11.06.2010
Eine Riesenenttäuschung
Als ich damals die ersten Screenshots zu Final Fantasy XIII gesehen habe, war ich wirklich total gespannt auf das neue Spiel. Hey, endlich mal eine coole Frau als Hauptcharakter.
Und dann wars endlich soweit. Wieder Final Fantasy spielen!! :) Die Grafik ist wie nicht anders zu erwarten war richtig klasse, aaaaber...
Kaum dass ich angefangen hatte zu spielen stellte sich dann schon die Ernüchterung bei mir ein. Also hier meine ehrliche Kritik über das Spiel:
-Das Kampfsystem
Man steuert nur noch eine Figur, wenn die stirbt ist der Kampf vorbei, und die anderen beiden im Team werden vom Computer gesteuert. Mir kam die ganze Kämpferei sehr monoton vor. Gut, durch häufiges Wechseln der voreingestellten Kampfstile kommt etwas Action rein und man auch etwas Spaß, aber nur eine Figur zu lenken ist trotzdem langweilig. Zumal man aus dem Grunde auch immer nur eine einzige Esper befehligen kann. Jeder Charakter erhält im Laufe des Spieles eine Esper. Etwas blöd fand ich es auch dass man erst nach längerer Zeit überhaupt einstellen kann welche Charas man im Team haben möchte.
-Das Leveldesign
Ich war wirklich verblüfft als nach einer Weile klar wurde, dass man in diesem Final Fantasy wirklich nur durch Schlauchlevel läuft. Es gibt nur ein einziges Areal wo man sich frei bewegen kann um Mob-Missionen zu meistern, ansonsten rennt man immer von A nach B ohne Irrwege etc. Nach jedem Level kommt eine Szene und man landet an einem andren Ort ohne Zurückkehren zu können und evtl noch nach Schätzen zu suchen oder dergleichen. Es gibt auch keine Dörfer oder Städte mehr in denen man sich zwischen den Leveln tummeln kann. Händler und Gaststädten fallen somit auch weg. Es gibt lediglich noch einen Automaten der an jeder Ecke steht(sogar in der Wildnis!!) an dem man speichern und Geschäfte tätigen kann. So wirkt das Spiel irgendwie äußerst einseitig im Gegensatz zu seinen Vorgängern.
-Nebenmissionen
Ich finde in keinem guten Rollenspiel sollten kleinen Minimissionen fehlen die man neben der Hauptstory erledigen kann. Grad in FF X-2 hats davon ja nur so gewimmelt. Aber in Final Fantasy XIII hat man fast komplett darauf verzichtet, was ich unheimlich schade fand. Das einzige was es noch an Nebenmissionen gibt ist die Mob-Jagd, aber auch die ist nicht spannend gestaltet. Eigentlich gibt es kaum Anreiz dazu, die Missionen überhaupt anzunehmen. Irgendwelche großartigen Extra-Szenen bekommt man dadurch nicht zu sehen und auf die gewonnenen Items kann man größtenteils auch verzichten.
-Die Story
Was selten als Kritik genannt wird ist die Story. Ich persönlich fands von Anfang bis Ende schnarchlangweilig, es gab keine Höhepunkte wo ich richtig geflasht von der Handlung war. Eigentlich gehts die ganze Zeit nur darum, wie die Charaktere entweder herumjammern, sich anzicken oder überdramatisch heroisch daherreden. Vor allem Hope, der anfangs noch ein richtiges Angsthäschen war, redet schon nach kurzer Zeit wie ein Präsident daher der seinem Volk was von Gerechtigkeit und Tapferkeit vorsülzt. Diese Entwicklung verlief mir irgendwie zu krass.
Auch dieses ständige Hin und Her von "Yeah, wir sind jetzt ein Team, wir stehn das zusammen durch" und "Lasst mich doch alle in Ruh, ich mach das auf meine Art!" hat ziemlich genervt.
Für mich hätten alle Charaktere großes Potenzial, wenn man sie nicht so flach dargestellt hätte. Okay, etwas Kitsch gehört zu einem Final Fantasy dazu, aber wenn alle Charaktere die ganze Zeit nur vor Kitsch und Melodramatik so triefen, dann kann ich sie einfach nicht ernst nehmen und schon gar nicht ins Herz schließen. Was hab ich bei Final Fantasy VII,VIII und X mitgelitten!! FF XIII hat mich überhaupt nicht gefühlsmäßig erreicht, ich war eher total genervt. Vor allem Vanille hat mich auf ne harte Probe gestellt. Am liebsten hätte ich die Szenen mit ihr einfach weitergeklickt.
