17.09.2010
Einfach kaufen
Hallo,
ich hatte bisher "Metroid II: The Return of Samus" und "Super Metroid" durchgespielt und heute habe ich mein drittes Metroid Abenteuer abgeschlossen. Ich finde "Metroid: Other M" ist definitiv sein Geld wert. Mir hat generell die Atmosphäre im Spiel gefallen, sowie die gelungene Steuerung.
Ich hoffe das in diesem Stil noch weitere Metroid-Spiele für die Wii oder deren Nachfolger kommen.
17.09.2010
Other M - Das etwas andere Metroid
Nach 2 Wochen habe ich Metroid - Other M nun 2 Mal durchgespielt und nach der Spielinternen Zeitangabe etwa 14-15 Stunden damit verbracht. Daher denke ich, dass es langsam Zeit für mich wird, meine persönliche Meinung über dieses Spiel niederzuschreiben, das die Fangemeinde der Serie seit seinem Erscheinen in zwei Lager zu spalten scheint.
Story
Anfangen möchte ich mit ein paar Worten zur Story. Diese unterscheidet sich eigentlich nicht großartig von anderen Metroid-Storys, anders ist einzig die Erzählstruktur. Anstatt lediglich eine kleine Sequenz am Anfang und eine Seite Text im Handbuch, bekommt der Spieler bei Other M wunderschön anzusehende, gerenderte Zwischensequenzen, die auch noch allesamt komplett synchronisiert wurden. Am interessantesten werden viele finden, was Team Ninja aus Samus gemacht hat, über deren Vergangenheit man nun einiges Neues erfährt. Ich selbst konnte einige von Samus neu hinzugewonnenen Gefühlsregungen nicht nachvollziehen, andere Seiten der Kopfgeldjägerin gefielen mir hingegen recht gut. Leider ist mir während des Spielens ein ziemlicher grober Storypatzer aufgefallen, der aber zum Glück keinen Widerspruch zur Story der gesamten Serie darstellt, sondern lediglich einige Geschehnisse in Other M selbst ad absurdum führt. Alles in allem bekommt man hier eher eine durchschnittliche Story serviert, die sich recht schnell durchschauen lässt und mit so einigen Klischees beladen ist. Trotzdem habe ich mich nicht irgendwie verschaukelt gefühlt, die Story hat mich durchaus nett unterhalten, und eigentlich ist die Geschichte in einem Metroid ohnehin eher zweitrangig.
Gameplay
Die Umsetzung des Gameplays ist entscheidend. Hier haben sich die Ninja-Jungs wieder auf das klassische Metroid-Gameplay zurückzubesinnen versucht. Anstelle einer kompletten 2D-Ansicht (wie sie ja z.B. New Super Mario Bros. noch immer bietet) hat man die Räume jedoch dreidimensional gestaltet, die Kamera ist allerdings stets zentriert. Meiner Meinung nach eine durchaus ansprechende Erhebung der klassischen Teile in die 3. Dimension.
Ansonsten hat man aber wirklich nahezu nichts verändert. Samus durchläuft mehrere verschiedene Sektoren, die alle ihre eigene Thematik haben, vom tiefen Dschungel bis zur heißen Vulkanlandschaft, und kann überall auf ihrem Weg erweiterungen für ihren Anzug finden. Neue Energietanks und mehr Missiles sind dabei natürlich die wichtigsten Hilfsmittel, neuerdings kann Samus aber auch die Ladegeschwindigkeit ihres Charge-Beams erhöhen, außerdem gibt es - The Legend of Zelda lässt grüßen - Tankbauteile, von denen man 4 Stück für einen neuen Energiecontainer sammeln muss. Die neuen Beams, Anzugserweiterungen etc. hat Samus diesmal von Beginn an dabei, allerdings muss sie erst nach und nach die Erlaubnis dazu bekommen, bessere Waffen und Rüstungen zu aktivieren. Zunächst fand ich das System gar nicht schlecht und dachte mir "Immerhin hat sie nicht plötzlich alles irgendwo "verloren"", dass die Power-Bombe aufgrund ihrer zu großen Zerstörungskraft verboten war, leuchtete mir auch ein. Warum sie aber z.B. Varia- und Gravity-Suit, die ihr besseren Schutz und höhere Beweglichkeit verleihen, nicht von Anfang an aktivieren darf, blieb mir bis zuletzt ein Rätsel. Items in Form von Munition oder Energie sucht man diesmal übrigens vergebens. Die Raketen lassen sich jederzeit komplett wieder aufladen, und sollte die Energie in den kritischen Bereich abrutschen, kann man auch diese bis zu einem gewissen Punkt wieder auffüllen. Das mag übermächtig klingen, allerdings: wenn man die Fähigkeit wirklich braucht, muss man sich meist erst mal eine Verschnaufpause erspielen, denn vor allem das Energieregenerieren ist sehr zeitaufwendig.
