Opoona

Opoona - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

Durchschnittliche Bewertung

Anzahl der Leser-Meinungen

3




  13.11.2008

Ein Klasse Spiel

Wenn es etwas gibt, was ich gerne Spiele, sind es Survival-Horror und Rollenspiele. Da die Wii mit beiden nicht gut bedient ist, zumindest hier in Europa vor allem mit letzterem, hatte es mich gefreut als ich hörte, dass Opoona auch zu uns kommt.
Der Haken: Ich kannte den Stil des Spieles nicht und die Hauptfiguren sahen doch arg nach japanischen Kitsch aus.
Aber trotzdem griff ich zu, vor allem weil ich selbst sehen wollte, wie ich mir ein Lifestyle-RPG vorzustellen habe und die vielen Earthbound-Vergleiche haben mich förmlich angemacht. Aber zum Wichtigsten.

Opoona und seine Familie stammen vom fernen Planeten Tizia. Tizianer sind quasi die Polizisten des Weltraumes und Opoonas Papa Dadeena der berühmteste und beste Tizianer seiner Zunft. Um Dadeenas Beförderung zu feiern, möchte die Familie auf Landroll Urlaub machen, ein Planet am anderen Ende der Galaxis.
Der Planet selbst ist in zwei Hälften gespalten, nachdem ein Meteorit auf den Planeten stürzte, böse Monster (als Schurken bezeichnet) auf Landroll erschuf und den halben Planeten auslöschte. Wie durch ein Wunder wurde der Planet jedoch gerettet und dies möchten Opoonas Eltern gerne nachgehen. Kurz vorm Landeanflug wird das Raumschiff jedoch von mysteriösen Raumgleitern angegriffen und stürzt ab.
Rechtzeitig kann sich die Crew zu den Rettungskapseln retten und das Abenteuer kann beginnen.

Das Prinzip von Opoona ist schnell erklärt:
Auf Landroll ist jeder Einwohner von Geburt an vorbestimmt, welche Arbeit er verrichten soll und auch Gästen des planeten ergeht es nicht besser. Man erhält eine Vorgabe, die es zu erfüllen gilt und erhöht somit seinen Einwohnerrang, bis er nach Paradiso ziehen darf um einen schönen Lebensabend genießen zu dürfen.
Im Klartext: Schuften, schuften, schuften!
Neben Opoonas Hauptaufgabe als Ranger den Planeten zu schützen und Schurken zu besiegen (die Monster, die Landroll heimsuchen), gibt es auch zahlreiche Nebenjobs, aka Sidequest.
Wahrsagen, Reinigungsdienst, Angestellter, Angler, Mineralien schürfen und vieles mehr.
Jede Nebenaufgabe macht irre Spaß und unterscheiden sich in einzelnen Kategorien mit fortlaufenden Vorgaben zusehenst.
Beispiel: Als Angestellter bekommt man Anfangs Aufgaben, die darum handeln, sich Bestellungen zu merken. Später darf man sogar in einem Modeladen Kunden beraten.
Gegenbeispiel: Als Wahrsager bekommt man nur eine Vision, die man richtig deuten muss, die sich wiederholen, und den Kunden zufrieden zu stellen (um ein fürstliches Trinkgeld zu erhalten). Macht dennoch Laune.
Für jede erfüllte Vorgabe erhält man eine Lizens, welche Opoonas Statuswerte erhöht, abhängig von der Art der Lizenz.
Zusätzlich verbessern sich Statuswerte natürlich auch durch Level Ups.
Neue Vorgaben und Lizenzen beantragt man übrigens in der Lizensvermittlung, zu der man jedes mal düsen muss, wenn eine alte Vorgabe erfüllt ist. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Außerdem kann man Freunde finden. Viele der recht gleichartig aussehenden Figuren nehmen einen in der freundesliste auf, wodurch es einen weiteren Statusbonus mit jeder Verbesserung der Freundschaft gibt und für das Finale des Spieles ist es wichtig, sieben sehr gute Freunde zu finden. Es gibt viele Facettenreiche Freunde, die alle ihre Geschichte zu erzählen haben oder aber durch nette Gefälligkeiten zu euren Freunden werden. Manche Figuren werden auch im Verlauf der Geschichte automatisch zu Freunden.

