15.09.2006
Spaßiges und umfangreiches Japano-RPG
Eiskalte Zauber-Story
Enchanted Arms - das heißt übersetzt soviel wie "verzauberte Waffen" und genau das trifft den Kern des Spiels. In der Welt von Enchanted Arms treffen Magie und Technik aufeinander. Der Spieler übernimmt die Rolle des leicht trotteligen, aber sehr impulsiven Atsuma, ein Schüler der Enchant Akademie in Yokohama. Wie sich schnell herausstellt ist Atsuma jedoch kein gewöhnlicher Schüler. Seine Kräfte scheinen weit über das übliche Maß hinauszugehen, weshalb er auch zur allgemeinen Sicherheit von bestimmten Bereichen der Akademie ausgeschlossen ist. Ab und an macht sich nämlich sein Arm selbstständig und lässt gewaltige Zauberkräfte frei. Ein kurioser Zwischenfall bringt Atsuma und seine Freunde jedoch in eine gefährliche Situation. Durch Atsumas Arm wird ein Siegel aufgebrochen und der gefährliche Devil Golem mit dem Namen "Ice Queen" freigesetzt. Dass die eiskalte Lady nach knapp 1000 Jahren Schlaf nicht gut zu sprechen ist, versteht sich von selbst. Mehr soll zur Story nicht verraten werden um Spoiler zu vermeiden.
Grafik und Sound - die zwei Seiten einer Medaille
Optisch ist Enchanted Arms ein zweischneidiges Schwert. Die Charaktere sehen grandios aus , sind wunderschön animiert und sehr detailliert. Die Ingame Zwischensequenzen sind sehr beeindruckend und bieten fast schon die Qualität von gerendertem Material. Bei den Umgebungen schwankt das Spiel jedoch zwischen "überwältigend" und "steril". Manche der Locations sind sehr liebevoll ausgearbeitet wurden, andere wirken fast schon leblos. Zugutehalten muss man dem Spiel aber auch, dass dies zum Teil so gewollt und storybedingt ist. Erstaunlich ist jedoch die zeitweise gigantische Architektur der Umgebungen und die wünderschönen Verzierungen an den Wänden. Überall versüßen wunderschöne Lichteffekte den virtuellen Spaziergang und der enorme Einsatz an Bump Mapping sorgt für eine starke plastische Tiefenwirkung. Die Effekte während der Kämpfe sind imposant und tragen erheblich zur Atmosphäre bei. Enchanted Arms verfügt über eine sehr gute Sichtweite und es gibt eigentlich nie irgendwelche Slow Downs oder etwa unschönes Tearing.
Die englische Synchronisation des Spiels ist zwar entgegen anderer Reviews in Ordnung und professionell, nur liegt der Schwachpunkt hier woanders. Nicht alle Dialoge wurden vertont und das wirkt stellenweise sehr merkwürdig. Mag sein, dass dies gewollt war, aber es ist gerade zu Beginn des Spiels extrem auffällig. So sieht man die Charaktere ab und an wie sie eigentlich lippensynchron sprechen, aber die Vertonung fehlt eben. Das ist vor allem deshalb störend, weil gesprochene und nicht gesprochene Dialoge fast schon lückenlos ineinander übergehen. Bei längerem Spielen fällt dieses Manko jedoch nicht mehr gar so stark ins Gewicht, da die meisten der Dialoge dann tatsächlich auch vertont sind. Um noch mal darauf hinzuweisen: Das Spiel ist komplett in Englisch. Das betrifft sowohl die gesprochene Sprache als auch die Dialoge. Es gibt lediglich die Möglichkeit auf Japanisch umzustellen, aber das werden wohl nur die wenigsten Deutschen beherrschen. Positiv ist jedoch, dass jeder der über ein gutes Schulenglisch verfügt locker den Dialogen folgen kann ohne sich anzustrengen. Die Kampfgeräusche im Spiel sind gut gelungen und auch die Musikstücke passen. Leider ist jedoch gerade die Kampfmusik nicht sehr abwechslungsreich, da sie fast immer die Gleiche ist.
