02.09.2009
Karten auf den Tisch
Batman: Arkham Asylum ist in meinen Augen nicht das, was ich nach dem Betrachten diverser Trailer und ausführlichem Spielen der Demo erwartet habe. Es ist sicher ein tolles Spiel und die beste Comic Versoftung aller Zeiten, aber um es als ein Fünf-Sterne-Spiel durchgehen zu lassen, fehlt es letzendlich an ein paar Ecken und Kanten zuviel in meinen Augen. Von der technischen Seite braucht sich Arkham Asylum keine Blöße zu geben. Hier stimmt einfach alles: Die Grafik ist perfekt (auch wenn es sie in dieser Pracht schon früher, im ersten Bioshock, zu bewundern gab), die Steuerung ist (trotz vollbelegtem Pad) absolut eingängig und erschließt sich bereits nach wenigen Minuten Spielzeit. Man erkundet die Irrenanstalt zu Fuß, durch die Lüfte gleitend oder durch Luftschächte kriechend, als hätte man in seinem ganzen Leben zuvor nichts anderes gemacht und streckt ganz nebenbei noch den ein oder anderen Ganoven nieder, indem man sich von hinten (oder oben) an ihm ranschleicht und ihn leise ausschaltet, oder, was eigentlich auch am meisten Spaß macht, die Brechstange ansetzt und Fäuste sprechen läßt. Funktioniert nicht immer ohne massivstes Schrumpfen der eigenen Energieleiste, aber meistens passt es dann doch irgendwie. Was für diese gewisse Risikobereitschaft spricht, ist dass faire Auto-Save-System, dass einem, im Falle eines Todes, nie zuviel eines Levels wiederholen läßt. Leider, und nun kommen wir auch zu den ersten Kritikpunkten, steht es den wenigen Schleichabschnitten hinderlich im Wege. Meistert man einen solchen Abschnitt nicht beim ersten Mal mit Brachialgewalt, klappt es bestimmt beim zweiten Versuch und die Checkpoints liegen selten weiter als gefühlte 20 Meter zurück. Einmal ins Gras zu beißen und stumpf von Vorne zu beginnen, geht meist erheblich schneller, als sich langsam voranzuschleichen, was ungeduldigen Spielern (wie ich es bin) leider nur zu gute kommt.
Des weiteren habe ich zu bemängeln, dass Arkham Asylum zu schnell aus den Vollen schöpft. So sind fast alle coolen Aktionen schon nach knapp zwei Stunden verfügbar (freigeschaltet) und erleiden im fortlaufenden Spiel dezente Abnutzerscheinungen: Das Scannen von Objekten, dass Analysieren von DNA Spuren, das Sprengen von dünnen Mauern/Scheiben und weiterentwickelte Spezialcombos in den Kampfszenen. Im späteren Verlauf gibt es für Bats Spezialwerkzeuge zwar immer wieder das eine oder andere Upgrade, aber wirklich Innovativ sind diese nicht.
Auch die Bosskämpfe lassen jedliche Innovation vermissen und beschränken sich meist darauf, den Gegner so lange mit dem Baterang zu bearbeiten, bis dieser am Boden kniet und man mit einer gepflegten Links/Rechts-Kombination solange nachsetzen kann, bis dieser das Zeitliche segnet. Wirklich imposant sind hier nur die Scarecrow-Abschnitte, übrigens, bis auf ein bis zwei Ausnahmen, die einzigen Abschnitte, wo man wirklich gezwungen ist, zu Schleichen.
Ohnehin ist Batmans Besuch in der Irrenanstalt recht leicht ausgefallen, und bis auf den Killer Croc Abschnitt hat mich kaum eine Aufgabe wirklich gefordert.
Von der Geschichte möchte ich nicht allzuviel verraten. Hier soll sich jeder selbst ein Bild machen. Ich fand sie nicht wirklich spannend genug, um richtig Zupacken zu können. Hier verrichten zahlreiche Cutscenes einen besseren Job. Die Zwischensequenzen sind einfach toll presentiert und treiben das Spielgeschehen gnadenlos vorran. Die Charaktere sind super modeliert und hervorragend vertont (Deutsche Syncronisation). Für Batman konnte man sogar Christian-Bale-Chefsprecher David Nathan gewinnen, die restlichen Sprecher kennt man zum größten Teil aus Rapture (Bioshock). Und irgendwie wird man auch nie das sonderbare Gefühl los, dass Irrational Games mit ihrem Unterwassershooter als ganz großes Vorbild in Sachen Atmosphäre herhalten mußte. Hier wirkt Arkham Asylum alles andere als Eigenständig. Leider ging in Bioshock irgendwie mehr der Punk ab. Haben mir Trailer und Demo von Arkham Asylum suggeriert, es handle sich hier um ein Non-Stop-Stealth'n Action-Spiel, sieht die Wahrheit, dass Gesamtergebnis, etwas anders aus: Man bekommt ein Detektivabenteuer mit vereinzelten Prügelsequenzen, nicht zwangsläufig erforderlichen Schleichabschnitten, und etwas Geschicklichkeitsabverlangen. Von allem gibt es aber eine Spur zu wenig.