Was mir aber am allermeisten gefehlt hat war ein guter Bösewicht. Von dem Oberschurken gabs nur ganz wenige Szenen und er war der Klischeebösewicht schlechthin der erstmal seine Pläne runtersülzt, dann kämpft, dann veschwindet, und das widerholt sich dann ständig wieder so.
Die anderen mehr oder weniger feindlichen Charaktere gegen die man gekämpft hat wurden viel zu wenig gezeigt und waren somit wirklich nur ganz ganz random und uninteressant. Nichts im Vergleich zu einem Seymour, Rufus oder Cifer.
Im Vergleich zu anderen Rollenspielen war das ganze noch dazu extrem kurz.
Fazit: Das Erste aber hoffentlich letzte FF das mich überhaupt nicht gefesselt hat. Eine Hammer Grafik ist halt nicht alles, das Gesamtpaket muß stimmen.
06.06.2010
Den Erwartungen Gerecht
Vorab: Da ich leider nur diejenigen Final Fantasy Teile gespielt habe, die ab der Playstation 2 erschienen sind, also X, X-2 und XII, kann ich Final Fantasy XIII nicht mit den früheren Spielen vergleichen. Dennoch habe ich diese Reihe zu schätzen gelernt und bin der Meinung, dass die FF-Titel unter den herausragendsten PS-Spielen aller Zeiten fallen.
So auch FINAL FANTASY XIII.
Anders als viele bin ich mit der Ansicht an das Spiel gegangen, dass es die FF-Reihe zwar neu aufsetzt, dennoch die älteren Spiel übertreffen wird. Ich hoffte auf eine Berauschende GRAFIK, eine fesselnde STORY und ein ausgefeiltes, erneuertes KAMPFSYSTEM.
Ich habe dieses Spiel zwar erst 10 Stunden gespielt, trotzdem möchte ich vorab meine bisherige Meinung darlegen:
STORY (der ersten 3 Stunden)
Von Anfang an wird man in ein zerrüttetes Grenzgebiet zwischen der "Unterwelt" Pulse und der Welt Cocoons geworfen, ohne Anhaltspunkte warum man dort ist, oder wie man dorthin kam. Einzelne Schicksale der vielen Hauptpersonen zu diesem Punkte werden aufgegriffen und durchspielt, bis sich die Handlungsstränge vereinigen nur um kurze Zeit später wieder auseinander zu gehen. Dies ermöglicht einiges über die einzelnen Persönlichkeiten zu erfahren, die, obwohl verschieden, durch ihre Schicksal zusammenhalten müssen. Verfolgt vom Staat, als L'Cie gebranntmarkt, beginnt ein rasantes Katz und Maus Spiel: Können die Aussetzigen entkommen um ihr Schicksal zu erfüllen, oder bleibt ihnen am Ende nur die Exekution?
Die draufgängerische Einzelkämpferin, immer ihr Ziel vor Augen,
der einsame Junge, der auf Rache sinnt,
der tragische Held, der alles versucht seine zukünftige Frau zu retten,
das mysteriöse Mädchen, unerschrocken und gutmütig.
Viele Charaktere finden sich hier zusammen, von denen man im Laufe der ersten Stunden immer mehr erfährt und sich das Bild somit mehr und mehr lichtet.
Nebenbei nocheinmal zu einem der größten diskutierten Kritikpunkte in FFXIII: Der Prolog. Ja, es mag sein, dass der Prolog linear ist und kaum Platz für Freiheit lässt. Mich hat es in den bis jetzt 10 Spielstunden nicht gestört. Irgendwie muss ja auch eine Story vermittelt werden. Siehe FFX: Nach ca. 30 Spielstunden hat man endlich die Möglichkeit sich dank Luftschiff frei zu bewegen. Dafür war die Story bis jetzt die Bewegendste, die ich bei einem Spiel erlebt habe. Hier ist es nicht anders.