Auf ihrem Weg findet Samus aber natürlich nicht nur Hilfsmittel, sondern auch allerlei fieses Aliengetier, das es mit gezielten Beamschüssen und Raketen zu bekämpfen gilt. In der normalen 3rd-Person Ansicht muss hierbei lediglich in Richtung des Feines geguckt werden, zielen tut das Spiel automatisch, was aufgrund der 3D-Räume auch zwingend notwendig ist. Richtet man die Wii-FB nun auf den Fernseher, wechselt das Spiel in eine Ego-Perspektive. In dieser kann man Gegner gezielt ins Visier nehmen und sie sogar mit der Zielverfolgung erfassen. Nur in diesem Modus kann man außerdem Raketen abschießen, weshalb man bei manchen Gegnern, vornehmlich Bossen, zwingend auf dieses Feature zurückgreifen muss. Da man sich hierbei nicht bewegen kann, muss jeder Einsatz wohl überlegt sein.
Ganz neu sind nun diverse Nahkampfmanöver, die es Samus ermöglichen, Feinden großen Schaden oder sogar einen zu 100% tötlichen Schlag zu versetzen, wenn diese stark geschwächt oder benommen sind.
Einer der mächtigsten Moves Samus' ist diesmal kein offensiver, sondern ein defensiver: mit dem sog. "Sense-Move" kann sie nun jedem gegnerischen Angriff ausweichen. Das mag übermächtig klingen, allerdings währe man bei manchen Gegnern sehr schnell am Ende seiner Kräfte, da andere Ausweichmanöver oft zu langsam sind.
Für genügend Abwechslung sorgen zahlreiche, verschiedene Monster, End- und Zwischenbosse. Vor allem viele Zwischenbosse können durchaus eine kleine Herausforderung sein. Die Enbosse benötigen zwar meist ausgeklügeltere Taktiken, sobald man diese herausgefunden hat sind sie kein all zu großes Problem mehr. Kenner der Serie werden sich übrigens über das eine und andere WIdersehen freuen können.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Gameplay von Other M wirklich famos ist und mich schon lange kein Actionspiel in diesem Punkt mehr so überzeugen konnte. Es spielt sich schnell, flüssig und einfach Actionreich, hat einen äußerst angemessenen Schwierigkeitsgrad (beim 1. Durchgang bin ich durchaus des öfteren gestorben) und noch dazu die zalreichen, sammelbaren Items.
Was manchen nicht gefallen wird: Other M ist äußerst linear aufgebaut. Verirren kann man sich eigentlich nicht, nur wenige Rätsel halten einen länger als 2 Minuten auf. Für mich war das allerdings ein Pluspunkt, da ich für die anderen Titel doch immer mal wieder ins Internet musste, weil ich einen winzigen Spalt in einer Wand nicht gesehen habe und erst mal 2 Stunden durch Gänge gelaufen bin, für die ich noch nicht die richtige Ausrüstung hatte. Außerdem passt die Linearität sehr gut zum schnellen Gameplay.