Nach 12 Stunden ist der Storymodus beendet. Irgendwie wußte er zu gefallen. Irgendwie hat er auch beeindruckt, aber irgendwie gibt er nur eine Antwort darauf, warum nun schon seit sooo vielen Monaten sooo viel Brimbamborium um dieses Spiel gemacht wurde: Es ist das beste Lizenzspiel aller Zeiten. Nicht weniger...Aber leider auch nicht mehr.
Grafik: 9 von 10 Punkte
Sound: 10 von 10 Punkte
Gameplay: 6 von 10 Punkte
01.09.2009
Batman so wie er sein muss!
Endlich gibt es mal eine Comic umsetzung die BatmanŽs Welt gekonnt in Szene setzt. Dunkel, brutal und wahnsinnig ist die Welt von Batman in der ein Clown der König ist. Lange Zeit ist es her seit ein in Strumpfhosen gekleideter Schauspieler seinen Gegner in einer bunten Bonbon Welt mit einem *peng* oder *puff* besiegt hat. In den Comics war die Stimmung immer schon sehr bedrohlich und düster. In den neuen Batman Filmen wurde diese Stimmung schon recht gut aufgegriffen doch dieses Game schlägt sie alle. Schon beim betreten des Arkham Asylum stellt es einem die Nackenhaare auf. Dreckige Wände, abröckelnder Putz und zwilichtige Wachleute die Wahnsinnige Mörder in Schach halten sollen begegnen einem hier an jeder Ecke. Die Story verläuft recht gradlinig in einer Open World manier wobei auch einige Rätsel zu lösen sind welche neben der Hauptstory laufen. Batman kann sich frei auf Arkham bewegen welches durch die intuitive Steuerung leicht von der Hand geht. Die Grafik lässt keinem noch so verwöhnten Gamer einen Wunsch offen. Das geniale Free-Flow Kampfsystem bietet eine gute Kontrolle bei Kämpfe gegen mehr als zehn Gegnern. Sollte Batman jedoch auf bewaffnete Gegner treffen wird sein zweites Talent sehr nützlich. Bewegt euch im Schatten oder hangelt euch an vorsprüngen entlang um hinter den Gegner zu gelangen und ihn lautlos zu erledigen. Der Detektiv Modus verleiht dem ganzen Game noch eine Note eines Krimis.
Die geniale Mischung aus Action, Grusel, Stealth und Krimi machen für mich aus Batman Arkham Asylum eines der besten Spiele seid langem.
30.08.2009
Ein würdiges Batman-Videospiel.
Batman: Arkham Asylum ist wohl die gelungenste Videospielumsetzung des Batman-Universums. Es spielt in der Irrenanstalt in Gotham City, wo der Joker mal wieder nur Unsinn im Kopf hat. Als Batman schlägt man sich nun den Weg durch die Anstalt frei und rettet dabei hilflose Menschen (Polizisten, Ärzte und auch Commissioner Gordon). Zusätzlich gibt es Zwischenfights mit Gegnern wie Harley Quinn, Croc, Scarecrow usw. Per Headset steht Batman dabei "Orakle" (oder auch bekannt als Batgirl alias Barbara Gordon) zur Seite. Aber auch der Joker gibt ununterbrochen witzige Kommentare von sich. Selbst wenn Batman mal das Zeitliche segnet.
Nebenbei werden Rätsel des Riddlers gelöst, die manchmal knifflig sind und manchmal locker von der Hand gehen. Die Steuerung ist simpel und sehr angenehm auszuführen, ebenso wie die Kamera, wenn auch im Kampf manchmal (gerade bei 5-10 Gegner gleichzeitig) die Orientierung verloren geht.
Das Spiel hat drei Schwierigkeitsstufen. Ich habe mir gleich erlaubt die schwerste zu nehmen und muss sagen, das es dabei sehr hart zugeht, was ich persönlich sehr positiv finde. Ich mag schwere Spiele.
Der Umfang des Spiels ist enorm. Gut und gerne 20 Stunden im schweren Modus. Dazu kommen Zusatzinhalte sowie Herausforderungsmissionen und Xbox-Gamerpoints.
So nunmal insgesamt noch: Ich bin rundum zufrieden. Und das obwohl ich es schade finde, das weder das Batmobil, noch der Joker auf der Xbox360 spielbar sind. Trotzdem kann jeder Batman: Arkham Asylum kaufen, der auf Action Kost steht.
Großes Lob noch an Eidos für das Wendecover ... ohne USK-Logo. Wunderbar.