24.03.2010
Strikeforce: Gewöhnungsbedürftiges Dynasty Warriors
Dynasty Warriors Strikeforce ist an sich von den Moves und Charakteren fast identisch mit Dynasty Warriors 6.
Neu sind Figur Meng Huo und die gesamte Story- und Levelaufteilung. Nicht nur das die Level in Einzelbereiche unterteilt sind, zwischen denen man wechseln muss, sondern auch die Masse an Belagerungswaffen und Zauberstatuen, die den Fußsoldaten erlauben z.B. zu fliegen. Dann der Zornmodus, der leidlicherweise den altbewährten Musou-Angriff sowie Renbu ersetzt und den man auch bei gegnerischen Offizieren antrifft. Und schließlich die Riesenmonster, die zu besiegen ein hohes Maß an Ausdauer, Heilmittel, Ki-Offizieren und Erfahrung benötigen, welche Waffe am effektivsten ist.
Allerdings ein dickes plus sind die Chi-Techniken und Orbs, die man erwerben kann, um seine Skills und Waffen zu verbessern und die Möglichkeit, jeder Figur jeden Waffentyp zu geben, den er als sekundärwaffe verwenden kann. Unglücklicherweise braucht man außer Geld auch die nötigen Materialien um diese dann kaufen zu können.
An sich ist das Spiel sehr von seinen Vorgängern zu unterscheiden, was dem Dynasty Warriors Fan aber keine Barriere sein sollte. Das Game ist definitiv spaßig und jetzt kann man alle Soldaten alleine vermöbeln ,ohne eine eigene Armee.
Das Game ist also empfehlenswert, wobei es hier und da etwas lange dauert ein Ziel zu erreichen, aber im großen und ganzen ein gelungenes Spiel.
16.03.2010
Bestenfalls in Ordnung - für Fans.
Viel erwartet hatte ich nicht. Durch entsprechende Vorschauen und später dann auch Reviews wusste ich ungefähr um die wichtigen Neuerungen im Spiel.
Aber für mich persönlich reicht das nicht aus, den Titel gut zu machen, denn mal abgesehen davon das manche Neuerungen Spaß machen, wirken andere ziemlich nervig.
Die schlimmste Neuerung ist, das die normalen Fußsoldaten in 99% der Fälle einfach wieder neu spawnen. Ich finde das extrem demotivierend. Es wäre ja okay gewesen, wenn die Gegner wieder da wären, wenn man in einen Abschnitt zurückwechselt, aber so hackt man sich den Daumen wund und es werden absolut nicht weniger.
Da bleibt irgendwie das Erfolgserlebnis auf der Strecke.
Während man am Anfang die Materialien, die das normale Fußvolk fallen lässt, gut brauchen kann, kann man später einfach durch sie hindurch huschen, oder besser über sie hinweg. Denn die Materialien häufen sich am Ende und man benötigt davon vieles nicht mehr.
Apropos respawnen. Mir ist es ja schon in den vorigen Titeln auf den Geist gegangen, einen eben besiegten Gegner auf der gleichen Karte nochmal zu bekämpfen, weil er sich "zurückgezogen" hat. Aber in Strikeforce wird das in manchen Leveln auf die Spitze getrieben. 2-3 mal direkt hintereinander die gleichen Gegner zu besiegen, macht man nicht nur ein, oder zwei mal.
Halbwegs gut ist das System mit den Waffen. Als zweitwaffe kann genommen werden, was einem zwischen die Finger kommt und Waffen kann man bei der Schmiede einen ganzen Haufen bauen - vorrausgesetzt man hat die nötigen Materialien.
Die bekommt man zwar zu Hauf wenn man will, aber für ausreichend starke Waffen, benötigt man Materialien, die man teilweise erst zwei Kapitel später finden kann.
So hat man leider während des kompletten Spiels das Gefühl, eine ziemlich schwächliche Waffe zu haben. Sogar normale Soldaten stecken einiges weg.
Dabei war gerade das eigentlich ein riesen Spaß, sich mit unglaublicher Macht mühelos durch das einfache Fußfolk zu schnetzeln.
Das ist dem Spieler in diesem Teil leider genommen worden.
Das System aus Warriors Orochi hat mir trotzdem besser gefallen. Es gab nicht ganz so viele Waffen, dafür konnte man sie einfach verbessern, in dem man zwei gleiche zusammenfügt.
Verstärken kann man seine Waffe jedoch ebenfalls mit verschiedenen Attributen.
Leider sind diese Attribute im Handbuch an keiner Stelle aufgelistet und erleutert, sodass man bei Attributen wie "Bereich" doch schon etwas raten muss, was es bewirken könnte. Warum das Attribut "Gift" dann auch noch "Holzschaden" hinzufügt, bleibt außerdem genauso rätselhaft, wie manch andere, seltsame Übersetzungen.
Zum verstärken der Waffe benötigt man ebenfalls Materialien, die man auf dem Schlachtfeld findet.
