28.05.2010
Mein Name ist Thorton, Michael Thorton! ;)
So...nach geschätzten 5 Release-Verschiebungen ist es endlich da.
Ob es sich ausgezahlt hat? Lets see! ;)
Aufgrund der ewigen Verschiebungen, der biederen Grafik (auch wenn ich nicht Grafik-geil bin), den Vorschau-Videos (Die nicht Fisch nicht Fleisch waren) und den in meinen Augen nicht gerade tollen Entwicklern Obsidian (Ansichtssache), habe ich mir das Game nach langem überlegen gekauft und jz wie mein Vorredner um die 20 Stunden gespielt.
GAMEPLAY :
In Alpha Protocol schlüpft ihr in die Rolle des Agenten Michael Thorton und bekommt ein Action-Adventure-Spionage-RPG(^^) , welches sich am ehesten mit Fernsehtiteln wie 24 oder Die Bourne Identität vergleichen lässt.
DAS Markenzeichen ist die geniale Entscheidungsfreiheit und das in jederlei Hinsicht!
Hier ein paar Beispiele von unzähligen :
(Werden auch bei Tests dazugezogen also KAUM Spoiler-Gefahr)
1) Rettet ihr eine nette Dame, oder hunderte Geiseln aus einem Museum?
2) Fragt ihr den Waffenhändler aus, tötet ihr ihn, oder lässt ihr eucht bestechen?
3) Legt ihr die Wachen um? Schleicht ihr euch vorbei? Geht ihr leise, oder mit brachialer Gewalt zur Sache?
Jede Entscheidung, die auch noch so klein wirken mag wirkt sich entweder kaum, oder extrem schwerwiegend auf den Spielverlauf aus.
Für einmal durchspielen, hat Obsidian Entertainment eine ungefähre Angab von 30(!) Stunden angegeben, was ich mir durchaus vorstellen kann, nachdem ich bei ca. 19/20 Stunden liege.
Es gibt mehrere Möglichkeiten Missionen zu führen und die unterschiedlichen Schicksalsschläge von Personen, die ihr direkt oder indirekt durch eure Handlungen herbeiführt, lassen euch sozusagen interaktiv die Story selbst schreiben!
Zu Punkt 3 zurückzukommen, muss ich erwähnen, dass die gerade das Power-Up System und die Vielfalt eine große Stärke v. Alpha Protocol ist.
Eine Unzahl an Waffen, welche ihr auf viele verschiedene Arten modifizieren könnt stehen euch zu Verfügung.
Pistolen, Sturmgewehre, leichte Maschinengewehre usw. können mit Schalldämpfern, Laser-Visieren und dem üblichen modifiziert werden, was einen großen Spielraum für Taktik-Füchse lässt.
Ähnlich verhält es sich mit dem "aufleveln" von Michael Thorton.
Seid ihr im Umgang mit Sturmgewehren ungeübt, würdet ihr die Feinde selbst, wenn sie 150 Kilo wiegen würden kaum treffen ^^.
Investiert ihr aber genügend Punkte, schießt Thorton merklich besser. Selbiges gilt für Nahkampf - oder Technikfertigkeiten.
So habt ihr stets das Gefühl, euren Agenten kontinuierlich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig gewährt euch Alpha Protocol immer wieder kleine Erfolge in Form von so genannten Vorteilen. Wer zum Beispiel 75 Feinde ungesehen überwältig, bewegt sich durch das Erreichen dieser "Herausforderung" um 20% leiser.
Zum Thema MISSIONSDESIGN möchte ich bitte auf die Rezension meines Vorredners verweisen, weil dieser eig. alles richtig beschrieben hat. Schick, nett, aber nix neues für Hobby-Agenten! ;)
So jz klingt das fast schon wie das Game of the Year nur LEIDER gibts im Bereich des Gameplays auch einige Mängel.
Die gegnerische K.I. verhält sich ja mal typisc Action-Film mäßig...^^ also dumm wie Stroh!
Gerade in einem Rollenspiel, das stark auf Schleich- und Schießeinlagen setzt, sollte man auf eine gute künstliche Intelligenz hoffen.
Also bei Games wie der Splinter Cell-Reihe oder der MGS-Reihe hat man doch schon ne weile vor "Alpha Protocol" gesehen, dass es möglich ist eine gute K.I. für ein "Schleich-Spiel" zu entwickeln!
