15.09.2010
Wahnsinn: TWIN PEAKS zum selber spielen, in einer der besten Spielewelten überhaupt! Atmosphäre der Oberklasse!
KONZEPT UND STORY
Am 18. Mai 2010 kam ALAN WAKE raus: fünf Jahre nach seiner Ankündigung. Ein Third-Person Action-Spiel. Ein psychologischer Action-Thriller mit übernatürlichen Elementen. In einem Episoden-Format, das ganz neu in der Welt der Spiele ist. Es spielt im pazifischen Nordwesten, ist beeinflusst von STEPHEN KING-Geschichten und TWIN PEAKS. Auch das studioeigene MAX PAYNE merkt man dem Titel deutlich an.
ALAN WAKE ist faszinierend, fesselnd und verblüffend. Und es fühlt sich selbst nach der langen Entwicklungszeit erstaulich frisch an. Zu den Stärken des Spiels gehören vor allem die Atmosphäre, der Sinn für Spannung, die Kampfmechanik und die Spielwelt: dies ist alles vom Allerfeinsten. Die Schwäche des Spiels sind die sich wiederholenden Action-Sequenzen. ALAN WAKE hat mehr Action, als man vielleicht erwartet, aber durch das ganze Spiel zieht sich eine Mystery-Atmosphäre. Die Atmosphäre ist tiefgründig, taumartig und surreal. Oft weiß man nicht, ob man sich in der Traum- oder Realwelt befindet.
Im Spiel findet man Seiten eines Romans, die das Geschehen vorab erzählen. Was missglückt klingt, ist ein abgefahrener Trick: REMEDY spielt mit der Phantasie des Spielers. Solche Kniffe finden sich oft. So ist ALANs Krise, nur noch durchschnittlich oder fast gar nicht schreiben zu können, eine schöner Scherz auf einer Meta-Ebene: Das Spiel hat eine super Geschichte über einen Autor, der nicht schreiben kann. Auch gibt es eine Serie in der Serie: NIGHT SPRINGS.
GAMEPLAY
Auch das Gameplay ist von der Story geprägt. Hier legt das Spiel einen einzigartigen Schwerpunkt auf Licht und Dunkel und transportiert auch hier das Mystery-Thema in die Spielmechanik. Durch dieses Gameplay kommt es zu ganz eigenen strategischen Herausforderungen. Diese Spielmechanik ist nicht nur originell, sondern führt auch zu extrem spannenden Situationen. Dabei ist die Steuerung sehr gut, wie REMEDY es schon bei MAX PAYNE hin bekommen hat. REMEDY hat am Kampfgefühl geschliffen. Man kann sich sehr frei bewegen und gleichzeitig präzise zielen. Hauptkritikpunkt bleibt aber, dass man zu viel durch die Wälder läuft und schiesst. Dennoch will man nach jeder Episode wissen, wie es weiter geht. Sehr schön: Neben der Action hat man immer mal wieder die Möglichkeit durch die wunderschönen Locations zu gehen, sich alles anzusehen, mit den Menschen zu reden und sehr selten kommen auch ein paar Rätsel vor.
GRAFIK UND OPTISCHES DESIGN
Entgegen aller Behauptungen kann man eindeutig und unmissverständlich sagen, dass das Spiel großartig aussieht. Die Spielwelt hat eine ganz eigene Schönheit. Je nach Wetter ist die Natur z.B in Nebel eingehüllt. Die Welt ist sehr lebendig und detailliert. Lediglich die Wälder sehen, wenn auch sehr gut, doch weitestgehend gleich aus.
KLANG UND SYNCHONISATION
Das Spiel hat einen genialen Soundtrack. Das Sounddesign befindet sich auf Augenhöhe mit dem brillanten Sound von DEAD SPACE. Die Musik stützt die Atmosphäre perfekt und die Soundeffekte sind satt.
FAZIT
Abgesehen von den sich wiederholenden Passagen und den zu starken Anleihen bei STEPHEN KING & Co., ist ALAN WAKE eine einzigartige, fesselnde Mystery-Story. Die Atmosphäre ist bombastisch!
