere zur Genüge getan. Sie ist fantastisch. Beim Streckendesign wäre viel mehr drin gewesen. Einige Kurse haben sich seit Forza 1 nicht verändert. Mehr als 400 Autos sind schon fast zuviel. Will tatsächlich irgendwer alle haben?
Das Belohnungs-, bzw. Motivationssystem sorgt mir zu schnell für Langeweile. Egal, wie oft ich ein und dasselbe Rennen gewinne, ich bekomme jedes Mal die vollen Credits und EP. Diesen Fehler machen aber mittlerweile fast alle Rennspiele. Selbst in der PGR-Reihe (Project Gotham Racing) wurde das hervorragende Kudos-System im 3. und 4. Teil so entschärft, dass sich irgendwann jeder alle Autos leisten kann, wenn man nur oft genug einige leichte Rennen gefahren ist.
Unterm Strich:
Insgesamt bleibt Forza auch im dritten Teil zu leicht, egal ob mit oder ohne Fahrhilfen. Irgendwann merkt auch der größte Noob, dass es immer ein, ggf. getuntes, Auto gibt, welches die KI locker vernaschen kann.
Bleibt also für den Racer die größte Herausforderung, sich selbst zu schlagen, wenn man sonst nichts mehr schlagen kann. Aber selbst diese Möglichkeit nimmt mir das Spiel. Meine eigenen Bestzeiten aller Strecken und Autos sind das Mindeste, was ich in einem Racing-Game speichern können muss. Auch offline. Dieser Punkt ist nicht verhandelbar, ein Stern Abzug.
Ein weiterer Stern geht für die komplett fehlende Erläuterung des Spielprinzips sowie für das praktisch nicht existente Handbuch flöten. Mit entsprechender Alternative auf der Forza-Homepage hätte man vielleicht noch Milde walten lassen können, aber ebenfalls Fehlanzeige. Forza-Neulinge gucken einfach in die Röhre.
15.01.2010
Forza - der König des Genre
Ich habe mir FM3 Ende Oktober '09 gekauft und bin immer noch begeistert von dem Spiel.
Zwar fängt es nüchtern an, da man im ersten Rennen einen Audi R8 zur Verfügung hat und sich danach einen Kleinwagen aussuchen muss.
Aber wenn man dann ein Rennen nach dem anderen fährt, fängt das Spiel an, dich an den Fernseher zu fesseln. Es macht richtig Spaß. Auch der Modus, Mann gegen Mann, Auto gegen Auto, Beschleunigungsrennen, find ich sehr gelungen, da man spätestens im Finale dann schon mal seine Einstellung vom Auto ändern muss (wenn man nicht grad ein bis unters Dach voll getuntes Auto hat), um eine Chance zu haben.
Zudem ist das Spiel wirklich für jeden geeignet. Die ganzen Fahrhilfen, die man dazu- oder ausschalten kann, helfen dann wirklich auch dem Genre-Neuling, der mit solchen Spielen bis jetzt noch nichts am Hut hatte. Allerdings geht meiner Meinung nach der Spielspaß ein wenig verloren, wenn man alle Hilfen an hat oder z.B. einzelne Punkte wie Bremsassistent, weil es dann zum einen zu einfach ist zu gewinnen und zum anderen fährt das Auto dann meines Erachten nicht mehr wirklich realistisch, da der Assistent dann schonmal in Kurven eingreift, die man selbst mit dem schnellsten Auto Vollgas fahren kann. Das nervte am Anfang dann ein wenig.
Mittlerweile fahre ich (fast) ohne Fahrhilfen und das Spiel hat so deutlich an Realismus gewonnen. Denn nun überholt man mit einem Golf nicht mehr so einfach einen Porsche ;)
Ein kleiner Minuspunkt im Vergleich zum Vorgänger ist, das man beim optischen Tuning (z.B: Stoßstangen) nun nicht mehr die grosse Ansicht des Autos hat, sondern nur unten links ein kleines Auto sieht. Wenn das Auto nun auch noch dunkel ist, sieht man die neuen Anbauteile kaum.