GRAFIK/SOUND/SYSTEM
Hier gibt es nur ein Wort: TOP. Filmsequenzen wie aus einem Kinofilm, Ingame-Grafik ebenfalls optimal. Hier hat sich seit dem letzten Spiel ein riesen Schritt nach vorne getan, was natürlich auch an den neuen Technologien der Blu-Ray und den HD-TVs liegt.
Zum Sound kann ich leider nicht iel sagen, da ich keine speziellen Boxen an meinem TV angeschlossen habe, jedoch ist dieser selbst bei normalen TV-Lautsprechern recht klar und wohlklingend.
Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass FFXIII trotz der hohen Grafik und Vielfalt recht kurze Ladezeiten aufweist.
STEUERUNG/MENÜ
Wie in Final Fantasy X-II gibt es hier nun die Möglichkeit zu Springen. Natürlich nur automatisch! Man will ja kein Jump'n'run Game!
In der Steuerung gibt es keine großen Neuheiten (was denn auch schon?). So kann in der Spielwelt die Kamera gedreht werden, wie wir es auch schon vom letzen Teil kennen.
Das Menü ist jetzt eher im Stil von Kingdom Hearts, ebenfalls von Square Enix. Die Story, die man durchspielt wird archiviert, sodass man jederzeit nachlesen kann, was man gerade gemacht hat. Informationen zur Geschichte von Cocoon, einzelnen Charakteren, die im Spielverlauf auftreten und zu allem, was unmittelbar vor der Storyline stattgefunden hat, kann nach dem Freispielen eingesehen werden. Außerdem gibt es eine Monster-Übersicht, in der sich Schwächen und andere Vorteile gegen Gegner betrachten lassen um so seine Kampftaktik zu optimieren.
KAMPFSYSTEM
Hier das Sorgenkind der Final Fantasy Fans. Aus vielen Quellen habe ich vernommen, dass in den ersten 30 Stunden nur stupide die X-Taste gedrückt werden muss. FALSCH. Wer dieser Ansicht ist, hat FFXIII in meinen Augen nicht richtig gespielt!
Vor dem Kampf:
Wie in FFXII gibt eg hier wieder Gegner, die sich frei sichtbar auf der Karte bewegen. Jedoch wird bei Kontakt mit diesen in den Kampfbildschirm gewechselt und der Kampf wie in FFX-2 abläuft. Außerdem lassen sich durch spezielle Gegenstände, die vor einem Kampf benutzt werden, Gegner z.B. blenden, damit man ungehindert durch das Terrain kommt oder sie verleihen einem Boni bei Kampfbeginn, wie z.B. Hast, Ener oder Courage.
Wird ein Kampf gestartet (der Gegner berührt) bevor dieser den Charakter entdeckt, setzt man zum Präventivschlag an, was einen großen Vorteil bringen kann(dazu gleich mehr).
So bietet FFXIII bei der richtigen Taktik sogar vor dem Kampf Möglichkeiten, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können.
Der Kampf:
Im Kampf steuert man nur einen von 3 Charakteren, den man auch während des Kampfes nicht wechseln kann. Die Mitstreiter agieren selbstständig, was sich jedoch nicht als Nachteil erweist. Die KI ist sehr gut umgesetzt und passt sich dem eigenen Charakter während eines Kampfes an. Beim Tod des gespielten Charakters ist jedoch das Spiel Game Over, egal ob die Mitstreiter noch leben oder nicht. Dies bringt nochmal eine gewisse Schwierigkeit in die Kämpfe. Doch keine Panik: Bei Versagen kann man auswählen, ob man den Kampf wiederholen möchte.
*Mir persönlich gefällt diese Neuentwicklung sehr gut. Man kann sich auf den eigenen Charakter und die Attacken konzentrieren und mach das so schon recht schnelle Kampfsystem nicht noch unnötig unübersichtlich und hektisch.
Die ATB-Leiste, die man auch aus FF X-2 und FF XII kennt wurde erweitert: so kann man nun Attacken, Zauber und Fertikkeiten kombinieren. Die ATB-Leiste ist in Abschnitte unterteilt, welche jeweils zur Ausfürung von Fertigkeiten sind. Bei 3 Unterteilungen der ATB-Leiste kann man z.B. 3 Angriffe mit der Waffe starten, oder ein Angriff, ein Zauber und wieder einen Angriff. Je Mehr Aktionsleisten der ATB-Balken aufweist, desto größer ist demnach die Dauer der Aufladezeit, die natürlich durch Gegenstände modifiziert werden kann.