Das Kampfsystem ist auch Kinderleicht. Läuft man auf der Oberwelt einem Zufallskampf über den Weg (die ZK-Rate ist hoch und Dungeons klein), startet auch der Kampf gegen die Schurken, seltsam bis putzig anzusehende Gestalten.
Durch das Neigen des Control-Sticks des Nunchuks wird der Angriff gestartet und Opoonas Waffe, ein Bonbbon, wird nach dem Feind geworfen. Dabei kann man einen Links- und Rechtsdrall einbauen, sowie das Bonbon werfen als auch rollen. Bestimmte Gegner sind gegen bestimmte Wurtechniken resistent oder anfällig.
Außerdem kann man das Bonbon ausrüsten, um so Verteidigung und Angriff zu erhöhen. Außerdem gibt es Mäntel, welche auch zusätlichen Schaden zufügen, wie Feuer oder Eis.

Das Wichtigste an Opoona ist jedoch: Lasst euch auf KEINEN FALL von der überaus putzigen und schnuckeligen Präsentation abschrecken.
Die Tizianer sehen furchtbar japanisch aus, aber die NPCs sind allesamt Menschen. Also keine Sorge. Auch gibt es andere Außerirdische zu treffen.
Die Präsentation ist jedenfalls bunt und die Musikuntermalung wunderhübsch.
Außerdem gibt es keine Sprachausgabe, was positiv ist in Anbetracht der Figuren. Hätte vieles am Spiel versaut. Stattdessen gibt es ausschließlich Gespräche in Form von Textboxen, auch gibt es so gut wie keine wirklich bestaunenswerte Zwischnesequenzen. Der Raumschiffabsturz ist für lange Zeit die aufwändigste Sequenz im Spiel.
Dadurch gewinnt das Spiel eine gehörige Portion Old-School-RPG-Charme.
Und der allerletzte Bosskampf war wunderbar in Szene gesetzt, traumhaft.

Ich bin sehr begeistert von dem Spiel und am ehesten lässt es sich mit Animal Crossing vergleichen, vom freundessystem entfernt mit Persona 3.
Ob ihr euch um die Hauptstory oder um Nebenjobs kümmern wollt, es ist euch überlassen. Und wenn man sich um die Nebenjobs kümmert, kommen einige Spielstunden zusammen. Bei der Hauptgeschichte hingegen, Rückblickend ist das Spiel dann doch sehr kurz für ein RPG. Etwa 20 Stunden. Mit Sidequest kommt man auf über 50.

Ich kann das Spiel jedem empfehlen, ein echter Geheimtipp, das wohl leider, leider aufgrund seiner Präsentation ungeachtet bleibt.

  29.09.2008

Fazit

Koei liefern ein ganz nettes Rollenspiel ab, das aber unter einigen Dingen leidet, die nicht sein müssten. So wandert ihr gerne mal planlos herum, bis ihr nur durch Zufall herausfindet, wie es weitergeht. Und warum muss ich für jede neue Lizenz mit mehreren Leuten sprechen und ständig zur Lizenzvergabe latschen, wenn sich etwas Neues ergeben hat? Warum kann ich die Kamera in den Dungeons nicht drehen? Dafür können das Kampfsystem, das man leider weniger zu Gesicht bekommt, als man von einem RPG erwartet, und die liebevollen Charaktere punkten. An den tristen Kuppeltürmen, in denen die Menschen leben, hat man sich schnell satt gesehen, doch dafür entschädigen die hübschen Landschaften. Und der Soundtrack ist sowieso über alle Zweifel erhaben.
Rollenspieler, die mit den angesprochenen Fehlern leben können, bekommen ein langes Spiel, dass über den größten Zeitraum auch wirklich Spaß macht, doch seine Hänger nicht verbergen kann.

  26.05.2008

Das Lifestyle RPG

(basierend auf der US-Version)

Japanophile RPGs sind noch immer eine Seltenheit in Europa, denn viele erscheinen hier nicht und die die erscheinen fristen oft ein Schattendasein weil sie von großen RPG-Serien "geschluckt" und fanatischen Fans dieser einfach ignoriert werden.
ArtePiazza und KOEIs neuestes RPG für Nintendos Wii - Opoona - könnte ebenfalls einfach untergehen, doch dies völlig zu unrecht.

