Alone in the Dark: Inferno

Alone in the Dark: Inferno - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

  05.02.2009

Alein in der Dunkelheit mit Licht und Schatten

EINLEITUNG
Alone in the Dark liegt - wie viele wahrscheinlich schon wissen - für die PS3 in einer überarbeiteten Form vor, in der einige der in den anderen Versionen kritisierten Punkte korrigiert oder zumindest leicht verbessert wurden. Im Einzelnen möchte ich in diese Rezension jedoch nicht auf die Unterschiede der verschiedenen Versionen eingehen, sondern dieses Spiel bewerten, welches hier vor mir liegt und mit dem ich innerhalb der letzten zwei Wochen meine Abende verbracht habe. Die Bewertung dessen fällt mir auch so schon schwer genug ...

STORY
Serienveteran Edward Carnby erwacht mitten in den turbulenten Ereignissen einer langen Nacht in New York, wo eine dunkle Macht damit begonnen hat, sich aus seinem Schlaf zu erheben und die Stadt vollständig einzuebnen. Mit Gedächtnisverlust gestraft findet er sich umringt von bewaffneten und ihm nicht wohlgesonnenen menschlichen Bösewichtern, aus deren Gewahrsam er sich zunächst befreien muss, um dann in den kommenden Stunden langsam zu begreifen, was genau vor sich geht, wer seine Peiniger sind und warum er sich im Zentrum des gesamten Schlamassels befindet.
Die Geschichte wird teilweise in Zwischensequenzen und teilweise parallel zum Spiel erzählt - und während die genauen Details der Handlung inhaltlich eher unaufregend und zum Teil reichlich platt rüberkommen, so beeindruckt das Spiel jedoch mit der Art und Weise, wie es selbige erzählt. Da die Zwischensequenzen allesamt mit der mächtigen Grafikengine des Spiels selbst realisiert werden, sind nahtlose Übergänge zwischen Spiel und Sequenz möglich, und nicht selten passieren um einen herum mitten im Spiel aufreibende epochale Ereignisse, seien es einstürzende Hochhäuser, Gegner, die ganze Säle in Schutt und Asche legen, oder auch beeindruckend nahe der Realität nachgebaute Örtlichkeiten aus dem New Yorker Central Park, in dem das Spiel nach seiner Einführung größtenteils spielt.

PRÄSENTATION
Großartig, atemberaubend, umwerfend. Neben einer großartigen Grafikengine, die hochaufgelöste Texturen und großartige Lichteffekte in komplexen Szenarien auf den Bildschirm zaubert, sind es vor allem die Darstellung der Ereignisse, die absolut mitreißen. Kaum eine Handlung des Spielers wird nicht durch überraschende oder erschreckende Reaktionen des Spiels quittiert. Wenn plötzlich der gesamte Raum eines Hochhauses, in dem man gerade steht, ein Stockwerk tiefer einbricht und den Charakter dabei beinahe in die unendliche Tiefe zu reißen droht, eine U-Bahn Wagon für Wagon von einem schrecklichen Ungetüm zerlegt wird oder das rettende Seil beim Hinaufklettern Stück für Stück nachgibt, während Trümmer von oben auf den gebeutelten Edward hinabregnen - das Spiel garantiert gleich einen ganzen Sack voll Momente, die das Adrenalin in die Blutbahn pumpen oder die Kinnlade herunterklappen lassen.
Der Soundtrack ist dabei eine der außergewöhnlichsten und kunstvollsten Kompositionen der Computerspiele der letzten Jahre und gibt dem Spiel eine außergewöhnliche Größe und Gewalt. Allein die reine Soundqualität ist dabei ein bisschen mau und es fällt auf, dass die Effekte nicht so klar und sauber aus den Lautsprechern klingen, wie das Spiel ansonsten technisch wirkt.