Aber im Endeffekt treffe ich folgendes Fazit:
Also für alle, die für ihre XBOX ein Spiel a la GranTourismo für die PS3 suchen, sind hier genau richtig. Ein schön großer Fuhrpark, unendliche viele Einstellungsmöglichkeiten, optisches Tuning (bei einem Auto mehr, bei dem anderen weniger) usw ..
Ich kann es nur empfehlen!!
10.01.2010
Neue Referenz im Genre
Hier nun meine Meinung zu Forza Motorsport 3:
Grafik: Die Automodelle sind wahnsinnig detailliert und auch die jeweiligen Innenräume der Autos sind sehr aufwendig gemacht worden.
Allerdings können die Strecken grafisch da nicht ganz mithalten, sie sind zwar hübsch aber manchmal auch etwas detailarm.
Sound:Die Motorensounds sind gewaltig.Egal ob Ferrari, Shelby GT500 oder ein Audi LMP1 jedes Auto hört sich etwas anders an und sind ziemlich eindrucksvoll.
Fahrgefühl/Fahrphysik:Meiner Meinung nach ist die Fahrphysik besser und auch realistischer als in Forza 2, das Auto reagiert eigentlich immer glaubhaft.
Daran das jedes Auto sich etwas anders fährt als jedes andere merkt man auch nocheinmal sehr deutlich wie viel Mühe sich die Entwickler beim Fahrverhalten gegeben haben.Auch Reifenabnutzung und Schäden sind realistisch und nachvollziehbar umgesetzt worden.
Karrieremodus:
Im Prinzip nur eine Aneinanderreihung von vielen Rennevents, wo man für diese Autos kauft und bei Bedarf tunt.Für absolvierte Rennen bekommt man EP für jede absolvierte EP Stufe bekommt man kostenlos ein Auto.
Soweit so gut, aber mich haben einige Punkte hierbei gestört.
So muss man sich beim Aussuchen eines Events zwischen 3 entscheiden,eines für das aktuell gewählte Auto, eines für ein neues Auto/Klasse und eines für neue Strecken.Leider kann man sich die Events nicht genauer ansehen,um z.b zu gucken welche Strecken gefahren werden müssen.
Eine größere Auswahl und genauere Informationen vor dem Annehmen hätte ich besser gefunden.
KI: Die KI fährt nicht nur einfach stur hintereinnander her, sondern versucht zu überholen, allerdings ist sie dabei manchmal etwas übereifrig und verursacht dumme Zusammenstöße.
Autos: 400 Autos von Golf bis Ferrari über Superrennwagen alles dabei was will man mehr.
Strecken: Neben einigen Klassikern wie Nordschleife und Silverstone gibt es auch einige nicht reelle Strecken.
Insgesamt ist die Auswahl zu gering und es gibt auch im Vergleich zu Forza 2 keine neuen Strecken so das Spieler des Hauptspieles vlt schnell gelangweilt von den Kursen sind.
Schwierigkeit: Auch für Anfänger ist das Spiel geeignet da es viele Fahrhilfen gibt, meiner Meinung ist das Spiel sogar etwas zu leicht, denn mit selbst getunten Autos ist man in der Karriere den KI Kollegen doch sehr überlegen( ich fahre ohne Fahrhilfen mit Handschaltung auf schwer mit Gamepad)
Tuning/Designen:Die Autos kann man sehr ausführlich einstellen, die einzelnen Dinge er klärt das Spiel mit Texten.
Im Spiel gibt es unglaublich viele Vinyls zum Designen, im Rennspielgenre gibt es nichts vergleichbares, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Online Features: Hier hat Forza eine in diesem Genre einzigartige Stärke:
Jeder Spieler kann seine Tuning-Setups, Auto Designs und erstellte Fotos in seinen Shop hochladen wo andere diese ansehen und kaufen/herunterladen können.Auch ganze Autos können versteigert/ersteigert werden
Die online Rennen sind spaßig, leiden aber unter dem etwas schlechtem Lobbysystem,welches einen schlecht zuteilt.
Fazit: Ein tolles Rennspiel, was jedem der mit diesem Genre etwas anfangen kann Freude bereiten wird trotz der geringen Mängel.