Stella Deus: The Gate of Eternity

Stella Deus: The Gate of Eternity - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

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2




  25.03.2008

Lust und Frust

Leider viel zu selten verirren sich von Taktik geprägte Rundenstrategiespiele nach Europa und dies obwohl die oftmals in Fantasy-Atmosphäre getauchte Abenteuer knallig bunt und, was die Hauptfiguren betrifft, nicht selten zuckersüß daherkommen. Dafür sollte es doch eigentlich eine große Zielgruppe geben, aber anscheinend geht die Rechnung nicht auf: zu meinem großen Bedauern. So auch im Fall von „Stella Deus – Gate of Eternity“ für die Sony Playstation 2, das durch eine sehr hübsche, ja fast schon gemütliche Szenerie und sympathische Charaktere zu überzeugen weiß, aber mir nichtsdestotrotz nur als reine (amerikanische) Version in die Hände fiel. Atlus zeichnet sich (wieder einmal) für diesen PS2-Titel verantwortlich, mehrfach hatte diese Entwicklerschmiede in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage sind, weit überdurchschnittliche Titel speziell in diesem Genre auf die Beine zu stellen. Die Mängel zeigen sich im vorliegenden Fall letztlich erst auf den zweiten oder gar dritten Blick, verhindern aber in der Summe (deutlich), dass am Hit-Bereich geschnuppert werden darf. Dass lediglich eine Solokampagne und keine Online-Anbindung existiert ist in diesem Genre nichts Ungewöhnliches, ja eher Standard, insofern ich das nicht als besonderes schwerwiegendes negatives Kriterium werten möchte. Und dennoch: wer Fantasy-Rundenstrategiespiele mag, darf aufhorchen, nicht zuletzt wegen erwähnter Flaute auf dem hiesigen Markt. Als Pflichtkauf möchte ich es allerdings keineswegs bezeichnen. „Stella Deus“ ist eher eine Angelegenheit für den Genre-Liebhaber. Mit herausragenden Titeln wie „Disgaea“ oder „Phantom Brave“ kann es jedenfalls nicht mithalten, gewinnt gegen diese definitiv kaum einen Stich.


Die Hintergrundgeschichte ist sicherlich nicht besonders innovativ, aufregend oder extrem mitreißend, was speziell in diesem Genre doch schon von wesentlich höherer Bedeutung ist als ein etwaiger Multiplayermodus. Spero ist unser junger Held und steht demzufolge im Brennpunkt des Geschehens oder besser gesagt: sein Zuhause wird bedroht und zwar in Form eines mysteriösen Nebels. Zum Glück ist er nicht völlig auf sich allein gestellt, denn im weiteren Verlauf des Spiels kommen weitere Mitstreiter hinzu (so wie es sich für ein Rundenstrategieepos gehört), so unter anderem ein sehr eigenwilliger Feldherr (um es noch milde auszudrücken), unter dessen Fittiche unser Spero zunächst genommen wird, des Weiteren niedliche Gespensterwesen und übliche Kämpfertypen wie Nahkampfspezialisten, Bogenschützen, Heiler, Zauberer, Alchemisten oder auch Speerkämpfer. Zu beachten ist in der Folgezeit auf den jeweiligen Schlachtfelder, wie es mit der Beschaffenheit des jeweiligen Terrains aussieht, auf dem gekämpft wird: die individuellen Begebenheiten sich zunutze zu machen bzw. die Figuren sinnvoll zu positionieren ist der Schlüssel zum Sieg. Insgesamt dürfen sechs Haudegen gemeinsam in die Schlacht, weitere Protagonisten fristen zunächst ein Reservistendasein, können aber selbstverständlich in der nächsten Schlacht auf Wunsch gerne an vorderster Front mitmischen. Das Kampfsystem selber ist nicht überladen, ganz im Gegenteil, übersichtlich angeordnet, Genre-Veteranen vermissen allerdings möglicherweise eine Komplexität und somit den taktischen Tiefgang. Aktionspunkte sind in den Kämpfen das A und O, die sich je nach Befehl mehr oder weniger schnell verbrauchen, insbesondere ist dies im Hinblick auf Laufwege, Arten des Angriffs und auch etwaige Spezialattacken dabei zu berücksichtigen. Im Blickpunkt stehen die Teamattacken, diese sind eminent wichtig und hinsichtlich des Ausschaltens dickerer Brocken quasi unumgänglich. Voraussetzung hierfür ist ein wohlüberlegtes Positionieren der einzelnen Spielfiguren, um dann im Einklang (Nahkampf, Distanzschuss, Zauber) einen entsprechend großen Schaden beim Feind verursachen zu können. Zwischendurch watscheln wir mit unseren wackeren Helden über eine Weltkarte, perfektionieren unsere Fähigkeiten in Trainingseinheiten in Dungeons, basteln an einzelnen Items herum, um diese besonders effizient zu machen und – praktisch das Wichtigste überhaupt – beschäftigen uns mit dem Pushen der einzelnen Figuren bzw. dem Aussuchen der unserer Meinung nach perfekten Klasse nebst Beförderung.