Technik
Auf der technischen Seite gibt sich Other M nahezu keine blöße. Grafisch gibt es auf der Wii nur wenige Titel mit diesem Niveau, Samus und ihre Gegner überzeugen durch viele Details und flüssige Animationen. Lediglich einige Texturen sowie die Rüstungen der Föderationssoldaten können nicht so sehr glänzen, aber das sind zu vernachlässigende Kleinigkeiten.
Musikalisch hat mich dieser Teil leider weniger überzeugt. Es ist nicht so, dass die musikalische Untermalung nicht zum aushalten wäre...vielmehr habe ich lediglich bei Bosskämpfen gemerkt, dass überhaupt Musik gespielt wurde. Ansonsten blieb die Musik für mich immer sehr stark im Hintergrund, ich kann mich auch beim besten Willen an kein Stück mehr ansatzweise erinnern. Auf der einen Seite passt das gar nicht zu Metroid, andererseits: ist totale Stille nicht genau das, was einem Abenteuer auf einem verlassenen Planeten die düstere Atmosphäre verleiht?
Technisch gibt es also durchaus ein paar Dinge zu beklagen, mir persönlich war das allerdings nicht wirklich wichtig.
Fazit
Metroid - Other M wird die Fangemeinde Teilen. Für manche ist es die reine Metroid-Offenbarung, für andere eher ein Geschwür auf dem makellosen ANtlitz der Serie. Dieses Geschwür ist für mich Prime Hunters, das mit Abstand schlechteste Metroid aller Zeiten. Der beste Teil der Serie ist Other M für mich allerdings auch nicht. Auf der einen Seite übernimmt es vieles von den alten Teilen, bricht dann jedoch z.B. mit der Tradition des Waffenfindens und spielt sich wesentlich linearer. Selbst das Backtracking, um es einmal zu erwähnen, scheint mir recht stark reduziert worden zu sein. Trotzdem sind die Kernelemente von Metroid zumindest in ihren Grundzügen noch vorhanden, sie wurden lediglich teilweise zu Gunsten eines flotteren Spielgefühls hinuntergeschraubt.
Eine Spielzeit von 10-11 Stunden halte ich im Übrigen für völlig in Ordnung. Die klassischen Teile hatten allesamt eine Spielzeit, die etwa in diesen Rahmen fällt, selbst die Prime-Teile müssen nicht zwingend so lange dauern.
Ich persönlich bin mit dem Spiel vollauf zufrieden und trauere keinem einzigen Euro hinterher. Other M probiert sich an ein paar Innovationen, schafft es meiner Meinung nach aber gleichzeitig, die Kernelemente der Serie beizubehalten. Da ich um die zahlreichen Diskussionen weiß, werde ich hier keine unbedingte Kaufempfehlung für alle Metroid-Fans aussprechen, aber auf jeden Fall jedem ans Herz legen, sich das Spiel zumindest einmal auszuleihen und dann selbst zu urteilen.
Von mir also 5 Sterne, trotz kleiner Mängel, die sich schlicht aus dem für mich äußerst unterhaltsamen Gameplay ergeben.
16.09.2010
Ein neuer Ansatz
Other M ist weder ein neues Prime geworden, noch ein Retro-Metroid. Versuchte Metroid Prime (insbesondere Teil 1) noch DEN Klassiker Super Metroid auf 3D umzustellen, geht Other M neue Wege. Hier wird mit fest eingefahrenen Konventionen und Regeln gebrochen, die selbst Prime nicht wagte, anzurühren.
Erledigte Gegner hinterlassen nichts mehr - keine Munition, keine Energiekapseln. Raketentanks fassen keine 5er-Packs mehr sondern nur noch jeweils eine einzelne Rakete - so dass man am Ende mit maximal 80 Raketen herumläuft statt wie damals mit 255 (+/-x). Zum Auffüllen muss der Spieler 2-3 Sekunden stillstehen. Sinkt die Energie unter 25, kann man auf gleiche Weise den letzten Energietank nochmal füllen - was allerdings eher 4-5 Sekunden dauert. Beides ist eine gefühlte Ewigkeit mitten in den Bossfights. Zu den Neuerungen gesellen sich Finishing Moves und Ausweichmanneuver.
