25.05.2010
Grindhouse-Style
Nach langem Anspielen der Demo habe ich mir nun das Speil für 20€ beim örtlichen Händler gekauft, und es macht viel Spaß.
Die Story des Spiels gewinnt keinen Oscar und ist eher Nebensache, jedoch sind die vielen verschiedenen Charaktere passend zum 70er-Jahre-Szenario umgesetzt.
Grafisch ist WET ok, die Protagonistin ist detailliert gestaltet, die Levels abwechslungsreich und atmosphärisch, die Gegner jedoch gleichen einer Klonarmee. Kein Vergleich mit Hammertiteln wie GoW 3.Dafür tragen verschiedene Effekte (leichtes Kriseln, Filmrisse, etc) sehr zur Atmopshäre bei.
Soundtechnisch ist alels perfekt, die Sprecher sind sehr gutm die Musik untermalt die Gefechte effektiv.
Die Steuerung ist am Anfang etwas hakelig, nach etwas Übung gewöhnt man sich jedoch schnell daran.
Leider ist das spiel sehr kurz, nach ca. 5-6 Stunden läuft der Abspann über den Bildschirm. Einige Nebenaufgaben, ein Pzunktezählmodus und in den Leveln versteckte Affen laden aber zum nochmaligen druchspielen durchaus ein.
Für Trophäen-Jäger gibt es hier viel zu holen, u.a. 4 Goldtrophäen. Alle Trophäen sind recht einfach und schnell zu holen (bis auf 3 Ausnahmen).
Fazit: das Spiel fühlt sich einfach an wie ein Taratino-Film zum selber spielen, und ist für Grindhouse-Fans und Fans von Hack'n'Slay definitiv empfehlenswert. Von mir gäbe es 4 Sterne, wären da nicht die Zensuren der dt. Version (fehlendes Blut, einzelne Sätze entfernt, kein Körperzähler). Diese Elemente tragen zur 70er-Atmospähre des Spiels bei, weswegen es einen Stern Abzug dafür gibt.
22.02.2010
Game meets Movie
Der Soundtrack ist genial, die akrobatischen Kämpfe knallhart, diese Hommage an die Grindhouse Movies der 70er ist sehr unterhaltsam!
Aber kann sie auch überzeugen?
Style und fliegende Kugeln
Im B-Movie Stil könnt ihr dank der Heldin Rubi Malone so richtig dampf ablassen. Dieser Third-Person Shooter bietet euch die Möglichkeit in akrobatischer Non-Stop Action mit Schießeisen und Schwert gleichzeitig zur Sache zu gehen. Dabei stehen eindeutig die Stunts im Vordergrund, die ihr mit Rubi während des Kampfes ausführen könnt. In WET geht es also darum eure Gegner möglichst akrobatisch zur Strecke zu bringen, dabei könnt ihr zum Beispiel in Zeitlupe auf den Knieen rutschen, kopfüber Leitern hinab rutschen oder in jede beliebige Richtung springen und dabei sogar zwei Gegner gleichzeitig ins Visier nehmen und aus allen Rohren losfeuern. Das Ganze geht nicht gerade zimperlich von statten. Blut spritzt viel (ungeschnittene Version), egal ob ihr die Gegner mit der Schusswaffe bearbeitet oder das Ninja-Schwert benutzt.
Die Geschichte wird wie ein 70er-Jahre Trash-Film präsentiert, und das sogar mit witzigen Werbeclip-Unterbrechungen. Mit Hilfe eines sehr guten Soundtracks und Filmkratzer-Effekten die über den Bildschirm flimmern ist die Atmosphäre sehr gut eingefangen. So erinnert das Spiel eindeutig an einige Tarantino-Streifen, was es wohl auch soll, und das ist gut so! Die in-game Filmkratzer-Effekte können übrigens jederzeit ein- und ausgeschaltet werden. Im Gegensatz dazu ist die deutsche Synchronisation der coolen Charaktere eher etwas mager. Das trägt nicht zur guten Atmosphäre bei.
Der Spielverlauf ist sehr unterhaltsam, mit zwei Knarren durch die Levels zu rennen und dabei im Blutrausch und Rage-Modus möglichst stylisch alle Gegner auszuschalten macht einfach Spaß. Abwechslung sucht man aber leider vergebens, es werden immer ähnliche Aufträge ausgeführt und ihr rennt immer weiter durch die linearen Levels in denen Gang-Bosse verfolgt und andere Geschäfte abgewickelt werden, die eine Auftragskillerin halt so erledigt.
Grafik ist nicht alles
Die Grafik ist gut und läuft flüssig über den Bildschirm, auch die Waffen-Effekte sind schön anzusehen. Einige Special-Moves von Rubi werden spektakulär in Szene gesetzt, dabei wird zum Beispiel beim genannten Rage-Modus das Spiel in roten Hintergrund versetzt, anahand eines Comic-Looks und nur weniger Farben geht es hier richtig stylisch zur Sache. Das bringt Pepp in die Sache und heizt die sowieso harte Action nochmals an!