SPIELABLAUF
Wie soll ich das nur beschreiben, wie einmalig in diesem Spiel Licht auf Schatten mit brutaler Wucht stößt. Eins vorweg: Im Zentrum des Spiels steht ein sehr ausgeklügeltes Item-System, so dass es gar nicht viele Gegenstände gibt, mit denen der Spieler konfrontiert wird. Dadurch, dass aber beinahe jeder Gegenstand für sich genommen nutzlos aber mit anderen kombinierbar ist, öffnet sich plötzlich eine enorme Tiefe in diesem Konzept. Die zahlreichen Gegner aus der Hölle, die es zu besiegen gilt, können zumeist nur mit Feuer endgültig vernichtet werden, und so muss der Spieler anhand des knappen Platzes in seiner Jacke und den gerade darin befindlichen Gegenständen entscheiden, ob er nun aus Spraydose und Feuerzeug einen kleinen Flammenwerfer bastelt, Tücher und Alkoholika in ein Molotov-Cocktail verwandelt oder notfalls einfach ein Brett vom Boden aufnimmt, um es an einem nahen offenen Feuer zu entzünden und somit eine nicht lang funktionierende, aber tödliche Waffe zu kreieren. Darüber hinaus hat Edward unglaublich viele Aktionsmöglichkeiten, um die vielen verschiedenen und mitreißenden Hindernisse zu bewältigen, und so ist die Tastenbelegung abhängig davon, ob er gerade mit einer Hiebwaffe oder mit einer Schusswaffe durch die Gegend läuft, an einem Seil hängt oder in einem Auto sitzt. dadurch bleibt das Spiel unglaublich abwechslungsreich und reiht die verschiedensten Spielsituationen aneinander.
Entsprechend komplex ist dadurch leider auch die Steuerung. Nicht selten muss man in brenzligen Szenen geradezu überlegen, welche Taste jetzt zu drücken ist, um sich zu retten oder die gewünschte Aktion auszuführen. Das an sich geniale Item-System erfordert zahlreiches Tastenjonglieren, führt den Spieler dadurch jedoch aber auch in haarige Situationen, wenn an der falschen Stelle die Items ausgehen und dadurch eine einfache Situation plötzlich zu einem nervenaufreibenden Problem wird. Darüber hinaus ist die Steuerung selbst unpräzise und oft leider auch hakelig. Der eigene Wagen verhängt sich oft (wenngleich wohl weniger oft in dieser Version) an scheinbar problemlosen Vorsprüngen, und Hüpfer von einem Absatz an ein Seil gehen zu häufig ins Leere. Aus diesen Gründen verwandelt sich das eigentliche Spiel, also die Aktionen des Spielers, von einem Spielplatz der großartigen Ideen in ein oftmals frustrierendes Tasten-Komplexitätsmonster und dadurch zu einer teilweise unfair schweren Angelegenheit.

FAZIT
Ich würde so furchtbar gerne Alone in the Dark - Inferno mehr Sterne geben, denn in seinem Kern ist es ein Spiel mit vielen neuen und genialen Ideen und - was mich persönlich sehr anspricht - einer überwältigend großartigen Inszenierung. Wenngleich auch teilweise auf dem Niveau einer John Sinclair-Folge erzählt das Spiel unentwegt eine Geschichte und begeistert mit epochalen und aufreibenden Momenten, die das Herz ordentlich schneller schlagen lassen, unterstrichen von einem außergewöhnlich exzellenten Soundtrack. Gruselig ist das Spiel im übrigen kaum, dafür aber dramatisch und schweißtreibend. Und dazu kommt das im Grunde geniale Konzept der kombinierbaren Items, das sich durch das ganze Spiel hindurch zieht und in einzelnen Passagen zu wirklich spannenden und interessanterweise funktionierenden Experimenten einlädt.
Leider ist jedoch die Story alles in allem ein bisschen mau (insbesondere das Ende ist eine echte Enttäuschung), die Charaktere trotz des Potenzials sehr eindimensional, die Steuerung schwierig und der Ablauf ein wenig zu "kantig", da dem Spiel trotz der Überarbeitung für die PS3 ganz klar immer noch Feinschliff fehlt.
Wer wie ich über eine gewisse Frustresistenz verfügt, und sich in einer Szene festbeißen kann (auch wenn sie wegen des happigen Schwierigkeitsgrads oder der haarigen Steuerung zehn Mal versucht werden muss), dem kann ich das Spiel wärmstens empfehlen. Als Erlebnis, echter Hingucker und wegen der Inszenierung grandioses Vorführspiel, um bei Freunden ein bisschen anzugeben, ist das Spiel eine Perle. Alle, die eine unkomplizierte und leichtverdauliche Abendunterhaltung suchen, die leicht von der Hand geht: (leider) Finger weg!

