Virtua Fighter 4

Virtua Fighter 4 - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

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14




  05.12.2006

Anspruchsvollstes PS2-Prügelspektakel

Klöpperspiele gibt es ja schon seit Urzeiten reichlich, seit gut zwei Jahrzehnten haben die Beat em Ups ihren einstigen großen Automatenvorbildern aus den Spielhallen den Rang abgelaufen. In erster Linie möchten die Prügelspiele dabei durch ihre Grafikpracht beeindrucken, neben bekannten Serien wie „Tekken“ oder „Dead or Alive“ ist mir im Hinblick auf vorzügliche Optik in Verbindung mit rasanten Kamerafahrten und einem mächtigen Soundtrack speziell „Soul Calibur“ sehr gut in Erinnerung geblieben. Während Games wie „Rumble Roses“ eher nur durch das spektakuläre Hervorheben der weiblichen Reize - wogegen wir grundsätzlich natürlich überhaupt nichts haben – und weniger durch ein packendes Gameplay punktet, weist dabei eine Prügelspielserie erstaunlich viel Anspruch auf: die Rede ist von „Virtua Fighter“. Wer massig taktische Elemente in Verbindung mit unzähligen „nicht mal so eben auf die Schnelle“ erlernten Kombos in einem Beat em Up vorfinden möchte, der ist zum Beispiel bei „Virtua Fighter 4“ für die Sony Playstation 2 genau richtig gelandet. Von einer kurzen Eingewöhnungsphase kann hier jedenfalls nicht die Rede sein, um langfristig überhaupt dauerhaft eine Chance haben zu können, müsst Ihr einige Stunden in die jeweiligen Charaktere investieren, um deren Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können. Ein blindes Drauflosschlagen oder Treten bringt Euch überhaupt nicht weiter, Anfänger und Gelegenheitszocker werden demzufolge ihr blaues Wunder erleben.


Es erwarten uns in „Virtua Fighter 4“ insgesamt dreizehn Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die über jeweils Unmengen an individuellen Talenten verfügen, die sich komplett allerdings erst nach Stunden erschließen dürften. Habt Ihr im Arcademodus mit sämtlichen Figuren die CPU-Gegner in die Schranken verwiesen, wartet eine biestige Endgegnerin auf uns. Das Hundsgemeine daran ist, dass Ihr nicht – wie oft so üblich – mehrfach gegen diese antreten bzw. beliebig oft diese zum Duell herausfordern könnt, sondern diese im ersten Anlauf bezwingen müsst, ansonsten müsst Ihr mit Eurem Charakter Euch erst wieder einmal komplett von vorne bis zu ihr durchwurschteln. Ehrlich gesagt halte ich diese eingebaute Strapaze für unnötig und nicht sonderlich begrüßenswert, angesichts des ohnehin schon hohen Schwierigkeitsgrades hätte dieses zweifelhafte Feature auch ruhig außen vorgelassen werden können. Nun ja, wie dem auch sei, Fakt ist, dass Ihr mit der von Euch auserkorenen Spielfigur sämtliche Tricks drauf haben solltet und diese nachher praktisch wie im Schlaf abrufen könnt, am Besten bis zur Perfektion, wenn möglich. Das hört sich etwas überzogen an, bringt es aber letztlich doch ziemlich genau auf den Punkt, wer sich eine Stunde lang am Stück blaue Augen abgeholt hat, weiß, wovon ich rede, ein sehr ausgiebiges Training ist hier absolut Pflicht, auch für die fortgeschrittene Prügelfreaks unter uns.