Im Großen und Ganzen wirkt die Grafik aber etwas matt, und die Licht/Schatteneffekte fehlen teilweise spürbar. Es gibt aber einige nette Features wie z.B. während dem Fight sich mit Blut füllende Brunnen.
Das Leveldesign ist gelungen, vor allem in einer der spektakulärsten Szenen in der ihr während einer Verfolgungsjagd auf dem Highway von Auto zu Auto springt und dabei einiges an Munition verballert. Aber das ist nicht die einzige Szene, die wahnwitzig daher kommt. Doch trotz guter Ideen und sehr schönem B-Movie Look and Feel dringt doch in vielen Levels der Eindruck hindurch, dass alles irgendwie gleich aussieht und es nicht viel besonderes zu entdecken gibt. Aber dafür bleibt sowieso keine Zeit, denn Rubi lässt es pausenlos krachen und das tröstet doch über vieles hinweg.
Der Sound geht gut in die Ohren und das Geballer hört sich sehr schön nach B-Movie an. Markante Waffengeräusche bleiben allerdings aus, aber das macht nichts, weil der superb ausgewählte Soundtrack alles übertrifft! Wie alle anderen Aspekte spricht die Musik genau die Liebhaber der Tarantino-Filme an und die 70er Songs brettern im Gefecht gegen die Gangs.
Fazit
Als B-Movie Splatter-Action Fan kann ich euch dieses Spiel wärmstens ans Herz legen, denn hier wird die richtige Ader getroffen, oder soll ich lieber sagen: ..durchtrennt? Neben dem guten B-Movie Look and Feel gibt es zu kritisieren, dass das Leveldesign bis auf ein paar Ausnahmen doch nichts neues oder aufregendes bietet und dass auch die sonst gute Steuerung manchmal etwas hakelig ist.
Andere Spiele dieses Genres überdecken diese Mankos geschickt mit atemberaubender Grafik oder mitreissender Story und das schafft WET leider nicht ganz. Trotz der Kritik solltet ihr euch das Spiel bei Gelegenheit mal anschauen, denn die knallharte Action und die schön anzusehenden Stunts der heissen Auftragskillerin können doch süchtig machen! Und jeder weiss jetzt was "WET" zu bedeuten hat, zumindest die, die in den Genuss der ungeschnittenen Fassung kommen dürfen.
19.02.2010
Ein bisschen mehr Blut, bitte!
Eine Story ist zwar vorhanden, wurde aber zur Nebensache degradiert - ein paar Schurken, die von einer Auftragskillerin zur Strecke gebracht werden müssen, dazu ein paar Witze und böse Sprüche. Ist nicht viel, aber reicht, um die Passagen zwischen den kurzen Schießereien und Springeinlagen etwas aufzulockern. Einzig der Name und das Gesicht der hübschen Heldin, Rubi, bleiben nach dem Spielen noch im Gedächtnis hängen, auch wenn durch das knappe und einfallslose Storytelling keine Charaktertiefe erzeugt werden kann.
Das Spielgeschehen besteht im Wesentlichen daraus, mit Rubi durch Gebäude und ein paar Außengelände zu rennen und auf ihrem Weg die Feinde in möglichst vielfältiger Weise auszuschalten, wodurch Punkte erworben werden, mit denen sich Upgrades erwerben lassen. Das Repertoire von Rubis Bewegungen ist leider nicht allzu groß, weshalb schon nach kurzer Spielzeit etwas Langeweile aufkommt. So kann Rubi, während sie mit beiden Händen schießt, in der Hocke über den Boden schlittern, an Wänden entlang laufen oder abspringen, an Stangen schwingen, an Simsen laufen oder kopfüber Leitern hinab rutschen. Kombiniert man geschickt verschiedene Moves, gibt's mehr Punkte. Sobald Rubi sich schießend in Bewegung setzt (außer bei normalem Laufen), geht das Geschehen in Slow-Motion über, während der man zielsicher mehrere Feinde gleichzeitig ausschalten kann, ohne großen Schaden von gegnerischem Feuer befürchten zu müssen. Je länger die Combo, desto länger auch der (unbegrenzt verfügbare) Zeitlupenmodus. Zusätzlich - Kill Bill lässt erneut grüßen - führt Rubi ein Katana, mit dem sich nahe Gegner reihenweise ins Jenseits befördern lassen.Bild
Gelegentliche Auflockerungen sind auch vorhanden: So springt man in zwei Levels von einem fahrenden Auto zum nächsten, während eine Straßenverfolgungsjagd läuft und sich schießende Gegner aus den Seitenfenstern ihrer Wagen lehnen. Sieht durchaus gut aus und ist spaßig, macht aber insgesamt nur zehn Minuten Spielzeit aus. In einer anderen Passage stürzt Rubi aus einem explodierenden Flugzeug und muss sich erst um vorbei fallende, schießende Feinde kümmern, und anschließend den Trümmern der Maschine ausweichen, während sie versucht, das kleine Stück Bordwand zu erreichen, an dem ein Fallschirm klebt. Von der Idee her fabelhaft, von der Umsetzung leider eher mau.
