14.06.2009
Epic fail Mr. Lucas!
Ich schreibe diese Rezension sowohl als regelmäßiger Gamer, sowie als jahrelangem Indiana Jones Fan. Und ich muss sagen, dieses Spiel ist eine absolute Enttäuschung. Wo die letzten beiden Indy Action-Adventures (Turm von Babel & Kaisergruft) noch vollwertige, "richtige" Spiele waren, ist dieses hier eine lieblose Franchise-Veramschung.
Das fängt an bei der Grafik, die selbst für PS2 Verhältnisse gänzlich unzeitgemäß ist. (Absolut kein Vergleich zu Jahre alten Spielen wie GoW 2, FF 12 oder MGS 3.) Schwammige Texturen, übertriebenes Aliasing und Gegner deren "Matschgesichter" an PSone-Zeiten erinnern. Die Animationen wirken absolut hölzern und nicht flüssig zu einander. Die Soundkulisse wirkt nur halb vorhanden, dumpf und deplatziert. Indys Schritte hallen wieder, als trüge er Stöckelschuhe. Wenn er durch eine Scheibe kracht, erzeugt dies teilweise kein Geräusch. Die Schlaggeräusche kommen teilweise erst, wenn der Gegner schon am Boden liegt.
Positiv zu bemerken ist, dass Wolfgang Pampel (Harrison Fords Synchronsprecher) in der deutschen Version Indy seine Stimme leiht. Leider ist die Synchronisation dennoch ein Schuss in den Ofen gewesen. Man hört regelrecht heraus, wie die Sprecher einfach eine Liste mit Sätzen und Phrasen auf den Tisch bekamen mit der Anweisung "Lest mal vor! Mikro läuft!" Ohne eine richtige Regie-Anweisung, was gerade passiert oder in welcher Situation sich die Figuren befinden. Sowas muss im Jahr 2009 nicht mehr sein. (Generell muss fast alles an diesem Spiel im Jahr 2009 nicht mehr sein.) Die Syncho wirkt einfach emotionslos, distanziert und hölzern. Ein gekindnapptes Mädchen wird z.B. von ihrem Entführer davon getragen und Indy muss ihnen folgen. Dabei schreit das Mädchen um Hilfe, als würde es ein Taxi rufen.
Positiv zu bemerken ist auch, dass in dem Spiel ziemlich viel Original-Musik aus den 4 Filmen, sowie der Young Indiana Jones TV-Serie integriert wurden. Was anfangs noch cool wirkt, wirkt schnell blöd. Denn, zumindest als großer Indy-Fan, denkt man bei manchen Musikstücken sofort an die entsprechende Szene im Film. Man kann kein Eigengefühl für das Spiel entwickeln. Auch wirkt die Musik im Spiel häufig dramaturgisch unpassend, da die Musik nun mal extra für die Filme komponiert wurde und nicht unbedingt 1:1 auf ein Game übertragbar sind.
Die Story Grundidee ist nett: Indy ist auf der Suche nach dem Stab der Könige, der Stab mit dem Moses seinerzeit das Rote Meer teilte. Natürlich wirft dies auch die Nazis auf den Plan. Wobei Nazis nicht stimmt, denn um das Spiel "familientauglicher" zu machen wurden die Gegner ausschließlich als "Deutsche" tituliert. Das es in deutschen Versionen von Games keine verfassungsfeindlichen Symbole zu sehen gibt ist klar, aber selbst in den internationalen Versionen gibt es keine Hakenkreuze zu sehen und ebenso wurden die Gegner so designed, dass sie nicht im geringsten aussehen, wie man sich nun mal die Wehrmachts-Gegner von Indiana Joens vorstellt, sondern wie Matschgesichtige Klone aus Generistan mit etwas, das entfernt an eine Uniform erinnert.
Die Story präsentiert sich absolut abgehackt und zusammengestückelt. Wer "Königreich des Kristallschädels" wegen seiner Handlung kritisiert hat, wird "Stab der Könige" hassen. Oft weiß man nicht "Was mach ich hier? Warum bin ich hier?". Die Cutscenes wirken wirr und unter schlechter Regie umgesetzt. Dabei wirkt das Treiben auf dem Bildschirm eher so als wäre es mit dem Film-Editor von "The Movies" erstellt worden oder als handle es sich um "Die Sims - Archäologie Edition".
Spielerisch braucht dieses Spiel kein Mensch. Man läuft durch kleine Levelschläuche und haut abwechselnd und ermüdend die Klongegner um - wobei kein Indy-typisches "Yeah, immer schön auf die 12!"-Gefühl aufkommt. Man kann nicht frei schießen, sondern kommt immer wieder in vorgegebene Schießbuden-Situationen wo man aus einer Standposition alle Ziele umballern muss um weiter zu kommen. Rätsel gibt es quasi kaum welche zu lösen und Frei erkunden (immerhin ist man Abenteurer und Archäologe) kann man gar nichts. Da boten die beiden Vorgänger weit mehr. Wo es in der Wii-Version noch verschiedene Gesten mit Wiimote und Nunchuk zu machen gilt, wurden die Gesten in der PS2 Version durch simples Drücken der Buttons ersetzt, was sich super uncool, öde und antiquiert spielt. Zudem strotz die PS2-Version voller Bugs. Da bleiben Gegenstände in der Luft hängen, Sound hat den falschen Einsatz oder bleibt ganz aus und sogar meine PS2 hat sich 3-mal aufgehangen! In der verantwortlichen Qualitätssicherungs-Abteilung saßen definitiv 3 Schimpansen.
