Musashi: Samurai Legend

Musashi: Samurai Legend - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

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4




  30.01.2008

Schwächelnde Samurai-Legende

Das Videospiel Musashi Samurai Legend wird aller Voraussicht nach nicht vielen von uns etwas sagen. Es wurde aber immerhin von der weltberühmten Firma Square-Enix entwickelt, gehört zum Actiongenre (bezeichnet es von mir aus auch ruhig als Action-RPG) und wurde im Jahr 2005 für die Sony Playstation 2 auf den Markt gebracht. Zugeschnitten ist es wie so oft in diesem Genre allein auf den Solospieler, auch eine Online-Anbindung fiel leider flach. Wer sich von Euch tatsächlich an den furchtlosen Samurai Musashi erinnern sollte, der hat wahrscheinlich die Bekanntschaft mit dem Vorgänger für die alte Playstation gemacht und zwar gegen Ende der 90er Jahre. Übrigens: Miyamoto Musashi gilt in der Tat als der größte Samuraikämpfer aller Zeiten Japans, die als kleine Info am Rande. Erneut wartet ein strapaziöses Abenteuer auf unseren mutigen japanischen Schwertkrieger, dieses Mal zaubert ihn eine begnadete Priesterin (nebenbei auch Prinzessin) unter Zuhilfenahme einer altehrwürdigen Formel in die Märchengegend rund um die Stadt Anthedon und dies natürlich nicht ohne Grund: denn wenige Augenblicke später wird die Prinzessin selber Gefangene des Oberschurken Gandrake und sämtliche Bewohner der Region, in der vor kurzem noch Musashi weilte, in energiegeladene Kügelchen gebannt. Gandrake erfand ursprünglich die Nebulium-Maschine, welche das Leben der Menschen anfangs auch deutlich komfortabler gestalten konnte: genügend Vorrat am Mineral Nebulit vorausgesetzt, war somit eigentlich alles gut, bis, ja bis (wieder einmal) herausgefunden wurde, dass Nebulit noch deutlich mehr Energie freizusetzen in der Lage ist und mit so etwas lassen sich natürlich Machtträume ganz hervorragend in die Tat umsetzen. Aus einer guten Idee wurde nun offensichtlich etwas ganz Schlechtes.


Um die Möglichkeiten jener Maschinerie aber völlig ausreizen zu können, bedarf es einer großen Magieenergiequelle und dadurch erklärt sich letztlich auch der Überfall des Gandrake. Natürlich muss dieses Unheil umgehend wieder behoben werden und so macht sich Musashi auf, die Märchenwelt zu reinigen von üblem Gesocks und die Gefangenen zu befreien, versteht sich. Gandrake beizukommen, ist dabei nicht so einfach, dafür müssen wir unbedingt in den Besitz der mächtigen Klingen basierend auf den Elementarkräften gelangen. Grundsätzlich auf jeden Fall ein vielversprechender Anfang: leider geht es in der Folgezeit nicht ganz so schwungvoll weiter. Freuen wir uns auf eine erlesene Auswahl an Jungfrauen, nun ja, zumindest formulieren wir es einmal etwas anders machen wir im Laufe der Zeit die Bekanntschaft mit Burrini (die Jungfrau der Erde), Fontina (Jungfrau des Wassers), Maribo und Mirabo (Zwillingsjungfrauen des Feuers) und Istara (Jungfrau des Windes).


