01.03.2002
Super-Hit? nein, aber...
Herdy Gerdy ist leider nicht ganz so gut geworden wie erhofftz; das liegt zum einen an der
etwas farblosen Grafik, zum anderen ruckelt das Spiel gerne mal, die größten Schwierigkeiten
bereitet jedoch die Kamera, die leider viel zu oft an einem Baum o.ä. hängenbleibt...
Schade, denn abgesehen von diesen Fehlern bleibt ein netter Jump'n'Run-Puzzle-Mix mit
putzigen Animationen (abgesehen von den Zwischensequenzen, die sind auch nicht gerade
berauschend), hübscher Cartoongrafik und beschaulichen Wald-und Wiesenlevels. Das Gameplay
erinnert mich ein wenig an 'sheep dog'n'wolf' auf der psone, so ist auch h.g. sehr fesselnd
und suchterzeugend, wäre da nicht ständig dieses nervige kameraproblem, hätts echt der
Hammer werden können. Es kommt einem so vor, als wäre das Spiel noch nicht ganz fertig...
schade drum. trotzdem 4 Sterne für ein gutes Spiel, das noch viel besser hätte werden
müssen.
25.02.2002
Ein innovatives Spiel, welches seinesgleichen sucht
Nachdem es sich schon seit knapp fünf Jahre in Entwicklung befand ist Herdy Gerdy seid wenigen Tagen nun endlich erhältlich.
In der Rolle des jungen Gerdy wacht Ihr eines schönen Morgens auf: die Vögel zwitschern, die Hühner gackern, nur Euer Vater schläft. Ziemlich übel, denn Gerdy's alter Herr ist Kandidat beim bald stattfindenden Hirtenturnier, bei welchem der beste Hüter ermittelt werden soll, welcher darauf für fünf Jahre Hüter der Eichel, welche die Macht über die Flora und Fauna der Insel verleiht, ist. Gerdy's Vater wird von den Inselbewohnern schon als potentieller Siegeskandidat gehandelt; der böse Sadorf, welcher noch Titelinhaber ist, soll endlich abgelöst werden. Nachdem Gerdy ohne Erfolg versucht seinen Vater zu wecken, macht er sich auf ins Dorf, um nach Rat zu suchen.
Wenig später stellt sich heraus, dass Sadorf Euren Vater mit einem Tiefschlafzauber belegt hat und er nur wieder geweckt werden kann, wenn Gerdy anstatt seines Vaters am Turnier teilnimmt und Sadorf besiegt.
Und so wird der Spieler sofort mit dem harten Alltag eines Hirten konfrontiert. Bei Herdy Gerdy handelt es sich quasi um eine Hirtensimulation. In der Rolle des Gerdy müsst Ihr nun in verschiedenen Leveln diverse Kreaturen, wie zum Beispiel Doops oder Bleeps, zusammentreiben und in Gatter hineinscheuchen. Jede dieser Kreaturen wartet mit unterschiedlichen Eigenschaften auf. Während Doops ängstlich vor Euch weglaufen und sich so leicht in die Gehege jagen lassen, lässt Euer Herumgelaufe die Bleeps beispielsweise ziemlich kalt. Da bedarf es verschiedener Hirtenwerkzeuge, die Ihr im Laufe des Spiels erhaltet. So gewinnt Ihr bei einem Duell mit einem anderen Hüter dessen Hirtenflöte und so braucht Ihr nun nur noch die Flöte spielen, und schon laufen ich die Bleeps hinterher; wiederum lässt die Flöte aber die Doops kalt. Mit der steigenden Anzahl an Kreaturen und an Werkzeugen erhöht sich gleichzeitig damit auch der Schwierigkeitsgrad - es wird von mal zu mal komplizierter.
Als ob dies nicht schon problematisch genug wäre, haben Eure Schützlinge auch Ihre natürlichen Feinde, in Form von Gromps. Gromps sind rosafarbene, bärenähnliche Wesen, die wirklich alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, fressen.
So sind die Gromps (und später auch weitere Fressfeinde wie die Grimps) Eure stetigen Begleiter in den Leveln und machen Euer Hüterleben zu einem echten Mühsal. Gerdy verfügt über keinerlei Waffen, um den garstigen Gromps beizukommen. So bleibt Euch nur die Möglichkeit, die lästigen Allesfresser in Fallen zu locken.
Dieses Unterfangen ist eigentlich auch gar nicht so schwer, denn sobald ein Gromp Euch entdeckt hat nimmt er sofort die Verfolgung auf und schon muss Gerdy um sein Leben rennen. Achtet aber immer darauf, dass die Gromps nicht in Fallen tappen, die in der Nähe der Gehege für Eure Herdentiere angelegt sind. Dann schnappen sie sich eine Angel und fischen die armen Wesen einfach aus dem Gehege raus - und Ihr seid vollkommen machtlos!
Ihr habt einen Level bestanden, sobald eine gewisse Anzahl an Herdentieren eingefangen, Gromps in Fallen gelockt oder bestimmte Spezialaufgaben erfüllt wurden. In jedem Level sind zudem 100 Glocken versteckt. Sammelt Ihr alle Glocken ein, erhaltet Ihr eine Riesenglocke. Geht Ihr nun mit Gerdy ins Dorf könnt Ihr sie bei einem Bauern gegen "Extras" im Hauptmenü tauschen.
Die Grafik des Titels präsentiert sich in einem hübschen Comiclook. Wenn man durch die groß angelegten Level läuft wird man als Spieler von der gesamten Atmospähre sofort in den Bann gezogen, wo die grafische Präsentation einen nicht unwesentlichen Teil dazu beiträgt. Umherfliegende Schmetterlinge, über Wiesen hoppelnde Hasen - und all dies in dieser herrlichen Grafik, an welcher bis auf ab und an auftretende Slowdowns nichts zu bemängeln ist.
Auch vom Sound her ist Herdy Gerdy klasse gelungen: die Musik passt einfach zu dem cartoon-artigen und niedlichen Gesamtflair des Spiels. Zusätzlich wartet der Titel mit deutscher Sprachausgabe auf (leider nicht immer lippensynchron).
Was ich aber dem Spiel definitv negativ anrechnen muss ist zum einen die stellenweise konfuse Kameraführung, die das ohnehin schon schwierige Spiel komplizierter gestaltet; zum anderen sind die langen Ladezeiten zwischen den einzelnen Leveln ziemlich nervenaufreibend.
Insgesamt muss ich sagen, dass trotz dieser unschönen Patzer mit Herdy Gerdy endlich wieder einmal ein innovativer Titel erschienen ist, der zugleich auch unheimlich fesselnd ist. Seid Ihr erst einmal im Herdy Gerdy Fieber, kommt Ihr nicht mehr davon los. Wer sich mit diesem interessanten und zugleich spannenden Gameplay anfreundet, wird sehr viel Spaß mit Herdy Gerdy haben. Doch Vorsicht: dieser Titel wartet mit einem unheimlich hohen Schwierigkeitsgrad auf. Während Anfänger das Pad nach einiger Zeit möglicherweise gefrustet beiseite legen, werden gerade die Knobelfans und Profispieler ihre helle Freude mit dem Titel haben.
Ich bete um eine Fortsetzung!