Abschließend zu bewerten, welches der Vorziege-Prügelspiele denn nun die Nummer 1 sei, ist ähnlich kindisch wie das ewige Stammtisch-Gequatsche über Mercedes oder BMW, Real Madrid oder FC Barcelona oder auch Sony PS3 oder Microsoft X-Box 360, so einen kindischen Blödsinn erspare ich mir doch lieber. Tatsache ist jedenfalls, dass auch „Virtua Fighter 4“ einen absoluten Spitzentitel darstellt, der seinen herausragenden Schwerpunkt in einem unglaublich variantenreichen Repertoire an Manövern und dem Implementieren einer starken taktischen Note hat. Während beispielsweise „Soul Calibur“ durch tolle Optiken, Kamerafahrten, krachende Soundkulisse und einen langzeitmotivierenden Story-Modus (in SC2) zu bieten hat, bringen hier bei „Virtua Fighter 4“ packende und vor allem niemals langweilig werdende Kämpfe von und mit Akira, Lei Fei, Vanessa, Wolf, Jacky, Shun, Pau, Sarah & Co. die Stimmung zum Überkochen. Die unzähligen Möglichkeiten an Schlag-, Tritt- und Wurfmanövern im Einzelnen aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, auf Wunsch könnt Ihr Euch in einem entsprechenden Spezialmodus sämtliche Kombos vorführen lassen und diese somit Schritt für Schritt erlernen und natürlich üben, üben und üben. Praktisch nichts ist auf Zufall aufgebaut, die teils sehr komplexen Kombinationen werden nur äußerst selten von Euch „rein zufällig“ ausgelöst, Glück und Zufall spielen somit hier bei „Virtua Fighter 4“ eine stark untergeordnete Rolle. Im Trial-Modus lernt Ihr in knapp zwanzig zu absolvierenden Prüfungen das komplexe Kampfsystem ziemlich genau kennen, wobei das Hauptaugenmerk hier eindeutig auf den Ausweichmanövern in Verbindung mit Konterattacken liegt. Es ist sehr motivierend, den wild drauflosprügelnden Kontrahenten cool und sachlich auszutempieren, dessen Angriffe möglichst ins Leere laufen zu lassen und ihm anschließend mehr als nur einen Satz heiße Ohren verpassen zu können. Phasenweise ist es erniedrigend - nicht zuletzt für einen menschlichen Widersacher - wieder und wieder und immer wieder wie vor eine Wand zu laufen, eiskalt geblockt und ausgekontert zu werden, zwei Gleichgesinnten bietet sich hier jedenfalls ein Prügelspaß für viele Wochen und auch Monate.


Somit bleibt es Euch überlassen, ob Ihr Euch gleich zu Beginn des Kampfes selbstbewusst in die Offensive wagt oder eiskalt auf Eure (Konter-)Chance lauert, zum Beispiel eignen sich Vanessa und Akira sehr gut für eine abwartende und zunächst verhaltene Kampfstratege, hingegen es sich mit Pai oder Lau ganz hervorragend ins Getümmel stürzen lässt. Jeder Kämpfer und natürlich auch jede Kämpferin verfügt über ganz spezielle Stärken und Schwächen, so dass es sich für echte Prügelfreaks natürlich über alle Maßen lohnt, mit sämtlichen Charakteren über Monate zu zocken, für realistisch halte ich es jedoch, bis zu drei Spielfiguren richtig gut zu beherrschen. Nett ist im Übrigen, dass tatsächlich drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade vorhanden sind, um die Neueinsteiger oder Gelegenheitszocker nicht direkt zu Beginn abzuschrecken, schließlich soll eine möglichst große Zielgruppe gewährleistet sein. Insgesamt wird es aber spätestens auf dem mittleren Niveau auf Dauer unangenehm knackig für diese, es ist also keine Schande, erst einmal ganz „easy“ anzufangen und sich im Laufe der Tage und Wochen (vielleicht) langsam aber sicher zu steigern. Übernehmt Euch also nicht, sondern lasst es ruhig angehen, dann kann sich der Spielspaß vol entfalten. Für Motivation ist auf jeden Fall ausreichend gesorgt, schließlich legt Ihr ein spezielles Profil für einen Charakter an und verewigt dieses auf der Memory Card, von nun an wird alles, aber auch wirklich alles, was in statistischer Hinsicht irgendwie verwertbar ist, festgehalten. Der Clou ist schließlich, dass das Game selber in den zahlreichen Trainingseinheiten Eure Leistungen bewertet, schnell erfahrt Ihr, wie der CPU Eure Fähigkeiten mit dem jeweiligen Charakter speziell im Hinblick auf Schlagverhalten, Würfe und Konterattacken einschätzt. Das hat was, gar keine Frage.


