05.03.2007
Und wieder mal ein Fall,
wo man sich beim Durchlesen einiger Rezensionen fragt, ob diejenigen, die hier ihre Meinung kundtun, wirklich jemals das Spiel gesehen, geschweige denn gespielt haben. Nicht nur, weil viele der Rezensionen aus Zeiten vor dem europäischen Release stammen, sondern auch und in diesem Fall sogar besonders deshalb, weil einige Meinungen mit der Wirklichkeit wenig bis gar nichts zu tun haben.
Zunächst mal zur Technik : Grafisch holt das Spiel alles machbare aus der PS2 raus, wer hier anmerkt, dass die Grafik "schwach" sei, sollte es unter Umständen wirklich einmal mit einer Brille probieren. Die ganze Welt ist komplett in "echtem 3D" gestaltet, was bedeutet, dass man die Grafik jederzeit schwenken kann, die Perspektive wechseln, etc. Teilweise wechselnde Wetterbedingungen, die unterschiedliche Voraussetzungen in bestimmten Situationen schaffen, runden diesen Punkt ab. Die Grafik ist nicht weniger als herausragend und das beste, was ich je auf der PS2 sah. Wahlweise ist die Darstellung am alten 4:3 wie auch im modernen 16:9 Format möglich. Die Pal Anpassung ist gelungen, die Balken nicht übermässig groß.
Der Sound ist, FF typisch, ebenfalls erstklassig. Die musikalische Untermalung passt perfekt, die Sprachausgabe ist auf bestimmte Dialoge begrenzt und Englisch, dafür aber sehr überzeugend.
Kernstück eines RPG ist aber stets das Kampfsystem und die Story, gerade beim neuen, überarbeiteten Kampfsystem war ich sehr skeptisch. Mit Unrecht, wie ich gerne zugebe. Es ist eine Mischung aus Echtzeit und taktischem Kampf, standadisiert kontrolliert man dabei nur einen Charakter. Die Gruppe besteht die meiste Zeit des Spiels aus 3 Charakteren, dabei kann man jedem Charakter ein bestimmtes verhalten zuweisen. Dies wird im Spiel "Gambit" genannt, und diverse Bedingungen lassen sich im Spiel erwerben (ja, man muss sie erwerben, nicht alles steht zur Verfügung). Diese Bedingungen können bspw. lauten : Gefährten mit weniger als 50 % Lebenspunkte heilen, Gegner in Sichtweite beklauen, Gefährte im Status Kampfunfähig beleben, etc. Die Kombinationsmöglichkeiten sind schier unerschöpflich. Überraschend gut gelöst.
Ansonsten kann man auch jederzeit die Kontrolle über jeden bestimmten Charakter übernehmen, das wird jedoch meistens etwas arg hektisch. Der grundsätzliche Kampf funktioniert aber einwandfrei. Abhängig von den Statuswerten eines Helden füllt sich ein Aktionsbalken, sobald der gefüllt ist, kann er eine Aktion durchführen (angreifen, zaubern, Gegenstand benutzen, etc...). Natürlich dauert es einige Sekunden, bis er nach einer Handlung erneut wieder an die Reihe kommt. Wie soll das denn sonst gehen...manche Kritipunkte erschliessen sich mir wirklich nicht.
Ein Kritikpunkt, der sich mir aber sehr wohl erschliesst, und aufgrund dessen ich dem Spiel "nur" 4 Sterne gebe, ist die etwas dünne Story. Sie kommt nach einem fulminanten Intro nur schleppend in die Gänge und legt auch nicht wirklich an fahrt zu. Zudem sind viele Elemente der Geschichte in ähnlicher Form schon mal gesichtet worden. Im Intro fühlte ich mich stark an peter Jacksons Regie beim Herrn der Ringe erinnert, Dde "Richter" haben geradewegs frappierende Ähnlichkeiten mit Darth Vader, dass eine handelnde Fraktion des Spiels als "Imperium" bezeichnet wird, erfüllt sein übriges, es gibt eine Stadt in den Wolken - oftmals wähnt man sich direkt ins Star Wars Universum versetzt (!). Meines Erachtens hätte man sich diese Anleihen gerne verkneifen können.
Spielerisch ist nichts am neuen Final Fantasy auszusetzen, das neue Kampfsystem überzeugt mich wider Erwarten auf der ganzen Linie, allerdings bleibt irgendwo zwischen der optischen Perfektion, den Anleihen bei bekannten Klassikern und dem moderneren Gameplay bei mir persönlich ein wenig vom legendären Flair der alten Spiele auf der Strecke. FF12 ist hochkomplex, in den Kämpfen, gerade anfangs, bis man die Möglichkeiten des Spiels durchschaut hat, und die eigenen Charaktere Myst-Teks beherrschen (jene sind per "Lizenzen" zu erwerben und sollten dringend so früh wie möglich erworben werden), anspruchsvoller als die vorgänger, technisch ist es ein Meisterwerk - aber dennoch hat es bisweilen etwas von einem Kaugummi, welches nach tollem ersten Geschmack ein wenig von seiner Frische verliert, je länger man drauf rumkaut.