Die Story des Games ist schnell erzählt: Opoona, ein Tizianer, und seine Familie, bestehend aus Vater, Mutter, Bruder und Schwester, unternehmen eine Reise zum Planeten Randroll. Auf dem Weg werden sie angegriffen und wähend der Evakuierung ihres Raumschiffes getrennt.
Nachdem Opoona eine Crashlandung auf dem Planeten Landroll hingelegt hat kommt er wieder zu sich und findet sich in einem Bett wieder ohne zu wissen was genau passiert ist.

Die Aufgabe des Spielers, welcher die Rolle von Opoona übernimmt, besteht darin herauszufinden was passiert ist und sich wieder mit der Familie zu vereinen. Nur ist das einfacher gesagt als getan, denn auf dem Planeten Landroll gibt es gar seltsame Gesetze und die gesamte Bevölkerung ist in eine Art von "Kasten" unterteilt welche auch bestimmen was man tun und lassen soll.

Als Tizianer, die quasi zur Raumpatroullie gehören, wird man sofort als Ranger eingestuft und hat die Aufgabe die Domes (Städte) vor Monstern zu beschützen, welche in letzter Zeit immer häufiger auftauchen. Hier zeigt sich auch schon das erste große Element des Games: Man muss Arbeiten.
Natürlich seid ihr nicht verdammt immer als "Ranger" zu arbeiten, aber dieser Job begleitet euch durch das ganze Spiel und nur Ranger dürfen zu anderen Domes fliegen... wenn sie eine gewisse Quote erfüllt haben und damit im Rang aufsteigen.

Jobs funktionieren eigentlich recht simpel. Man sucht sich im Arbeitsamt eine freie Stelle oder findet einen Arbeitgeber den man direkt anspricht. Im Anschluss muss man kurz seine Formulare im Amt ausfüllen und sobald alles im amtlichen Rechner eingetragen wurde dürft Ihr ran an den Speck. Während man als "Ranger" durch die wunderschönen Orte reist und Monster bekämpft gilt es als "Star" Tanzeinlagen zu studieren und aufzuführen, als "Küchenhilfe" Bestellungen auszuführen, ja sogar als "Putzdienst", "Angler" und "Wahrsager" darf gearbeitet werden.

Neben diesem Jobsystem gibt es auch ein Freundesystem. Freunde sind in "Opoona" fast noch wichtiger als alle Jobs zu erfüllen, denn diese nehmen in der Story einen wichtigen Part ein. Dazu gilt es natürlich nicht nur Freunde zu finden, sondern auch Freundschaften zu pflegen. Geschenke, Gespräche... alles wie im echten Leben. Aus diesem Grund wird Opoona auch "Lifestyle RPG" genannt.

Natürlich dürft ihr auch Fernsehen schauen, in`s Museum gehen und euer künstlerisches Auge "aufleveln", etc. Fast nichts erscheint unmöglich in "Opoona" und genau hier könnte das Problem am Spiel liegen.

Butter bei die Fische, alleine das Cover wirkt vielen wohl zu kindisch und ja, auch ich finde "Tizianer" sehen komisch aus. Der InGame-Look trifft auch nicht jeden Geschmack, doch das wunderschöne Cellshading und die grandiosen Welten, abgesehen von den steril-weißen Domes, ziehen einen sofort in den Bann. Doch bevor man die weite Welt entdecken darf und wirklich in den Genuss eines wahren RPGs kommt, welches sich auch wirklich in "Opoona" versteckt, gilt es leider fast schon wie bei Animal Crossing von Punkt A nach Punkt B zu rennen und zu arbeiten. Es stellt sich wirklich an einigen Stellen eine gähnende Leere ein doch wenn das Spiel seine geballte RPG-Kraft endlich entfesseln darf ist dieses Leere schnell vergessen.

