03.04.2010
...der dritte Teil spielt sicher an Land...
Um es auf den Punkt zu bringen: BioShock 2 bringt nicht wirklich viel Neues/Innovatives. Nur vieles ist besser geworden... Smoothere Controls von Plasmiden und Waffen (auf PS3, zu den anderen Versionen kann ich nichts sagen), das Hacken von Bots/Kameras ist nun "real-time" (dafür entfällt leider aber auch das nette Minispielchen aus Teil 1, das aber - zugegebenermaßen - die Action etwas ausgebremst hat). Die Story ist nach wie vor dicht gestrickt und atmosphärisch (mit einer deutlichen Ironie und witzigen Einfällen an vielen Stellen - besonders die schrägen Kommentare der Little Sisters sind hier zu nennen). Einiges liebgewonnene fehlt auch (was aber auch in Teil 1 irgendwann nerven konnte, ich sage nur, "Willkommen im Circus der Werte...").
Grafisch ist das Ganze nicht sonderlich anders als bei Teil 1. Der Neuigkeitswert fehlt ein wenig, die Unterwasserwelt Rapture eben. Das ganze kommt nicht mehr ganz so geheimnisvoll daher wie beim Vorgänger... Sollte es einen dritten Teil geben, so kann er sicher nicht mehr in Rapture spielen. Das ist ausgereizt. Aber Teil 2 ist so gut wie er ist.
24.03.2010
Erstklassige Fortsetzung
Schafft Bioshock 2 das fast unmögliche? Ist es besser als Teil 1? Ich werde diese Frage nun mit einem Wort beantworten: Nein.
Ich weis das klingt jetzt negativ, ist es aber überhaupt nicht gemeint. Denn, 2007 kam mit Bioshock ein Meilenstein der Videospielgeschichte, das Spiel mit der unglaublichen Atmosphäre, der genialen Story, dem überragenden Setting, mit erfrischendem Gameplay und einer für diese Zeit sehr guten Grafik und überraschte die gesamte Videospielindustrie. Nur, es hat sich nicht verkauft, gerade weil es nicht so ein 08/15 Spiel war wo man weis was man kriegt, viele konnten sich darunter nichts vorstellen. Nun kommt Teil 2 mit einem Multiplayer-Modus und besserer Grafik und versucht so die Verkaufszahlen anzukurbeln.
Story: in Bioshock 2 spielt man einen Big Daddy, das sind die gepanzerte Kolosse vor denen man in Teil 1 unheimliche Angst bekam, aber nicht irgendeinen Big Daddy sondern den ersten der je gebaut wurde und man ist auf der Suche nach seiner Tochter.
Das alles geschiet 10 Jahre nach Teil 1. Alles in allem muss man sagen dass das Setting nun schon bekannt ist und nicht mehr so fasziniert. In Teil 1 hat man einen normalen Menschen gespielt der zufällig in eine so verrückte und brutale Welt kommt, ums überleben kämpft und man konnte sich so gut in die Rolle ineinversetzen. Bei Bioshock 2 wird dies durch die Tatsache dass man jetzt einen übermächtigen Big Daddy spielt zu nichte gemacht. Aber trotzdem ist die Story wieder sehr interessant und wird sehr schön erzählt.
9/10
Grafik: Teil 1 sieht heute natürlich grafisch nicht mehr top aus da viele Animationen mittelmäßig sind. Für Teil 2 hat man nun die selbe Engine verwendet aber viel mehr aus der rausgekitzelt. Die Animationen sind viel besser und die Texturen wesentlcih schärfer. Die Lichteffekte sind ebenfalls wunderbar und die Gegner schauen sehr hübsch aus. Besser als ich es erwartet habe.
9/10
Gameplay: am Gameplay wurde einiges verändert, wie z.B. die Tatsache dass man nun sowohl mit Plasmid und Waffe ausgerüstet ist und zwischen ihnen viel schneller wechseln kann. Außerdem wurde das Hacken vereinfacht und macht so auch mehr Spaß. Die Waffen empfinde ich als besser, mir fehlt nur ein bisschen der gute alte Flammenwerfer. Es gibt im Spiel viel mehr Bossgegner, womit ich Big Daddys, Brute Splicers und die sehr starken Big Sisters meine, was natürlich den Spielverlauf um spielerische Höhepunkte erweitert. Im gesamten Spiel hat man die Möglichkeit Little Sisters zu adoptieren und mit denen auf ADAM Jagd zu gehen. Sonst hat sich am Spielverlauf wenig geändert, mir fehlen aber generell ein bisschen die Höhepunkte oder besonderen Momente.