*Dies führt dazu, dass sich durch Einsetzten der richtigen Kombinationen, ob Zauber oder Attacke, rasante Kämpfe entwickeln, bei denen man immer blitzschnell handeln muss um seine Charaktere zu schützen, zu stärken, zu heilen oder den Gegner zu attakieren, schwächen oder mit Zustandsveränderungen zu belegen.
In den Kampf selbst zieht man mit einer Waffe und einem Accessoir(vllt werden es auch noch mehrere). Diese können durch gefundene Komponenten (Items) modifiziert werden. Dadurch ändert sich z.B. die Angriffskraft/Magie oder Elementerattribute werden hinzugefügt.
Klingt wenig, genügt jedoch in Kombination mit den richtigen Paradigmen.
Jeder Gegner besitzt nun im Kapf einen Serienbalken als Prozentanzeige dargestellt. Durch Treffercombos füllt sich dieser Balken. Ist er gefüllt, also eine bestimmte Anzahl an hintereinander ausgeführten Angriffen erfolgt, verfällt der Gegner in einen Schockzustand. Bei weiteren Attacken in diesem Zustand multipliziert sich der Angriffswert mit der Prozentzahl, die natürlich wiederum durch die Angriffe steigt. Klingt recht kompliziert, jedoch hat man das Prinzip nach 2-3 Kämpfen schnell begriffen. Besonders wichtig ist dieser Serienbalken bei Bossen, damit man diese schnell down bekommt. Natürlich ist hier bloßes Draufbashen nicht von Nutzen. Der Serienbalken sinkt ständig, sodass gut getimete Attacken nötig sind, um den nötigen Prozentsatz zu erreichen. Die Schnelligkeit, mit der sich der balken füllt oder sinkt lässt sich wiederum durch spezielle Fertigkeiten verändern.
Durch einen Präventivschlag (s.o.) wird der Serienbalken schon vor Beginn des Kampfes fast komplett gefüllt, was natürlich einen riesigen Vorteil bietet.
*Dies macht besonders Bosskämpfe zu atemraubenden und konzetrationsgeladenen Schlachten. Jeder Gegner hat eine andere Schockgrenze (zu errreichender Prozentwert) und so natürlich einen anderen "Schwierigkeitsgrad".
Nach dem Kapf:
Nach erfolgreich beendetem Kampf erhält man eine Statistik aus Zeitvorgabe, Kampfdauer, Punkte, Rang(0-5 Sterne) und Kristall-Punkte (nicht alle aufgeführt). Je kürzer die Kampfdauer unter der Zeitvorgabe liegt, desto mehr Punkte und einen höheren Rang gibt es. Die Kristall-Punkte sind, vergleichbar mit den Sphäro-Leveln in FFX, Erfahrungspunke, um den Charakter in seinen Fähigkeiten auszubauen. Je nach Rang erhält man mehr oder besonderere Gegenstände.
*So wird jeder Kampf zu einer kleinen Herausforderung, seine Gegner möglichst schnell zu besiegen, was nicht immer ganz so einfach ist.
CHARAKTERENTWICKLUNG
Um seinen Charakter weiterzuentwickeln und mit ihm neue Fähigkeiten zu erlernen wird das Kristarium verwendet. Dieses is eine Art Kombination aus dem Sphärobrett aus FFX und den Kostümen aus FFX-2. Jeder einzelne Charakter erhält im Laufe des Spiels weitere Rollen. Diese werden mit den Kristall-Punkten entwickelt. Ähnlich wie beim Sphärobrett gibt es hier vorgefertigte Wege, die natürlich auf die jeweilige Rolle abgestimmt sind.
So bietet z.B. der Brecher eine hohe Anzahl an TP und Angriffspunkten, wobei der Heiler einige Heilzaber und vile Magiepunkte besitzt. Die einzelnen Rollen sind für jeden Charakter dennoch unterschiedlich. so ist nicht jedes Kristarium für den Berserker gleich, sondern die verschiedenen Charaktere lernen bei gleicher Rolle dennoch verschiedene Attacken, einige bekommen mehr TP als andere oder mehr Angriffspunkte. Hier ist jeder Charakter individuell.
