Flipnic

Flipnic - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

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3




  05.12.2006

Flipper-Wirrwarr

Zu einer Zeit, in der Videospiele nahezu ausschließlich in Spielhallen gezockt wurden und zu Hause weder PC noch Spielkonsole die Freizeit dominierten, erfreuten sich unter anderem auch Flipperautomaten einer großen Beliebtheit. Mittlerweile hat sich gewaltig viel geändert, wenn auch „tatsächlich“ ein Flipper noch dem ein oder anderen der Jüngeren unter uns noch etwas sagen dürfte. Was Umsetzungen von Flipperautomaten auf Spielkonsolen betrifft, so sind zwar innerhalb der letzten knapp 20 Jahre zwar einige erschienen, bis auf ganz wenige Ausnahmen tat sich aber kaum eine Version besonders hervor, viele enttäuschten sogar auf der ganzen Linie. Zu Letzteren gehört „Flipnic“ für die Sony Playstation zum Glück nicht, so dass dieser Titel aufgrund seiner ansprechenden Qualität eine Erwähnung verdient hat, derart überragend ist er aber wiederum auch nicht, als dass Ihr jetzt unglaublich viel verpasst hättet. Bei dieser von Sony entwickelten Fassung aus dem Jahr 2002 handelt es sich um eine Importversion, ich glaube nicht, dass jemals eine Pal-Umsetzung für Europäer erfolgte, korrigiert mich aber bitte, falls dies doch der Fall gewesen sein sollte.


Dass Flipnic nicht zu den gewöhnlichen (zumeist doch recht biederen) Konsolenflippern gehören möchte, erkennt Ihr quasi schon auf den ersten Blick: zwar geht es bei praktisch allen Flippern nicht gerade gemächlich zu, doch ein derart rasend schnelles Tempo wie hier bei diesem PS2-Titel ist dann doch eher selten. Das Ganze sieht nicht zuletzt deshalb sehr spektakulär aus, da Ihr die Kugel(n) durch zahlreiche unterschiedliche Bildschirmebenen, in 3D-Röhren und nicht einsehbare Regionen jagt: wo der Ball angesichts des labyrinthartigen Röhrensystems denn nun schließlich herauskommen wird, ist meistens gar nicht zu erahnen. Erst nach längerer Spielzeit – und einer gehörigen Portion an Talent – habt Ihr den Bogen halbwegs raus und wisst im Hinblick auf das Timing, wann und vor allem wie fest Ihr die Stahlkugel treffen müsst, um diese in die gewünschte Bahn düsen zu lassen. Die sehr ausgedehnten 3D-Welten weisen des Weiteren nicht nur zahlreiche versteckte Gebiete auf, die es natürlich zu „erforschen“ gilt, sondern werden durch pausenlose Kameraschwenks und Zooms auf außergewöhnliche Art und Weise in Szene gesetzt. Dies in Verbindung mit dem Höllentempo soll für eine möglichst dichte Spielatmosphäre sorgen, was zumindest ansatzweise dann auch tatsächlich gelingt. „Ansatzweise“ deswegen, weil unter den unentwegt wilden Kamerafahrten die Spielbarkeit doch erheblich leiden muss: oft wisst Ihr nämlich wirklich nicht mehr, wo sich die Kugel gerade befindet, zu häufig wird die Kameraperspektive gewechselt, zu viel wird hin und her gezoomt, so dass die Orientierung meistens schon sehr schnell flöten geht. Das ist des Guten einfach zuviel, weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen, zu übertrieben kommen die Spezialeffekte rüber, so dass unfaire Passagen bzw. solche, die Ihr im Grunde gar nicht beeinflussen konntet, viel zu häufig vorkommen. Das Ende vom Lied ist schließlich, dass Glück und Zufall zu sehr den Spielablauf dominieren.


Schön anzuschauen ist das Ganze aber trotzdem, nicht dass Ihr mich jetzt falsch versteht. Die sehr unterschiedlichen 3D-Landschaften, die nahezu unendlichen Specials, zahlreiche Überraschungen und vor allem das Berücksichtigen physikalischer Kräfte sind erwähnenswert. Im Wasserfall im Dschungelgebiet muss die Gegenströmung berücksichtigt werden oder auf der Raumstation im All ist die fehlende Schwerkraft nahezu spürbar und vieles mehr. Abwechslungsreich und spannend ist die Flipper-Action allemal, zumal brisante Duelle mit Endgegnern wie Riesenspinne oder Megasaurier das Geschehen (noch mehr) auflockern, viele Minispiele zwischendurch und locker zwanzig Missionen pro Level sorgen für tage- wenn nicht sogar wochenlange Unterhaltung. Netterweise wurde auch an den Multiplayerspaß gedacht, zumindest zwei Gleichgesinnte dürfen sich abwechselnd ins Getümmel stürzen, was hinsichtlich der Langzeitmotivation eins ehr wichtiges Feature darstellen dürfte. Den Schwierigkeitsgrad genau zu bezeichnen fällt mir etwas schwer, da durch das teils chaotische Treiben viel (zu viel) auf Zufall aufgebaut ist, unzweifelhaft treibt Euch das (leider) eingebaute Zeitlimit des Öfteren die Schweißperlen auf die Stirn, schätze ich jedenfalls. Klar ist außerdem, dass „Flipnic“ kein Flippervergnügen nur mal so eben für zwischendurch darstellt, ganz im Gegenteil, viele Gebiete und wichtige Punkte müssen quasi auswendig gelernt werden, um nicht völlig orientierungslos bei diesem Highspeed-Flipper durch die Gegend zu eiern, muss viel Geduld, Ausdauer und vor allem Zeit mitgebracht werden, als unbeschwerten „Funflipper“ ohne jeglichen Tiefgang kann dieser PS2-Titel sicher nicht bezeichnet werden. Letzteres muss natürlich keinen Nachteil darstellen, macht Euch aber auf jeden Fall auf eine nicht gerade geringe Belastung für Eure Augen gefasst. Auf die Schnelle durchgezockt sind die sehr komplexen Spielgebiete nämlich definitiv nicht.


