29.06.2009
Ein gutes Gefühl dabei
Kommen wir zuerst zur Story des Vorgängerspiels, da man sonst nicht alles verstehen kann. Der Spieler schlüpft wie im DS-Vorgänger in die Rolle der dreizehnjährigen Ashley Mizuki Robbins. Ashley wuchs einen Teil ihres Lebens bei ihrer Tante Jessica auf, mit der Gewissheit auf, dass ihre Mutter und ihr Vater verstorben waren, bis sie kurz vor ihrem vierzehnten Geburtstag überraschendeinen Brief von ihrem Vater erhielt, der sie zur Blood Edward-Insel einlud und ihr einen DAS, einen kleinen Computer im Nintendo DS-Design schenkte. So brach sie also auf um Antworten auf viele herumschwirrende Fragen zu finden, auch die Alpträume betreffend, die sie immer wieder plagten. Auf der Insel traf sie schließlich nach einigen Schwierigkeiten ihren Vater Richard, einen Wissenschaftler im Gebiet der Erinnerungsforschung, wieder, leider mit der traurigen Gewissheit, dass ihre Mutter, ebenfalls Erinnerungsforscherin, in der Nacht von Ashleys dritten Geburtstag ermordet wurde und Ashley erlebt diese Nacht nun immer wieder in ihren Träumen. Doch auf Grund dieses Trauma schaffen Richard und Ashley es schließlich den Mörder ihrer Mutter zu finden und zu stellen, denn immerwieder tauchen in Flashbacks Erinnerungsfetzen auf, die auch in Another Code R eine wichtige Rolle spielen. Nach Ende des Spiels hatte Ashleys Vater sich geschworen, die Wissenschaft an den Nagel zu hängen, doch nun, als Ashley sechszehn ist, hat er sie wieder allein bei ihrer Tante gelassen.
An dieser Stelle setzt Another Code R an, denn Ashley erhält abermals Post von ihrem Vater, wieder mit einer Einladung und einem neuen DAS, diesmal im modernen DSi-Design. Er möchte sich mit ihr zum Familienzelten am Lake Juliet treffen, aber nach einiger Zeit stellt sich herraus, dass das ganze nur ein Vorwand ist. Das merkt Ashley, als sie erneut Flashbacks an speziellen Orten rund um den See erfährt: Sie war als Kleinkind schon einmal hier, nur sie und ihre Mutter, doch was wollte ihre Mutter hier? Das will natürlich auch Richard herrausfinden, doch die Spuren sind tief im Schatten der Vergangenheit versteckt. Doch es gibt auch noch andere Aufgaben im Erholungsgebiet zu lösen: Wer hat Ashley bei ihrer Ankunft ihr Gepäck geklaut? Was steckt hinter dem mysteriösen Glockenturm und wieso ist der See so stark verschmutzt? Warum reagiert das Wiimote-artige TAS erst als Ashley es in den Händen hält und was steckt hinter der Fassade von JC Valley? Und vor allem auch: Wohin ist vor fünf Jahren der Vater von Matthew Crusoe, ein Ausreißer, mit dem sich Ashley anfreundet, verschwunden? Irgendwie müssen die Sachen damit zusammenhängen, was ihre Mutter ganz ohne Mann Richard vor etwa 13 Jahren am See gesucht hat...
Die Aufgabe des Spielers ist es, den Rätseln auf den Grund zu gehen. Hierbei werden einige harte Nüsse gelöst und sehr viel geredet. Letzteres ist definitiv nicht jedermanns Sache und so sollte man sich über diesem Punkt unbedingt vor dem Kauf im klaren sein. Auch wenn es nur etwa ein dutzend Charaktere gibt, so haben alle ihre Geheimnisse und viele wissen mehr, als sie anfangs sagen. Woher kennen soviele Ashleys Mutter, aber weichen dann aus? Und wer hätte gedacht, dass die abweisende Haltung von Oberzicke Elizabeth ein Zeichen ihrer eigenen Unsicherheit ist? Auch hier ist noch ein wichtiger Punkt: Die Charaktere sind alle wirklich gut und realistisch designt, die Mimik und Gestik sind grandios ausgearbeitet, aber natürlich steckt Ashley gerade mitten in der Pubertät, das kann man natürlich nicht mit Routiniers wie Phoenix Wright vergleichen, aber trotzdem ist Ashley eine gute "Heldin", mit der man mitfiebert.
