Durchschnittliche Bewertung
Anzahl der Leser-Meinungen
93
27.09.2010
Das etwas andere Spiel
Genügend Rezensionen zum Inhalt des Spieles gibt es ja schon. Ich möchte nur vielleicht nochmal erwähnen, dass es mal etwas völlig anderes ist, nicht ständig stundenlange Zwischensequenzen aufgedrängt zu bekommen oder hunderte von NPCs interviewen zu müssen. Lediglich zum Anfang und Ende eines Kampfes wird eine Szene eingeblendet und das ist auch das einzige Mal, dass man so was wie eine Stimme hört. Ansonsten ist man völlig mit sich alleine bzw. seinem Spielcharakter beschäftigt und kann daher auch seiner eigenen Spiellaune folgen. Ich habe neulich zum Beispiel drei Stunden nur damit verbracht, die gesamte Umgebung abzureiten, um Früchte zu sammeln und Eidechsen zu jagen. Dass das Ganze auch noch ohne lästige Ladezeiten bei Gebietswechseln auskommt, erhöht den Spass noch einmal.
Einziges Manko bei meinem Spiel sind hin und wieder kurze Aussetzer, bei denen der Bildschirm für den Bruchteil einer Sekunde schwarz bleibt. Da bleibt einem bei hektischen Kämpfen schon mal kurz das Herz stehen! Aber das ist vermutlich nur ein Einzelfall.
Alles in allem ein sehr interessantes und einzigartiges Spiel, obwohl ich die Überschwänglichkeit mancher Rezensionen nicht ganz teile.
28.07.2010
es geht auch ohne next gen
Zu aller erst muss ich sagen:
Ich verstehe die ganzen schlechten Rezensionen nicht.
Um es aus meiner Sicht richtig zu stellen:
Das Spiel beginnt schon sehr gefühlsbetont. Der Protagonist reitet zu einem Schrein und man spürt sofort die traurige Botschaft: Das Mädchen, das er mit dabei hat ist tot.
Nun muss er 16 Kolosse zu Fall bringen um es der Toten zu ermöglichen, wieder ins Leben zu finden. (so hier schon mal die Story die angeblich einige nicht verstanden habe)
Man macht sich nun auf und reitet auf seinem Pferd zu einem Koloss nach dem anderen und strekt ihn nieder. Das geht natürlich nicht so leicht, wie es sich anhört, da so ein Koloss bekanntlich sehr groß ist.
Das heißt man muss sich erst einmal eine Strategie überlegen wie man an die Sache heran geht.
Das Positive ist, jeder Koloss bedarf einer anderen Strategie, was das Spiel (mehr oder weniger) abwechslungsreich macht.
Hat man die Kolosse besiegt, wird einem ein Ende geboten, dass vllt einige überraschen wird. (auch hier sind Story Elemente eingebaut, die einige wohl nicht geblickt haben)
Als abschließendes Resume würde ich sagen:
Positive ist:
-wunderschöne gestaltete Landschaft (trotz der Tatsache dass kaum Leben in den einzelnen Gebieten ist...aber das erfüllt ja auch einen gewissen Zweck)
-der Soundtrack ist meiner Meinung nach gut gelungen und passt zu jeder Szene im Spiel
-die Kolosse sind gut designed und passen auf jeden Fall in ihre Umgebung
-die Story und das Feeling, das beim Spielen aufkommt, fesselt einen bis zur letzten Sekunde
Negativ ist:
-leider wird das ständige Reiten irgendwann zur qual, da die Strecke zu den Kolossen nicht immer besonders kurz ist
-bei einigen Kolossen liegt die Lösung, wie man sie besiegt schon vor den Füßen und bei anderen ist es unsagbar schwer sie zu besiegen. Das kann bei einigen Spielern Frust-Momente auslösen
-das Spiel ist meiner meinung nach sehr kurz geraten (ich selbst hab 7 std dran gesessen und war damit fertig, Missionen zwischen den Kolossen hätten dem Spiel sicher nicht geschadet)
Um Fehlkäufe zu vermeiden würde ich den Leuten empfehlen, sich das Spiel erst auszuleihen und wenn es einem gefällt, sich dann zu kaufen. (Man kann das meiner Meinung nach öfter als einmal durch spielen!!!)