9/10
Umfang: die Solokampagne hat etwa 10 Stunden gedauert was ich etwas zu wenig fand da es ja eine Art Open World Spiel ist.
Nun gibt es aber noch einen sehr guten Multiplayer der überraschend spaßig ist. Es gibt die typischen Modi und der Multiplayer erzählt die Geschichte von Rapture vor Teil 1. Über einen Splitscreen Modus hätte ich mich aber extrem gefreut, schade...
9.5/10
Gesamt: 91%
Fazit: Bioshock 2 ist vielleicht nicht mehr so verblüffend wie Teil aber er ist technisch eine klare Verbesserung, ihm fehlt lediglich ein bisschen der Fler aus Teil 1. Aber trotzdem ist die Fortsetzung überraschend gut und ist mit der erdrückenden Last der hohen Erwartungen den ersten Teil zu toppen gut umgegangen. Auf jeden Fall ausprobieren.
24.03.2010
Ein Shooter mit Klasse
Ich will in dieser Rezension nicht sozusagen bei "Adam und Eva" anfangen und das gesamte Spielprinzip von Bioshock 2 erklären. Wer also noch keinerlei Bioshock-Kenntnisse hat, ist mit anderen Rezensionen sicherlich besser beraten.
Um es gleich vorweg zu nehmen: es gibt viel, was einem an Bioshock 2 stören kann. Da wäre zum einen die Grafik, die zwar nicht wirklich schlecht ist, die Möglichkeiten der PS3 aber längst nicht ausschöpft. Da wäre zum zweiten der Umstand, dass man im Laufe des Spiels immer wieder "Adam" sammeln muss, d.h. im Klartext: meist sechs mal pro Level eine "Adam"-geschwängerte Leiche finden, Fallen aufstellen, Gegner abwehren usw., was mit der Zeit schon ein wenig nerven kann. Hinzu kommt, dass Bioshock kein klassischer 08/15-Shooter ist, sondern sich durch ein hohes Maß an Eigenwilligkeit auszeichnet, die sicherlich nicht jedermanns Geschmack trifft.
Meinen allerdings sehr wohl, womit wir eigentlich schon bei dem Grund sind, warum ich Bioshock 2 - den genannten sowie den hier nicht weiter ausgebreiteten Schwächen zum Trotz - ohne Bedenken 5 Sterne gebe. Es gibt allenfalls eine handvoll von Spielen, die mich wirklich fasziniert und in mir den Wunsch geweckt haben, dem gesamten Entwicklerteam einen Geschenkkorb samt Dankeskärtchen zukommen zu lassen. Bishock 2 gehört, ebenso wie sein Vorgänger, eindeutig dazu, wartet es doch mit einer cleveren Hintergrundgeschichte und einer wirklich packenden Atmosphäre auf, die mich unweigerlich in ihren Bann zieht. Ich liebe es einfach, durch das zerfallene Rapture zu streifen und seine Geheimnisse zu erkunden und mich dabei immer zu fragen, auf was für Überraschungen und abgedrehte Charaktere ich als nächstes stoßen werde.
Apropos Charaktere, hier hebt sich Bioshock vielleicht mit am deutlichsten von vielen anderen Spielen ab. Werden andernorts die NPCs fein säuberlich in "gute Freunde" und "böse Feinde" eingeteilt, verläuft die Trennlinie bei Bioshock weitaus weniger scharf. So werden durch die zahlreich vorhandenen Tonbandtagebücher sowie die des öfteren zu hörenden Lautsprecherdurchsagen die Motive und Gedanken der Beteiligten verständlich gemacht und lösen - zumindest bei mir - abwechselnd Mitleid, Sympathie und Verachtung für die betreffenden Personen aus.
