21.07.2008
Forza Motorsport 2 ist für mich die beste Rennsimulation bisher.
Ich hatte mir damals Forza 2 zwei Monate vor dem Release vorbestellt. Als ich dieses Spiel dann bekam und endlich zocken wollte, bekam ich prompt von meiner 360 den "Ring Of Death" angezeigt. Ich sandte also meine Konsole bei Microsoft ein und bekam Sie dann 3 Wochen später endlich heil wieder zurück. Nun konnte es endlich losgehen. Ich hatte vorher keine Ahnung, da ich den Vorgänger leider nie gezockt hatte und hoffte es würde zumindest ansatzweise an den Umfang eines Gran Tourismo 4 ranreichen. Und... ...ich wurde keinenfalls enttäuscht.
Forza Motorsport 2 ist für mich das Beste, was es momentan auf dem Spielemarkt gibt, und das meine ich auch in Bezug auf andere Systeme. Ein Gran Tourismo 5 Prologue sieht klar besser aus, aber bietet an sich sehr wenig Spielumfang. Gut, man muss dem Game auch zugestehen, dass dies ja nur ein kleiner Vorgeschmack zum kommenden Gran Tourismo 5 sein soll. Selbst im Vergleich zu einem GTR 2, GT Legends oder Race 07, welche auf dem PC als die Rennsimulationen überhaupt gelten (zumindest nach Simbin's Aussage), hat es Forza 2 nicht schwer, da diese Games eben keinen "Echten", und wenn, dann einen sehr minimalistischen Karrieremodus bieten.
Kommen wir zu Dem, was Forza 2 zu der für mich besten Rennsimulation momentan macht:
- Der Karrieremodus. Der Karrieremodus ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Beim GT4 (ich habe da die 100%) kam es mir des Öfteren so vor, dass das Spiel durch die Anzahl der Runden der späteren Rennen immer mehr gestreckt wird. Die 24Stundenrennen fand ich, trotz der Möglichkeit einen Computerfahrer fahren zu lassen und dann die Zeit vorzuspulen, extrem nervig. Hier punktet der Karrieremodus von Forza 2. Man steigt ein, hat begrentz Geld, kauft sich ein Auto (ich nahm den 2er Golf) und fährt sein erstes Rennen. Hat man genug Geld, rüstet man sein Vehikel auf oder man kauft sich einen neuen, besseren Wagen. Es ist genauso, wie in GT4 aber wird das Tunen bei Forza 2 nie langweilig, da man für jedes Auto (ausser die Autos die schon aufgerüstet sind, wie z.B. Racecars, Tourenwagen, Conceptcars, etc.) auch mindestens eine Frontschürze, eine Heckschürze und einen Spoiler bekommt, doch dazu später mehr. Es gibt in diesem Game natürlich auch Ausdauerrennen, doch liegen hier die Rundenzahlen sehr unter Denen eines GT4's. So fährt man in einem solchen Rennen zwischen 20 und 45 Runden und nicht 60, 75 oder gar 99! Runden, was den Spielspaß zu Gute kommt. Des weiteren kann man in der Karriere sein Fahrzeug- und Fahrerlevel steigern, ähnlich wie in einem Rollenspiel, allerdings sehr vereinfacht. Man steigert seinen Fahrerlevel durch das gewonnene Geld. Hat man also mehrere Rennen und insgesammt z.B 20000 Euro gewonnen, steigt man in seiner Fahrerwertung ein Level höher. Das Fahrerlevel steigert jedoch dabei nicht etwa das Fahrkönnen seines Ego's, es dient zum Freischalten von weiteren Rennen, weiteren Fahrzeugen oder Rabatten! auf den Fahrzeugen seiner Region. Region bedeutet hierbei, dass man sich am Anfang seiner Karriere eine von drei Regionen aussucht, in der man lebt. Diese sind Nordamerika, Asien und Europa. Steigt also der Faherlevel, bekommt man des Öfteren Rabbate auf die Autos, die man in seiner Region bekommt. Die Region kann man selbstverständlich im Spiel jederzeit wechseln, jedoch geht Das richtig ins Geld. Beim ersten Wechsel muss mann 100.000 Euro hinlatzen, beim Zweiten dann schon 250.000. Dabei werden auch selbstverständlich die Rabatte mit übernommen. Die Rabatte steigen stetig in 5% Schritten an, jedoch bekommt man, sobald man die 50% Grenze erreicht hat keine Rabatte mehr. Das gilt nicht nur für die Autos sondern auch für die Tuningteile. Ja, auf die Tuningteile, die man verbauen kann, bekommt man auch Rabatte. Allerdings nur, duch Ansteigen des Fahrzeuglevels. Sollte man also mit seinem Fahrzeug des Öfteren unterwegs sein, steigt auch dessen Level durch die Erlöse der Renngewinne. Allerdings kann ein Fahrzeug nur bis maximal Stufe 5 ansteigen das Fahrerlevel steigt bis zu Level 50. Also Alles in Allem ist das Rabattsystem eine sehr gute Sache, die den Spielspaß stetig steigen lässt und den Karrieremodus enorm erweitert. Man muss halt immer aufpassen, in welcher Region man gerade zuhause ist, um bei einem Rennen, wo z.B. ein Lamborghini Murcielago vorrausgesetzt wird, Den dann auch mit 50% Nachlass in der Region Europa bekommen kann. Kommen wir zum Tuning.