21.07.2010
genial
dieses spiel ist wie zelda bloß nur mit BossMonstern es ist leider etwas eintönig zum schluss macht aber trotzdem riesen spaß
25.06.2010
Atmosphärisch dichtes Meisterwerk für die Playstation 2
Gleich vorweg ich hab es nicht bereut mir dieses Spiel zugelegt zu haben, obwohl ich mir kurz vor dem Kauf etwas unsicher wurde, auf Grund der doch leicht zwiespältigen Kritiken.
Das Spiel glänzt in erster Linie durch die Harmonie von einer wunderschön animierten Graphik mit teils epischer, aber immer stimmungsvoller Hintergrundmusik. Dass in diesem Spiel größtenteils andere Figuren außer dem Protagonisten und seinem Pferd fehlen, ließ mich als Spieler zu eben diesem eine besondere Bindung aufbauen. Grade weil mir so oft das Gefühl von Einsamkeit vermittelt wurde, hab ich mich jedes Mal gefreut, wenn nach kurzem Zurufen oder Pfeifen Argo (ich weiß eigentlich heißt das Pferd Agro, aber hab am Anfang immer Argo verstanden und wollt mich dann später nicht an Agro gewöhnen) angeritten kommt und mit einem purzeligen Abbremser vor mir zum stehen kam. Allein mit ihm über das weite Land zu reiten und mit dem Schwert, ganz wie Gandalf im dritten Herr der Ringe Film, diesem Lichtstrahl zu erzeugen hat in mir schon ein Hochgefühl ausgelöst. Die Animation des Pferdes allein gibt dem Spiel schon einmal einen Stern.
Auch die Animation unter Wasser fand ich so gelungen, dass ich erst einmal stutzen musste.
Zu den Kolossei muss ich auch sagen, dass sie atemberaubend gestaltet sind. Einer schöner als der andere besitzen diese die unterschiedlichste Gestalt und somit auch die ausgefallensten Wege sie zu besiegen. Dass man diese majestätischen Wesen zur Strecke bringen muss, hat mich eigentlich nicht sehr berühet. Oft verhalten sie sich ja aggressiv und soo liebenswürdig Blicken die meisten auch nicht drein. Manch einer schießt sogar auf die Hauptfigur und sein Pferd. Ich kann eigentlich auch niemanden nachvollziehen, der das Spiel zu Ende gespielt hat und meint 16 armen friedfertigen Geschöpfen den Garaus gemacht zu haben. Ich will nicht zu viel erzählen, aber grade am ende erfährt man doch, was es mit den Kolossen in Wirklichkeit auf sich hat. Im Übrigen wird man mit dem Ende des Spiels, durchaus für seine Strapazen belohnt. Emotional berührend und in angemessener Länge wird die Geschichte zu einem würdevollen Abschluss gebracht.
Der Anspruch den das Spiel an das Geschick des Spielers stellt ist auf jeden Fall angemessen. Es gab nie Situationen die mich haben verzweifeln lassen. Allerdings sind, grade bei den späteren Kollossen schon Kombinationsfähigkeit und spielerisches Geschick gefragt. Wem es doch zu anspruchslos erschien, für den gibt's es nach einmaligem Durchspielen noch den Hardmodus und die Möglichkeit gegen jeden Koloss erneut gegen eine vorgegebene Zeit anzutreten. Hierbei lassen sich sogar noch zusätzliche Hilfsmittel freispielen.
Alles in allem ein Spiel, welches meine Ansprüche in hohem Masse befriedigt hat. Sicher, wer ein Spiel mit hohem Metzelfaktor, hoher Interaktion oder anspruchsvollen Rätseln sucht, sollte sicherlich zu God of War oder der Final-Fantasy-Reihe greifen. Wer aber eher auf einzigartigen Atmosphäre, grafisch ausgefeilten Landschaften und einem emotionalen Anspruch setzt, für den ist Shadow of the Collosus eine sinnvolle Bereicherung.
5 Sterne, weil es das Spiel verdient hat
14.05.2010
Im Schatten der Kolosse
Es ist 2010 und mit God of War 3 und Heavy Rain stehen 2 richtige Perlen in den Regalen.
Während GoW 3 mit seinen brachialen Kämpfen auf riesigen Titanen begeistert, will Heavy Rain als Evolution endlich richtige Gefühle in die Spiele bringen. Beides gelingt den Spielen mehr als gut, doch anscheinend haben viele vergessen das es vor vielen Jahren ein Game gab, was die beiden Kernelemente so oder so ähnlich schon vereint hatte.