Nun noch ein paar Worte zum Technischen: Grafik und Sound sind wirklich sehr gut gelungen, die Musik passt mit entspannenden Melodien wunderbar zur Intention einen interaktiven Roman abzuliefern. Die Spielewelt, durch die man sich bewegt erinnert vom Grafikstil ein wenig an Paper Mario mit aufgefalteten Bäumen, Gebäuden und Möbeln wie in einem Bilderbuch und genauso spielt sich alles. Man kann alles untersuchen, jedes noch so kleine Objekt und die Dialoge würden etliche Bücher füllen können. Das kann stellenweise ein wenig langatmig sein, so gibt es streckenweise lange Durststrecken zwischen den Rätseln, aber dennoch sollte man wirklich genaustens mitlesen, oft sind es kleine Informationsbrocken, die beim Rätseln helfen. Aber keine Sorge, durch Druck der 2-Taste kann man viele Teile nocheinmal nachlesen und wer dranbleibt wird mit einer sehr gut erzählten Story, die sich am Ende voll entfaltet, belohnt.
Die Rätsel nehmen zwar einen etwas kleineren Stellenwert ein, als im Vorgänger, dafür lassen sie sich aber super steuern und die Wiimote wurde mit allen Eigenschaften perfekt eingesetzt und sie frustieren nie durch hakelige Kontrolle, Der Spielumfang an sich wurde sehr stark erweitert, und so haben die meisten Spieler etwa 20 bis 25 Stunden ihren Spaß und das ist mir 9 von 10 Sternen wert, Kritikpunkte sind nur die gänzlich fehlende Sprachausgabe, ein paar Unstimmigkeiten bei Soundeffekten und kaum Zwischensequenzen. Außerdem sind gerade anfangs die Rätsel zu weit auseinander und wenn man auf eins stößt ist es leider zu schnell gelöst und gegen Ende wird einmalig ein Nunchuck nötig, was aber nicht auf der Packung erwähnt wird.
28.06.2009
Sehr gut- wenn einem Lesen nichts ausmacht!
Da mir der erste Teil auf dem Ds gut gefallen hat, war für mich auch klar den 2 Teil auf der Wii zu spielen. Die Ds Version muss man aber nicht gespielt haben um alles zu verstehen, da man in die Geschehnisse von damals an passender Stelle immer eingeführt wird.
Als erstest überrascht Another Code R durch die wirklich schöne und detailreiche Grafik. Dazu ist die Musik wirklich gut und passt zum Spiel.
Man spielt Ashley, ein 16 Jahre altes Mädchen, das von ihrem Vater zu einem Camping Ausflug, an einem See, eingeladen wird. Der Ausflug fängt gleich mit einem Diebstahl an und geht weiter mit seltsamen Erinnerungen an Ashleys Mutter und deren Tod.
So erkundet man mit der Zeit immer mehr den See, unterhält sich mit Leuten, kombeniert Gegenstände und löst Rätsel. Das alles macht man mit der Wii Fernbedienung, indem man auf Gegenstände zeigt und sie näher Untersucht. Dazu hat man noch 2 Hilfsmittel: Éinmal das DAS und das TAS, die einem bei den Rätseln helfen z.B. indem man Fotos schiest oder Schlösser knackt.
Das große Plus des Spiels ist, wie im ersten Teil die spannende und fesselnde Story. Dadurch gibt es natürlich auch sehr viel Text und Dialoge, die man lesen muss. Diese sind für mich aber kein Problem, da ich gerne Bücher und spannende Geschichten lese. Another Code ist halt ein ruhiges Spiel.
Fazit: Wer actionreiche, schnelle Spiele mag liegt hier falsch.
Wer aber spannende Geschichten mag und gerne knifflige Rätsel löst, kann bei Another Code: R zugreifen.
27.06.2009
Ich bin parteiisch...
... denn ich ich habe den Vorgänger "Another Code: Two Memories" geliebt und deshalb war mir klar, das Spiel würde mir am Herzen liegen, selbst wenn es meinen Erwartungen nicht gerecht würde.
Aber: Es ist seeehr schön!
Um ehrlich zu sein, ich bin verblüfft wie sehr sich das neue Adventure wie sein Vorgänger anfühlt, ohne jedoch allzu viel Recycling zu betreiben.
Die Grafik ist wunderhübsch, ohne nach HD-Qualität zu schreien.
Der Musik finde ich traumhaft. Sie klingt sehr nach Midi-Musik, ist aber wunderschön komponiert.
Die Figuren sind liebevoll gestaltet.
Ja, und überhaupt liebe ich es.
Aber vorsicht: Action-Fans, Spieler, die in Adventures Sprachausgabe erwarten oder rohe, vermeintlich "erwachsenere" Szenarien bevorzugen, sollten einen Bogen darum machen.
Damit soll nicht gesagt werden, dass es sich um einen kindlichen Titel handelt oder um ein sogenanntes Casual-Game.
Es bietet für Adventure-Fans, welche nicht auf die 08/15-Spielmechanik alter Lucas Arts-Spiele versteift sind eine durchaus tiefe, weil emotionale, Spielerfahrung.
Andere können sich bei der tollen Atmosphäre entspannen!
Ich wiederhole mich: Ich liebe es!