Des Weiteren wird die Motivation im Solospielermodus durch eine Art Karrieremodus gefördert, in welchem Ihr gegen eine große Anzahl an CPU-Haudegen antreten dürft bzw. müsst, per Zufallsgenerator werden diese ausgewählt, bezwingt Ihr diese, erhaltet Ihr wertvolle Erfahrungspunkte. Mit dieser frisch gewonnen Erfahrung arbeitet Ihr Euch nach und nach vorwärts, so dass es schließlich zu einem sogenannten „Ranking Match“ kommt, gestaltet Ihr dieses siegreich, werdet Ihr befördert und erreicht einen höheren Rang. Interessant ist hierbei, dass Euch im umgekehrten Falle eine Degradierung droht, insofern dürft Ihr Euch kein länger anhaltendes Zwischentief erlauben, wollt Ihr nicht wieder eine Stufe zurückfallen. Ehrgeizige Spielernaturen – und dies dürften schätzungsweise alle sein, die sich länger als zehn Stunden mit diesem PS2-Titel beschäftigen wollen – streben „selbstverständlich mächtige Großmeistertitel an, um diese Fortschritte stolz auf der Memory Card verewigen zu können. Um frischen Wind in das Ganze zu bringen, warten zahlreiche Boni auf uns, so zum Beispiel spezielle Siegerposen und natürlich auch gänzlich andere Outfits. Und als ob dies nicht eigentlich schon genug wäre, gibt es die Möglichkeit, einen (ursprünglichen) CPU-Kämpfer zu trainieren, diesen dann in die Kämpfe zu schicken und dann zuzuschauen, wie er sich in diesen schlägt. Das ist meines Wissens nach völlig neu und hat sich definitiv ein Sonderlob verdient. Anfangs verhält sich unser Schützling wirklich selten dämlich und es schmerzt schon allein beim Zuschauen, was diesem im Kampf so widerfährt, doch nach und nach wird dieser durch dass Erhalten der Erfahrungspunkte „schlauer“ und darf sich schließlich in der Tat in sämtlichen Spielmodi (!) austoben, in denen Ihr auch „direkt“ aktiv mitgemischt hattet. Während eines Kampfes dürfen wir dann nur insoweit eingreifen, als wir ihn mit Lob oder Tadel entsprechend bei Laune halten. Ihr merkt, dass sowohl für den Solospieler extrem viel Motivation vorhanden sein dürfte als auch der Multiplayerspaß nahezu grenzenlos hoch sein kann, vorausgesetzt, dass sich zwei Prügelspielfans zusammen finden. Sowohl Kameraführung als auch Steuerung sind hervorragend gelungen: die komplexe Steuerung verlangt zwar eine extrem lange Eingewöhnung, ist aber in punkto Variantenreichtum und Präzision tadellos, zudem Ihr aufgrund der gelungenen Perspektive stets den Überblick behaltet, aber Euch trotzdem mittendrin im Kampfgeschehen fühlt. Die Unmengen an zur Verfügung stehenden Manöver, der hohe Anspruch, der gewaltig große Spielumfang und nicht zuletzt die Intelligenz der CPU-Kontrahenten sorgen für ein grandioses Gameplay.