Im dt. Indiana Jones Fan Forum haben wir diesem Spiel seit seiner Ankündigung 2006 entgegengefiebert, und auch nachdem die Xbox 360 und PS3 Versionen eingestellt wurden, war man noch guter Dinge. Aber nun macht sich unter den Usern ziemliche Enttäuschheit breit. Dieses Spiel ist schlichtweg höchstveraltet, schlecht und wurde ohne jegliches Herzblut oder Liebe zum Detail entwickelt. (Indiana Jones hat in der Wii und der PS2-Version nicht mal seine markante Umhängetasche an.) Ein typisches Game zu einem Filmfranchise halt. Wer auf Abenteuer und Action steht sollte definitiv mal wieder "Kaisergruft" herauskramen. Das sieht nicht schlechter aus als "Stab der Könige", aber macht um weiten mehr Spaß und wird den Indiana Jones Filmen um einiges gerechter. Ansonsten sollten sich Abenteuer-begeisterte lieber Uncharted auf der PS3 zulegen.
Einen Sterne gebe ich nur deshalb, weil Pampel Indy spricht und weil die Musik gut ist (wenn auch viel zu dumpf und vielen Situationen unapassend.
14.06.2009
Indy einmal anders!
Hey!
Ich habe mir am Fr. das Spiel gekauft und gleich mit meinem Freund ausprobiert. Bis jetzt kann ich das Spiel nur empfehlen!!
Was uns gleich aufgefallen ist, war dass man viel mehr in das Spiel integriert ist. Es bietet einem mehr Möglichkeiten den Gegner auszuschalten. Auch ist Neu, das es Gesundheitsbalken bei jedem Feind gibt,die einem zeigen, wann er ausgeschaltet ist. Gut ist die Tatsache, das man verschiedene Gegenstände zum Kampf nehmen kann, z.B. einen Besen, eine Schaufel usw.
Toll find ich auch, das man mit der Peitsche den Feind entwaffnen kann und einiges mehr.
Die Grafik ist für die PS2 sehr gut und im "Normal" Modus ist es auch nicht zu schwer. Es gibt auch einen "Schwer" Modus. Das Menü ist einfach zu bedienen. Die Gesundheit von Indy wird bei jedem Speicherpunkt automatisch erneuert. Diese Speicherpunkte sind aber reichlich und gut gewählt.
Neu ist auch, dass man in gewissen Situationen ganz schnell 2 Tasten abwechselnd drücken muss, um z.B. schnell zu rennen, sich aus dem Würgegriff eines Gegners zu befreien od. sich an einer Kante festzuhalten. Auch das Schießen mit der Waffe wurde anders gestaltet. Indy schießt meistens von einem Versteck heraus.
So, mehr möchte ich Euch nicht verraten. Vielleicht konnte ich Euer Interesse wecken. Um den Preis ist das Spiel wirklich OK!
Über die Spiellänge und ob es Rätsel gibt kann ich noch nicht sagen.
Ich wünsche viel Spass damit!!
10.06.2009
Indy ist wieder da!
Habe jetzt die ersten beiden Episoden durch, deshalb ein kleines Zwischenfazit.
Grafik: 8/10 Man sieht der Grafik zwar an, dass es keine Nex-Gen ist, aber trotzdem beeindruckend,was aus der PS2 herausgeholt wurde! Tolle Effekte, Licht, Schatten. Ebenso sehr schöne Animationen! Toll! Und man kann einiges in der Umgebung zerdeppern oder als Waffe benutzen, wie z.B. Flaschen, Schaufeln etc.
Sound: 8/10 Ja, die Melodien sind die aus den Filmen. Top! Ebenso ist die deutsche Synchron-Stimme von Mr. Ford dabei! Alles sehr stimmig und atmosphärisch!
Story: 7/10 Die einzelnen Episoden haben (bisher) die üblichen Bösewichte-rauben-Schätze-und-Indy-muss-dies-verhindern Story, aber es ist alles mit einem Augenzwinkern inszeniert. Allerdings scheinen die Episoden bisher nicht verbunden zu sein. In der ersten Geschichte vermiest man Nazis das Geschäft mit antiken Artefakten im Sudan, dann ist man plötzlich in Chinatown ... Allerdings ist dieses Spiel KEIN Adventure! Man kämpft sich durch die Level, besiegt Schurken, findet Extras etc. Bisher gab es noch keine Rätselnüsse zu knacken! Erinnert mich fast an Yakuza.
Fazit: 8/10 Wer Indy mag, hat auch an diesem Spiel seine Freude. An den Turm von Babel kommt es zwar nicht heran, aber es ist deutlich besser als die Kaiser-Gruft! Ausserdem sind in den Leveln viele Speicherpunkte, so dass man nicht jeden Level von ganz vorne beginnen muss! Das war für mich der Grund, warum die Kaiser-Gruft mit das schlechteste Indy-Spiel ist, neben anderen Schnitzern!
Wer auf Action mit Indy steht, greift zu!