Die konservativen Metroid-Spieler mögen aufgrund der Änderungen aufschreien, aber das Spielprinzip als Gesamtpaket funktioniert und macht ne Menge Spaß. Ich konnte mit dem Spiel erst aufhören, nachdem ich es zweimal durch hatte (auf normal und schwer).
Bei Metroid Prime wurden zwar viele Gegnertypen aus den 2D-Spielen nachgemacht, aber bei Other M sehen sie endlich den alten Bekannten zum Verwechseln ähnlich. Da dürfen die Hornissen auch gerne in quietschbunten grün/gelben Farbtönen daherkommen. Wer Super Metroid und Fusion gespielt hat, bekommt so viele Nostalgie-Momente serviert.
Die Musik hält sich Metroid-untypisch stark im Hintergrund und versucht, eher eine Horror-Atmosphäre aufzubauen. Erst in Bossfights dreht sie dramaturgisch auf.
Die Videosequenzen sind qualitativ sehr hochwertig und in etwa vergleichbar mit Advent Children. Einige Kompressionsartefakte fallen in späteren Sequenzen auf einfarbigen Flächen dann doch mal auf. Das Spiel wechselt recht gekonnt zwischen Video, Ingamesequenz und Spiel. Die Grafik ist für Wii-Verhältnisse sehr gut, aber vor allem vermisse ich ein Antialiasing. In hellen Räumen bei wenig Bewegung (insbesondere nach dem Laden/Speichern) fallen mir immer wieder diese Treppchen an den Polygonkanten ins Auge. In voller Bewegung fällt das zum Glück nicht auf. Dass das Spiel die Hardware an die Grenzen bringt, zeigt sich auch im Spiel immer wieder mal. Wenn man im späteren Verlauf durch die Räume hechtet (insbesondere mit Speed Booster), bricht die Framerate aufgrund der vielen Effekte ein. Das Spiel ruckelt nicht, aber es wird deutlich langsamer. Auch das Streaming (also das nachladen von angrenzenden Räumen) funktioniert nicht 100% perfekt. Immer wieder mal erscheint rechts unten die Schrift "Ladevorgang" während eine Tür nicht aufgeht oder (noch schlimmer) das ganze Spiel kurz anhält.
All der Kritik zum Trotz. Metroid: Other M ist ein großartiges Spiel, das einen Nachfolger (welcher die technischen Mängel ausmerzt) verdient hat.
Für den Casual-Gamer, der gerade mal mit Wii-Sports klarkommt ist das Spiel aber keinesfalls geeignet.
Es ist schnell, es ist nicht leicht, Ihr werdet oft sterben, aber Ihr werdet es immer weiter versuchen, bis Ihr es geschafft habt.
16.09.2010
Samus zeigt Gefühle - wie schrecklich...
Das Samus Gedanken und Gefühle hat wird bisher finde ich nicht falsch, im Gegenteil.
Man sollte daher Samus keinesfalls als "nicht Stark"-Bezeichnen.
Und wenn man das erste Metroid schnell durchspielt steht Samus im Bikini da... auch nicht unbedingt das was ich bisher mit Samus verbunden habe.
Von der Grafik her ist es einfach eines (wenn nicht DAS beste) der besten Spiele auf der Wii.
An der Steuerung finde ich gut das man Missles nur in der Ego-Perspektive abschießen kann, immerhin hat man ja auch den Charge-Beam.
Einen Vorteil an dieser Variante finde ich, das man durchaus "denken" muss wo man sich hinstellt um am besten zu treffen ohne Getroffen zu werden.
Was die Spielgeschwindigkeit nimmt sind nicht die Film-Sequenzen sondern eher diese "Schulterblick"-Perspektiven wo man nur gehen kann (und das recht langsam) oder die "Pixel-Such"-Stellen.
Ich finde z. B. Sektor 1 recht detailreich und sehr groß. Die darauf folgenden Sektoren haben zwar mehr Gegner, sind aber gefühlt kleiner und auch allgemein irgendwie leichter. Entweder hat man sich an die Aufgaben gewöhnt, oder Sektor 1 ist wirklich der schwierigste. Auch die Rätsel dort sind nicht immer so offensichtlich.