Keine Sorge, auch im Hinblick auf die Präsentation gibt sich dieser Vorzeige-Klöpper keine Blöße, sowohl Grafik als auch Soundkulisse erreichen ein vorzügliches PS2-Niveau. Objektiv gesehen kann die Grafik zwar nicht mit „Soul Calibur 2“ mithalten, doch gut bis sehr gut ist sie allemal, nicht dass wir uns jetzt hier falsch verstehen. Die Figuren sind groß gezeichnet, die Animationen sind größtenteils sehr gelungen und der ein oder andere sehr nette Spezialeffekt ist unübersehbar. Trotzdem haben wir es hier nicht mit derart rasanten Kamerafahrten und einem grandiosen Feuerwerk an Lichteffekten zu tun wie zum Beispiel bei „Soul Calibur 2“ oder auch „Dead or Alive 3“. Zudem sehen manche (weibliche) Figuren nicht ganz so knackig aus wie bei den obengenannten Konkurrenztiteln, um es einmal etwas salopp auszudrücken. Zu guter letzt müssen wir doch nicht gerade selten ein Kantenflimmern registrieren und die Tatsache, dass die Hintergründe nicht gerade über alle Maßen detailliert gezeichnet daherkommen, zuweilen sehen diese sogar etwas trist aus. Nichtsdestotrotz – damit bloß kein falscher Eindruck entsteht – ist die Optik richtig gut, aber eben nur nicht herausragend top. Bei der Soundkulisse sieht es ähnlich aus, ein gelungener abwechslungsreicher Soundtrack mit stets passenden Soundeffekten bzw. Kampfgeräuschen sorgen für die gewünscht dichte Spielatmosphäre. Aber – jetzt kommt wieder das „aber“ – das Prädikat „sehr gut“ erlangt sie nicht, derart krachende Soundeffekte und einpeitschende Rhythmen wie eben bei „Soul Calibur 2“ erwarten Euch hier nicht, zumindest nur ansatzweise. Falsch gemacht in soundtechnischer Hinsicht wird hier bei „Virtua Fighter 4“ nichts, das überragende Plus liegt aber eindeutig nicht beim „nur guten“ Design, sondern im Gameplay, was ja auch nicht gerade unwichtig ist.


Eines muss jedem von Euch klar sein: „Virtua Fighter 4“ ist eben kein unterhaltsames Party-Geklöppe für mal so eben zwischendurch. „Virtua Fighter 4“ möchte nicht primär durch eine wunderhübsche Fassade blenden, der Schwerpunkt liegt nicht darin, die Grafikpower der PS2 zu untermauern. Hier wird eindeutig der ernsthaft ambitionierte Beat’em-Up-Fetischist, ja im Grunde auch Perfektionist angesprochen, der sich auch gerne mehr als dreißig oder gar vierzig Stunden zur Not auch ganz alleine durch die Szenarien bzw. die unterschiedlichen Modi mit teils grundverschiedenen Charakteren prügelt. Das Hauptaugenmerk liegt hier bei „Virtua Fighter 4“ nicht darin, irgendeiner Polygon-Schönheit bei einer Attacke möglichst lange unter den Rock zu gucken und die Farbe der Unterhose bewundern zu können, sondern in erster Linie darin, das Schlag-, Wurf- und Trittrepertoire zuzüglich reaktionsschneller Ausweichmanöver nebst anschließender Konterattacken zu perfektionieren. Der Nachteil ist (für einige von Euch) die zwingend erforderliche sehr lange Eingewöhnungsphase, denn das Kennenlernen und Trainieren der komplexen Manöver dauert viele Stunden. Wollt Ihr mehr als nur eine Spielfigur am Rande der Perfektion beherrschen, vervielfacht sich die Spieldauer entsprechend. Ein klarer Vorteil ist, dass hier selbst dem Solospieler auf Wunsch – genügend Geduld und Ausdauer vorausgesetzt – ein Festival an Kampfhandlungen geboten wird, angesichts der vielen zeitintensiven Spielmodi inklusive der erspielbaren Boni dürfte die 50-Studnen-Grenze leicht und locker überschritten werden, Perfektionisten werden im Fall des intensiven Ausprobierens sämtlicher Charaktere sogar die magische 100-Stunden-Marke durchbrechen, nicht zu vergessen der langzeitmotivierende Zweispielermodus, welcher eben aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten durch die Charakterauswahl Spielraum für Monate eröffnet und zwei Gleichgesinnte dementsprechend lange bei der Stange halten kann.


