12.07.2006
Grafische Opulenz mit schlechtem Preis-/Leistungsverhältnis
Tomb Raider Legend knüpft - als hätte es die miserablen Teile vor einigen Jahren nie gegeben - wieder bei den alten Tugenden der ersten Lara-Abenteuer an und das Spielgefühl ist vom ersten Augenblick an großartig.
Durch etwa zehn abwechslungsreiche und grafisch beeindruckende Level arbeitet sich Lara Croft laufend, schwimmend, hangelnd, hüpfend, tauchend, schwingend und ballernd hindurch. Sobald man sich in den ersten ein, zwei Stunden an die Steuerung gewöhnt hat, manövriert man die fesche Lady sicher und gekonnt durch die unterschiedlichen Hindernisparcours. Sie kommt dabei an so unterschiedliche Schauplätze wie Bolivien, Peru, Japan, Kasachstan, Ghana, England und Nepal.
Geschicklichkeitseinlagen und das Bekämpfen von Gegnern sind in meinen Augen sehr gut ausgewogen. Fast jeder Level beinhaltet längere Abschnitte, in denen man sich voll und ganz auf das Ergreifen von Felskanten, gezieltes Springen und den gekonnten Schwung mit der Liane konzentrieren kann. Daneben gibt es aber auch Bereiche, in denen es einfach nur darum geht, einer mehr oder weniger großen Gegnerschar mit Hilfe der zwei typischen Lara-Pistolen (oder anderen Waffen) das Lebenslicht auszupusten und dabei möglichst wenig Energie zu verlieren. Zur Heilung gibt es die üblichen Medi-Packs.
Im Gegensatz zu früheren Tomb Raider-Teilen ist die Waffenauswahl ziemlich begrenzt. Neben den Standardwaffen mit unendlich viel Munition gibt es ein Maschinengewehr, ein Sturmgewehr, eine Pumpgun und einen Granatwerfer. In einigen Leveln stehen auch noch Handgranaten zur Verfügung. Leider kann Lara neben ihren Pistolen auch immer nur eine zusätzliche Waffe plus 4 Handgranaten tragen. Da das Spiel den Schwerpunkt aber weniger auf Kämpfen und Feuergefechte legt, und selbst die Endgegner eher durch Grips als durch tumbes Draufhalten besiegt werden, macht sich die dünne Auswahl nicht allzu unangenehm bemerkbar.
Neben den Waffen stehen Lara diesmal verschiedene Werkzeuge zur Verfügung. Besonders interessant ist der vielseitige Magnethaken mit Seil. Damit lassen sich metallische Hinternisse aus dem Weg schaffen oder Abgründe überwinden. Daneben gibt es noch eine Lampe und ein Fernglas, mit dem Lara auch Teile von Mechanismen identifizieren kann.
Die Rätseldichte der Levels fällt in diesem Teil (leider) ziemlich dünn aus. Fast jeder Level beinhaltet eine Stelle, an der man einen Mechanismus in der richtigen Reihenfolge betätigen und in Gang setzen muss, um weiterzukommen, aber diese Knobeleien bewegen sich vom Schwierigkeitsgrad alle zwischen trivial und mittelschwer.
Die Level selbst sind extrem linear aufgebaut. Es ist Geschmacksache, ob man das als positiv oder negativ wertet. Für Einsteiger ins Action-Adventure-Genre ist der lineare Ablauf sicher von Vorteil, für Veteranen ist es eher nervig bis langweilig. Mehrere Checkpunkte, die auf jedem Level verteilt sind, markieren Stellen, an denen das Spiel nach dem Laden oder nach dem Sterben wieder aufgenommen wird.