Das Spiel ist wirklich klasse. Als absoluter Metroid Neuling bin ich begeistert, und es macht Lust die Prime Triologie zu spielen. Wenn man allerdings jahrelanger Fan ist, kann ich die geteilten Meinungen durchaus nachvollziehen. Aber auch alte Metroid Hasen sind geflasht von dem Spiel. Ich kann Euch zum Beispiel auf Youtube einen Lets Player empfehlen. PhunkRoyal spielt zur Zeit das Spiel. Für mich ist es immer interessant wie andere das Spiel spielen. Um was zu "lernen" oder Spaß daran zu haben das ich besser war.
15.09.2010
Fast perfekt
Fassen wir doch kurz erstmal die Ereignisse zusammen die zu diesem Spiel geführt haben, schlagen einen kleinen geschichtlichen Bogen und bewegen uns dann vorsichtig in Richtung Review.
Alles begann damit das Samus den Planeten Zebes infiltrierte um Mother Brain und die Metroids aufzuhalten. Dies gelang Samus auch und die Piratenfestung im Inneren von Zebes wurde zerstört, doch die Weltraumpiraten waren nicht ausgerottet. Diese gelangten an eine Substanz mit dem Namen Phazon, mit deren Hilfe sie nicht allzu legale Experimente an Lebewesen durchführten. Samus stand vor ihrem größten Auftrag, am Ende konnte sie die Bedrohung durch das Phazon und Dark Samus jedoch beenden und ging als Heldin in die Geschichte ein. Doch Zeit zum Ausruhen war nicht, denn die Föderation hat beschlossen die Metroids auf SR388 auszulöschen damit eine neue Bedrohung ausgeschlossen werden kann. Samus infitlrierte also SR388 und drang tief in die Katakomben des Planeten ein, wo sie letzten Endes auch die Evolutionen der Metroids traf sowie deren Königin. Samus gelang es tatsächlich die Metroids auszulöschen, bis auf ein einziges Baby Exemplar. Dieses brachte sie auf eine Forschungsstation, die kurz darauf von Ridley angegriffen und zerstört wurde. Schlimmer noch: Ridley nahm das Baby Metroid mit. Ridley hat seine Auslöschung in Teil 1 und seine Phazon / Cyborg Injektionen überstanden und war jetzt Zombielike zurück. Samus folgte Ridley erneut auf Zebes und infiltrierte erneut den Planeten und traf bald auf Mother Brain und in einem zermürbenden Duell unterlag Samus Mother Brain. Doch das Baby Metroid schenkte Samus seine Energie und mit dieser vernichtete Samus Mother Brain endgültig. Zebes war vernichtet und mit ihm Mother Brain, das letzte Metroid und die Weltraumpiraten. Samus hatte ihren Frieden als lebender Mythos oder doch nicht?
Metroid 1 war genial. Eine freie Welt zum Erkunden, viele Geheimnisse und eine zermürbende Atmosphäre. Doch die Open World wurde eingeschränkt durch einige kleine Kniffe, die dem Spieler allerdings nicht auffielen. Zum einen brauchte man gewisse Power Ups um in einigen Sektoren weiterzukommen, zum anderen musste man um nach Tourian zu gelangen die ersten beiden Endbosse erledigen. Metroid 2 baute es sich noch einfacher, man musste in einem gewissen Quadranten einige Metroids erledigen und konnte dann erst tiefer in den Planeten eindringen. Die Atmosphäre und die Erkundung jedoch blieben intakt, genau wie das Entdecken von Geheimnissen. Super Metroid war dann schon ein ganz anderes Kaliber. Es tat das was Teil 1 tat, nur viel größer, besser und fantastischer. Es ist das beste Spiel der gesamten Serie. Metroid Fusion, dessen Story ich nach dem Review anhefte, ging dann einen anderen Weg. Man schrieb dem Spieler den Weg vor, verlagerte das Schwergewicht auf Action und eine überraschende Storyline mit einigen hübschen Wendungen. Dafür blieb das Erkunden größtenteils auf der Strecke, aber die Atmosphäre stimmte erneut und motivierte zum Weiterspielen. Metroid Prime ist im Grunde das gleiche wie Metroid 1, nur in 3D. Metroid Prime 2 kopierte dann die Formel von Metroid Fusion und engte den Spieler arg ein, obwohl man noch viel erkunden und entdecken konnte. Prime 3 hingegen war sehr linear gehalten und man bewegte sich größtenteils von A nach B, arbeitete die Missionen ab und folgte dem vorgegebenen Pfad. Erkundung wurde eher klein geschrieben, aber dafür war die Story mehr als gut und die Atmosphäre war konstant gut geblieben.