Begleitet von einer sehr dynamischen Kamera werden die einzelnen Kampfsequenzen bzw. - nüchtern ausgedrückt – das Ausführen der Eingabebefehle spektakulär in Szene gesetzt, was der Spielatmosphäre sehr gut tut, gar keine Frage. Weniger gut ist das – sicherlich gut gemeinte – „Angst-Feature“, was nichts anders bedeutet, als dass einzelne Figuren auf einmal urplötzlich das Weite suchen. Sehr nervig und vor allem nicht immer nachvollziehbar, hat man den Feind relativ souverän in die Ecke gedrängt und ist kurz davor, diesen zu terminieren, nur um dann mit ansehen zu müssen, wie urplötzlich panisch die Flucht ergriffen wird. Dies ist ein Beispiel der anfangs angesprochenen Patzer, de sich erst auf den zweiten oder dritten Blick erschließen: das Gameplay weist Mängel auf, die erst nach geraumer Zeit Bedeutung erlangen und das Vorankommen - auf unangenehme Art und Weise) erschweren. Dass der Schwierigkeitsgrad definitiv nicht ausgereift ist, erkennt man letztlich daran, dass manche Schlachten kinderleicht und somit im Spaziergang zu bewältigen sind, man (erst recht Genre-Veteranen) sich extrem unterfordert fühlt, dann aber wiederum in einem anderen Kampf aufgrund unfairer Elemente (absolut unverhältnismäßig hohe Lebensenergie des Kontrahenten bzw. Bossgegners im Verhältnis zu unseren Einheiten) der Verzweiflung nahe ist. Ein Fakt, der sich quasi wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel zieht. Doch damit nicht genug: unvermittelt eintretende Supertreffer, die bei uns kritischen Schaden verursachen, sorgen für Frust. Insbesondere deswegen, da uns generell kein Fehler nachzuweisen ist, wir alles richtig gemacht haben, um dann quasi aus dem Nichts den Bildschirmtod erleiden müssen: was soll das denn? Großer Bockmist, kein Zweifel. Und somit der mit Abstand dickste Negativpunkt in diesem eigentlich doch so schönen Fantasyspiel.


Wenn auch etwas angestaubt, so zeigt sich die Landschaftsoptik in einem hübschen Gewand, Gleiches gilt für die detailverliebt gezeichneten Charaktere sowie deren Animationen im Kampf. Gelungene englische Bildschirmtexte schaffen eine angenehme Nähe zu den Protagonisten, die gelungene Kameraführung in der Schlacht erwähnte ich ja bereits. Zwar sind aufsehenerregende Spezialeffekte und hochauflösende Zwischensequenzen hier nicht am Start, aber das muss im vorliegenden Fall auch gar nicht sein. Selbst die ganz normalen Standardaktionen werden gelungen in Szenen gesetzt und sorgen dafür, dass keine Monotonie aufkommen kann bzw. der Abnutzungseffekt keine bedrohlichen Ausmaße annimmt. Zu loben sind schließlich die frei drehbaren 3D-Karten, diem in Verbindung mit der zoombaren Kamera das Wort „Unübersichtlichkeit“ zu einem absoluten Fremdwort verkommen lassen: zum Glück. Die Soundkulisse überzeugt durch satten Surroundklang, gelungene Hintergrundmelodien und glasklare Außengeräusche, die – zumindest an dem gemessen, was wir von einem Rundenstrategiespiel der klassischen alten Schuler erwarten dürfen – mindestens voll in Ordnung geht, nein mehr: sie überzeugt. Schade, ja sehr schade sogar, dass in Sachen Gameplay hier bei „Stella Deus – Gate of Eternity“ unnötig geschlampt wurde: da Schlachten, in denen wir uns unterfordert fühlen sich mit unfairen Passagen quasi die Klinke in die Hand geben, durchleben wir ein Wechselbad der Gefühle. Trotz der sehr angenehmen Atmosphäre sorgt dies für einen erheblichen Dämpfer in Sachen Spielfreude. Genre-Fans riskieren definitiv dennoch mehr als nur einen flüchtigen Blick. Spielspaßwertung: 77%.


PLUS --> Richtig hübsch anzuschauen: Fantasyoptik und detaillierte Charaktermodelle, gute Soundkulisse, unkomplizierte Handhabung, gelungene Kamera, motivierendes Aufleveln

MINUS --> Nur als Importversion erhältlich, 08/15-Story, sehr unausgewogener Schwierigkeitsgrad: kinderleichte Spaziergänge als auch panische Fluchtaktionen und urplötzliche Tode der Helden im Kampf sorgen zwischendurch für Langeweile und Frust

  28.02.2007

Startegie-Rollenspiel ala Disgaea und La Pucelle

Wie die Überschrift es schon sagt, handelt es sich hier um ein Strategie-Rollenspiel im Stile der oben genannten Games.
Nur ist dieses hier wesentlich einfacher gehalten und weniger komplex. Hier gibt es zwar auch die typischen Job-Klassen und Waffen-/Fähigkeitenupgrades, aber bei weitem nicht so umfangreich und intensiv wie Disgaea.
Aber gerade deswegen kann man es sich besonders als Anfänger in diesem Genre zulegen.
Zu der Grafik gibt es nur zu sagen, daß sie nett gemacht ist und komplett im Anime-Stil gehalten wurde, inkl. der Zeichentrick-Vorspänne.
Da es nie offiziell in Deutschland erschienen ist, gibt es das Game nur als UK-Import und ist deswegen komplett in englisch.
Ist aber nicht all zu komplex und deswegen auch mit Schulenglisch zu verstehen.
Man kann es eigentlich vom Stil her eher mit Final Fantasy Tactics Advance/Vandal Hearts vergleichen.
Unter dem Strich macht es Spass und es ist eigentlich nicht zu verstehen warum es dem deutschen Markt (mal wieder) vorenthalten wurde. Stattdessen brachte man das (meiner Meinung nach) schlechtere Phantom Brave.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Atlus
Entwickler:
Atlus
Genre:
Rollenspiele
Release:
Dez. 2005
Plattformen:
Plastation 2
Features:
Memory Card, Analog, Dual Shock
USK:
Keine Angabe

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