Jäger und Sammler kommen im Spiel auch auf ihre Kosten. In jedem Level sind Schätze versteckt (mehrere Bronzeschätze, wenige Silberschätze und genau ein Goldschatz pro Level). Bronzeschätze sind nur leicht versteckt, über viele stolpert man mehr oder weniger von selbst. Die Silberschätze sind schon etwas kniffliger aufzuspüren und für den Goldschatz in jedem Level muss man schon einigermaßen findig sein. Die Schätze motivieren nicht nur, bereits absolvierte Level nochmals durchzuspielen, sie schalten auch im Bonusmenü alle möglichen Kleinigkeiten frei (wie Bildergalerien, neue Kostüme für Lara oder Modifikationen für die Standardpistolen). Die meisten Boni sind aber nur Spielereien, wirklich sinnvoll sind nur die Ausbaustufen für die Pistolen.
Ein weitere Variante ist das Zeitspiel, in dem man bereits absolvierte Level nochmal mit einer Zeitvorgabe durchlaufen muss. Die Zeitvorgaben sind recht fair gehalten. Die meisten Levels kann man nach einem oder zwei Versuchen im Zeitlimit meistern. Als Bonus für absolvierte Zeitspiele werden Cheatcodes freigeschaltet (z.B. für Unverwundbarkeit oder unendlich viel Munition für die unterschiedlichen Waffen).
Wie in vielen früheren Tomb Raider-Teilen kann man auch diesmal jederzeit zu Laras Haus gehen, um dort im Trainingsraum die verschiedenen Techniken zu üben oder die versteckten Schätze im Haus zu finden. Den Goldschatz hier findet man im Rahmen einer kleinen Schnitzeljagd mit verschiedenen Hinweisen.
Fazit: Der größte Schwachpunkt, der es auch unmöglich macht, diesem Spiel fünf Sterne zu geben, ist der Umfang. Das Spiel ist - besonders für dieses Geld - einfach un-ver-schämt kurz. Die Haupthandlung bekommt selbst ein mittelmäßig versierter Spieler (wie ich) an einem einzigen Tag durchgespielt. Nimmt man noch alle Zeitspiele, Laras Haus und das Auffinden der Schätze dazu, erhöht sich die Gesamtspieldauer auf maximal 20-30 Stunden (je nach Können). Zweiter Schwachpunkt sind die freizuspielenden Extras. Irgendwelche Bilder- oder Objektgalerien sind zwar nett, aber nach fünfminütigem Drüberschauen auch schon wieder vergessen. Es gibt keine Bonuslevel oder andere Anreize, das Spiel nach einmaligem Durchspielen nochmal aus dem Regal zu holen. Dafür 50-60 Euro hinzulegen ist einfach nicht in Ordnung. Und ein weiterer Punkt, der unangenehm auffällt, sind die etwas lieblos dahingeschluderten Action-Sequenzen auf dem Motorrad. Diese sehen weder gut aus noch machen sie Spass. Es heisst einfach dröge fahren und möglichst überleben. Da hätte man deutlich mehr draus machen können.
Auf der Haben-Seite glänzt Tomb Raider Legend mit atemberaubender Grafik und einer toll animierten Lara Croft. Ihre Synchronstimme passt super und die vielen kleinen Zwischensequenzen und Gesprächsfetzen mit ihren Helfern sorgen für eine tolle Atmosphäre. Das Aufspüren der Schätze motiviert und letztlich will man auch alle Kostüme freischalten - besonders die letzten beiden.
Alles in allem schafft es Lara bei mir noch auf eine 2- mit einem DICKEN Minus dahinter. Wäre das Spiel für 15 Euro zu haben, könnte man die vier Sterne mit leichterem Gewissen geben. Für fünf Sterne fehlen dann aber immer noch mehr Levels, mehr Extras und bessere Action-Sequenzen.
Hauchdünne vier Sterne **** von mir.
26.06.2006
Lara *S*oft
Gleich zu beginn muss ich sagen, das dieses spiel einfach zu *einfach* war, nach 8-10 stunden spiel"spass" wars dann auch schon vorbei... was mich besonders erstaunt hat ist das Prince of Persia style... ansich eine gute sache, aber von tomb rider ist man sich einfach was anderes gewohnt als dieses geradlinige spielen. es ist sozusagen total vorgegeben ohne kniffliges dazu.
nicht wirklich prächtig fand ich diese elend lange *auf dem motorrad sitzen und einfach gerade aus fahern*... kommt schon leute das ist nicht wirklich lara croft... nur aus guter Grafik und sehr guter steuerung wird ein spiel nicht bestens.
noch eine sache: das Ende, das ende kam irgendwie völlig abrupt, es fehlt irgendwie was, und vor allem versteht man es nicht.