Dass wir es mit einem etwas abgedrehten Abenteuer zu tun haben, merken wir allein schon an der ungewöhnlichen märchenhaften Umgebung: beispielsweise liegt die Stadt Anthenon auf dem Rücken eines riesigen und dazu auch noch fliegenden Wales. Nun ja. Die knallbunte Animeoptik mag dazu auch nicht jedermanns Sache sein, aber umso besser ist es, dass diese schnell polarisieren dürfte, was im Klartext heißt: wer dran bleibt und sich damit anfreunden kann, wird sich wohl fühlen. So auch meine Wenigkeit. Die Story an sich flacht schnell ab und gerät schon früh zur absoluten Nebensächlichkeit: die reine Action steht eindeutig im Vordergrund. Musashi macht regelmäßig Jagd auf mieses feindliches Gesocks, ist scharf auf die aufzulesenden Waffen, nicht zuletzt den mächtigen Klingen (die Fünf Heiligen Schwerter der Mystischen Jungfrauen, hoppla), hält Ausschau nach zu befreienden Gefangenen und eignet sich mit der Zeit Spezialangriffe an. Letztere können durch Gegner quasi assimiliert werden, aber das auch nur dann, wenn das Timing stimmt: gelungene Kombos und ein richtiges Timing der Schläge sind vonnöten, weiter ins Detail zu gehen, erspare ich mir an dieser Stelle aber jetzt. Schließlich gesellen sich durch den Erwerb der heißersehnten Klingen die gewaltigen Zauber der Elementarkräfte hinzu, so dass es sich vortrefflich brutzeln und beben lässt. Anspruch ist dabei allerdings kein sonderlicher Schwerpunkt: die Handhabung ist sehr unkompliziert, sprich simpel ausgefallen und stellt keine großen Anforderungen an uns. Taktische Überlegungen spielen in den Kämpfen generell so gut wie gar keine Rolle, was auf Dauer ganz schön langweilig werden kann, da die Kämpfe sehr oft auftreten und sich nicht selten wie Kaugummi ziehen. Der in Musashi Samurai Legend vorhandene Schwierigkeitsgrad ist leider zu leicht, auch wenn ein weiterer nach einmaligem erfolgreichen Durchspielen angeboten wird, doch insgesamt ist es auch dann eher ein Spaziergang als eine echte Herausforderung, zumindest ist es nicht mit unfairen Passagen gespickt, doch so einfach sollte es uns dann doch nicht gemacht werden. Langeweile ist somit hier kein Fremdwort, da wir zudem sehr viel Geduld und Ausdauer wegen der spielerischen Längen mitbringen müssen.


Die Kameraführung ist nicht das Gelbe vom Ei, um ehrlich zu sein. Da unsere Spielfigur leider deutlich zu klein geraten ist, machen wir sie gar nicht einmal so schnell aus, zumindest nicht immer. Die Feinde hingegen erscheinen zuweilen übergroß, so dass die Perspektiven fast schon chronisch ungünstig sind und uns weder den nötigen Überblick gewähren noch uns auf angenehme Art und Weise in das Geschehen eintauchen lassen. Haben wir nachjustiert, wird nach unserer getätigten Aktion ärgerlicherweise wieder zurückgeschwenkt, was soll das? Auch die Kollisionsabfrage ist nicht ausgereift, doch nachhaltiger Schaden erwächst uns daraus angesichts der Harmlosigkeit des feindlichen Gesocks irgendwie trotzdem nicht. Hier hätte deutlich dran gearbeitet werden müssen. Der Spielverlauf an sich ist außerdem streng linear, was der Motivation für die Meisten von uns auch nicht sonderlich zuträglich sein dürfte. Da wir ohnehin schon leicht genervt sind durch die zu zahlreichen Kämpfe, hätte uns ein gewährter spielerischer Freiraum eventuell etwas milder stimmen können, so aber ist genau der umgekehrte Effekt der Fall. Freundlicher sieht es auf jeden Fall aber bei den Bossfights aus, die abwechslungsreicher ausgefallen sind und es tatsächlich erforderlich machen, das Verhalten des Kontrahenten möglichst genau zu analysieren. Manchmal müssen sogar Kameraden oder Schutzbefohlene in Sicherheit gebracht werden oder zumindest unbeschadet bleiben, was eine angenehme frische Brise zumindest vorübergehend in den Spielverlauf bewirkt, ähnlich wie die kurzweiligen Ausflüge mit Motorrad und Hoverbike, bei dem wir die Feinde aus den Sitzen dreschen bzw. Granaten ausweichen. Das allein hätte Musashi Samurai Legend für die PS2 aber nicht vor einem unteren Mittelfeldplatz bewahrt. Doch eine nette Sache wurde zum Glück noch mit eingebaut.


