30.12.2008
Ich bin enttäuscht
Aufgrund guter Bewertungen in diversen Magazinen und auch hier bei Amazon habe ich mich zum Kauf überreden lassen. Mir war mal wieder nach einem guten Rally-Spiel, das Wert auf Simulation legt. Darum fiel meine Wahl auf McRae, weil diese Titel in der Vegangenheit dadurch glänzen konnten.
Also Spiel eingelegt und losgefahren.
Tja. Überall hat man gelesen, dass das Bremsverhalten der Fahrzeuge ein wenig zu übertrieben ist. Nun, ich würde es folgendermaßen formulieren: Man stelle sich vor, man sitzt in einem Subaru Impreza WRX und rast mit 200 Sachen auf eine Haarnadelkurve zu. Man fährt auf Schotter, also geht man mindestens 200 m vorher in die Eisen, um schön mit nem Drift durch die Kurve zu schlittern. So weit zur Theorie. In der Praxis dieses Spiels aber hat man dank der übertriebenen Bremsen noch 100 m vor der Kurve gänzlich gestoppt. Ohne Rutschen, ohne Ausbrechen des Fahrzeugs, sogar ohne das Geräusch von schlitternden Reifen. Man wird einfach abrupt langsamer und steht schließlich; ganz so als hätte man in der Innenstadt lässig eingeparkt.
Um die Kurve nun also zu kriegen, muss man sich erst mal vom Schock erholen und dann wieder Gas geben. Auch hier überzeugt das Spiel durch konsequenten Surrealismus... Wir befinden uns zwar immer noch auf Schotter, aber das Stört das Fahrzeug nicht. Ohne großartiges Durchdrehen der Reifen ist das Auto noch vor der Kurve wieder im dreistelligen km/h-Bereich. Aber das macht ja nichts, man hat schließlich die Spezialbremsen...
Etwa zu diesem Zeitpunkt stand meine Bewertung für dieses Spiel fest.
Ich möchte trotzdem noch ein paar Details erwähnen:
Zur Fahrphysik lässt sich sagen, dass sie etwa so realistisch ist, wie ein Sechser im Lotto bei nur fünf angekreuzten Zahlen.
Man merkt beim Fahren einfach nicht, welchen Untergrund man befährt. Das Fahrzeug verhält sich überall gleich. Es reagiert viel zu extrem auf Lenkbewegungen, ein Untersteuern ist fast unmöglich. Beschleunigung und vor allem Bramskraft saugen den letzten Funken Simulation aus der Fahr-"physik" und Drifts, wie man sie eigentlich bei einer Rally versucht zu fahren, sind im Grunde nicht zu verwirklichen. Mal ganz abgesehen davon, dass sich fast jedes Vehikel gleich anfühlt (bis auf die LKWs vielleicht) und dass man das Gefühl hat, das Auto klebt förmlich auf dem Boden, so wenig schlittert es - selbst auf Staubstrecken.
Und da die Fahrphysik der wichtigste Punkt ist, reicht das aus, um das Spiel in die Kategorie "gespielt, gelacht, verkauft" einzuordnen. Da hat der allererste Colin McRae Teil 20 Mal so viel Spaß gemacht.
Leider ist die Fahrphysik aber nicht der einzige Minuspunkt. Auch der Sound lässt zu wünschen übrig. Die Hintergrundmusik sowohl in den Menüs, als auch während der Wiederholungen ist einfach nicht stimmig und nach kurzer Zeit sogar sehr nervig.
Außerdem gibt es einen Sound-"Bug", dass wenn man dicht an einer Steinwand vorbeifährt, das Motorgeräusch derartig hallt, dass man denken könnte, man fährt durch einen tiefen und langen Tunnel.
Die Motorgeräusche an sich allerdings sind ansonsten ok. Auch die Sounds bei Crashes klingen wie sie sollten. Der Beifahrer hat zwar eine etwas monotone Stimme, aber das stört nicht weiter. Man sitzt schließlich in nem Rally-Wagen, da muss man sich nicht um Betonung sorgen.
Auch positiv zu erwähnen sind die Gegner-KI und die Menüführung. Außerdem die Tatsache, dass man 5 verschiedene Schwierigkeitsgrade wählen kann, die sich auch wirklich bemerkbar machen. (Durch besser fahrende Gegner bzw. schwieriger zu schlagenden Zeiten bei Wertungsprüfungen.)
Den Umfang hätte ich auch positiv erwähnt, wenn da nicht das Problem wäre, dass die 46 verschiedenen Fahrzeuge sich - außer in optischen Belangen - nicht wirklich voneinander unterscheiden. Dafür bietet der Karrieremodus zahlreiche Rennen, die auf (optisch) wirklich abwechslungsreichen Strecken stattfinden.
Die Grafik allerdings ist nicht wirklich der Bringer, auch das Schadensmodell ist meiner Ansicht nach nicht immer gelungen. So kommt es z.B. des öfteren vor, dass man eine Tür verliert, der Rest der Karosse aber völlig unbeschädigt bleibt (bei seitlicher Kollision mit einer Wand beispielsweise). Aber immerhin wirklt sich der Schaden auch auf das Fahrverhalten aus. So wird ein eiernder Reifen dafür sorgen, dass man ständig gegenlenken muss und ähnliches.
Damit wäre eigentlich auch schon das wichtigste erwähnt und ich kann zusammenfassen.
Grafik ok, Sound ok, KI gut, Schadensmodell ok, Spielumfang gut, Fahrphysik ganz ganz schlecht, Fahrgefühl miserabel.
Macht bei entsprechender Wertung der einzelnen Punkte ganz knappe 2 Sterne. Wobei ich den zweiten Stern auch deshalb gebe, weil das Spiel nur 30 Euro kostet...
Trotzdem: Ich als Colin McRae- und Simulations-Fan bin schwer enttäuscht von diesem Spiel. Ich denke, da werd ich doch direkt den hervorragenden ersten Teil der Serie rauskramen und den Spielspaß haben, den man hier aufgrund der grottenschlechten Fahrphysik schmerzlich vermisst.
12.12.2008
Offroad Spaß Pur
Ich finde das Codemasters ein sensationelles Spiel gelungen ist welches fordernd ist aber nie unschaffbar.Die Positiven Kriterien sind die Grafik, das Gameplay und die Anzahl an Spielmodi und Autos. Das einzig negative ist eigentlich die Karriere Darstellung wie ich finde. Man wird in ein Menü geführt welches eine Pyramide aus Rennen ist und einen sehr eintönigen Eindruck macht, was beim Spielen, zum Glück, aber sehr schnell vergessen wird
Positive Kriterien:
+Grafik
+Autos/Strecken (viel Abwechslung)
+Steuerung
Negativ:
-Die Pyramiden-Karrieredarstellung