- Das Tuning. Ohne Tuning übersteht man nur die ersten Rennen. Irgendwann ist man gezwunden, seinen Wagen zu tunen, es sei denn man hat ständig das Geld für einen Neuen. Besonders beim Spielen übers Internet sind Tuningmaßnahmen zwingend erforderlich. Dabei reicht die Palette an Teilen von einem Steuergerät für die Benzinzufuhr bis hin zu mehrschichtigen Lacken. Man kann also ähnlich wie schon in GT4 Teile für seinen Wagen kaufen um somit seine Leistung zu steigern. Allerdings steigt beim Aufrüsten nicht nur die Leistung des Wagens, sondern auch die Klasse. Jedes Fahrzeug wird in eine Klasse eingestuft. Die Klassenstufen reichen von "D" bis "A", D Wagen sind die schwächsten Wagen im Spiel. Dann geht's hoch zu C, B und A, wobei die Wagen immer besser werden. Nach der A Klasse folgt die "S" Klasse. In der S Klasse sind meist Supersportwagen unterwegs, wie z.B. die Koenigegg's. Nach der S Klasse, gehts noch weiter zur Klasse "U". U Klasse Fahrzeuge sind die extremsten Wagen im Spiel. Nach Klasse U folgt nichts mehr, zumindest nicht im Bereich der Serienfahrzeuge. Heist ein Serienfahrzeug kann nur maximal bis zur Klasse U aufsteigen, muss es aber nicht unbedingt können. Für Racecars und Tourenwaen oder Ähnliche gibt's die Klassen "R4" bis "R1". Also solche Wagen, die schon vorher für den Rennsport konipiert worden sind. Dabei ist R4 die schwächste, R1 die stärkste Klasse. Mittendrin gibt's natürlich noch die Klassen "R3" und "R2". Tuningteile können nun die Einstufung der Wagen in die jeweiligen Klassen steigern. Die Klasseneinstufung des Wagens hängt von den Werten: Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsen, Handling und der Seltenheit des Wagens ab. Es kann also sein, wenn man in einem Wagen der Klasse D einen Turbolader einbaut, er dann in die Klasse C, B, A, S oder gar U aufsteigt. Dabei spielt jedes Tuningteil eine Rolle. Soll heissen, das selbst die Alufelgen den Handling- und Bremswert wegen dem geringeren Gewicht erhöhen. Und dabei bekommt man angezeigt, um wieviel Kilogramm es sich dabei handelt, cool oder? Also Alles in Allem ist das Tuningmodell des Spiels recht komplex, jedoch für eine "Simulation" gerade richtig geraten ist. Abgerundet wird Dieses von dem unvergleichlichen "Painteditor". Mit ihm kann man sein Auto mit Farben und Mustern versehen. Und das wie in keinem anderen Game. Auch die NfS Reihe muss sich dort voller Erfurcht verbeugen. Es ist möglich sein Wagen mit mehrschichtigen Effektlacken zu besprüben. Dabei teilt das Spiel den Wagen in die Bereiche: Karosserie, Motorhaube, Felgen, Bremsen, Heckspoiler, Spiegel und Fenster auf. Haben sie schon gut hinbekommen, aber das Anbringen der Folien schlägt alles. Zum Anbringen der Vinyls (Farbfolien) teilt das Game den Wagen in die Bereiche: Front, Rechte Seite, Linke Seite, Dach, Heck und Heckspoiler auf. Dabei ist es möglich, pro Seite 999! Schichten an diesen Folien aufzutragen. Dabei hat man die Wahl zwischen verschiedenen Formen wie z.B. Flammenteile, Tribals, Rennstreifen, Schrift sowie einfache Formen wie ein Dreieck oder ein Rechteck wählen. Diese lassen sich auch stufenlos skalieren, dabei wird die X- von der Y- Achse getrennt behandelt. Klingt beim ersten mal nach nicht viel Funktionsumfang, aber der Schlüssel zur Kreativität sind die 999 Schichten pro Seite. Somit sind Lakierungen möglich, die aussehen als wären sie mit Photoshop ins Spiel gehackt. Ich hab einen Audi S5 in Forzas Auktionshaus ersteigert, der eine "Monsters.inc" Lackierung bekommen hat. An ihm wurden wirklich pro Seite c.a. 350! Vinylschichten aufgetragen und es sieht wirklich aus, als hätte man den Wagen mit Bildern texturiert. Ich finde, dies ist in keinem anderem Game möglich und macht deswegen allein schon das Game Forza 2 einzigartig. Sicher, mit etwas Ahnung in Photoshop und den Templates der GTR 2 Autos ist das im PC Game GTR 2 auch möglich, doch ist es kein extra ins Spiel integriertes Feature sondern für mich nur als "Modding" zu verstehen.
