21.03.2007
"Are you serious?"
Das haben sich viele Spieler schon seit dem Matrix-Kinodebüt gewünscht: endlich darf man als Neo durch die Matrix streifen. Und man wird nicht enttäuscht. Neo beherrscht im Spiel so gut wie alle aus den Filmen bekannten Techniken, kann meterweit springen, Kugeln ausweichen (und diese, später, auch einfach zum Schützen zurückschicken) und mit Martial Arts Gegner in die Schranken weisen. Der Spieler kämpft sich so durch alle bekannten Stufen der Matrix-Trilogie, wobei die Entwickler dazwischen auch ein paar Bonus-Stages wie das Chateau des Merowingers eingeflochten haben. Auch der Soundtrack wurde aus den Filmen 'importiert' und gibt, zusammen mit zahlreichen Zwischensequenzen, dem Matrix-Feeling den letzten Schliff. Bis hierhin hört sich alles wunderbar an. Bis hierhin.
Auch, wenn seit der Veröffentlichung von 'Enter the Matrix' zwei Jahre vergangen sind, schaffte es Atari offenbar nicht, die bereits damals bekrittelten 'Kinderkrankheiten' des Spiels auszumerzen. So bleibt die Hintergrundmusik von Zeit zu Zeit hängen oder fällt ganz aus, Figuren verschwinden in Objekten oder Wänden und die KI eurer virtuellen Mitstreiter ist, wie im Vorgänger, grottenschlecht, was euch dazu zwingt, mehr auf eure 'Freunde' als auf euch selbst zu achten. Die Grafik an sich ist toll - wäre es jene von 'Enter the Matrix' geworden, denn heutzutage ist sie absolut unzeitgemäß. Die Figuren wirken kantig, die Levels sind oft stark verpixelt und Details wie Transparenz- oder Spiegeleffekte wurden schwach bis gar nicht umgesetzt. Auch die hohe Geschwindigkeit des Spiels kann diese Makel nicht wett machen.
Wenigstens ist man hier nicht mehr 'unbesiegbar', wenn man Focus einsetzt. Im Gegenteil: selbst Soldaten und Polizisten können eure Focus-Moves bis zu einem gewissen Grad abblocken. Auch wurde hierfür eine Innovation eingeführt: Neo hat nicht von Beginn an all seine Fähigkeiten, er muss erst 'sein Bewusstsein' erweitern, um sie meistern zu können. In den ersten Levels kann Neo nicht einmal Focus einsetzen. Eine gute Idee, die Umsetzung ist eher dürftig: man erlangt alle Fähigkeiten viel zu schnell - beim ersten Durchspielen. Will man Levels erneut spielen, überspringt das Spiel manchmal Teile, sodass man wertvolle Fähigkeiten niemals sammeln kann. Schade um den interessanten Einfall. Wirklich gestört hat mich allerdings etwas anderes....
Ich möchte kurz zum Titel meiner Rezension zurückkehren: die Frage, ob die Entwickler ernst meinen, was sie dem Spieler da präsentieren, die man sich spätestens stellt, wenn man die ersten paar Cutscenes betrachtet. Diese wurden den Filmen entnommen, allerdings neu geschnitten. So kommen teilweise Sequenzen heraus wie:
Smith: "Ich hasse diesen Planeten, diesen Zoo, dieses Gefängnis - vor allem den Geruch, falls so etwas existiert."
Schnitt zu Neo, der kommentiert: "In der Kanalisation."
Abgesehen davon sind manche Level mehr als absurd. So hetzt einem der Merowinger eine Horde Martial-Arts-Ameisen auf den Hals, ihr jagt Smith durch ein virtuelles Shoppingcenter und erlebt, als Höhepunkt, ein anderes Ende als in 'Matrix Revolutions', ein Ende, das euch an der geistigen Gesundheit der Wachowski-Brüder zweifeln lässt. All das bewirkt, dass dieses Spiel unmöglich ernst genommen werden kann.
Matrix - Path of Neo kann zwar Matrix-Feeling vermitteln, zeigt sich ansonsten allerdings ziemlich durchschnittlich. Da das Spiel allerdings wirklich 'amüsant' ist, weil es seine eigene Thematik überhaupt nicht ernst zu nehmen scheint, empfehle ich ein Anspielen sowohl Fans, als auch Interessierten, für alle anderen: Finger weg.
26.04.2006
Kommt's denn immer auf die Grafik an...??
Zugegeben,man kann mehr aus der PS2 rausholen,aber dafür ist das Setting der Locations super.Original Schauplatze,gute Soundeffekte und FMVs aus den Filmen lassen echtes Matrix Feeling aufkommen!Das Hauptaugenmerk des Spiels liegt auf Martial-Arts-Fights im Bullet-Time Stil und das ganze macht Bock wie Sau!!Man kann alles in allem rund 700(!!!!!) verschiedene Moves im Verlauf des Spiels lernen,durch Fights Erfahrung und Somit Fokus-Upgrades und andere Freischaltbare Fähigkeiten sammeln was auch recht motivierend ist.Auch das Geballere macht Sauspass.Ebenfalls steht man während des Spiels häufiger vor Entscheidungen (wie Neo eben auch...) die sich dann auf das Spiel auswirken.
Im Gegensatz zu meinem Vorredner bin ich mit der Steuerung auf Anhieb zurechtgekommen, und hätte mein Vorredner das Handbuch gelesen, hätte er erfahren das es ca. 8 versch. Controllerkonfigurationen gibt die nahezu jede Knopfvariante bieten.Und zu "kämpfen,ballern,kämfen,ballern..." stelle ich folgende Frage:Hast du die Filme gesehn...?!?Ausserdem ists ja ein Actionspiel und alles andere als das will ich dann da auch nicht sehn!
Also,alles in allem ein geiles und vor allem sehr stylisches Actionspiel mit heftig guten Kampf - und Ballereinlagen.Ich konnte über kleinere Schwächen kulant hinwegsehn weil mir das Spiel schlicht und einfach Spaß gemacht hat,Grafik hin oder her,steht für mich nicht im Vordergrund.Wie bei allen Dingen handelt es sich hier um eine Geschmacksentscheidung und da jeder von uns nen anderen hat,evtl. vorher mal ausprobieren,Fans sollten definitiv mal reinschauen!