  06.01.2009

Eigenartig!

Ich werde versuchen das Game möglichst kurz und knapp zu beschreiben. Ich gehe nicht auf die verschiedenen Versionsstände ein, sondern nur auf den ersten Eindruck beim ersten Durchspielen:

1. Gameplay:
Die Idee ansich fand ich klasse, da das Feuer hier eine besondere Rolle einnimmt - dennoch finde ich die technische Umsetzung eher mau, da mann z.b. einen Stuhl oder eine Fackel mühsam und vorsichtig hin und herschwenken muss, damit er endlich Feuer fängt: z.B. in Situationen mit Gegnern (und die gibt es oft) eine frustrierende Aktion!

Auch das "Augen schließen"-Feature fand ich wirklich toll, in Realität kam es aber nur 2-3 Mal wirklich zum Einsatz. In einem Kampf kann man zwar die Augen schließen und die Risse der Zombies sehen, aber das bringt einem NULL!

2. Atmosphäre (Bild/Ton)
Die gescripteten Ereignisse sind sehr gut Kamera- und Tontechnisch umgesetzt und versetzt den Spieler in eine Druckphase. An manchen Stellen leider zu oft, was eher zu Ausfällen als zu Erfolgen führt.

Jedoch wird die Atmosphäre sofort komplett zerstört, wenn einer von den Darstellern anfängt zu sprechen. Ich müsste es mir mal auf Englisch anhören um einen Vergleich aufzustellen. Carnby auf Deutsch klingt für mich wie ein genervter Zuhälter!

3. Story
Mau und in die länge gezogen! Die Story wird durch das lästige "Wurzelverbrennen" dermaßen in die länge gezogen, das nervt tierisch! Zertrümmert wird das Spiel durch das Ende. Das eine geht ja grad noch so .... aber das zweite... BOAH NE!

4. Rätsel
Diese Stelle spoilere ich, da es diese in der Demo auch gibt.
Man stelle sich vor. Ein Hochhaus stürzt langsam in sich zusammen. Eine Tür fängt Feuer. Dahinter verbirgt sich ein Opfer, das es zu retten gilt. Ein Feuerlöscher steht daneben. Ahja... das ist ja schwer.

An anderen Stellen jedoch (die ich hier nicht spoilern werde) bekommt man so rein gar keine Hinweise was man wo machen soll. Stumpfes rumprobiere (wers mag...) bringt dann die Lösung. Aber wirklich so ganz OHNE Hinweis.

5. Langzeitmotivation / Spielspaß
Gibt es nach dem ersten Durchspielen so gut wie keine mehr. Zumindest für mich. Die Titel sind reine Sammelarbeit, die Hälfte davon bekommt man durch sinnloses basteln und von der Story selbst (so wie etwa pro Episode eine Trophäe).

Ich habe mir mit dem Spiel wirklich Zeit gelassen und hatte es nach rund 8 Stunden (4 Tage á ~2 Stunden).

Irgendwie flasht mich dieses Spiel nicht so. :( Ich habe es ab der Mitte der Story nur widerwillig weitergespielt, weil ich den Verlauf der Geschichte schon irgendwie vorausgeahnt habe. Um ein Beispiel für eine packende Story aufzubringen, kann ich eigentlich nur Uncharted reinbringen, was im Grunde so ähnlich ist wie Alone in the Dark: Inferno. Nur ist die Story viel packender und hat wesentlich mehr überraschende Wendungen.