Spielerisches Schwergewicht
Nun aber zum eigentlichen Prunkstück des Spiels - dem Gameplay. Über 50 Stunden Spielzeit bietet das Spiel und das ist wirklich nicht übertrieben. Hinzu kommt, dass man wohl beim ersten Anlauf nicht alle freischaltbaren Kreaturen auch finden wird und diverse Geheimnisse hier und da zu finden sind. Die Story von Enchanted Arms ist sehr tiefgründig und fesselt auf hohem Niveau. Am Anfang braucht das Spiel zwar etwas um in die Gänge zu kommen, spätestens aber nach dem ersten Kampf gegen die Ice Queen werden die Nachbrenner gezündet und der Titel geht so richtig ab. Enchanted Arms ist insgesamt sehr stark auf die Kämpfe ausgerichtet. Es gibt zwar hier und da so etwas wie Rätsel, aber diese sind sehr einfach gestaltet. Das Monsterdesign, wie auch das Design der Spielewelt überhaupt, ist genial. Immer wieder trifft man auf neue Gegner und Herausforderungen. Ein besonderes Feature sind die freischaltbaren Golems. Das sind künstlich geschaffene Kreaturen, die der Spieler im Shop synthetisieren und dann wie jeden anderen Charakter im Spiel einsetzen kann. Es gibt über 100 davon und einige sind sehr speziell und natürlich nicht so leicht zugänglich. Genau wie die Golems kann der Spieler für jeden Charakter auch besondere Skills und Waffen freischalten, die diesen stärker machen und für kommende Kämpfe rüsten. Das Inventar ist dabei logisch durchdacht und sehr komfortabel. Wer schon mal ein Japano-RPG gespielt hat sollte keinerlei Probleme damit haben. Das Spiel lebt von seinen gut durchdachten Charakteren und deren Interaktion untereinander. Es ist einfach eine Freude der Geschichte von Atsuma und seinen Begleitern zu folgen, besonders weil diese immer wieder durch den einen oder anderen Gag aufgelockert wird.
Speed-Tactics-Kampfsystem
Die Steuerung des Spiels ist sehr einfach und direkt gestaltet. Alles wird dem Spieler tutorialhaft erklärt und ist auch einfach zu erlernen. Das Kampfsystem wirkt zwar im ersten Augenblick etwas verwirrend, stellt sich aber schnell als durchdacht und praktisch heraus. Dabei positioniert man zunächst seine Partymitglieder wie auf einem Schachbrett und legt dann ihre Aktionen fest. Natürlich gibt es auch für jeden Charakter besondere Spezialattacken, die gleich mehrere Gegner ins jenseits beförden. Interessant ist, dass je nach Position und Distanz des Charakters zum Gegner bestimmte Aktionen besonders nützlich sind oder erst gar nicht funktionieren. So haben die Kämpfe auch ein wenig Strategie und sind nicht nur reines Auswählen bestimmter Angriffsarten.
Das Fazit
Enchanted Arms ist ein sehr gutes Rollenspiel für die 360 geworden. Der Umfang, die Story, die Charaktere und das eingängige Kampfsystem wissen zu überzeugen. Die freischaltbaren Golems und Waffen erzeugen fast schon so etwas wie eine Sammelleidenschaft und motivieren zusätzlich zur guten Story. Schwächen hat das Spiel vor allem bei der Vertonung. Zwar sind Kampfgeräusche und Synchronisation an sich sehr gut, aber manche Dialoge wurden einfach nicht vertont. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist zu Beginn sehr einfach, steigert sich dann aber allmählich immer weiter nach oben. Geübte RPG-Fans sollten aber wenig Schwierigkeiten damit haben. Die aktuelle Verkaufsversion kommt mit deutschem Handbuch und deutscher Verpackung daher, ist aber komplett in Englisch ( Sprache, Untertitel ). Einen Multiplayer gibt es per Xbox Live Gold auch, wobei sich hier 2 Spieler direkt duellieren können ( getestet wurde dies jedoch von mir nicht! ). Enchanted Arms ist für alle empfehlenswert, die schon lange auf der Suche nach einem alternativen Final Fantasy für ihre 360 sind, wobei Enchanted Arms jedoch das deutlich düstere Szenario bietet. Alle die jedoch eine Abneigung gegen Spiele wie Final Fantasy oder Animé im allgemeinen haben sollten die Finger davon lassen.
