31.05.2009
Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Ein gutes Spiel ist Hells Highway aber trotzdem!
Ich muss leider ganz klar sagen, soviel schon mal vorweg, dass ich von Brothers in Arms Hells Highway, enttäuscht bin. Aber warum dann trotzdem 4 Sterne? Ganz einfach, denn das Spiel ist deshalb noch lange nicht schlecht. Im Gegenteil: es hat sogar viele Tugenden, die einen guten (Taktik)Shooter ausmachen. Aber das, was im Vorfeld angekündigt und was ich somit auch erwartet habe, wurde leider in keinster Weise erreicht. Wer aber sowieso nichts erwartete wird natürlich nicht so enttäuscht sein wie ich und denen lege ich dieses Spiel jetzt schon mal ans Herz, sofern euch der Zweite Weltkrieg noch nicht zum Hals raushängt und ihr euch für taktische Ego-Einsätze interessiert.
Gameplay:
Fangen wir mit meiner persönlichen größten Enttäuschung an. Das Spiel spielt sich bis auf die zerstörbare Deckung und ein bisschen Schnickschnack GENAU SO wie die Teile eins und zwei. Den nichtlinearen Spielaufbau, der ja so groß angekündigt wurde, konnte ich nicht entdecken. Es ist genau festgelegt, was Mission drei und was Mission fünf ist und alles läuft in der vorgegebenen Reihenfolge ab. Kurz: das Spiel ist nicht mal ein kleines bisschen nichtlinear. Auch Features, die hier auf dieser Seite vom Hersteller genannt werden, gibt es ganz einfach nicht. Man geht nicht auf Patrouille, empfängt keine Befehle vom Hauptquartier und muss den Feind auch nicht aufspüren. Alles läuft nach Schema F ab. In einem abgegrenzten Areal Ziel X erfüllen, das kann z.B. sein, alle Feinde auszuschalten oder zwei Flaks zerstören. Von Patrouille ist wenn überhaupt in den Zwischensequenzen was zu sehen. Die Kämpfe an sich sind, finde ich, sehr gelungen. Die laufen zwar immer gleich ab, nämlich Feind festnageln und über die Flanke angreifen, aber das finde ich nicht weiter schlimm. Umgesetzt wird das mit einem sehr pfiffigen Steuerungsfeature. BiA HH ist zwar primär ein Ego-Shooter und spielt sich auch so, aber ihr könnt über den linken Trigger euren Leuten direkt befehle geben. Das klappt in der Praxis extrem gut und schafft einen guten Kontrast zwischen Ballern und Taktik. Kurz: sowohl Halo als auch Rainbow Six Fans können Spaß haben. Ein so guter Kompromiss wie in diesem Fall ist mir noch nicht untergekommen, auch wegen des Schwierigkeitsgrades. Es ist immer fordernd, aber nie zu schwer. Einsteiger sollten auf der niedrigsten Stufe ohne größere Probleme durchkommen. Für Abwechslung sorgt übrigens ein Panzereinsatz, den sich die Entwickler aber auch getrost sparen hätten können. Die Steuerung ist hier zu schwammig und der Ablauf zu langatmig. Eine der nicht wirklich vielen Versprechungen, die es ins fertige Spiel geschafft haben, ist die zerstörbare Deckung. Prinzipiell ein guter Einfall, aber in diesem Fall leider nicht zu Ende gedacht. Während Mauern und Sandsäcke mit Granaten zerstört und aus Holzzäunen die Latten weggeschossen werden können, erweisen sich diverse Holztische und Möbel als Kugelsicher. Es sind eben nur (sehr großzügig) ausgewählte Objekte der Spielwelt, die zerstört werden können. Nicht nur das, sondern auch die Tatsache, dass die Soldaten nicht wie angekündigt real agieren (hinfallen, Munition zuwerfen, etc.), lassen die Spielwelt teils recht steril erscheinen. Das schlimmste ist aber, dass diese ganzen leeren Versprechungen beim Live-Anspielen auf E3 und UbiDays gezeigt wurden!! Und im fertigen Spiel? Weg! Wenn das ein Trailer gewesen wäre, ok, aber Randy Pitchford hat es selbst gespielt! Eine Frechheit!