Für mich sind die Anleihen bei anderen Autoren und Serien zudem kein Fluch, sondern ein Segen. Ich bin seit jeher ein Riesenfan von TWIN PEAKS, STEPHEN KING und MAX PAYNE. Es ist einfach unvergleichlich, wenn man in die idyllische Kleinstadt Bright Falls kommt, dann z.B. mit den Menschen im Diner oder anderen Orten redet und dieses TWIN PEAKS/PICKET FENCES-Lokalkolorit spürt.
Ich finde es interessant, dass ich gerade die Aspekte toll fand, die an dem Spiel kritisiert wurden. Das Spiel ist bei Erscheinen technisch nämlich nicht schon veraltet gewesen. Und die Vorwürfe, es sei zu linear und kein Open World, stimmen nur bedingt: Gerade hier hatte ich das Gefühl, dass das Spiel eine gewaltige Spielwelt aufbietet - man kommt permanent an neue, geniale Settings, trifft lebensechte Menschen und läuft durch eine lebendige Natur. Auch die gescholtene deutsche Synchronisation finde ich gelungen. Es gibt mehr liebenswerte Details, als man sich erträumen könnte. Löblich ist vor allem, dass ein man hier mal kein weiteres Ballerspiel hat, sondern eins, dass den Focus auf den Hauptcharakter und die Geschichte legt. ALAN WAKE kann man am ehesten wohl mit HEAVY RAIN vergleichen. Auch ein Top-Spiel.
FAST SCHON EIN GESAMTKUNSTWERK
Außerhalb des Spiels geht es weiter: Ergänzt wird das Ganze durch den Internetauftritt BRIGHT FALLS, der mit sechs Episoden ein Prequel zum Spiel liefert. Dort finden sich auch fiktive Zeitungsartikel, SMS von ALANs Manager, Foreneinträge, Fanpost, einer Broschüre für Hartmanns Klinik, Buchauszug aus "Das Dilemma des Schöpfers", eine Postkarte und Karte von Bright Falls, Ferienhauswerbung, Flugtickets und eine "Taschenlampe" (wo man tatsächlich eine witzige SMS aufs Handy bekommen kann). Die Limited-Edition kommt unter anderem in Buchform (wie ein ALAN WAKE-Buch), einem 144 Seiten Buch "Die Alan Wake Akte" (ein FBI-Ermittlungsbericht/Untersuchung der Vorfälle des Spiels danach) und Kurzgeschichten von Alan Wake.
ALAN WAKE ist der Hammer. Punkt.
08.09.2010
Licht und Schatten
Schon viel wurde über "Alan Wake" geschrieben. Ich hatte nun Gelegenheit das Spiel inkl. des DLC "The Signal" zu spielen und muss sagen, dass das Spiel einen zwispältigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Zunächst zu den positiven Punkten:
Die Geschichte:
"Alan Wake" bietet eine sehr komplexe Handlung, in deren Verlauf sich Mr. Wake öfter fragt, ob er alles wirklich erlebt oder ob er gewaltig einen an der Klatsche hat. Realität oder Traum? Gesunder Geist oder durchgeknallt? Diese Fragestellungen begleiten Alan Wake und den Spieler über das gesamte Spiel und tragen wesentlich zum Spielerlebnis bei
Die Atmosphäre:
Remedy ist es gelungen, durch sehr guten Einsatz von Grafik und Sound für eine sehr düstere Stimmung zu Sorgen. Läuft Alan anfangs noch bei Tageslicht durch Bright Falls, wird das Spiel düsterer und letztlich auch abgedrehter, je weiter man Alan auf seiner Suche nach Alice begleitet. Für sehr gelungen halte ich auch den episodenhaften Aufbau des Spiels, gerade so als würde man eine Fernsehserie anschauen, inkl. von einleitenden "Bisher bei..."-Bildern und -Texten zu Beginn einer neuen Episode.