An dieser Stelle ist auch ein großes Lob für die deutschen Synchronisationssprecher fällig, die ihre Sache wirklich toll gemacht haben und maßgeblich zu der packenden Atmosphäre des Spiels beigetragen haben (Kleine Notiz am Rande: Simpsons-Fans werden sicherlich sofort die deutsche Stimme von Waylon Smithers erkennen und wenn ich mich nicht sehr täusche, so teilt sich Andrew Ryan seine Stimme mit niemand anderem als Dark Wing Duck).
Abschließend möchte ich noch ein paar kurze Bemerkungen zu einzelnen Aspekten des Spiels machen:
- Schwierigkeitsgrad: Auf "normal" lässt sich Bioshock 2 ohne größeren Frust durchspielen. Lediglich am Anfang können die Big Sisters ein wenig nerven. Wenn man aber über ausreichend Plasmide verfügt und diese klug einsetzt, stellen auch diese kein großes Problem mehr dar.
- Waffenauswahl: Die Waffenauswahl ist vielfältig und durchaus kreativ. Neben Standartwaffen wie Schrotflinte oder Maschinengewehr gibt es noch Ausgefalleneres wie bspw. den Bohrarm, die Nietenpistole oder die Harpune. Verschiedene Munitionsarten sorgen zusätzlich für Abwechslung und ermuntern zum ausprobieren.
- Plasmide und Tonikas: Die Plasmide und Tonikas laden ebenfalls zum Entdecken und Ausprobieren ein. Ich kann hier jedem nur nahe legen, sich nicht nur an konventionelle "Zauber" wie Blitz, Eis und Feuer zu halten. Auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht ein wenig komisch wirken, können euch Fähigkeiten wie "Insektenschwarm" oder "Dummy" gerade auf höherer Stufe sehr den Tag versüßen.
- Gegner: Die Gegnervielfalt lässt m.E. ein wenig zu wünschen übrig, wenn auch wirklich nur ein wenig. Was mir allerdings wirklich fehlt, sind packende Boss-Kämpfe, wie es sie im Vorgänger durchaus noch gegeben hat.
- Steuerung: Die Tastenbelegung ist in meinen Augen gut gewählt und geht schnell ins Blut. Dass man die Tasten nicht umbelegen kann, stört mich deshalb nicht wirklich.
Alles in allem kombiniert Bioshock 2 relativ gewöhnliche Shooter-Elemente mit einer Menge an kreativen und extravaganten Ideen, die aus diesem Spiel etwas ganz Besonderes machen. Gerade die Liebe zum Detail und die vielen kleinen Einfälle, die für das Spiel nicht unbedingt notwendig gewesen wären, aber enorm zu der Verdichtung der Atmosphäre beitragen, verleihen Bioshock eine unverwechselbare Note und rechtfertigen jeden Cent des Kaufpreises.
Ergo: Kaufen und Abtauchen. ;-)
22.03.2010
Verdammt! Was finden bloß alle so toll an Bioshock 2?
Habe Teil 1 mal als Demo gespielt und war damals halbwegs begeistert. Sieht man sich die Rezis zum aktuellen Teil 2 an, die zu 95% positiv sind, so denkt man, es handelt sich um ein absolutes Kultspiel. Habe mir auch noch die ganzen Trailer (diese mit sehr guter Auflösung) angesehen und dachte, da kann nix schiefgehen. Das war ein Fehler. Spiele jetzt Bioshock 2 im HD-Heimkino via HDMI an der Leinwand und komme einfach nicht in das Spiel "rein". Weder Story, noch Grafik oder Gameplay beeindrucken/interessieren mich wirklich.
1. Grafik: Für ein Spiel aus 2010 hätte ich mir weit mehr erwartet, wenn man bedenkt, was bereits zB. bei Call of Duty MW2 möglich ist, oder bei Dead Space schon vor Jahren möglich war. BS2 ist von der Grafik her leider sehr, sehr nahe an Teil 1 dran, wirkt teilweise eher comichaft oder wie ein Addon zu Teil 1. Vieles ist leider nur sehr (!) grob dargestellt. Ich denke mein mangelnder Spielspaß ist vor allem auf die schwache Grafik zurückzuführen, man bekommt einfach nicht so richtig (anders als in CoD MW2, Dead Space, Fallout 3) das Gefühl vermittelt, in einer fremden, feindlichen Umgebung leibhaftig unterwegs zu sein.