Diese braucht man auch, um sein Ki zu verbessern. Ki sind in Strikeforce Fähigkeiten des Charakters selbst. Z.B. schweben oder die Fähigkeit, in der Luft mehrere male zu springen.
Man kann, im Gegensatz zu vorigen Teilen, eine ganze Menge Dinge ausprobieren.
Im Spiel ändert das aber nichts daran, das man nie wirklich mächtig zu sein scheint. Nichtmal auf Stufe "Leicht".
Noch dazu wurden die eigentlichen Angriffe der Charaktere stark beschränkt.
Hat man ungefähr Level 25 erreicht, führt man ab diesem Zeitpunkt immer exakt die gleichen 4-5 Aktionen aus.
Der Charakter entwickelt seine Kampffertigkeiten dann nicht mehr weiter. Zwar war in keinem der bisherigen Teile die Auswahl an Aktionen wirklich groß, aber dennoch größer als das. Es gab einen Unterschied zwischen zwei mal eine Taste drücken und vier mal eine Taste drücken, je nach Level.
Das wurde hier, warum auch immer, auf ein Minimum beschränkt.
Die Idee die Kämpfe etwas mehr auf die Y- und Z-Achse zu zubewegen, war ja ansich nicht schlecht und sicherlich frischer Wind für Dynasty Warriors.
Allerdings wird das ab Mitte des Spiels extrem intensiviert.
Gegner hüpfen schnell mal im Zick-Zack durch das Bild oder springen mit Links in luftige Höhen.
Fast immer mit dabei eine ganze Horde Soldaten, die teilweise auch fliegen können, die man natürlich auch nicht besiegen kann, da sie respawnen.
Also konzentriert man sich bei solchen Kämpfen ausschließlich auf die Bosse. Die Fußsoldaten erfüllen überhaupt keinen Zweck. Meistens stören sie nicht, besiegen kann man sie auch nicht, also muss man sie ignorieren. Sinn?
Das Missionsdesign hat sich auch stark verändert.
Spielte man in allen vorigen Teilen fast ausschließlich Schlachten nach, hat sich das Design hin zu "Missionen" gewandelt.
Die Level tragen zwar die gleichen Namen, aber wie früher Festungen einnehmen und verteidigen ist nicht mehr möglich und auch nicht vorgesehen.
Das hat zur Folge das man nur noch verlieren kann, wenn man drei mal stirbt, oder die Zeit abläuft.
Spätestens mit ein paar Ki-Upgrades ist auch sterben nur noch sehr schwer, so ist jedes Level eigentlich nur eine Frage der Zeit.
Verschiedene Strategien kann man keine ausprobieren und das muss man auch nicht.
Man läuft einfach dort hin, wo die Bosse sind, knipst sie aus und rennt zum nächsten - gewonnen.
Nun zur Technik:
Ich kenne zwar nicht gerade viele Titel für die PS3, da ich sie selbst noch nicht so lange besitze, aber dieser Titel hat sicherlich einen Anwärterposten auf die schlechteste Konsolenumsetzung verdient.
Umsetzung deshalb, weil es Strikeforce für die PSP ja schon eine Weile gibt.
Natürlich hat KOEI die Grafik nicht verbessert. Einzig die Charaktere haben schärfere Texturen bekommen, das war es aber auch schon.
Als DW 6 2008 erschien, war die Grafik schon stark veraltet. Aber die gleiche Grafik nochmal aufzutischen, zeugt entweder von Unfähigkeit, Skrupellosigkeit oder gutem Humor.
Die PS3 hätte bei dieser schwachen Grafik locker Ressourcen, um auf 4x oder 8x Kantenglättung zu fahren.
Aber so etwas scheint es gar nicht erst zu geben.
Auch warum die Level überhaupt in Abschnitte unterteilt sind, erscheint rätselhaft.
Während das für die PSP-Version noch nachvollziehbar scheint, wäre es für die PS3 ein leichtes, die kleinen Level auch ohne Grenzen darzustellen.
Man könnte nun vermuten, das es gemacht wurde um die Level bausteinartig zusammen zu setzen.
Denn im Laufe des Spiels kämpft man in den immer gleichen Abschnitten. Sogar Kisten und Urnen mit Materialien und Power-Ups stehen an exakt den gleichen Stellen.
Sämtliche Sounds wurden aus vorigen Teilen recycled, da ist ebenfalls nichts neu.
Alles in Allem bin ich sehr enttäuscht von dem Titel. Man mag mich für nicht ganz dicht halten, aber ich hätte mir einen Titel mit dem alten System, nur mit zeitgemäßerer Grafik, neuen Waffen und Moves doch wesentlich mehr gewünscht, als das jetzt.
Ich werde mal sehen, ob das schöne Metzelgefühl aufkommt, wenn ich die ultimative Waffe für meinen Charakter besitze.
Wenn nicht, schalte ich ganz schnell wieder mein DW6 auf PC an.