Und nun stand mit Metroid Other M das Metroid an, das die Lücke zwischen Super Metroid und Metroid Fusion schließt. Team Ninja zeigt sich verantwortlich für das Spiel und das wird einem direkt klar wenn man erst einmal zu spielen angefangen hat. Samus liefert sich Nahkämpfe, hat Fatality Moves und beeindruckende Manöver am laufenden Band. So agil war Samus noch nie, von den Gegnern einmal ganz abgesehen. Doch halt! Worum geht es überhaupt?
Samus hat den Kampf gegen Mother Brain knapp überlebt, einige Zeit ist vergangen als sie einen Hilferuf "Cry Baby" empfängt. Samus macht sich auf den Weg zur Quelle des Notsignals: Eine gigantische Forschungsstation am Ende des Weltraums. Als Samus sich ans Erkunden macht, trifft sie auf Adam und föderierte Soldaten. Samus unterstellt sich Adams Befehlen und hilft der Föderation herauszufinden was genau auf der Station vorgefallen ist. Doch nichts ist wie es scheint und die Schattenseite der galaktischen Föderation treten erstmals zu Tage (Später in Metroid Fusion zeigen diese sich überdeutlich). Samus muss auf ihre Kameraden vertrauen und ihre vielleicht tödlichste Entscheidung treffen....
Metroid Other M ist das grafischst opulenteste Spiel auf der WII. Man merkt das Team Ninja mit Ninja Gaiden bereits eindrucksvolle Erfahrungen machen konnte und jetzt implantiert man diese Erfahrungen in die Metroid Serie. Atemberaubende Grafiken, jede Menge verspielter Details und optisch fantastische Zwischensequenzen flimmern über den Bildschirm. Die Animationen von Samus sprengen jede Skala und sie bewegt sich so grazil und anmutig wie noch nie über den Bildschirm, mit einem Move Repertoire das sich gewaschen hat. Die Fatality Moves sind einfach genial anzusehen und ein echtes Highlight. Grafisch das wohl beste Metroid das bis jetzt auf dem Markt ist.
Doch gleichzeitig ziehen auch einige Neuerungen in Metroid ein, die nicht jedem Spieler der Serie gefallen dürften. Da wäre zu einem das Aufladen der Lebensenergie und Missiles. Samus brauch eine ruhige Ecke um sich zu konzentrieren um ihren Missile Vorrat oder ihre Lebensenergie wieder auffüllen zu können. Die Gegner selbst hinterlassen nichts. Das macht das Spiel ungeheuer schwierig und fordernd, denn einige weitere Neuerungen sorgen dafür das diese Komponente happig ist.
Da wäre zum einen die schiere Menge an Gegnern die auf einen einstürmt. Samus metzelt sich zwar ansehnlich und schnell durch die Massen, doch ein Treffer hat fatale Folgen und zieht die Energie weg wie Benjamin Blümchen Zuckerstückchen. Die Bosskämpfe verlaufen immer anders, denn jeder Endboss benötigt eine Strategie um besiegt zu werden und die Endbosse sind bockschwer. Nehmt den Kampf gegen Metroid Prime in Metroid Prime 1 und multipliziert diesen Kampf mit dem doppelten Schwierigkeitsgrad. Dann habt ihr einen Bosskampf aus Metroid Other M. Womit wir bei der nächsten Neuerung wären, die teils ziemlich nervig aber auch nützlich ist.