Die Rede ist von unserem Domizil. Mit der Zeit ist es uns nämlich möglich, eine Wohnung in der Stadt Anthenon zu beziehen und mit wachsendem Erfolg im Hinblick auf die Befreiungsaktionen der Gefangenen bieten sich uns dort mehr Möglichkeiten: die befreiten Geiseln gehören nämlich unterschiedlichen Berufsgruppen an (Kaufleute, Trainer) und verrichten nach ihrer Rückkehr ihren gewohnten Dienst, woraufhin sich das Stadtbild nach und nach wieder (zum Guten) verändert. Wem das noch nicht genug ist, dem hilft vielleicht, dass wie so oft bei japanischen Spielen an ein spezielles Kartenspiel gedacht wurde und einer sich nach und nach (hoffentlich) füllenden Galerie. Auch an dieser Stelle möchte ich jetzt nicht weiter ausholen, doch sei gesagt, dass sich genau in diesem Bereich für die Interessierten ein überraschend hoher Motivationsfaktor verbirgt, da es reichlich zu entdecken gibt und viele Boni existieren. Dies läst das doch arg stupide Dauermetzeln zwar nicht vergessen, aber sehr willkommen ist uns das natürlich dennoch. Klar ist, dass dieses Actionspiel eindeutig auf den Anfänger zugemünzt ist: streng linearer Spielverlauf (um sich bloß nicht zu verlaufen), relativ schwache Feinde (um sich bloß nicht zu verausgaben bzw. keine Frusterlebnisse zu bekommen) und die niedliche Grafik sprechen eine Sprache. Zu beanstanden: die völlig vernachlässigte Story und teils unlogische Aufgaben. Unverzeihlich: der mickrige Spielumfang. Nach (sehr) wenigen Spielstunden ist schon Schluss, spätestens nach zehn bis zwölf. Ach ja, ein (schlechter) Witz noch kurz: was soll die Altersfreigabe erst ab 12 Jahren? Bei diesem absolut unblutigen Videospiel? Die Zielgruppe dürfte die cirka 8 bis 14-Jährigen ansprechen! Ohne (weitere) Worte...


Die Präsentation ist gerade bei einem solchen typisch japanischen Videospiel eindeutig Geschmackssache, aber unabhängig davon kann objektiv gesagt werden, dass der Animestil sehr gut passt und die Abstriche, die wir in punkto Auflösungsgrad, Texturvielfalt oder Spezialeffekte machen müssen, nicht empfindlich schmerzen. Die Hintergründe sind regelmäßig unspektakulär gestaltet, wie überhaupt das Leveldesign durch Innovationsarmut negativ auffällt und die Spielfigur zu klein, keine Frage. Die Figuren wirken zudem auch noch ziemlich klobig. Keine Erklärung habe ich angesichts der die Hardware so gut wie gar nicht belastenden Grafik für das auftretende Kantenflimmern und die Geschwindigkeitseinbußen zwischendurch. Sehr gelungen sind hingegen die ansprechenden Charakterportraits während der Dialoge und die Lichteffekte wie überhaupt die Inszenierung der Waffenspezialattacken. Dass das Design chronisch knallig bunt daherkommt, versteht sich quasi von selbst. Ein Wechselbad der Gefühle bei den Sequenzen, in denen gesprochen wird: einerseits freuen wir uns über niedliche bis zuckersüße Manga-Bilder, doch dennoch wirken sämtliche Figuren profillos, die Identifikation mit ihnen lässt zu wünschen übrig. Sehr schön hingegen ist die Weltkarte gezeichnet, doch was bringt es, wenn diese mit erschreckend wenig unterschiedlichen Schauplätzen versehen ist? Die Soundkulisse missfällt durch einen erstaunlich unpassenden Soundtrack bei den Minispielen, der sozusagen einen Mix aus Surfmusik und Rockklängen darstellt. Klingt merkwürdig? Ist es auch. Ansonsten passen die Synthesizer-Melodien gut, unterstreichen das futuristische Fantasy-Ambiente gut, Ähnliches gilt für die Soundeffekte und das auch noch in Surround. Die englische Sprachausgabe ist hingegen verhauen, das muss man so klar und deutlich sagen, doch netterweise kommt diese nicht allzu oft zur Geltung. Musashi Samurai Legend ist ein merkwürdiges Spiel, welches uns ein paar Höhen, aber auch unübersehbare Tiefen zu bieten hat. Ich ringe mich letztlich doch nicht mehr zu einer hauchzarten Empfehlung durch. Spielspaßwertung: 54%.




