30.09.2008
Interessante Offroad-Flitzerei, die aber an mäßiger Grafik und nerviger Steureung scheitert
Endlich mal ein Offroad-Spiel, das nicht den üblichen "MX vs. ATV"-Kram aufwärmt, das hätte Potenzial gehabt. Schade, dass dann so etwas wie "Baja" dabei rauskommt. Der Umfang stimmt und die Technik auf der Xbox 360 ist auch okay, doch Simulationsansatz hin oder her - Spaß macht die schwierige und unhandliche Flitzerei höchstens Fahrern, die viel Geduld mitbringen.
25.09.2008
Gelungener Offroad-Geheimtipp
Nur eine Woche nach "Pure" steht nun das genreverwandte "Baja" in den Läden. Hier dreht sich alles um den Langstrecken-Rallysport, etwa bekannt durch Ereignisse wie die Rallye "Paris-Dakar". "Baja" schliesst damit erstmals eine Genrelücke, die viele Offroad-Spiele der Vergangenheit nicht abdecken konnten.
Mein Gesamteindruck nach etwa zehn Stunden Spielzeit darf relativ positiv ausfallen: Anspruchsvolles Fahrgefühl, ordentliche Grafik mit exzellenter Weitsicht und ein massives Aufgebot an Strecken und Umgebungen lassen zunächst kaum Wünsche offen.
Ich möchte an dieser Stelle allen potenziellen Käufern von "Baja" ausdrücklich empfehlen, nicht sofort mit dem Karrieremodus durchzustarten, sondern vorab erst einmal ein paar Einzelrennen zu fahren, um sich zunächst mit den Grundlagen des Spiels vertraut zu machen. Dies mag sich jetzt komisch anhören, hat aber seine Gründe: Erstens gibt es die einführenden Tutorial-Videos nur im Einzelrennen-Modus und zweitens ist der Schwierigkeitsgrad in der Karriere schon von Anfang an enorm hoch angesetzt - selbst auf dem Schwierigkeitsgrad "einfach".
Im übrigen lohnt es sich, als allererstes ein klassisches Baja 250-Rennen zu fahren, da man hier unmittelbar mit der ganz großen Stärke von "Baja" konfrontiert wird: den besagten Langstreckenrennen. Diese sind zwar auch in Etappen unterteilt, jedoch sind die einzelnen Etappen extrem lang: Auf einigen Abschnitten ist man sage und schreibe eine halbe Stunde und länger (!) ununterbrochen unterwegs - und zwar nicht auf einem Rundkurs, sondern auf einer einzigen langen Strecke von Punkt A zu Punkt B. Ohne Ladebildschirme und Unterbrechungen wohlgemerkt. Jeden, der sich nur ein wenig für Rallysport begeistern kann, wird das definitiv nicht kaltlassen...
Gekrönt wird das ganze vom dem legendären "Baja 1000"-Rennen, das rund 3,5 Stunden in Echtzeit andauert und eine echte Ausdauerprobe für die Spieler sein kann. Falls es während eines Langstreckenrennen zu einem Totalschaden kommt, ist zum Glück nicht Schluss: Per Knopfdruck kann man einen Hubschrauber, der das Fahrerfeld ständig aus der Luft begleitet, herbeirufen und so notwendige Reperaturen durchführen lassen.
Der Karrieremodus ist in seiner Struktur leider etwas zu gewöhnlich ausgefallen. So wählt man aus verschiedenen Events und Rennen, sammelt Geld und Erfahrungspunkte, kauft neue Autos und steigt in höhere Rennklassen auf. Der Umfang stimmt dabei in jedem Falle: Bis zum Ende der Karriere gilt es, mehrere hundert Rennen in über 50 Events zu bestehen.
Da die Strecken von "Baja" in riesigen, offenen Umgebungen angelegt sind, sorgt der "Freeride"-Modus für sehr viel Spaß - hier darf man die über 1600 Kilometer Streckennetz nach belieben frei abfahren. Damit das ganze sich nicht so ziellos anfühlt, haben die Entwickler so genannte "Entdeckungen" wie bestimmte Orte oder Landmarks eingebaut. Hat man alle gefunden, winken kleine Extras sowie ein Gamerscore-Erfolg.
"Baja" richtet sich aufgrund des herausforderden Fahrgefühls eher an Profis als an Gelegenheitsspieler. Die Strecken sind voller schwieriger, unebener Passagen und Hindernisse: Dreher und spektakuläre Abflüge stehen anfangs auf der Tagesordnung.
Noch ein paar kritische Worte: Das Schadensmodell sowie die Fahrzeugmodelle an sich sind optisch weniger beeindruckend und daher insgesamt nicht wirklich zeitgemäß. Auch der generelle Schwierigkeitsgrad dürfte einige Spieler frustriert in den Controller beißen lassen.
Fazit: "Baja" ist ein anspruchsvolles, motivierendes Offroad-Spiel, dass vor allem mit den ausladenen Umgebungen sowie den fantastischen Langstrecken-Rennen punkten kann. Wer sich schon immer ein vernünftiges Spiel im "Paris-Dakar"-Stil gewünscht hat, darf nun endlich guten Gewissens zugreifen.