Nicht von der Hand zu weisen ist, dass „Virtua Fighter 4“ die ernsthafteste aller (mir untergekommenen) Prügelgames darstellt, dafür sich aber „nur“ ein „Gut“ im Hinblick auf Grafik und Soundkulisse abstaubt, das können Games wie „Soul Calibur 2“ oder „Dead or Alive 3“ noch mehr als nur einen Tick besser. Größtenteils gut aussehen und nett anhören tut „Virtua Fighter 4“ für die PS2 trotzdem, trotzdem muss jeder Einzelne von Euch entscheiden, worauf er bzw. worauf sie persönlich bei einem Klöpperspiel besonders viel Wert legt: auf Hochglanz-Design, einen krachenden Soundtrack und überhaupt mittels rasanter Kamera kinoreife Präsentation oder auf einen besonderen Tiefgang, mit viel Taktik und einem hohen Anspruch, einem großen Spielumfang und einer hohen Langzeitmotivation auch (!) für den Solospieler. Zugegebenermaßen reizen Games wie „Soul Calibur 2“ nach Monaten so richtig eigentlich nur noch im Multiplayermodus, nur der Hardcore-Fan probiert alle Charaktere im (auf Dauer etwas monotonen) Story-Modus aus, ewig dran „sattsehen und satthören“ kann man sich allerdings dort an der bombastischen Präsentation, kein Zweifel. Der Beat’em-Up-Fetischist – insbesondere der Einzelgänger – welcher die Perfektion liebt, wird hingegen hier bei „Virtua Fighter 4“ geradezu süchtig nach diesem Game, denn auch mutterseelenallein gegen den CPU lässt sich dieses Klöpperspiel vortrefflich auch noch nach Wochen zocken, der vorhandene Tiefgang und nicht zuletzt der ausgiebige Karrieremodus machen es möglich. Habt Ihr die grundlegenden Unterschiede in der „Prügelszene“ angesichts der vorhandenen Top-Titel verstanden, werdet Ihr erkennen, dass sich „Virtua Fighter 4“ eine sehr hohe Spielspaßwertung verdient hat, man aber trotzdem nicht definitiv sagen kann, welcher Beat’em-Up-Titel denn nun „der Beste“ sei. Meine Wertung fällt jedenfalls im vorliegenden Fall mit 87% überragend gut aus.


PLUS ---> Unmengen an Varianten, erstaunlich viel Tiefgang, extrem hoher Anspruch durch taktische Note (Ausweichen und Kontern das A und O), grundverschiedene Charaktere, hochinteressante Modi, sehr innovativ, großer Spielumfang, enorme hohe Langzeitmotivation

MINUS ---> „Nur gute“ Optik und Soundkulisse im Vergleich zu Konkurrenztiteln, sehr lange Eingewöhnungsphase aufgrund des komplexen Gameplays zwingend erforderlich, ganz sicher kein Zuckerschlecken für Anfänger und Gelegenheitszocker

  02.02.2003

Genial

Virtua Fighter 4 ist verglichen mit allen anderen Fight-Spielen vom Allerfeinsten. Auf den ersten Blick erscheinen Tekken 4, Tekken Tag Tournament und Dead Or Alive 2 besser, jedoch hat Virtua Fighter durchaus mehr zu bieten. Besonders ansprechend daran ist, dass jeder Kämpfer dieses Spiels seinen eigenen Stil im Perfektionismus beherrscht und vertritt. Alle Tricks und Aktionen sind realistisch und erreichbar. Für Kampfsportler ist dieses Spiel gerade deswegen ein Muss. Schade, dass es weniger Optionen gibt als bei Tekken. Dadurch fehlt oft ein bischen die Motivation. Wäre schön wenn man sich den ein oder anderen Kämpfer freispielen könnte, ebenso wie ich einen Story Modus vermisse.

  10.11.2002

oh mein gott, das ist kein spiel!

