26.04.2006
Nichts besonderes
Taktikspiele gibt es ja inzwischen reichlich und die PS2 hat ebenfalls eine schöne Auswahl anzubieten.
Nun versucht also Konami einen Ableger ihres Rollenspieles Suikoden an den geneigten Spieler zu bringen.
Allerdings ist das Ergebnis nicht besonders.
Das fängt schon bei der Grafik an. Sie besteht aus Cel-Shading allerdings der besonders miesen Art. Teilweise kann man die Figuren eher als Pixelhaufen bezeichnen, ansonsten scheinen alle über eine besonders riesige Schuhgrößen zu verfügen.
Als Pluspunkt werden viele die lange Spielzeit ansehen...allerdings besteht sie zu einem großem Teil nicht aus dem eigentlichem Spiel sondern den Zwischensequencen. Diese kann man leider beim 1. Durchspielen nicht abbrechen. Sollte man also eine Mission mal nicht schaffen, so muß man sich alle Dialoge nochmals antun. Diese Dialoge sind teilweise sowas von langweilig.
Hier liegt auch eines der Hauptprobleme, während des ganzen Spieles wird man sich nie mit einer der Hauptfiguren identifizieren können, sie bleiben einfach zu farblos.
Das Gameplay ist leicht verständlich. Es gibt die üblichen Kampfplätze, deren Felder je nach Elementen Zugehörigkeit einen Bonus oder Malus haben können. Wenn die Einheiten sich untereinander gut verstehen, können sie sich im Kampf gegenseitig unterstützen. Dieses kann man durch Gespräche fördern, leider nur bei vorgegebenen Einheiten.
Die Kämpfe sind wie üblich recht unterschiedlich. Die KI der Gegner hat es eigentlich immer auf einige bestimmte Einheiten abgesehen. Solange man diese schützt, ist es fast nur ein Abschlachten der Gegner. Allerdings dauert dieses dann länger um ein sein Ziel zu erreichen. Die benötigte Zeit und die verlorenen eigenen Einheiten werden am Ende für die Bewertung zusammengezogen...schlecht falls man hier gerne alle Geheimnisse und somit Bestnote erhalten möchte.
Empfehlen möchte ich dieses Game eigentlich niemanden. Es gibt zig bessere auf dem Markt.
14.03.2006
Suikoden mal anders
Mit Suikoden Tactics bietet Konami den Suikoden-Fan neues Futter als Überbrückung bis zum Release von Suikoden 5, welches im 3. Quartal 2006 in Deutschland erscheinen soll. Suikoden Tactics ist ein Strategie-RPG, welches die Storyschwächen von Suikoden 4 beheben soll. Dieses gelingt in (fast) jedem Fall, sodass kaum Fragen offen bleiben.
Suikoden Tactics beginnt vor Suikoden 4 und endet danach. Dank der Möglichkeit, einen Spielstand aus S4 zu laden, kann man unter anderem Lazlo (S4-Held) und Snowe rekrutieren. Außerdem ändern sich einige Dialoge.
Spielerisch ist es für RPG-Fans sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, dass Kämpfe länger als 10 Minuten dauern. Doch gerade das macht ja ein Strategiespiel aus. Die Haupttechniken für einen siegreichen Kampf snd schnell gelernt und angewandt. Dennoch erlernt man im Laufe des Spieles immer neue Feinheiten, die man während der ersten Kämpfe gar nicht so wahrnimmt.
Die Kämpfe finden auf einer Art Schachbrett statt (so sieht es zumindest aus, wenn man eine bestimmte Ansicht gewählt hat), auf dem man mit seinen Charakteren agieren kann. Neben den Kampfcharakteren gibt es im Verlauf des Spieles - in der Regel durch zusätzliche Erfüllung von Aufträgen - Support-Charaktere, die z.B. eine bessere Verteidigung oder Trefferpunkteheilung ermöglichen. Die Kämpfe laufen allerdings nicht immer fair ab. So kann es schon mal vorkommen, dass ein Charakter von 3 Gegnern hintereinander angriffen wird, ohne dass man eingreifen kann. Besonders ärgerlich, wenn der Charakter dann stirbt und man (wenn man will, dass keiner stirbt) nochmal von vorn beginnen muss.
Abgerundet wird die Story durch viele Nebenquests, die einiges an Geschick erfordern. Diese Nebenquests dienen auch dazu, höhere Talent-Ränge zu bekommen, die das Kämpfen extrem erleichtern können. Es gibt viele bekannte Gesichter (u.a. Chieepo, Kika, Jewel,...) und auch sehr interessante neue Charaktere.
Suikoden Tactics ist durch die Dauer der Kämpfe wesentlich länger als Suikdoen 4. Dort liegt auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt: Zuwenig RPG, zuviel Strategie. Man rennt meistens von einem Kampf in den nächsten. Außer man macht zwischendurch immer mal die Quests, die zum Aufleveln ideal sind.
Die Grafik ist in einem etwas eigenwilligen Cell-Shading-Stil gehalten, über den man sicherlich geteilter Meinung sein kann. "Zweckmäßig" triffts wohl am ehesten. Der Sound ist schön gemacht, vor allem der stellenweise Einbau altbekannter schöner Musik aus den alten Teilen.
Ingesamt ist Suikoden Tactics ein schönes, aber auch nervenaufreibendes Spiel, für das man einiges an Geduld und Geschick benötigt. Es macht sehr viel Spaß und kann es auch RPG- / Suikoden-Fans empfehlen, die sonst mit Strategiespielen nichts am Hut haben. Als Einstieg in die Suikoden-Serie empfehle ich allerdings Suikoden 4, falls man die älteren Teile nicht mehr bekommt.
Kurze Zusammenfassung:
+ Wiedererkennungswert
+ lange Spieldauer (40 h mindestens)
+ viele Aha-Effekte in Bezug auf Suikoden 4
+ angemessener Schwierigkeitsgrad
+ viele Nebenquests
+ authentische Charaktere
+ ausgereiftes Kampf-, Talente-, Magie- und Strategiesystem
+ Langzeitmotivation
- stellenweise hoher Frustfaktor
- Übergänge zwischen den Kämpfen recht kurz (wenn man keine Nebenquests machen möchte)
Trotz der Negativpunkte erhält Suikoden Tactics volle Punkte, da es wirklich sehr viel Spaß macht zu zocken.