Die Kritikpunkte von meinem Vorredner kann ich zwar nicht teilen, aber ich habe andere auf Lager ^^
Hin und wieder läuft einem ein Feind mal so, mir nichts, dir nichts vor die Flinte oder bleibt an einer Raumkante hängen -.-!
Geht ihr an der richtigen Stelle in Deckung, könnt ihr sogar reihenweise Gegner erledigen, da diese an einem bestimmten Punkt stehen bleiben und sich anstandslos erschießen lassen.
Das Problem des Schleichens, muss ich aber leider auch bestätigen! Ich HOFFE, dass Obsidian hier nachpatched!
Klingt jz echt extrem, muss aber auch sagen, dass das kein ständiger Effekt ist!
GRAFIK:
Grafisch ist Alpha Protocol zwar nicht so, wie viele Noobs jz sagen würden "Ps2-Mäßig", aber gerade in der Zeit eines Uncharted, MGS, Assassins Creed 2 etc. fast schon ein Witz!
Texturen, gerade auf Böden oder auf den Wänden, sehen verwaschen und detailarm aus.
Charaktere und Objekte wirken zudem für die heutige Zeit ziemlich eckig.
Den Kritikpunkt, mit den hölzernen Bewegungen, kann ich allerdings bisher "NUR" beim schleichen bestätigen!
GESAMTFAZIT :
Zuerst, muss noch erwähnt werden, dass ich den Kritikpunkt der nicht vorhandenen deutschen-Synchro, (wie so oft) nicht teilen kann. Solangs Untertitel gibt is es mir ziemlich egal!
Genau wie bei GTA, Red Dead Redemption, Metal Gear etc. regen sich alle auf, obwohl das immer schon monatelang davor KLAR WAR!
Also mein Tipp : Wen es stört, dann einfach nicht kaufen! Wer lesen kann, (www.cynamite.de zum Beispiel!) ist klar im Vorteil!
So....wie bereits erwähnt, komm ich mal zum Punkt! ^^
Objektivität ist eine unmögliche Sache, aber man bemüht sich darum also :
(+) Charaktere und Dialoge in Alpha Protocol überzeugen durch Einfalls- und Ideenreichtum.
(+) Die Story spielt in der allerhöchsten Liga und das Power-Up sowie das Upgrade-System bieten jede Menge Möglichkeiten.
(+) Der Verlauf ist stets ein anderer und die Story, bestimmst DU!
(-)Die veraltete Technik, was teilweise die Animationen und die Grafik betrifft
(-) Die teils unterirdische K.I. ^^
Wie erwähnt ist es immer schwer, richtig richtig objektiv zu sein.
"Alpha Protocol", ist ein Spiel das sicher an große Titel wie "Red Dead Redemption", "Final Fantasy 13", "Call of Duty", "Dragon Age:Origins" (Genreunabhängig) sicher nicht herankommen wird.
I-wie hat man es sich teilweise selbst verbockt und ne Menge Potenzial liegen gelassen.
Ich habe lange überlegt ob es 3 oder 4 Sterne werden.
Es wurden 4 Sterne, weil für mich die Idee eines Agenten-RPGs, mit dieser großartigen Vielfalt und tollen Story einfach mehr ins Gewicht fielen, als die Grafischen und technischen Mängel, welche man aber nicht verschweigen kann.
Letzten Endes, muss man sich eben entscheiden ob man diese Mängel in Kauf nimmt und ein wirklich innovatives Spiel mit viel Abwechslung dafür erleben möchte, oder eben nicht!
Was gibts da noch zu sagen?
"Einen Martini...geschüttelt, nicht gerührt." ;P
28.05.2010
Mittelmaß
Nachdem ich nun Alpha Protocol ca. 20 Stunden gezockt habe (also ca. 2/3 des Spiels), erlaube ich mir mal, eine kleine Rezension zu schreiben:
Als erstes muss eine Sache geklärt werden: wer ein Open-World-RPG mit Edelgrafik erwartet, der ist hier definitiv falsch. Alpha Protocol besteht aus Hauptmissionen, welche nochmals in einzelne Levels aufgeteilt sind. Das bedeutet: Ihr kommt in euren Unterschlupf, dann wird euch die Hauptmission (bzw. Storymission) mitgeteilt und ihr könnt anschließend aus bis zu 6 Aufträgen, die es innerhalb dieser Mission zu erfüllen gibt, auswählen.