Genaugenommen dürfte es keine Fortsetzung mehr geben, wenn man sich die beiden Enden vor Augen führt.

  04.01.2009

Endlich spielbar!

Nach der unspielbaren 360 Version, bekommt man auf der PS3 nun eine überarbeitete Variante von Alone in the Dark geboten. Dadurch wird Alone in the Dark wieder interessant!
Eine bessere Kamera, weniger Rucklen usw... das spricht für die PS3 Fassung.

Pro (+) / Contra (-)

+ Freie, insgesamt bessere Kamera
+ Bessere Fahrzeugsteuerung
+ Technisch besser geworden (z.B. weniger Ruckeln, schnellere Ladezeiten)
+ Interessante Geschichte
+ Ausgewogene Rätsel
+ Geniale Nutzung der Physik
+ Toller Inventar / Items kombinierbar
+ Insgesamt solider Umfang
+ Central Park ist super inszeniert
+ DVD-Spulfunktion für Neulinge

- Begleiterin Sarah nervt gewaltig
- Meist schlechte dt. Sprecher / miese Dialoge
- Immer noch Tearing
- Steuerung, trotz Verbesserungen immer noch nicht perfekt
- Kein Survival-Horror mehr (Resident Evil 4 lässt grüßen)
- Mangel an Musiktitel
- KI auf Ferne so dumm wie Brot
- Teils matschige Texturen (wie damals schon bei Test Drive Unlimited^^)
- Nervige PDA Steuerung

Fazit: Weiterhin kein Hitpotenzial, aber dank Verbesserungen wieder interessant und vor allem spielbar!

  14.12.2008

Endlich besser als der rest

nun habe ich alle vorhandenen Versionen von Alone in the Dark durch. erst die Wii, X360 und jetzt die Überarbeite Version der ps3.
Was einem gleich auffällt wenn die ps3 Version spielt, die Kamera ist nun endlich frei bewegbar, was dem spiel die nötige Freiheit wieder gibt und einem nicht die Sicht und vor allem den spielspaß versaut. Generell hat sich sonst an der Steuerung im Vergleich zu den anderen Versionen nichts geändert. Die Grafik ist immer noch sehr gut. Was stört sind teilweise krasse Einbrüche der framrate und es kann gelegentlich passieren das ihr durch eine Explosion außerhalb des eigentlichen Spiels katapultiert werdet und nur noch durch laden des letzten Spielstandes zurück kommt. Kann ganz schön ärgerlich sein! Die Synchronisierung ist wie auf alles anderen Konsolen mehr schlecht als recht und zaubert doch des Öfteren einen ein Schmunzel auf das Gesicht wenn der Sprecher/in( vor allen der, der Frau) versucht besonders gut oder dramatisch zu klingen. Die Autofahrt hat nun einen Kontrollpunkt mehr und man bekommt jetzt endlich Richtungsanweisungen. Auch hier wurde geschlammt. Mir ist es mehrfach passiert das ich auf dem Dach gelandet bin und ewig warten musste bis der Riss mich zu Tode stürzte. Dann bin ich ohne es zu wissen wo ich eigentlich hin springen muss, zwischen zwei Bäumen gelandet und kam nicht mehr raus. So versetze mich der Reloadpunkt genau über den Riss so das ich sofort wieder tot war usw.

Alles in allen macht Alone in the Dark auf der ps3 viel mehr spaß als auf den anderen Konsolen. Es ist nicht Fehler frei ( warum auch immer nicht)die Syncro. könnte auch besser sein, aber spaß macht es trotzdem! Gutes altes Action-Adventure!