Das Kristarium durchschreitet man mit den im Kampf erhaltenen Kristall-Punkten und entwickelt so seine Rolle weiter.
Paradigmen:
Da jeden Charakter eine bestimmte Rolle zugeteilt werden kann, können somit beliebige Kombinationen an Rollen im Kampf verwendet werden. Es können Z.B. 3 Brecher kämpfen um großen Schaden anzurichten oder auch 1 Brecher und 2 Heiler um in Notsituationen zu heilen. Die Paradigmen lassen sich währen eines Kampfes wechseln, wodurch ein recht dynamisches und taktisches Kämpfen möglich ist.
Beispiel:
Wir betreten den Kampf mit 3 Verheerern, erhöhen so den Serienbalken des Gegners schnell. Wenn ein Charakter nun kurz vor dem ableben steht, wird in die Defensive gewechselt. Nun Kämpft 1 Brecher und 2 Magier, die die Party heilen. Ist die Situation wieder unter Kontrolle wird wiedere in die Rolle der 3 verheerer gewechselt. Ist der Serienbalken des Gegner schließlich gefüllt und er befindet sich im Schockzustand, kommt die Rolle des Brechers ans Werk, die massiven Schaden austeilt und den Gegner zur Strecke bringt.
*Natürlich ist das timing hier wieder das A und O. Schnelle reaktion im Bezug auf das Kampfgeschehen und die richtige Taktik für jeden Gegner macht das Kämpfen mit den Paradigmen sicherlich zu einer abwechlungsreichen und frischen Sache.
FAZIT
Final Fantasy 13, sehnsüchtigs erwartet und meiner Meinung nach die Qualität der FF-Reihe hochgehalten und meine Hoffnungen erfüllt. Es ist immer einfacher Neues zu kritisieren als sich darauf einzulassen, doch wenn man sich auf dieses Spiel einlässt wird man schon in den ersten Stunden förmlich verschlungen. FFXIII greift die positiven Aspekte der Vorgänger auf, bringt sie auf den neusten Stand und kombiniert diese zu einem atemberaubenden, fast epischen Meisterwerk der RPG-Welt.
27.05.2010
Als Rollenspiel aktzeptabel - als Final Fantasy nicht
Die entscheidung zwischen 3 und 4 Sternen fiel mir nicht einfach. Warum es doch nur 3 geworden sind versuche ich euch einmal nahe zu bringen. Vor möglichen Spoilern warne ich, ihr könnt gefahrenlos lesen.
Nach 80 Stunden Final Fantasy 13 habe ich bis auf die letzte Trophäe alles erledigt was ich als halbwegs sinnvoll empfinde.
Ich möchte kurz auf die üblichen Punkte eingehen. Da wäre zB die
~~Grafik~~
Die Grafik kann sich durchaus sehen lassen. Die Charackter Modelle sehen sehr gut aus - allerdings werden Hintergründe manchmal etwas außer acht gelassen. Die Charackter Modelle sind bei der 'ernsten' Story etwas fehl am Platz da sie eher durch knallige Farben auffallen und manche von ihnen passen einfach so gar nicht ins Bild.***kleiner Spoiler*** Nehmen wir einmal Hopes ->Vater<- der sehr lieblos und bunt in szene gesetzt ist.***Ende*** Im großen und ganzen ist die Grafik jedoch durchaus gelungen.
Die Filmsequenzen sind natürlich wieder Hammermäßig auch wenn sie leider rar gesäht sind. Dadurch, dass das gesamte Grafik Niveau gestiegen ist sind die meißten Sequenzen in Spielgrafik. Das finde ich äußerst Schade und hoffe der nächste Teil protzt wieder mit mehreren unglaublichen Sequenzen.
~~glaubwürdigkeit der Chars~~
Es wird zwar auf jeden einzelnen Char eingegangen aber dies wird recht oberflächlich gemacht. Ich habe große Probleme mich mit einem der Chars wirklich identifizieren zu können. Sie sind halt da. Einfach so. Was mit ihnen geschieht, ob sie leiden, trauern oder glücklich sind ließ mich leider völlig unberührt. Die Emotionen wirken sehr künstlich und schlecht in Szene gesetzt.
***mögliche Char Spoiler***
*Lightning als gefühlskalte Soldatin die kaum Emotionen zu lässt - leider auch für die vor dem Schirm nicht.