Wenn ihr dann den Auftrag gestartet habt, werdet ihr im "Feindesland" abgesetzt und los gehts:
Alpha Protocol spielt sich ähnlich wie Metal Gear Solid oder die alten Splinter Cell-Teile, allerdings ohne an deren Qualität nur annähernd ranzukommen. Die Hauptfigur bewegt sich stellenweise stocksteif durch die Levels und reagiert öfters auch relativ träge. Auch das Deckungssystem ist seltsam. Manchmal regiert die Spielfigur nicht auf meine Tasteneingabe. Nur wenn ich ständig auf die X-Taste gehämmert hatte, ging die Spielfigur irgendwann mal in Deckung. Also um es kurz zu machen: Die Steuerung hat ihre Macken, aber man gewöhnt sich irgendwann daran.
Die Aufträge sind abwechslungsreich, ohne einen aber wirklich von den Socken zu hauen. Mal muss man eine Anlage infiltrieren, ohne gesehen zu werden. Oder man muss ein Gebäude verwanzen oder eine Geisel retten, oder, oder, oder. Das gab es alles schon in anderen Spielen und wurde dort auch besser umgesetzt. Zum Beispiel gab es in Splinter Cell auch viele Missionen, wo man keinen Alarm auslösen durfte. Und wärend bei Splinter Cell die Mission als gescheitert galt, wenn dies passiert, spielt das bei Alpha Protocol keine Rolle. Sobald der Alarm ertönt, heisst es ballern was das Zeug hält, Alarm ausschalten, weiterschleichen. Apropos Schleichen: Ihr spart euch sehr viel Zeit (und Nerven), wenn ihr das Schleichen beseite lasst und mit Pauken und Trompeten durch die feinliche Anlage rauscht. Wenn ihr versucht, durch den Komplex zu schleichen, werdet ihr öfters auf das Phänomen stoßen, dass Feinde euch auch aus 100 Meter Entfernung durch eine Mauer sehen können. Und manchmal geht ihr direkt an ihnen vorbei und sie sehen euch trotzdem nicht !!!
Generell kann man die K.I. von Alpha Protocol nicht wirklich als solche bezeichnen. Ein Beispiel: Ihr wurdet (mal wieder) von einer feindlichen Wache entdeckt. Aber anstatt sich langsam und vorsichtig auf euch zuzubewegen (oder euch zu umgehen), rennen die Wache und die herbeigerufene Verstärkung wild im Raum herum, als wären sie auf Drogen. Gerne rennen sie auch mal wild im Kreis herum. Diese K.I. war 1995 vielleicht angebracht, aber heute einfach nur lächerlich.
Lächerlich ist auch, dass von euch erledigte Wachen, egal ob getötet oder betäubt, nach kurzer Zeit von der Bildfläche verschwinden. Gerade hier verschenkt Alpha Protocol jede Menge Spielatmosphäre, denn zum Beruf eines Top-Spions gehört auch das Verstecken bzw. Beseitigen von leblosen Körpern, damit diese vom Feind nicht gesehen werden.
Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt: Alpha Protocol besitzt keine deutsche Sprachausgabe, dafür aber sehr gute deutsche Untertitel. Das wäre eigentlich auch nicht so schlimm. Leider hat man sich dafür entschieden, dass die Untertitel gerade mal ca. 1/4 des Bildschirms einnehmen. Da frage ich mich doch, warum nicht der gesamte Bildschirm für die Untertitel benutzt wird. Auf diese Weise hätte man auch mehr Zeit zum lesen. Da aber den Untertiteln nur sehr wenig Platz eingeräumt wird, passen maximal 7 Wörter hinein. Und das wiederum bedeutet: die Untertitel rasen in wahnsinniger Geschwindigkeit über den Bildschirm. Manchmal so schnell, dass auch Schnellleser wie ich kaum hinterherkommen. Wer also Englisch versteht, sollte die Untertitel abschalten.
Alpha Protocol kann mit einer sehr guten Story punkten, bietet aber nur ein durchschnittliches Gameplay mit durchschnittlicher Grafik und (unter-)durchschnittlicher K.I.
Trotzdem macht es Spass, da man wissen will, wie die Story ausgeht. Ausserdem macht es Laune, mit den verschiedenen Dialogoptionen zu experimentieren, um den weiteren Verlauf der Handlung zu beeinflussen.
Mein Fazit: 78 %