  12.12.2008

Herausfordernd

Die Atmosphäre ist wunderbar schaurig, die Story interessant und das Spiel wartet mit einer ganzen Menge kleiner Features auf, etwa das Augenzwinkern mittels Druck auf R3 oder das Westentaschen-Inventar, visualisiert als Blick am eigenen Körper abwärts: So realistisch war noch kein Inventar in irgendeinem anderen Game umgesetzt. Überhaupt bemüht sich das Spiel um Realitätsnähe in Bewegungsabläufen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Hier nimmt man nicht einfach einen Heiltrank auf und fühlt sich wieder gut: Nein, man muss ein Heilspray auf einzelne Wunden auftragen und weiß dadurch auch genau, wo man verletzt wurde. Dadurch, dass man auch hier die einzelnen Körperstellen aus den Augen der Hauptfigur sieht, kommt ein gewisses Ich bin mitten im Geschehen"-Gefühl beim Spieler auf.
Dieser denkt sich dann allerdings auch: Also ich könnte mich schneller umdrehen und würde nicht so steif und lahm agieren. Carnbys Beweglichkeit wurde schon verbessert, wie schlecht muss es dann in der ursprünglichen Version gewesen sein? Die Xbox360- und Wii-Spieler sind wirklich zu bedauern, wenn man auch jetzt noch über die ungelenken Bewegungen flucht. Aber es gibt auch tatsächliche Verbesserungen: Der 360°-Kameraschwenk ist wirklich hilfreich, die Inventarbedienung kann etwas entspannter angegangen werden, weil der Held nun nicht mehr angegriffen wird, während er versucht, Gegenstände miteinander zu kombinieren, und die Autofahrt zum Park hat einen neuen Checkpoint erhalten und wird durch die Richtungsangaben der Kunsthändlerin stark verbessert - ist aber immer noch sehr schwer.
Insgesamt ist das Spiel ziemlich schwer ... sagen wir, herausfordernd. Es ist so mit Features vollgestopft, dass man auch nach zwei Stunden Spiel noch neues Grundlegendes entdeckt, wenn man wie im vorliegenden Fall nur die Promo-Version ohne Anleitung vorliegen hat. Dass man über die Richtungstaste nach oben zu den Schnellwahl-Möglichkeiten für Gegenstände gelangt, die man zuvor im Inventar festgelegt hat, macht zwar Sinn, wird aber im Spiel nicht erklärt. Man kann die vier Symboltasten mit Kombinationen ausstatten - zum Beispiel Spraydose in der linken, Feuerzeug in der rechten Hand - und während des Spiels schnell aufrufen, indem man die besagte Richtungstaste gedrückt hält und dann die gewünschte Kombination durch Drücken der entsprechenden Taste auswählt. Wirklich intuitiv ist die Steuerung leider nicht, und sie wartet mit unverhofften Schwierigkeiten auf: Niedergestreckte Zombies muss man zum nächsten Feuer schleifen, um sie endgültig davon abzuhalten, einem weiter nachzustellen, aber während man sie hinter sich her zieht und dabei rückwärts geht, kann man nicht sehen, wohin man geht. Allerdings kann man sich auch nicht mit dem rechten Stick umschauen, weil man damit nur den Zombie oder andere Gegenstände hin und her schwingt. Das heißt, man müsste den Zombie loslassen, sich umschauen, wie weit es denn noch ist, und ihn dann wieder aufnehmen. In der Zwischenzeit hat sich der Mistkerl gerne auch schon mal wieder aufgerichtet ... Alternativ schleift man ihn einfach weiter und rennt irgendwann rückwärts direkt ins Feuer, was einem schmerzhaft klarmacht, dass man sein Ziel erreicht hat. Wenn man nun den Zombie wenigstens im 180°-Radius ins Feuer schleudern könnte ... Aber nein, man muss erst umständlich manövrieren, bis man seitlich vom Feuer steht, weil der Schleuderwinkel maximal 90° beträgt ... Auf diese Weise kann man auch mit Gegenständen auf Gegner einknüppeln, indem man mit dem rechten Stick arbeitet. Hierfür nimmt man einen Gegenstand auf und hält L1 gedrückt, sozusagen als Kampfmodus. Das ist ungewohnt und scheitert oft daran, dass sich die Zombies schneller bewegen als die Spielerfigur. Diese kann sich leider nicht so ohne Weiteres mit dem Gegner drehen, denn mit L3 steuert man hin und her, vor und zurück und mit R3 schwingt man seine improvisierte Waffe. Man muss erst L1 loslassen, sich neu ausrichten, L1 wiederdrücken ... In der Zwischenzeit ist der Gegner schon wieder woanders. Und verdammt, warum kann Edward sich das Samuraischwert, das er anfangs im Haus findet, nicht einfach auf den Rücken schnallen und mitführen?
Dieses und viele andere kleine Details sorgen für Frust. Waberndes Dunkel am Boden lässt sich an einer Stelle mit der Taschenlampe vertreiben, an einer anderen Stelle funktioniert das nicht ohne Weiteres, obwohl das Spiel einem den Hinweis gibt, die Taschenlampe in der Ego-Perspektive zu benutzen, denn während man nach vorne den Weg freileuchtete, wurde man von hinten wieder umspült. Sehr oft und sehr laut wurde da geflucht, bevor der Versuch, brennende Stühle in das tödliche Wabern zu werfen, endlich Erfolg brachte ...
Die deutsche Synchronisation wurde leider nicht verbessert: Sarahs Stimme ist ein Ohrengraus, die Männer sind mit wenig Enthusiasmus vertont. Bei der Wahl der Original-Synchro stellt sich dann aber heraus, dass Sarah auch auf Englisch noch schrecklich klingt. Insgesamt ist die englische Sprachausgabe aber vorzuziehen. Ein Genuss dagegen ist die Musik zum Game: Hier wurde mit Mystery of the Bulgarian Voices" ein bulgarischer Frauenchor engagiert, der die Musik zwar ein wenig wie die zu Xena" klingen lässt, aber sehr gut ins Konzept passt und vor allem in den Actionszenen sehr mitreißend wirkt.