Ein absolutes Plus steht für die Grafik und Musik als auch die zusätzlichen gadget
in grossem und ganze, lohnt es sich nicht soooo richtig das Geld zu investieren
12.06.2006
Sehr enttäuschend!
Wir haben lange auf die Fortsetzung gewartet und leider kann sie nicht mit den vorigen Tomb Raider-Teilen mithalten. Die Story ist echt zu billig, ständig muss mann ballern und fragt sich, wo sind die Rätsel?? Die einen Punkt gibts für die Grafik. Schade, hätte super werden können. Ich kann leider keine Kaufempfehlung geben.
30.05.2006
Eine bittere Enttäuschung!
In aller Kürze: Eine hoffnungslos mit Funktionen überladene und viel zu komplizierte Steuerung, kindische Ballerlevel, lächerliche Rätsel, die nicht einmal für Kindergarten-Schützlinge eine Herausforderung darstellen und eine fast schon "freche" Kürze machen diesen Teil der legendären Serie zum bis dato schlechtesten Lara Croft-Abenteuer. Da kann auch die an sich beeindruckende Grafik nichts daran ändern... also, besser Hände weg!!!
29.05.2006
gut, aber nicht perfekt
Mit Tomb Raider Legend ist den Machern von Lara Croft wieder ein Meisterwurf gelungen. Das Spiel reiht sich in der vom Gefühl her qualitativ direkt hinter den Teilen 1 und 2 ein.
Von Anfang an verblüfft die detaillierte Grafik. So eine schön animierte Lara hat man wirklich selten in einem Spiel gesehen. Den Landschaften und Innenräumem wurde beim Design ähnliche Aufmerksamkeit zugetan. Man ist verblüfft wenn man sieht was doch noch in der PS2 steckt.
Steuerungstechnisch werden auch Einsteiger keine Probleme damit haben Lara im Spiel voran zu bringen. Der neu hinzugekommene Magnethaken ist ein Werkzeug was man in den vorangegangenen Teilen von nun an sicherlich schmerzlich vermissen wird, ein Großteil der Rätsel lassen sich auch nur mit ihm lösen.
Der Soundtrack ist sehr stimmig und den Levels jeweils perfekt angepasst. Die komponierten Musikstücke sind genial, nach einem Spiel hatte ich bis jetzt selten das Gefühl den Soundtrack separat auf einer Audio CD erwerben zu wollen, hier ist dies der Fall.
Doch ist es das allerbeste Tomb Raider Spiel aller Zeiten??? Leider nein...
Das Problem was dieses Spiel hat ist seine kurze Spieldauer. Nachdem man den (leichten) Endgegner besiegt hat, und der Abspann über den Bildschirm flimmert, fühlt man sich etwas aus dem Spiel herausgerissen, zumal ich von der Story her noch einen Abschlusslevel erwartete. Gegenüber der Teile der ersten Stunde, welche wirlich riesengroß waren und monatelangen Spielspaß garantierten wirkt Legend nur wie eine kleine eigeschobene Episode. Mehr als 10 Stunden benötigt man nicht zum durchspielen, ein zweites Mal spielt man um eventuell übersehene Bronze-, Silber- oder Goldartefakte zu finden. Die Rätsel sind sehr einfach, teilweise schon zu leicht. Selbst Lara Neulinge werden nach zweimaligem Überlegen weiterkommen.
Trotz all diesen Punkten ist Legend ein wunderschönes Spiel, welches wieder Lust auf Lara macht und den ein oder anderen sicherlich dazu bewegen wird die alten Teile nochmals auszugraben.