Die Grafik gehört zweifellos zu den eindeutig sehr positiven Aspekten dieses PS2-Games: wenn auch einiges sehr verwirrend, unübersichtlich und vielleicht auch gewollt chaotisch ist, so beeindruckt doch die Tatsache, dass die Bildrate trotz des heftigen Spieltempos nie in die Knie zu gehen scheint, mir jedenfalls sind keine größeren Ruckelanfälle in Erinnerung geblieben. Zahlreiche leuchtenden Farben, abwechslungsreiche Hintergründe, viele Spezialeffekte und ein imposant in Szene gesetztes 3D-Röhrensystem sprechen für eine (mindestens) gute Qualität. Die Soundkulisse hinkt da ein bisschen hinterher, was ich persönlich sehr schade finde, da diese speziell bei einem Flipper eine elementare Bedeutung hat, den Zocker schließlich über mehrere Stunden bei Laune halten sollte. Einen etwas abwechslungsreicheren Soundtrack hätte ich mir auf jeden Fall gewünscht, was zumindest die Soundeffekte angeht, so will ich nicht meckern, diese sind völlig okay und unterstützten die dichte Spielatmosphäre gut. Alles in allem überwiegen die positiven Aspekte, das ist nicht von der Hand zu weisen, wer sich an dieser Flipper-Simulation vergnügen möchte, muss allerdings eine längere Eingewöhnungsphase in Kauf nehmen, Spielfreude kommt aber definitiv auf, was nicht zuletzt ein Verdienst der satten Optik und der sehr ansprechenden Ballphysik ist. Im Hinblick auf den Spielspaß halte ich eine Wertung in Höhe von 71% gerechtfertigt.


PLUS ---> Imposante Optik mit ausgedehnten 3D-Arealen und weitverzweigtem Röhrensystem, viele Spezialeffekte, zahlreiche Extras, abwechslungsreich, komplex und spannend, enorm hohes Spieltempo, dichte Spielatmosphäre, anspruchsvoll, Zweispielermodus verfügbar

MINUS ---> Chronisch unübersichtlich und chaotisch, Orientierung fällt dem Höllentempo und andauernden Kameraschwenks zum Opfer, längere Eingewöhnungsphase und Auswendiglernen quasi Pflicht

  15.01.2004

Das bisher Beste pinball für PS2

Wirklich beeindruckend, was die Programmierer da geschaffen haben. So butterweiche Optik, solch große Areale und eine so perfekte Ballphysik hat man bisher wohl in keinem Flipper gesehen. Auch die Multiplayer-Games (es sind insgesamt 4) sind wirklich sehr gut. Erste Erfolge (weitere Tische freispielen etc.) stellen sich recht schnell ein und der Spass geht dabei nur selten verloren.
Selten, da es doch einige frustige Stellen gibt und es ein wahres Kunststück ist, alle Aufgaben zu erfüllen, die hier gefordert werden.
Alles in allem: Absolut empfehlenswert!!!

  08.01.2004

Flipnic

Wenn ihr eure Flossen bei Flipnic in Bewegung setzt, fallen euch als erstes die umfangreichen Umgebungen der Tische auf. Fünf einzigartige Welten, darunter Jungle [Dschungel], Techno [Technik] und Metal [Metall], beinhalten einladende Landschaften mit einer Vielfalt an einzigartigem Tierleben, Flora und Fauna. Das erste Set an Tischen entführt euch in ein saftiges Tropen-Milieu mit Schmetterlingen, die durch das Spiel flattern. Wirkt soft, ist aber nicht so. Ihr scheuert euch beim Bedienen des Controllers die Finger wund. Denn ihr müsst mit Hilfe der Kugel-Manöver pinkfarbene Flamingos vor den schnappenden Mäulern hungriger Krokodile bewahren, UFOs zerstören oder Affen mit Bananen füttern, die ihr in deren offene Hände legt. Und wenn ihr es satt habt, eure hinterlistigen Flipper-Tricks im Einzelspieler-Modus zum Besten zu geben, dann zeigt's euren Kumpels gehörig in den Multiplayer-Modi Pinball Soccer [Fussball-Flipper] und Pinball Basketball [Basketball-Flipper]. Beide Spiel-Modi sind für Zweispieler-Action vorgesehen und damit gehören die Sport-Modi wohl zu den unglaublichsten Weiterentwicklungen des Genres. Denn es erwarten euch eine wunderschöne beeindruckende Grafik, intuitive Steuerfunktionen und einige der besten Ball-Physikmodelle, die ihr jemals in einem Flipper-Simulator erlebt habt.

*Lenkt eure Bälle durch fünf unterschiedliche packende Umgebungen in über 50 Levels

*Erfüllt mehr als 60 Missionen

*Schaltet Mini-Games im Multiplayer-Modus frei, darunter Pinball Soccer und Pinball Basketball

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Details zum Spiel

Hersteller:
Ubisoft
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Sonstige
Release:
21.1.2004
Plattformen:
Playstation 2
Spieler:
1 bis 2
Multiplayer:
Ja
Features:
30 KB Memory Card, Analog, Dual Shock
USK:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG

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