Dazu trägt freilich das durchaus witzige Kampfsystem bei, das "Active Bonbon Battle". Ein Bonbon ist die Waffe eines Tizianers, eine farbige Kugel die meist über dem Kopf schwebt. Diese wird durch das "Nach-Hinten-Ziehen" des Analogsticks am Nunchuck aufgeladen und durch loslassen geworfen. Dabei entscheidet ihr in welche Richtung euer Bonbon fliegt indem ihr nur nach Unten zieht oder nach Unten Links oder Rechts. "Rollen" geht freilich auch, dafür tippt ihr den Analogstick einfach nach Oben. In diesem simplen System steckt sehr viel Taktik, denn während dem Kämpfen gilt es durchaus euer Bonbon so zu werfen dass es nicht an Hinternissen wie Bomben hängen bleibt.
Vor einem Wurf gilt es jedoch euer Bonbon aufzuladen. Tut ihr dies zählt eine Anzeige von 100 bis 0 herab, wobei euer Angriff stärker wird je weiter ihr an der 0 seid. Vorsicht ist jedoch geboten, denn dieser Zähler muss erst wieder auf 100 stehen bevor ihr erneut angreifen könnt und er füllt sich nicht ganz so schnell.
Ihr müsst zudem auch immer die Feinde und auch einen Timer für die Kämpfe im Blick haben. Zeit für einen Kampf ist in der Regel 3 Minuten, schafft ihr ihn nicht in dieser Zeit verliert ihr ihn und ein Tag vergeht. Selbiges passiert wenn eure Energie verbraucht wurde, was schnell geht denn Kämpfe finden in Echtzeit statt, heißt: die Gegner greifen auch dann an wenn ihr ein Menü öffnet!

Leben verliert ihr dafür nie, es vergehen immer nur Tage und ihr wacht beim letzten Savepoint wieder auf.

Magie darf ebenfalls nicht fehlen und wird durch ein einfaches Menü ausgeführt. Vorallem bei großen Horden von Feinden ist es oft besser sich dieser zu bedienen, denn die einzelnen Bonbons verbrauchen gerne sehr viel Zeit.

Am Kampfsystem fällt übrigens ein starker Retroeinschlag auf. So seht ihr zum Beispiel alles wie in den alten DragonQuest-Teilen, also eure Helden direkt über ihrem Menü und die Feinde weiter hinten im Bild. Dies verwundert aber nicht, haben doch so einige Macher von DragonQuest ihre Finger an diesem Spiel gehabt. Shintaro Majima, Sachiko Sugimura und der für den OST verantwortliche Hitoshi Sakimoto, welcher auch schon für FFXII die Musik machte.

Überall spührt man diese Detailverliebtheit. Im Kampfmenü sprudelt Wasser im Hintergrund, Licht durchbricht Baumwipfel und die Musik ist das wohl genialste was man seit langer Zeit in einem Videospiel gehört hat. Überwiegend bedient sich Hitoshi Sakimoto dem was man gerne als "japanischen Jazz" betitelt und er schafft einen Ohrwurm nach dem anderen. Das Kampfsystem summt man zum Beispiel gleich nach den ersten Kämpfen munter mit!

Was ArtePiazza und KOEI mit Opoona auf die beine gestellt haben kann sich sehen lassen. Der Look und auch die "Lifestyle-Elemente" können zwar etwas negativ wirken und gerade das erfüllen von Jobs kann eine Spaßbremse sein, doch die wunderschönen Welten, die grandiose Musik und das lustige Kampfsystem entschädigen auf ganzer Linie.
Wer Sim-Games mag, einfach etwas Neues probieren will oder endlich das erste richtige RPG für Wii spielen w ill darf hier getrost zugreifen. Alleine die Musik ist es wert!!!



Übrigens: "Opoona" ist dafür ausgelegt nur via Nunchuck gespielt zu werden. Es ist arg gewöhnungsbedürftig aber es steht auch die Variante mit Wiimote und Nunchuck zur Verfügung, welche sich für mich bewährt hat.

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Details zum Spiel

Hersteller:
THQ
Entwickler:
Omega Force
Genre:
Rollenspiele
Release:
12.9.2008
Plattformen:
Wii
USK:
Keine Angabe

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