Optisch präsentiert sich Wet wie ein waschechter B-Movie aus den Siebzigern, Flimmerstreifen, die über den Schirm huschen, inklusive. Gelegentlich schaltet das Spiel in einen Rage-Modus, in dem die Farbe Rot allgegenwärtig ist, der sich ansonsten aber vom normalen Gameplay nicht unterscheidet. Die Grafik rangiert für PS3-Verhältnisse im unteren Durchschnitt, besonders Detailreichtum und Charaktere betreffend. Schaltet man zudem noch den 70er-Stil manuell aus, bleibt lediglich eine ziemlich triste Umgebung zurück. In Zeiten, in denen andere Shooter neue Maßstäbe bei Mimik und Gestik der Charaktere setzen und eine fast komplett zerstörbare Umwelt schaffen, hat man bei Wet das Gefühl, man habe nicht nur stiltechnisch versucht, sich an den Siebzigern zu orientieren, sondern hat auch technisch eher einen Schritt rückwärts gemacht. Außer Gegnern kann man kaum etwas kaputt schießen, was unter anderem daran liegt, dass die Levels außer Gegnern und Objekten, an denen Rubi akrobatische Kunststücke machen kann, kaum etwas bieten.
Die deutsche Synchronisation ist völlig in die Hose gegangen. Manchmal muss man sich direkt fremdschämen, wenn man hört, wie ein Laiensprecher versucht, irgendeine Emotion in seine Stimme zu bekommen - und das Ganze völlig daneben geht. Bei den paar Sätzen, die in Wet gesprochen werden, hätte man besser die Originalstimmen erhalten und ein paar Untertitel eingefügt. Die einzige Ausnahme findet sich auch hier in Rubi, deren Stimme oft passend ist und die auch den einen oder anderen recht derben Spruch auf Lager hat ("Hoffentlich bumst du nicht so schlecht, wie du schießt"), manchmal aber auch eher lächerliche Kommentare wie "Rutsch mir den Buckel runter" abgibt.
Sehr wichtig bei einem Ballerspiel - die Steuerung. Und die ist gut gelungen. In den kurzen Hüpf-Sequenzen bisweilen zwar etwas hakelig, aber im Kampfgeschehen, vor allem während der Zeitlupe, einwandfrei und schnell erlernt. Das "halbautomatische" Zielsystem macht die Sache noch leichter: Mit der einen Kanone zielt Rubi automatisch auf einen Gegner, während die andere per Fadenkreuz frei steuerbar ist. Trifft man mit der selbst steuerbaren Waffe einen Feind, trifft Rubi mit der automatischen Zielerfassung den anderen. Schießt man ins Leere, ballert auch die automatische Zielerfassung daneben.
Auf ganzer Linie überzeugen kann der spaßige Soundtrack, der das Kampfgeschehen alles andere als dezent untermalt und sehr positiv zum gesamten Retro-Stil beiträgt. Ansonsten beschränkt sich die Geräuschkulisse im Großen und Ganzen auf den Sound einer feuernden Waffe, was bei einem Spiel wie diesem wohl auch ausreicht.
Die Spieldauer ist mit vier bis fünf Stunden deutlich oberhalb eines Tarantino-Films angesiedelt, aber eben auch deutlich unterhalb einer überzeugenden Länge für ein Videospiel. Ein Wiederspielwert ist allerdings gegeben, da man mit etwas Übung sehr schnell schöne Moves hinkriegt und bald auch höhere Schwierigkeitsgrade gut packt. Außerdem gibt's noch Rubis Trainingsgelände, auf dem man verschiedene Parcours mit kleinen Zielscheiben ablaufen muss oder, wie auf einem Schießstand, durch die Luft fliegende Gegenstände wegballern.
Insgesamt bietet Wet ein sehr kurzweiliges Vergnügen, das aber wegen der knappen Länge des Spiels nicht in Langeweile abdriftet. Wer Filme im Retro-Look mag, eine Schwäche für Tarantino-Streifen hat und schon immer selbst mal so stilvoll durch die Feinde pflügen wollte wie Uma Thurman in Kill Bill, kann bedenkenlos zugreifen. Vier Sterne - ohne die missratene Synchronisation und das geschnittene Blut zu berücksichtigen, denn dafür kann das Spiel an sich ja nichts. Wer zugreifen will, dem sei aber geraten, sich einen ungeschnittenen Import in englischer Sprache zu besorgen.