Es gibt aber auch einige Punkte, die mir negativ aufgefallen sind bzw. die mich nicht vollkommen überzeugt haben:
Das Gameplay:
Auf Dauer sind die ewig gleichen Kämpfe mit wenigen unterschiedlichen Gegnern doch recht ermüdend. Und zumeist geht es nach dem simplen Prinzip: Taschenlampe draufhalten und im richtigen Zeitpunkt mit einer der Waffen mehrmals schießen. Der Rätselanteil hätte durchaus höher ausfallen können und die Rätsel hätten knackig sein können. In der gebotenen Form stellen die Rätsel jedoch keine Herausforderung dar. Und wieso manche Türen oder Tore einfach geöffnet werden können, andere hingegen per Tastendruck geöffnet werden müssen, bleibt vermutlich wohl auf ewig ein Geheimnis von Remedy. Soll der Tastendruck eine Herausforderung sein? Wohl kaum...
Die Charaktere:
Erschreckend leblos wirken alle Personen, die im Spiel auftauchen, inkl. Alan Wake selbst. Ein Problem stellt in der deutschen Fassung die nicht wirklich gelungene, monotone Synchronisation. Ein weiteres Problem ist die nicht mehr zeitgemäße Charakteranimation. Die Figuren bewegen sich sehr statisch und nur selten den Situationen angemessen. Wer einmal ein Spiel aus dem Hause Rockstar Games gespielt hat, weiß was diesbezüglich heute möglich ist.
Spannung:
Remedy hat es fertig gebracht, dass trotz der sehr guten Atmosphäre so gut wie keine Spannung bei mir aufkam.
Insgesamt haben die negativen Eindrücke dazu beigetragen, dass ich "Alan Wake" einfach nur spielte, statt mit dem Helden und seinem Schicksal mitzufiebern. Die Distanz zu Alan Wake und der Geschichte blieb erstaunlich groß.
Gesamtfazit:
Aufgrund des Hypes, der um "Alan Wake" im Vorfeld gemacht wurde, habe ich mir deutlich mehr von dem Spiel erwartet. Für ein paar Stunden kurzweilige Unterhaltung reicht "Alan Wake" jedoch allemal aus.
Anmerkung zum DLC "The Signal":
Erstaunlicherweise ist mein Eindruck vom Add-on besser als der vom Hauptspiel: Der Schwierigkeitsgrad wurde angehoben und zusätzliche Ideen (Stichwort: Wörter aus dem Roman) sorgen für mehr Abwechslung. Insgesamt macht das Add-on einen runderen und ausgereifteren Eindruck als das Hauptspiel.
03.09.2010
Horror at its best!
Nachdem ich Alan Wake von der finnischen Softwareschmiede Remedy durchgezockt habe, komme ich zu dem Schluß, dass ich seit Jahren kein besseres Game im Dunkeln gespielt habe! Die Story ist klasse und die Atmosphere im Wald unbeschreiblich! Auf die Jungs ist wirklich Verlaß und nach May Payne hat man jetzt ein weiteres Meisterwerk für Erwachsene im Schrank, welches von der Inszenierung wirklich Hollywood Niveau aufweist!
30.08.2010
Stumpfes rumgeballer im Dunkeln, schwache Story!!!
Auch ich hatte voller Erwartung auf den Release gewartet, waren die Trailer, Bilder und Bewertungen durch die Medien doch so viel versprechend. Aber Pustekuchen!
Erwartet hatte ich ein Spiel das ähnlich ist wie die ersten beiden Teile von Resident Evil" und Silent Hill" nur mit besserer Grafik und anderer Story. Die Atmosphäre ist bis auf die Sturm im Wald" Sequenzen die sich aber wiederholen völlig unspektakulär. Die Story ist mir zu dünn, und der Handlungsfeiraum zu Linear. Die Grafik ist eigentlich sehr gut, wären da nur nicht die schlecht animierten Charaktere. Das aus für mich gab es in Kapitel 3, denn ich renne nun schon seit einer geschlagen Stunde oder mehr im Dunkeln herum und baller auf unzählige Gestalten die mir noch dem leben trachten. Während dieser Zeit gab es nicht ein Rätsel, und die aufgaben sind zu leicht (Generator an, Licht an etc.).
FAZIT:
Wer auf Ballerspiele steht wird hier vielleicht auf seine Kosten kommen.
Wer ein Abenteuer erwartet in dem das geballer Nebensache ist, und Die Atmosphäre, Rätsel und eine gute Story im Vordergrund stehen, dann kann ich nur sagen "Vergesst AlanWake" !!!