2. Gameplay: Ständig (und noch dazu mehrfach!) durch dieselben engen, streng geskripteten Gänge und Tunnel zu einem nicht auswählbaren Ziel zu laufen, finde ich schon seit Jahren nicht mehr wirklich spannend. Dass man dabei immer wieder die gleichen Dinge unter- und durchsuchen muss, macht es auch nicht besser. Dead Space wäre zwar von Gaming/Spielablauf/Steuerung im Prinzip her vergleichbar, ich fand DS mit seiner messerscharfen Grafik aber im Gegenteil zu BS2 von der ersten Minute an, in absolut jeder Hinsicht um Welten besser. Waffen, Fähigkeiten und Vorgehensweisen im Kampf sind bei BS2 zwar vielfältig, beeindrucken mich aber nicht wirklich.
Keine Ahnung, vielleicht bin ich nach Jahren des Spielens abgestumpft, aber bei Bioshock 2 fühle ich auch nach 8 Stunden Gameplay kein wirkliches Interesse, das Ganze voranzutreiben. Offenbar finden alle, die BS 1 länger gespielt haben, BS 2 gaaanz großartig. Ich möchte damit niemandem zu nahe treten, mir geht die, nur grob gezeichnete, fast comicartige Umgebung mittlerweile ziemlich auf die Nerven. Ich finde nicht, dass BS2 ein "must have" Titel ist.
---> Ich empfehle daher allen, die Bioshock noch nicht kennen, Teil 2 nicht, so wie ich, blind zu kaufen, sondern erstmal anzutesten bzw. auszuborgen.
An alle anderen: Habt bitte weiterhin viel Spaß damit!
18.03.2010
Was schreit zuckt und spritzt? Dein sterbender Gegner bei BioShock 2!
Mit Bioshock2 ist Take 2 ein würdiges Sequel gelungen. Soweit ich das überschauen kann (spiele es gerade ein zweites Mal, dieses Mal den bösen Strang und Bioshock 1 ist auch schon eine Weile her) gibt es in BS2 keine großen Neuerungen. Da der Vorgänger aber schon ein hohes Niveau vorlegt schadet das dem Spiel nicht. Ganz im Gegenteil, so konnten sich die Entwickler darauf konzentrieren am Detail zu feilen. Das Spiel ist länger geworden, was aus meiner Sicht das größte Manko des ersten Teils war. Zudem steuert man zwischenzeitlich eine Little Sister was einen interessanten Einblick in ihre Welt/Wahrnehmung gibt.
Wie bei den meisten Spielen dieses Genres zur Zeit üblich, sind die Level mehrfach zu durchstreifen, was sich aber bei BS2 vorteilhaft nutzen lässt da es die Möglichkeit gibt Automaten, Sicherheitssysteme und Medi-Stationen zu hacken. Hier gilt es lieber sofort alles zu hacken, denn man sieht sich immer 2x. Da schon der zweite Schwierigkeitsgrad wie beim Vorgänger äußerst knackig geraten ist sollte darauf nicht verzichtet werden, da man so beim zweiten betreten eines Bereiches eine viel freundlichere Atmosphäre vorfindet.
Da BS2 durch die alternativen Enden zum mehrfachen durchspielen einlädt sollte vor dem ausbeuten der ersten Little Sister gespeichert werden. Zum einen um nicht noch einmal das beim zweiten mal langweilige Tutoriell spielen zu müssen und zum anderen da es leider keinen Bonus gibt den man aus dem ersten in das zweite durchspielen mitnehmen kann.
Auch an der Steuerung lässt sich, bis auf die Tatsache das die Munitionsauswahl bei geöffneter Waffenauswahl nicht zur Verfügung steht und das sich der angestammte Slot der Plasmide beim Erhalt neuer verschiebt.
Zu guter Letzt seien die langen Ladezeiten erwähnt die besonders auf der PS3 ziemlich nerven - ein Hoch auf die Blu-ray Technologie! Trotz dieser Kleinen Mängel ist Bioshock 2 aber ohne Frage ein klarer Kauftipp!