Samus lenkt sich präzise durch eine 3D Welt, kann in alle Richtungen laufen und dementsprechend auch erkunden. Doch zielt man mit der WII Fernbedinung auf den Bildschirm, wechselt man in eine 3D Shooter ansicht von der aus sich die Umgebung bis ins kleinste Detail erkunden lässt. Nur in dieser 3D Shooter Ansicht kann man Missiles feuern und das nur wenn man vorher das Ziel anvisiert hat. Das ist äußerst hektisch und ziemlich nervig, vor allem bei den Boss Kämpfen da man gleichzeitig ausweichen, anvisieren und dann Raketen feuern muss. Beim erkunden erweist sich die 3D Ansicht als sehr nützlich, da man so seine Umgebung näher erkunden kann und leichter versteckte Wege findet. Auch nur in der 3D Ansicht lassen sich Objekte scannen um eventuelle Schwachpunkte auszumachen. Bei den Boss Kämpfen ist die 3D Ansicht und starke Nerven fast immer Pflicht.
Eine weitere Neuerung ist, das 1 Missile Tank auch nur 1 zusätzliche Rakete bietet. Diese Neuerung ist realistischer, aber aufgrund des unendlichen Nachladens von Missiles auch nötig gewesen. Denn sonst könnte man pernament Missiles abfeuern in der 3D Ansicht und das würde eine Portion Taktik aus dem Spiel nehmen. Eine weitere Neuerung hat man aus Zelda geklaut, 4 Tankbauteile ergeben einen Energietank. Neu ist auch der Regenerationstank, der einem erlaubt mehr Lebensenergie zu regenerieren und der Recharge Tank der einen schneller seinen Booster aufladen lässt. Sinnvoll ist gerade die letzte Erweiterung, vor allem da man Fatality Moves dadurch schneller ausführen kann und gewisse Gegner so schneller klein bekommt.
Ebenfalls neu ist der sogenannte Ausweich Modus, weicht man kurz bevor einen die gegnerische Attacke trifft aus lädt sich der Charge Shoot schneller auf und man kann harte Konterattacken ausführen und den Gegnern so richtig schön einheizen. Das macht Spaß und ist wenn man es richtig beherrscht eine sinnvolle Neuerung um lebend aus dem Spiel rauszukommen.
Doch was ist übrig vom Metroid Flair? Die Atmosphäre ist allein aufgrund der Grafik und der Zwischensequenzen gelungen. Doch das Gefühl der alten Metroid Teile ist futsch, da man nicht alleine unterwegs ist und das Spiel einem nie vermittelt das man gegen eine Übermacht steht. Immer sind irgendwelche NPC's da, man erhält Befehle von Adam und hält sich strikt daran diese auszuführen. Dafür jedoch erhält man eine absolute Hammer Story, mit schockierenden Wendungen und interaktiven Zwischensequenzen die einem den Atem stocken lassen.
Die Kameraperspektive ist ebenfalls ein Experiment, aber ein geglücktes. Mal eben fühlt man sich noch wie in Metroid, alles in 2D. Dann plötzlich wechselt die Kameraperspektive und man fühlt sich wie bei Orcania of Time, dann gibt es Einstellungen wie bei Resident Evil 4. Doch die Entwickler haben stets die Übersicht gewahrt und den besten Winkel herausgefunden. Die Übersicht geht niemals Flöten. Nervig ist nur die 3D Shooter Ansicht mit Wimmelbildsuchfunktion, wo man einen Punkt in einem Raum suchen muss und diesen anvisieren muss. Diese Stellen nerven, leiten aber meistens eine Zwischensequenz ein um den Spieler für die Pixel Suche zu entschädigen. Aber mein Fall wars definitiv nicht.