Die rede ist natürlich von Shadow of the Colossus für Ps2 das inzwischen mehr als 4 Jahre "auf dem Buckel" hat und seinerzeit teilweise Bewertungen weit über der 90 Prozent Marke einheimste.
Über die Kolosse brauche ich glaub ich nicht mehr viel schreiben. Einem gefriert das Blut in den Adern und ein Adrenalinschub durchfährt den ganzen Körper, wenn sich die Riesen zu ihrer vollen größe aufrichten. Zwar sind die Giganten aus GoW um einiges Größer, doch fehlt das Gefühl, sie mit der eigenen Kraft niedergestreckt zu haben.
Agro, das Pferd des Protagonisten ist unglaublich. Bis heute hab ich nicht mal ansatzweise ein (Reit-)Tier in Videospielen gesehen das es nur ansatzweise mit ihm aufnehmen kann. Die Qualität des Models ist Wahnsinn und könnte so beinahe 1:1 in ein modernes Spiel übernommen werden. Die Animationen sind unglaublich. Agro fängt an zu humpeln, wenn ihr von einem zu hohen Absatz gesprungen seit, er wackelt mit den Ohren und streckt seinen Kopf wenn ihr ihn streichelt, er langweilt sich und läuft in der Umgebung herum wenn ihr mit anderen dingen beschäftigt seit, er rennt weg wenn ihr mit dem Bogen auf ihn Zielt, er rennt zu euch hin und schaut ob ihr verletzt seit wenn ihr aus einer großen Distanz auf den Boden fallt, er fängt an sich zu sträuben und wiehert wenn ihr die Zügel nach links und rechts zieht... und und und... ganz zu schweigen von der Tatsache das ihr euch beim Reiten aufstellen oder auch zur Seite hängen könnt. Vergesst jeden NPC-Kamerad der euch je in einem Spiel begleitet hat. Agro gibt dem Spiel so viel Charakter und muss dazu noch nicht mal ein Wort sagen.
Die Welt ist das nächste Highlight im Spiel. Zwar ist die Ps2 Grafik inzwischen angestaubt, aber immer noch problemlos zu genießen. Die Grafik ist nicht mal das entscheidende, sondern die Atmosphäre die die Welt ausstrahlt. Es ist dieses überwältigende Gefühl, wenn ihr mit Agro an brodelnden Gasieren vorbeitrabt, der Boden grünlich-blau schimmert und der Himmel mit dicken Nebelschwarten verdeckt ist. Es ist der bittere Geschmack von Einsamkeit der euch befällt, wenn ihr über ein weites Feld galoppiert, an den Felswänden Tempel und andere verlassene Monument erblickt und euch unweigerlich Fragt wer diese gebaut hat und wer oder was hier gelebt hat. Denn Antworten werdet ihr auf diese Fragen nicht bekommen....ihr werdet auf keine Frage eine Antwort bekommen....von wem den auch? Ein Gott hat besseres zu tun als den Wissensdrang von Sterblichen zu befriedigen. Und ich danke ihn dafür. Keine durchgekaute, bis ins letzte Detail perfektionierte Geschichte mit so viel Hintergrund, das man zum lesen Jahre bräuchte. SotC zieht seinen Reiz eben genau aus dieser Unwissenheit und beflügelt den Spieler zum träumen und philosophieren. Und ist man kaum aus so einem Traum erwacht, gelangt man schon wieder erneut ins staunen. In den Wüsten findet ihr nackte und von Sandstürmen zerfressene Knochen von vergangenen Lebewesen, die mit den Kolossen in Konkurrenz hätten treten können. Was euch diese Welt bietet ist phänomenal und steht auch hier meiner Meinung nach ganz klar auf Platz eins. So kann ich nur abschließend sagen, das die Welt wenn man sich den auf sie einlässt- einem mehr zu tun gibt als manch anderes RPG. Denn Items bekommt nur der, der wirklich lang bei der Sache bleibt.
Auch für mich ist das Spiel nur als Meisterwerk zu betrachten, dass so schnell nicht vom Thron geworfen wird.
Jeder der weis was ihn hier erwartet, wird nicht enttäuscht sein.