Virtua Fighter 4 ist kein gewöhnliches Prügelspiel

Jedes Genre hat seinen eigenen Abstufungen in Sachen Schwierigkeitsgrad und Anspruch.
Man kann sagen, dass Dead or Alive ein ziemlich einfaches "Buttonmasher" Spiel ist, d.h. man kommt oft durch wildes herumdrücken der Tasten zum Erfolg.
Man kann sagen, dass man für Tekken ein gewisses Maß an Training braucht, um die Charaktere effektiv nutzen und gehobenere Gegener besiegen zu können.
Man kann sagen, das Virtua Fighter richtig harte Arbeit ist und es STUNDEN braucht, bevor man ein vernünftiges Ergebnis hat.

Virtua Fighter 4 beeinhalt 13(+1) spielbare Charaktere mit 13 verschiedenen Kampfstilen, einer schwerer zu beherrschen als der andere:
Neben verschiedenen Karate und Kungfu - Arten gibt es noch zwei Ringertypen und einen alten Chinesen, der dauernd betrunken durch die Gegend läuft.

Man hat die Auswahl zwischen Arcade, Kumite, VS, Training und KI mode.
Arcade is die übliche Singleplayer kämpferei, wobei der Schwierigkeitsgrad von Kampf zu Kamp insgesamt 14 (!) mal steigt, bis man schließlich bei Dural, der Endgegnerin steht.
Da die Entwickler traurigerweise keinerlei Endsequenzen für die Weitererzählung der im Handbuch ( sowieso ziemlich lausig konstruierten ) Kämpfergeschichten vorbereitet haben, ist dieser Modus eher langweilig.
Für Einzelspieler wird es richtig interessant im Kumite Modus, in dem man mit einem der Charaktere gegen eine undendliche Zahl von Gegnern kämpft und sich in einem Rangsystem hinaufarbeitet.
Von Zeit zu Zeit erhält man für Siege auch Gegensstände oder neue Gewandsfarben, mit denen man seinen Charakter dann ausstatten bzw. Ankleiden kann.

Wer ohne Umschweife direkt in einen der oben genannten Modi einsteigt, wird sich wahrscheinlich nach ein paar Minuten mehr als Einmal auf dem harten Boden der Tatsachen wiederfinden:
Dieses "Spiel" ist sauschwer.

Dies offenbart auch der Trainingsmodus, in dessen ersten Teil man jeden einzelnen Move seines Charakters durcharbeiten muss, was ungefähr eine Viertelstunde dauert. Hat man das geschafft, merkt man, dass man sich gerade mal 5 oder 6 der Moves merken konnte. Nun hat man die Wahl, ob man sich im Kumitemode weiter verprügeln lässt oder die schwere Bürde auf sich nimmt und nochmals das ganze Training über sich ergehen lassen...

Man sieht schon, Virtua Fighter ist WEIT komplexer als seine genre-Gegenstücke. Das ist zugleich sein stärkster und schwächster Punkt.

Für das zwischenzeitliche Zocken eignet es sich nämlich überhaupt nicht. Buttonmashen macht überhaupt keinen Spaß und versucht man sich mit seinen wenigen 5 oder 6 moves durchzuschlagen landet man schnurstracks auf der Schnauze.
Selbst die Charaktere, bei denen "Beginner" als Schwierigkeitsgrad steht sind hundsteufels schwer zu lernen.
Sich sämtliche Aktionen eines Einzelnen zu merken kann einen schon ein oder zwei wochen kosten.

Aber für diejenigen, die bereit sind die Zeit zu investieren, kann Virtua Fighter die ultimative Herausforderung und Befriedigung zugleich in Sachen Kampfsportspiel werden.
Man kann ohne es erlebt zu haben nicht ahnen, wie schön es ist genau im passenden Moment die richtige Antwort auf einen gegnerischen angriff geben zu können, die man sich vorher tagelang mühevoll eingeprägt hat.

Neben der Singleplayererfahrung kann man noch im VS mode gegen einen Freund spielen ( nicht so spannend, außer man hat einen wirklich gleichwertigen Partner ) oder den außergewöhnlichen KI modus benutzen, in dem man einen Computergesteuerten Kämpfer quasi "erzieht" und ebenfalls im Kumite hochkämpfen lassen kann.
Da der KI aber alles von einem lernt, wird er anfangs genauso schlecht spielen wie man selbst, also ist dieser Modus ebenfalls erst nach zig spielstunden interessant.