Action gibt es reichlich, aber der Erkundungsaspekt tritt erst später in Kraft wenn man das Spiel durchgespielt hat. Das erste Durchspielen verläuft strikt nach dem Prinzip von A nach B, von B nach C und so weiter. Doch das fällt kaum auf, da die Entwickler dafür gesorgt haben das man mehr auf die detallierte Grafik und die Zwischensequenzen achtet als auf den Erkundungsaspekt. Man findet zwar einige nette Extras durchs Erkunden, aber erst wenn man den letzten Boss besiegt hat landet man vor seinem Raumschiff und mit allen Fertigkeiten aus Super Metroid und kann die Station ganz erkunden wie es einem gefällt. Dadurch geht Team Ninja einen mutigen Weg, sie haben das Spiel strikt linear gestaltet und den Spieler getäuscht so das erst nach dem Outro auffällt das man genarrt wurde. Doch dann tut Team Ninja den Fans einen Gefallen und schickt sie nochmal zurück, diesmal mit freien Erkundungsmöglichkeiten. Doch auch hier bleibt man eigeschränkt. Man kann den vorgegebenen Pfad nicht einfach verlassen und den Dschungel erkunden. Eine unsichtbare Barriere hindert den Spieler daran. Aber der Erkundungstrieb wird wieder hergestellt und man kann gemütlich die übrig gebliebenen Extras finden und vielleicht noch manches Geheimnis aufschlüsseln. Als Bonus gibt es sogar einen zusätzlichen Endkampf gegen einen alten Bekannten, der jedoch diesmal nicht so einfach zu schlagen ist wie beim ersten Duell in Super Metroid. Aber danach ist das Spiel definitiv vorbei.
Hat man das Spiel gemeistert gibt es einige neue Punkte, zum einen eine Gallery und die Möglichkeit sich die Zwischensequenzen nochmal anzusehen. Nett, vor allem die Gallery erweitert sich stetig je nachdem mit wieviel Prozent man das Spiel beendet. So bleibt man bei der Stange und das Finden der Items macht ein wenig mehr Sinn.
Doch was bleibt nun von Metroid Other M übrig? Es ist kein klassisches Metroid, sondern ein Action Adventure der Oberklasse. Es ist ein Quantensprung innerhalb der Serie, aber in die richtige Richtung? Man präsentiert ein Spiel im Stil von Devil May Cry oder eben Ninja Gaiden. Nur eben im Metroid Kosmos. Ist es das wert gewesen? Ja ist es in meinen Augen. Auch wenn ich über die Linearität enttäsucht bin und das Spiel in meinen Augen hinter seinen Möglichkeiten zurückblieb, so entschädigt die Story rund um Samus Vergangenheit und die Intrigen der galaktischen Föderation voll und ganz. Zudem macht das Spiel Fun und das ist die Hauptsache. Mit etwas Feinschliff könnte ein möglicher 2. Teil Super Metroid locker in den Schatten stellen.
Kommen wir zu Metroid Fusion und spoilern ein wenig zu Other M. In Metroid Fusion zeigte sich die galaktische Föderation zum ersten Mal von ihrer dunklen Seite, als sie Metroids klonte und züchtete um sie als Waffe in der Hinterhand zu haben. Außerdem wollten sie den X Parasiten für ihre Zwecke nutzen. Samus hat diese verhindert. In Other M dient die Raumstation zu Herstellung biologischer Waffen und anderer düsterer Dinge, die niemals genannt werden sollten. Insgesamt würde ich sagen das Metroid (5) Dread für den 3DS Samus gegen die Föderation stellt. Denn Samus gilt als Gefahr und wird wohl zur Gejagten werden nachdem sie das Metroid Brut Programm und den X Parasiten ausgelöscht hat. Aber das ist momentan nur Spekulation.
Metorid Other M ist ein Experiment und als dieses ist es gelungen. Metroid Spieler werden zunächst fasziniert, dann aber enttäuscht sein wie sich die Serie entwickelt hat. Ich sehe Other M eher als eine Evolution und diese ist gelungen. Nur etwas Feintuning und dann stößt man Super Metroid vom Thron! Kauft es euch oder spielt es zur Probe indem ihr es euch ausleiht, ihr werdet es nicht bereuen.