*Snow - der Rebellierende coole macho Kerl der eher kitschig wirkt als männlich
*Fang - die starke 'kesse' Frau die Vanille um alles beschützen möchte. Richtige Emotionen kommen auch hier nicht rüber.
*Vanille - sie erzählt die ganze Geschichte von Anfang bis Ende. Ich empfinde sie eher nervig als süß und kindchenhaft. Ich denke sie hat einen großen Touch 'Rikku' in sich der hier aber nicht so toll in Szene gesetzt wird.Emotionen wirken auch hier sehr oberflächlich
*Hope - mit der Meinung steh ich nicht alleine: Ich kann ihn nicht ab. Er erinnert an damals wo man plötzlich einen kleinen Bruder hatte der der festen Überzeugung war alles besser zu wissen.Er wirkt am Anfang gebrochen und am Ende seiner Lebenslust, von Rache getrieben. Später wird er plötzlich so erwachsen und motiviert die ganze Gruppe zum weitermachen. Jedenfalls laut Story.
*Sazh - ein wirklich cooler Char den ich recht sympatisch fand. Nur leider wird er gegen Ende des Spiels so schwach, dass man den einzig coolen Char aus der Gruppe werfen muss. Sazh war der einzige der mich relativ Überzeugen konnte.
***Ende***
~~Musik~~
ob typische Final Fantasy Melodien und neue musikalische Stücke - die Melodien sind generell (nun ja..) melodisch.
Jedoch gibt es ein paar Melodien die nach kurzer Zeit anfangen furchtbar zu nerven.
*Spoiler* Der Weg zum Turm auf Grant Pulse, die Quelle von Sylva und manch andere Gebiete *Ende*
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
~~Story~~
3 Worte: Langatmig, oberflächlich und langweilig
Die Story ist der größte Schwachpunkt des Spiels. Als Final Fantasy Spieler der ersten Stunde erwartet man eine grandiose Story die faszinierend ist, bewegt, einen in das Universum zieht und nicht mehr los lässt. Man erwartet brilliante Chars, verblüffende Wendungen und ergreifende Romanzen. Glaubwürdige Chars und deren tiefgründige Beweggründe dürfen nicht fehlen. Und abgesehen von Final Fantasy X-2 und XII konnten alle Teile dies meißt voll und ganz bieten. Jeder auf seine eigene Art.
Final Fantasy XIII ist anders. Die Story soll ernst, zerstörerisch, traurig und bewegend sein. Zumindestens lässt die Story dadrauf schließen. Jedoch überzeugt weder die Geschichte noch die oberflächlichen Chars. Die Story ist nicht langweilig - ansich sogar durchaus gut. Aber leider wurde sie katastrophal umgesetzt. Es fehlen hier einfach noch gerne 30 Spielstunden um sich besser mit den Chars anzufreunden. Wen stört es wenn eine Person ein tragisches Schicksal hinter sich hat und versucht aus der derzeitigen auswegslosen Situation herauszukommen wenn man sie einfach so gar nicht kennt?
~~Das 'level'system~~
Wie es schon oft gesagt wurde: Es ist fast eine komplette Kopie des Spährobretts, jedoch ohne seine Vorzüge. Wenn man nach Abschluss der Story 'leveln' geht und seine 999.999 Punkte hat kann man einfach 5 Min lang 'X' gedrückt lassen und skilled sich von alleine. Freie Skill Möglichkeiten sucht man hier vergebens, man hat absolut gar keine Chance seine Chars zu individualisieren.
~~Kampfsystem~~ *kleine Spoiler*
Sehr gewöhnungsbedürftig. Wie auch sonst reicht es hier nur 'X' zu drücken - dies ist leider die effektivste und schnellste Methode um die Gegner zu bezwingen. Jeder Char hat 1 Esper und nur dieser kann sie als Gruppenanführer nutzen. Man kann tatsächlich nur den Gruppenanführer steuern, die restlichen Chars sind komplett vom 'Computer' gesteuert. Man kann nach dem Kampf den Anführer wechseln - das wars auch schon. Man kann außerhalb des Kampfes eigene Paradigmen erstellen - also Rollenzuweisung der Chars und diese kann man über die L1 Taste im Kampf wechseln. So wechselt man zwischen Heiler, Verteidiger, Brecher,Verheerer, Manipulator, Augmentor um die Gruppe effektiv zu nutzen. Leider kann man so auch nur innerhalb dieser Rolle auf seine Fertigkeiten zurückgreifen.