MINUS --> Knallbunter Manga-Stil (wers mag), vielversprechender Beginn, jungfräuliche Unterstützung, viele Waffen, eigene Wohnung und Stadt verändern sich mit der Zeit, befreite Gefangene nehmen die Arbeit wieder auf, einsteigerfreundlich


MINUS --> Profillose Charaktere, Kameraführung mies, Steuerung teils unpräzise, Gegner schlapp, kein Multiplayer, streng linearer Spielverlauf, kein Anspruch, zu leicht, zu geringer Umfang, vernachlässigte Story, unspektakuläre Präsentation

  01.11.2006

hammerspiel

ich muss sagen es ist mit eines der besten games was ich für die ps2 gezockt habe eine bezaubernde story sehr geile fähigkeiten kann man erlernen und man bekommt im spiel 5 schwerter eines schöner wie das andere ich war ganz traurig wo ich es das erste mal durchgespielt habe ein muss für alle adventure fans

  15.08.2005

Knuffig, goldig, klasse

Für alle Fans von schrägen Mangas sehr zu empfehlen, Musashi bietet jede MEnge Fun, Aktion und eine interessante Storyline.

Ich hab das Spiel damals schon als US/Canada Version gekauft, darum kann ich nix zur deutschen Sprache sagen, aber ich denke die MAcher von Final Fantasy und Kingdom Hearts, dürften da wohl nicht all zu verkehrt liegen.

Alles in einem ein tolles Spiel!

  07.08.2005

Kommt an das Prequel nicht heran

Als alter Final Fantasy und somit auch Square Enix Fan habe ich mir damals vor Wut fast in den Hintern gebissen, als es hieß, Brave Fencer Musashi würde nicht in Europa erscheinen. (Hab es mir dann importieren lassen.)

Umso erfreuter begrüßte ich natürlich die Nachricht, dass das Sequel, Musashi:Samurai Legends, von einem Distributor hier vertrieben werden würde.

Und genau wie der Vorgänger bleibt es dem Konzept treu: In bewährter Manier rennt und kämpft man sich durch kunterbunte Levels, jetzt mit exzellenter Cel-Shading-Optik, zerteilt Gegner in ihre Einzelteile und bekommt Lebensenergie, Energie für Spezialatacken oder Geld zurück. Dafür kann man sich in dem Ausgangsdorf, in dem jede Aufgabe ihren Anfang nimmt, neue Ausrüstung kaufen. Am Ende des jeweiligen Levels kriegt man es dann noch mit einem Obermotz zu tun, bei denen manchmal jedoch einfaches drauflos-hacken die beste Wahl ist.

Viele sagen jetzt sicherlich, dass sich dieses Konzept nach billigem Hack`n`Slay anhört, aber genau das ist es nur vom Grundgedanken her. Square Enix wäre nicht Square Enix wenn man nicht ein paar, für meinen Geschmack zu seichte, Rollenspielelemente einbauen würde.

Die sehr einfach gehaltene Steuerung ist am Anfang auf ein paar Knöpfe und Aktionen begrenzt, doch je weiter man im Spiel vorranschreitet, desto mehr Atacken lernt der kleine Samurai. Und das auf eine sehr ungewöhnliche Art: Wenn ein Gegner eine Angriffsart besitzt, die Musashi einsetzen kann, dann muss man im richtigen Augenblick nur eine Taste drücken und schwupps! Man hat die Atacke erlernt.

Tja, vorhin hatte ich schon etwas zum Schwierigkeitsgrad gesagt, er schwankt sehr. Manchmal reicht es beim Endgegner einfach wie blöd auf eine Taste zu hämmern, auf der anderen Seite habe ich es schon erlebt, stundenlang über eine Taktik gegen einen anderen Boss nachzudenken.

Die Cel-Shading-Graphik ist sicherlich auch nicht jedermanns Sache, lenkt aber ein klein wenig vom sonst gewalttätigen Grundtenor des Spiels ab.

Schlussendlich kann ich dieses Spiel vor allem Square Enix Fans, Liebhabern von Hack'n'Slay-Spielen mit Rolli-Elementen und Kennern des Vorgängern empfehlen. Abraten tue ich von dem Kauf allen Hardcore-Rollenspielern oder Fans von Taktik-Action.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Atari
Entwickler:
Square Enix
Genre:
Action
Release:
8.9.2005
Plattformen:
Playstation 2
Spieler:
1
Multiplayer:
Nein
Features:
603 KB Memory Card, Analog, Dual Shock, Dolby Pro Logic II
USK:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG

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