Man muss sich also fragen, ist einem Virtua Fighter Grund genug, zig Stunden seines Lebens zu verplanen um die ultimativen Fähigkeiten seines Kämpfers zu perfektionieren und den höchsten Thron des Kumite zu erklettern?
Oder will man lieber doch bloß einfach ein bisschen "spielen"?
Dann sollte man sich doch lieber zur Tekken oder DOA reihe umorientieren.

  22.09.2002

Prügelreferenz auf der PS2

Virtua Fighter 4 gehört wie zu Erwarten zur Referenz bei den Prügelspielen auf der Playstation 2.
Das Spiel unterscheidet sich von anderen Kampfspielen wie Tekken, durch ein anspruchsvolles gameplay. Es wird dem Spieler hartes Training mit den Charakteren abverlangt, um sie perfekt zu beherrschen, um auch in den höheren Schwierigkeitsgraden Erfolge feiern zu können. Die Sterung des Spiels ist sehr einfach. Es gibt Schlag-, Tritt- und Blocktasten, die in Kombination mit Befehlen am Steuerkreuz verschiedenste Techniken zulassen. Jeder Kämpfer hat ein großes Potenzial an Würfen, Schlägen, Tritten, Konterattacken etc. Virtua Frighter ist damit der anspruchsvollste und subtilste aller Kampftitel.
Die Grafik des Spiels ist oberer Durchschnitt. Es gibt einen 60Hz-Modus, allerdings in einigen Arenen leichtes Texturflimmern. Das Spiel bietet neben dem Arcademodus auch einen sehr motivierenden Kumitemodus, in welchem man sich durch verschiedene Ränge zum Meister hocharbeiten muss. Dieser Modus ist das eigentliche Prunkstück des Spiels. Das Spiel ist durch seine 13 z.T. sehr verschiedenen Kämpfer und den vielen freizuspielenden Kostümen und Accessoires sehr umfangreich.
Der Sound ist allerdings auch nur guter Durchschnitt. Die Hintergrundmusik ist nichts besonderes und die Effekte sind seit 1993 die gleichen wie beim Ur-Virtua-Fighter. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings recht hoch und nur geübte Spieler sollten sich an das Spiel wagen.
In jedem Fall ist für dieses Spiel eine Kaufempfehlung auszusprechen. Nur wenige Prügler können mit Segas Meisterserie mithalten.

  16.08.2002

hart

das game ist spitze. einfach relativ realistische und völlig verschiedene kampfstile. vonwegen einfach ist da allerdings schluss, wer meisterlich virtua fighter spielen will brauch ein paar wochen einarbeitungsphase - timing und combos sind hammerhart zu beherrschen.

dabei möchte ich nicht einmal nur auf die combos zeigen, auch für blocken, ausweichen, kontern brauchts ein unglaublich präzises timing. bei der defensive hätten sie einem allerdings auch etwas größere zeitfenster lassen können, dass man besser ein paar tage als einige stunden allein schon das ausweichen üben sollte ist schon was für hardcore gamer und kostet einen halben punkt - man kanns nämlich auch übertreiben. der andere halbe punkt geht für die lieblosen arenen drauf - es ist richtig sich auf die kämpfer zu konzentrieren aber ein paar stimmungsvollere umgebungen wären doch bei der entwicklung eher pausenfüller gewesen und würden jetzt der stimmung im game zuträglich sein.

grafik und sound sind ok - es ist eben eine konsole mit fernseher und kein 2.000+ euro multimedia pc mit hochauflösendem bildschirm.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Sega
Entwickler:
AM2
Genre:
Beat'em Up
Release:
8.5.2002
Plattformen:
Playstation 2, Arcade,
Spieler:
1 bis 2
Multiplayer:
Ja
Features:
Memory Card, Dual Shock
USK:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG

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