~~Das Allgemeine~~ ***Spoiler***
Das Spiel bietet mit 'Story' 40h Spiel'spaß'. Ich setze es extra in Anführungszeichen, da man leider tatsächlich keine Möglichkeiten hat andere Wege einzuschlagen. Der Weg ist 100% vorgegeben. Viele denken sich: "na das kennen wir doch von FFX" aber das ist so nicht richtig. Man braucht hier nur 'grade aus' drücken und kommt ans Ziel. Nein ich übertreibe nicht. Es ist wirklich so.
Erst nach Abschluss der Story kann man nach Grand Pulse zurückkehren und hat dort die Möglichkeiten 64 Missionen zu absolvieren. (Man kann einen Teil davon auch schon vorher erledigen wenn man dank der Story hier kurz mal reinschnuppern darf) Das Gebiet erinnert stark an die Stille Ebene aus FFX. Man erledigt hier Missionen, kann leveln und verbringt viele nette Stunden hier. Ja leider fängt das Spiel erst an Spaß zu machen wenn die Story erledigt ist.
Wer die Platin Trophäe erringen möchte darf sich hier lange austoben. Allerdings bedeutet das auch insgesamt ca. 50 Stunden lang farmen um die nervigste Trophäe zu erringen. Alle Waffen und Items inclusive Ultima Weapons und alle Upgrades besitzen. Nicht sonderlich schwer jedoch sehr Zeit intensiv da man ca. 15 Mio. Gil benötigt. Dazu kommen 6 Katalysatoren die für die Ultima Weapons benötigt werden die entweder bei einem recht schwerem Gegner mit einer 1% Chance droppen oder für mächtige 2 Mio. Gil zu kaufen sind.
Nachdem mir am Ende trotz aller Items und Waffen incl Ultima Weapons noch die Upgrades für ca. 10 Mio Gil fehlten verlor ich die Lust.
Da mir dies zu nervig ist habe ich hier aufgehört. Weitere Sinnvolle Trophäen sind alle 64 Missionen abzusolvieren und mit einem 5* Ranking zu meistern. Nicht ganz einfach aber noch durchaus spaßig.
~~Waffen,Item,Upgrade System~~
Das finde ich durchaus gelunden. Durch kombinationen verschiedener 'Nexus' Waffen und Item Gruppen erhält man zum Beispiel ATB Geschwindigkeit +10% oder extra Magieabwehr, Magiewall, Physische Abwehr. Man hat eine Reihe von möglichen Kombinationen und kann seine Waffen durch hinzufügen eines Multiplikators durch organische Materialien und anderen Modifikationen effektiv aufleveln.
~~Fazit~~
Nachdem der Endboss liegt fängt der Spielspaß an. Missionen, leveln, Items pushen und leider hört er da auch schon wieder auf.
Das Spiel gefällt mir, es ist ok - als Rollenspiel -
Als Final Fantasy versagt es kläglich. Um es knallhart zu sagen: FF13 ist eine direkte Kopie von FFX und macht dabei leider alles falsch. Individualisierung fehlt vollständig und das ist ein großes Manko.
Story Fetischisten wie ich kommen hier zu kurz. Wer schon eh und je Zwischensequenzen weggeklickt hat ist hier besser dran - jedoch fehlt hier die Möglichkeit der Gebietserkundung. Das ganze Spiel zieht sich ohne große Motivation bis zum Ende durch, in einer Linie.
Nicht desto trotz ist es ein angenehmes Spiel das 80 Stunden unterhält wenn man bis zu einem gewissen Grad bereit ist stundenlanges stumpfsinniges grinden in kauf zu nehmen. Wer skeptisch ist wartet bis der Preis gesunken ist.Der schwierigkeitsgrad ist im großen und ganzen zu leicht. Harte Brocken bekommt man nur außerhalb der Story - jedoch ist das nichts neues.
Das wars von mir, ich denke ich habe alles erwähnt. Grammatikalische Fehler, falsche Satzzeichen und Groß und Kleinschreibung wurde manchmal etwas meiner seits vernachlässigt. Also bitte ich um nachsicht ;)