Wertung: 3 von 5
Setting:
Das Spiel spielt wie erwähnt im zweiten Weltkrieg, um genauer zu sein in Holland. Wer sich etwas auskennt, vermutet es vielleicht schon: ihr spielt die Operation Market Garden. Nur ist es kein Geheimnis, dass das WWII-Setting inzwischen mehr als ausgelutscht ist und auch ich kann es inzwischen nicht mehr sehen. Aber die BiA Reihe distanziert sich von anderen Marken wie etwa Medal of Honor oder Call of Duty. Bei den genannten Beispielen dient das nur als Grundgerüst. Bei BiA geht es um große Emotionen, alles ist einfach viel besser ungesetzt. Deshalb drücke ich hier ein Auge zu und sage, dass sich die Serie als einzige noch erlauben darf, eben dieses Setting zu verwenden. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Wertung: 4 von 5
Technik:
Auch hier gilt: nicht schlecht, aber nicht das, was angekündigt und Live gezeigt (!) wurde! Erst mal: die Grafik ist nicht schlecht und wirkt dank Unreal Engine 3 lebendig. Gegen WWII-Konkurrenten, wie beispielsweise Call of Duty World at War, zieht Hells Highway aber klar den Kürzeren. ABER: Die auf der E3 und den UbiDays live angespielte Version sah fantastisch aus - sehr fantastisch. Für mich ist das einfach nur eine richtige Frechheit und grenzt an Betrug. Der Sound ist in Ordnung, wenn auch manche Umweltgeräusche, wie etwa Feuer, zu leise sind.
Wertung: 3 von 5
Story:
Sehr gelungen, um es kurz zu machen. Es geht wieder um große Gefühle und selten sind mir die Charaktere in einem Videospiel so sehr ans Herz gewachsen. Über die Geschichte möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, nur dass ihr viele bekannte Gesichter sehen werdet, wobei wir bei einem kleinen Manko wären. Neulinge können der Story zwar folgen, die A-Ha Momente und somit das Mitfiebern, gibt's leider exklusiv für die Spieler, die Road to Hill 30 und Earned in Blood gespielt haben. Die Story wird übrigens von teilweise Kinoreifen Zwischensequenzen erzählt, die leider stark unter der mittelmäßigen Grafik leiden.
Wertung: 5 von 5
Multiplayer:
Die Idee hinter dem ganzen ist gar nicht mal schlecht: Als Gruppenführer gebt ihr Befehle und vernichtet den Feind. Doch leider wird das Vergnügen von vier Faktoren erheblich gebremst. Erstens: nur ein einziger Modus, nämlich Capture the Flag, klingt natürlich nicht nach monatelangem Spaß. Zweitens: wer ins Graß beißt (anfangs sehr häufig), wird den für den Rest der Runde zum Zuschauer degradiert. Drittens: online ist die Grafik deutlich schwächer als im Singleplayer und sieht, um ehrlich zu sein, aus wie PS2 in HD. Und viertens: Bugs, Bugs und nochmal Bugs. Ein paar Beispiele: Lags ohne Ende, Ballern durch Häuserwände, Laufen durch Objekte und und und. Also: Wer BiA HH online spielt, sollte wirklich nicht zu viel erwarten. Offline-Modi, sowie Koop-Einsätze, die im Vorgänger übrigens noch vorhanden waren, sucht man vergebens.
Wertung: 1 von 5
Fazit:
Ich mache diesmal absichtlich zwei Meinungsfelder, weil ich finde, dass der Spielspaß enorm von einer Kleinigkeit beeinflusst wird.
Spieler, die große Erwartungen hatten:
Ich bin enttäuscht. Von all dem Angekündigten und live gezeigtem ist im fertigen Spiel praktisch nichts vorhanden. Da nützen auch die vielen Anspielungen auf die Vorgänger nichts und das eigentlich ordentliche Spiel. Wer das, was ich, nämlich einen Überflieger, erwartete, der sei gewarnt: meine Erwartungen wurden in keinster Weise erfüllt und euch wird es relativ sicher genau so ergehen. Das geht beim nächsten Mal besser, Ubisoft!
Spieler, die keine großen Erwartungen hatten:
Schreibt das Spiel wegen den vielen mäßigen Kritiken nicht ab! Wer sich auf das Abenteuer einlässt, bekommt einen ordentlichen, wenn auch nicht überragenden Shooter geboten. Wer genug von den ewig gleichen Weltkriegsballereien hat, sollte Brothers in Arms Hells Highway unbedingt mal eine Chance geben. Ausprobieren!
HINWEIS ZUR DEUTSCHEN VERSION: kein Blut, keine abtrennbaren Körperteile, keine Action Cam (Zeitlupe bei kritischen Treffern). Es wirkt leider sehr oft so, als ob etwas fehlt, was der Kriegsatmosphäre nicht sonderlich gut tut. Leider ist auch die Österreich-Version gekürzt, wer also Uncut spielen möchte, benötigt leider eine Englischsprachige Version.