- Die Fahrphysik. In Forza Motorsport 2 finde ich die Fahrphysik richtig gut gelungen. Auch wie sich das Tuning des Wagens auf die Farhrphysik auswirkt ist sensationell. Ich bin noch nie mit einem echten Rennboliden gefahren, jedoch glaube ich dem Spiel, dass es sich so in etwa anfühlen muss. Richtig gut. Jedoch muss ich dazu sagen, wer ein Need for Speed erwartet, ist hier fehl am Platz. Forza 2 ist als Simulation anzusehen und daher muss man eben etwas behutsamer mit seinem Wagen vorlieb nehmen, um nicht aus der nächsten Kurve zu fliegen. Jedoch steigt die Lernkurve sehr schnell an, das heisst, dass man sehr schnell mit den Wagen klarkommt. Einen Anfänger hat's sicher sehr schwer, mit einem Wagen der Klasse U klarzukommen, aber die Karriere beginnt man ja nur mit den langsameren Modellen. Von daher finde ich dieses Game sehr Einsteigerfreundlich.
- Das Spielen über die Internetverbindung. Online trumpft das Game nochmal so richtig auf. Zu allererst etwas zum Auktionshaus. Hier hat man die Möglichkeit seinen Wagen reinzustellen, entweder kostenlos, oder gegen eine Gebür von dem Geld aus dem Karrieremodus. Diese wird nur dann verlangt, wenn man eine Premiumauktion wünscht. Bei einer Premiumauktion versucht das Game den reingestellten Wagen so weit oben, wie nur möglich in der Liste der Auktionen zu setzen. Was natürlch die Chance erhöht, den Wagen loszuwerden. Man kann das Setup und die Lakierung inklusive der Schichten eines getunten Wagens extra für die Auktion sperren. Wenn dann jemand den Wagen ersteigert, kann der Jenige den Wagen somit nicht mehr modifizieren und man kann seinen versteigerten Wagen eventuell in einem Onlinerennen wiedersehen. Nicht schlecht, finde ich. Selbsverständlich kann man auch die Startpreise der Auktion oder die Preise für den direkten Kauf frei bestimmen. ;) Im Onlinemodus ist es auch möglich, dass man einen Wagen an einem XBoxLive Freund verschenkt. Auch nicht übel. Man kann die Bestzeiten einsehen und vergleichen und,... ...man kann Rennen fahren. Das jedoch besser, als vielleicht erwartet. Es ist möglich, Karriererennen im Onlinemodus zu absolvieren, also virtuelle Asche mit dem Spielen übers Internet zu machen. Man steigt aber im Onlinemodus noch einmal separat in einer speziellen Onlineeinstufung. Diese fängt an beim Level "Anfänger" über "Amateur (bin ich)" weiter übr "Profi" zu "Meister" und hört auf bei "Legende".
Es ist wirklich sehr schwer, online richtig Fuß zu fassen, da hier wirklich alles auf die Einstellungen und des Typs des antretenden Fahrzeugs abhängt. Die Rennen sind in der Regel klassenspezifisch. Also sie werden zu meist aufgeteilt in Rennen für A-Klasse Wagen, für S-Klasse Wagen und so weiter. Jedoch liegt dies an den jeweiligen Host des Rennens. Der kann bestimmen, "was" und "wie's" gefahren wird. Er bestimmt z.B. die Klasse (kann aber auch offen, so dass alle Wagen teilnehmen dürfen), ob getunte Wagen teilnehem dürfen oder nicht, wieviel Runden gefahren werden, ob man mit automatischer Schaltung fahren darf, usw. Allerdings kann er nicht die Preisgelder für's jeweilige Rennen bestimmen. Soviel zum Onlinemodus von Forza 2.
Das solls gewesen sein. Auf den Punkt gebracht, das Spiel ist der Hammer, allerdings nur für Simulationsfans und Freaks. Man bekommt auch hin und wieder mal einige Erweiterungen über XBox Live angeboten, in Form von Auto- oder Streckenpaketen, wie z.B. Den Evo 10 oder den Audi R8. Allerdings braucht man dafür MS LivePoints wie für fast Alles über XBox Live. Die Grafik ist meiner Meinung nach auch in Ordnung und läuft flüssig mit 60 Bildern in der Sekunde. Es sind sehr viele Details am Steckenrand zu erkennen. Anders als wie in einem GT5 Prologue, wo sie sich sehr viel Mühe für die Automodelle geben, aber es abseits der Strecke karg und trostlos erscheint. Forza Motorsport 2? Klare Kaufempfehlung!