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Grafik: 80 %
Sound: 75%
Gameplay: 88%
Langzeitmotivation/ Umfang/ Story: 89%
Steuerung/ Kampfsystem: 85%
Gesamtwertung: 85%
12.09.2006
Katastrophe
Ein leider sehr schlechtes Spiel...Der Kaufpreis steht in keinem Verhältnis zum Spiel...Sinnloses Positionieren des Charakters im FFX Stil,sehr unübersichtlich,endlos lange Sequenzen,und Spielspaß gleich null...Habe das Spiel nach weniger als 5 Minuten ausgemacht,da es wirklich bessere Spiele im gleichen Stil gibt,die sogar kostenlos als Freeware im Internet erhältlich sind....
11.09.2006
Besser als man denkt!!!
Viele Bewertungen in Magazinen, lassen den Titel unter Wert wegkommen, nur Fakt ist, dass es auf egal welcher Xbox kein jp. Rollenspiel gibt! Und von diesem Standpunkt aus gesehen ist der Titel für die Xboxler eine wahre Bereicherung! Das Spiel macht nicht viel verkehrt und hat eine gute Story mit witzigen Elementen drin! Auch kann man selbst beschworene Kreaturen (Golems) für sich kämpfen lassen, der Kampf geht Rundenbasiert vonstatten, welches ja auf der Xbox sehr selten ist! Die Grafik ist über jeden Zweifel erhaben und man hat die Möglichkeit zwischen engl. und jp. Sprachausgabe zu wählen! Japanisch kommt die Fantasywelt noch einen Tiock authentischer rüber (mit Untertitel versteht sich;~)! Alles in allem solltet ihr diesem Titel eine Chance geben, denn was passiert wohl, wenn der Titel ein Erfolg wird...Richtig, es werden weitere Asia Rollenspiele folgen!
10.09.2006
charmantes Japano RPG
Trotz der eher verhaltenen Kritiken hab ich mir gestern Enchanted Arms geholt und bin nicht enttäuscht worden. Ich weiß nicht was manche Fachzeitungen erwarten aber in den Grenzen von rundenbasierenden RPGs macht das Spiel so gut wie nichts falsch. Eher im Gegenteil.
Die Charaktere sind sympathisch bis witzig, die Story nett und fantasiereich und der Grafikstil hat einen ganz eigenen Charme. Sicherlich holt Enchanted Arms nicht alles aus der Xbox heraus, dafür ist die Grafik sehr sauber und frei von jeglichen Ruckler oder Tearing. Und die (wenigen) FMVs sind einfach bombastisch.
Auch das Kampfsystem hebt sich positiv ab indem man schachbrettartige Felder einsetzt.
Klasse ist auch die Möglichkeit jederzeit speichern zu können.
Der einzige Wermutstropfen ist die lieblose Lokalisation. Das Spiel ist komplett in Englisch gehalten, aber mit Schulenglisch sehr gut zu verstehen.
Die Bedienungsanleitung hingegen ist einfach eine Frechheit, ein extrem dünnes liebloses Schwarz-weiß heftchen.
Schade, dadurch verschließt sich das Spiel sicherlich einigen Käufern.
Trotzdem ein Geheimtipp und das erste Japano RPG für die 360
09.09.2006
Unter meinen Erwartungen.....
Habe das Game heute bekommen und muss nach erstem anspielen sagen, dass meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt wurden.
1. Grafik eher Durchschnitt als Next-Gen
2. Kampfsystem sehr gewöhnungsbedürftig
3. Einführung ins Spiel ziemlich langatmig
4. Komplett in Englisch (Text+Sprache)
Also nach meiner Meinung nur bedingt empfehlenswert.