26.02.2010
Resident Evil-Fans, auf zum Händler eures Vertrauens!
Ich muss zugeben, dass dieses Spiel nicht wirklich in die Resident Evil-Reihe passt, da es eine komplett neue Story, ein neues Inventarsystem, eine Schulterperspektive und viele andere Neuerungen bietet. Jedoch mussten diese auch eingebaut werden um die abgedroschene Umbrella-Handlung beiseite zu rücken.
Alles ist brandneu, so natürlich auch die Technik. Als erstes fällt die grandiose Grafik auf, die mit weichen Schatten, lodernden Flammen und excellentem Charakterdesign aufwarten kann. Wer hätte gedacht, dass man ein so langes Spiel (meine Zeit: 17 Stunden) in einem solch hübschen Gewand präsentieren kann. Auch bei den Animationen haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen, alles wirkt weich und realitätsnah. Dazu muss man auch bemerken, dass das Spiel in keiner Szene ins Stocken gerät und stets flüssig über den Bildschirm rennt.
Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen. Jedoch wurde die deutsche Version um ein Bonusspiel erleichtert.
30.12.2009
Spaß für lange Zeit
Nicht nur die gute Grafik überzeugt auf der PS2, sondern auch das gesamte Gameplay. Die Atmosphere ist immer gut getroffen, die Waffenauswahl ist gut und der Spielspaß bleibt stets erhalten. Selbst wenn man das Spiel einmal durchgespielt hat, bleibt der Anreiz des erneut durchspielen erhalten, aufgrund neuer freigeschalteter Waffen und Outfits. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgerade zeichnen sich nicht nur durch erhöhte Gegnerintelligenz aus, sondern auch durch variierende Munitionsmengen (Desto schwerer der Schwierigkeitsgerad, desto weniger Munition) und durch anderen Levelaufbau (Zusätzliche Aufgaben). Zusätzlich freischaltbare Features sind ebenfalls freischaltbar. Abschließend kann also gesagt werden, dass Resident Evil 4 ein top Spiel ist, welches auch für Fantasy-Fans geeignet ist.
08.10.2009
Survival-Horror vom Feinsten
Ich stand diesem Spiel erst sehr skeptisch gegenüber. Ein Probespiel des 5. Teils auf der PS3 hat mich steuerungstechnisch in den Wahnsinn getrieben. Nichtsdestotrotz habe ich mich schließlich doch für einen Neuanfang auf der PS2 entschieden, und was soll ich sagen: Es gibt eigentlich nichts, dass einen von diesem Spiel abhalten kann!
Erschien Resident Evil 4 wohl erst für den Gamecube, wurde die später erschienende PS2-Version grafisch etwas ab-, inhaltlich etwas aufgestockt. Doch keiner dieser grafischen Abstriche kann das Spielvergnügen trüben, sieht es doch immernoch verdammt stimmig aus. Was den Sony-Zocker trotzdem noch entschädigen will, sind 5 Zusatzmissionen, in denen man sich in die Rolle von Ada, einer ehemaligen Kollegin des Hauptcharakters Leon, schwingen darf. Hier werden auch nocheinmal zusätzliche Dinge, die relevant für den Hintergrund sein können, ersichtlich.
Doch nun zum Spiel ansich: Was (bei mir) hängen blieb, war, dass die Präsidententochter entführt wurde und nun befreit werden soll. Ein Ansatzpunkt und damit der Anfang des Spiels ist ein verschlafendes (verdammt verschlafendes) Dorf. Dafür spielt man den gutaussehenden Leon (sein Bizeps sollte etwas kleiner sein als der des Hauptprotagonisten des 5. Teils), der dabei völlig auf sich allein gestellt ist. Bald stellt sich heraus, dass die Dorfbewohner einen an der Waffel haben und hier mehr hintersteckt. Ja, die Story ist nicht der Rede wert, ist aber genug, um den Spieler bei der Stange zu halten. Wenn man erstmal drin ist, lässt das Spiel auch trotzdem nicht so schnell los, zumal die Charaktere doch sehr überzeugend dargestellt sind und einfach Spaß machen.
Gute Dienste bei seinem Auftrag leistet ihm theoretisch das recht große Waffenarsenal, wobei die meisten Waffen gegen Bares bei diversen Händlern erworben werden können.