Optisch ist das Spiel vom realistischen Ausbreiten von Bränden bis zu den sehenswerten Video-Sequenzen auf Top-Niveau. Die cineastische Umsetzung der Story tut ihr Übriges, um das Spiel wenigstens auf eine durchschnittliche Wertung zu retten. Wer die Geduld mitbringt, wird mit einer gut erzählten Geschichte und einer schönen Abschluss-Sequenz belohnt - alle Episoden des Spiels sind von Anfang an frei anwählbar, so dass man schwere Stellen auch überspringen kann, aber den Schluss genießt man erst nach abgeschlossenem Spiel. Wer aber vorher mal Uncharted" gespielt hat und von Drakes Bewegungsmöglichkeiten und der wunderbar einfachen Steuerung dort verwöhnt ist, wird von der lahmen Umsetzung dieses Spiels und dem komplexen Gameplay hier sehr schnell angenervt sein. Alone in the dark 5" ist als Inferno"-Version zwar sehr viel erträglicher als das Original, aber Grundprobleme sind geblieben, unter anderem die trägen Bewegungen von Edward Carnby. Tolle Atmosphäre, immer noch unausgegorene Steuerung, die über die allzu vielen Möglichkeiten bei zu wenig Tasten auf dem Gamepad stolpert: Die Six-Axis-Möglichkeiten der PS3 bleiben ungenutzt. Wenn man die Atmosphäre und die Story genießen will, muss man einen langen Atem haben, denn immer noch heißt es hier eher Alone in the Frust".

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Details zum Spiel

Hersteller:
Atari
Entwickler:
Eden Games
Genre:
Adventure
Release:
13.11.2008
Plattformen:
PlayStation 3, PlayStation 2, Sony PSP, Xbox 360, Wii, Nindento DS, Windows
Spieler:
1
Multiplayer:
Nein
USK:
Keine Jugend-
freigabe gemäß § 14 JuSchG

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