17.04.2009
Da wäre viel mehr drin gewesen
Tja, ich halte mich kurz, da es ja schon genug Rezessionen gibt.
Hab das Spiel gerade durchgespielt und ich muss sagen, dass ich leider froh bin, solange damit gewartet zu haben mir dieses Spiel zu kaufen.
Im Vergleich zu den Vorgängern haben sich die Entwickler sogut wie nichts Neues einfallen lassen. Die Missionen sind genau so linear wie in den Vorgängern (was noch verständlich ist), die Grafik ist im Vergleich zu dem was möglich ist, siehe Far Cry 2, einfach zu schwach (Auflösung von Videosequenzen bspweise, baut sich langsam auf). Die KI, sowohl von den Gegnern als auch von den Verbündeten, ist recht mangelhaft (Bsp: Kameraden laufen meistens den gefährlichsten Weg, auch wenn man selbst den sicheren gegangen ist). Was mich aber am meisten genervt hat sind die Missionen oder Missionsabschnitte wo man alleine spielt, was ich finde, nicht zu Brothers in Arm passt. Man merkt, dass sich die Entwickler diesesmal besonders auf die Story konzentriert haben, und besonders die Charakterzüge der Soldaten zeigen wollten. In diesem Bereich hat Brothers in Arms einen kleinen Fortschritt gemacht, tröstet aber trotzdem nicht über die anderen Dinge, die etwas daneben gingen, weg.
Deshalb bekommt dieses Spiel von mir nur drei Sterne. Zwei Dinge haben mir aber schon gefallen: Erstens, das neue Bazookateam, was sehr praktisch ist und die Missionen, wo man einen Panzer steuern kann. Ist ne nette Auflockerung. Trotzdem hoffe ich, dass sich die Entwickler von Brothers in Arms für den Nachfolger was besseres einfallen lassen, denn in der Brothers in Arms Reihe würde schon sehr viel Potential stecken, wenn diese Mackel ausgebügelt werden würden.
22.03.2009
Brothers in Arms - Uncut!!!
Ich habe noch nie die alten Teile von Brothers in Arms gekauft. Ich bin also ein Neuling in der Reihe. Ich habe Anfangs mit einem Shooter wie Call of Duty oder Medal of Honor gerechnet. Einfach durch die Level spatzieren und deine Gegner erschießen,... Gegner erschießen muss man hier natürlich auch, doch bei Brothers in Arms kommt es auf die Deckung und Taktik an, denn nach 2-3 Treffern ist man Tot. Die Gefechte mit teilweise nur 10 - 20 Gegnern dauern ziehmlich lange, was nicht unbedingt schlecht ist und realistischer wirken lässt.
In den Unterschiedlichen Levels von Brothers in Arms - Hell's Highway, die meistens in Holland statt finden, wird man von unterschiedlichen Teams ( MG- , Bazuka-, Assault-Team...) begleitet. Die der Spieler beliebig in Schlachtfeld platzieren kann. Doch Vorsicht ist geboten, das Team sollte auch immer aus der Deckung heraus schießen. Ansonsten werden die Teammitglieder schnell abgeschossen.
Die Taktik ist für meine Verhälnisse Ok, nicht zu viel und nicht zu wenig. Man kann zwar nicht wie bei Rainbox Six Türen öffnen, aber das braucht man auch nicht. Wenn man aber unter Beschuss eines MGs das im Haus oder Turm ist, ist es nützlich z.B das Bazuka-Team auf den Gegner anzuvisieren. Denn der Schaden und die Todesquote ist höher beim Schuss bzw Treffer einer Bazuka. Die Hauser nehmen durch Panzer- oder Bazukatreffer Schaden. Und Kirchentürme gehen ganz kaputt oder fallen ein.
Der Sound ist passend und die Grafik ist auch in Ordnung.
Bei der Uncut Version gibt es bei guten Treffern eine kleine "Brutale" Zwischenzene. Z.B. bei einem weit entfernten Kopfschuss oder bei einer explodierender Granate in einer Gegnerischen Gruppe.
Was mir besonders an dem Spiel gefallen hat waren die Level in denen man mit einem Panzer fahren konnte und das "Sniper-Level".
Die Spielzeit ist länger als bei Call of Duty oder Medal of Honor. Und für den Preis für 20 Euro auf jeden Fall OK!!!
Die Videosequenzen dauern zusammen ca. 1,5 Stunden, also wer Englisch versteht oder sich nicht wirklich für die Story interessiert sollte die Englische Uncut Version holen, alle Anderen die Deutsche- oder Österreichische Uncut Version!!!