Das Inventar ist auch nicht unendlich groß, so sollte es mit gefundenem Geld bald erweitert werden, sodass es gut Platz für 3 Hauptwaffen neben der Pistole bieten sollte. Und hierzu zählen nicht bloß Gewehre: Unter Anderem lässt sich auch ein Raketenwerfer (einmal benutzbar) erwerben, ja sogar aufsammeln.
Wofür der ganze Kram? Diesmal wohl nicht für Zombies (zu meiner Schande: Ich habe die ersten drei Teile nicht gespielt), sondern für "Besessene", also von einer kleinen Kreatur als Wirt benutzte Menschen. Es sind also theoretisch keine Idioten, so verhalten sie sich auch nicht: Sie täuschen Bewegungen an, sie werfen mit Waffen und können sogar miteinander kommunizieren. Aber allem voran halten sie verdammt viel aus. Im späteren Verlauf kriechen sogar die Parasiten aus ihren offenen Hälsen (pardon), die auf ihre Ladung Schrot warten.
Eine große spielerische Abgrenzung zu vorherigen Teilen stellt aber vorallem die Sicht dar: Von nun an ist die Kamera dauerhaft hinter Leon platziert und es wird über die Schulter geblickt und geschossen. Darunter leidet oftmals die Übersicht, aber hey, das soll immerhin für Atmosphäre sorgen. Und das tut es auch.
Und diese Atmosphäre ist für so einen Titel wahrlich gelungen: Man fühlt sich teilweise recht hilflos, wenn der Reload zu lange dauert, in den schier endlosen Sekunden des Umschwenkens (was aber auch per Knopfdruck "schwubs" machen kann) oder wenn einer der Kerle durch schnelles Bewegen des linken Nippels abgeschüttelt werden muss. Dabei kann Leon aber sogar noch mehr: Er kann mit Kicks und Supplexhieben die böse Meute von sich halten; oftmals ein wahrer Segen.
Zudem gibt es noch viele End- und Zwischenbosse, die nicht nur durch ihr Aussehen erschrecken, sondern auch dadurch, dass Leon hier nicht untätig rumballern darf. Laufen ist angesagt, wenn die Kerle zu nah rankommen kann es schon vorbei sein und der Kopf ist ab.
Die Schauplätze sind auch sehr gelungen: Vom düsteren Wald bis zu unterirdischen Labors in einer scheinbar alten Festung wissen sie stets zu beeindrucken und die Lust, weiterzuspielen, auf dem Kurs zu halten.
Was das ganze etwas schmälert ist die Tatsache, dass Leon vielleicht etwas "zu" gut für den Einsatz ausgerüstet werden kann und zuviel findet. Außer bei den teils verdammt munitionsintensiven Bosskämpfen, hat man eigentlich immer genug, um genug auszuteilen. Vielleicht ist das im höchsten Schwierigkeitsgrad anders, ich habe es nicht getestet.
Nach gut 17 Stunden war das Spektakel dann auch schon wieder vorbei. Nein, schon wieder ist übertrieben: Das ist eine gute Spielzeit, von der sich viele heutige Spiele noch eine Scheibe abschneiden können. Und zwischendrin gab es auch immer wieder hübsche Filmsequenzen, wenn z.B. der Boss kommt oder auch Videodialoge mit den Antagonisten, sowie der hübschen Dame der "guten" Seite. Am Ende warten dann ja sogar noch die Bonusmissionen. Für viele unterhaltsame Stunden ist also gesorgt.
Fazit: Wer sich nicht komplett von der erwähnten Steuerung verprellen lässt und allgemein etwas für Horror übrig hat, sollte zugreifen. RE4 ist, auch wenn Kenner die anderen Teile noch so sehr in den Himmel loben, ein würdiger Nachfolger. Bleibt bloß noch zu sagen: Uncut-Version auftreiben für GC, PS2 oder gleich für die Wii (GC-Grafik + PS2-Inhalte), aber auf jeden Fall den PC meiden: Hier in den Rezensionen werden teilweise nur steuerungstechnische Schwierigkeiten aufgezählt, aber alleine die Tatsache, dass erstmal ein fetter, wirklich fetter Fanmade-Patch für komplette Abhilfe, auch grafisch, sorgen muss, ist lächerlich. Capcom hat sich ja aber gesteigert, so ist RE4 wohl leider noch das alte Relikt schlechterer PC-Portierungen.