Dennoch sollten FF Fans unbedingt zuschlagen - und wer keine Geduld mitbringt, sollte sich lieber einem anderen Spiel zuwenden. Unterm Strich ein sehr gutes Spiel, aber die Faszination der meines Erachtens immer noch besten Teile 7 und 8 erreicht es nicht - wegen der vergleichsweise dünnen Story und den eher blutleeren Charakteren.
04.03.2007
Der reine Vaansinn
Im Vergleich zum Vorgänger FFX schwächelt FFXII im Bereich Charakterzeichnung und Story. Dazu ist aber zu sagen, dass FFX stellenweise superdick aufgetragen hat und mir am Ende sogar eine Träne lief. Tidus nur ein Traum - ich glaubte zu träumen. Dafür war FFX sehr linear und es gab keine Bewegungsfreiheit. FFXII verhält sich genau entgegengesetzt - die Charaktere gehen nicht knöcheltief im Emotionsmorast unter, sondern werden relativ schlicht beschrieben. Hier Vaan, der Held; dort Penelo, sein weiblicher Sidekick; Balthier als Fantasy-Han Solo; begleitet von Häschen Fran, welche 1000mal hübscher als Chewbacca ist. Nicht vergessen Prinzessin Ashe, Zwillingschwester von Yuna. Die Story nimmt sicher keiner großen Details an, dafür geht es aber auch schon recht früh und ungezwungen mit der Action los.
Und hier punktet FFXII mit einer Bewegungsfreiheit, bei der FFX die Segel streichen muss. Super. Toll. Sahne. So muss es sein!
Aber wie ist nun das neue Kampfsystem? FFX war ja genial, man konnte sich so viel Zeit lassen, wie man wollte, plante vorsichtig und taktisch. FFX-2 war ja schlicht eine Katastrophe, die Actionvariante des Kampfsystem gepaart mit unmöglichen Überblick und seltsamer überspitzer Hektik ließen mich mit Angst auf FFXII blicken. Andererseits hat man sich ja an KotoR orientiert und das System war klasse.
Mal so gesagt - das neue Kampfsystem ist deutlich taktischer, als man im ersten Blick annehmen würde und passt zur neuen Bewegungsfreiheit, denn alles wirkt nun aus einem Guss. Das FFX-System war losgetrennt vom restlichen Spiel, wirkte eigenständig und für sich. In FFXII machen eigentlich die Gambits die Taktik aus - man weist einem Charakter eine Bedingung zu "greife Gegner an, der Gruppenführer angreift" und verlinkt das mit einer "Aktion", zum Beispiel "Angriff". Nun kann ein Charakter mehrere Gambits haben. So wäre z.B. die zweite Bedingung, dass "ein Gefährte" automatisch geheilt wird, wenn er "unter 30% Gesundheit" fällt. Nun ist aber nun die Anordnung dieser Gambits auch wichtig - a) greift der Charakter nun an und heilt dann oder b) umgekehrt? Gar nicht so einfach, das will überlegt sein, ansonsten steht man ohne Trupper herum. Die Gambits sind also nicht für die primitive "Programmierung" der Charaktere gedacht, sondern man muss wirklich je nach Situation darauf schauen und ausprobieren. Das ist so einfach, wie genial.
Kampf in Echtzeit, Aktionsleiste lädt sich auf und Vaan (unser jugendlicher Held) schlägt zu. Nur Vaan? Nein, auch Fran&Co - das ist eine weitere taktische Besonderheit - der Spieler kann den Gruppenführer wechseln. Das war im ersten dicken Kampf gegen ein Feueroß mehr als sinnvoll. Der Spieler wechselt zu Fran, denn diese hat eine Fernwaffe und den Zauber "Vita". So verlief der Kampf problemlos, während ich zuvor als Vaan fast ins Gamepad gebissen hätte.
Und die Kämpfe sind fordernder als in FFX. Dort war alles schön angepasst, aber in FFXII wird man stärker gefordert.
Zur Handhabung kann ich nur sagen - einfach und angenehm, es wird alles sauber erklärt (gute Tutorials) und der Einstieg ist recht einfach. Das hilft auch Einsteigern weiter, Frustfaktor gibt es anfänglich kaum. Es ist wirklich schön, wie elegant die neue Beweglichkeit und das interessante Kampfsystem Hand in Hand gehen. Und noch schöner, weil die Komplexität in Ruhe erkundet werden kann.
Das gilt auch für das Lizenzbrett. Man "kauft" Lizenzen und kann dann z.B. eine Waffe nutzen - die man zwar schon hatte, aber nicht verwenden durfte/konnte. Erst die Lizenz ermöglicht mir das Führen einer Waffe, das Nutzen eines Zaubers oder Verwendung einer Rüstung. Das ist ziemlich interessant ausgeführt, im Gegensatz zum Sphärobrett (welches sehr linear war) entwickeln sich die Charaktere deutlich ausgeglichener. Das empfinde ich als positiv.
Mehr als gut ist die Optik. Wow. Das ist einfach wunderschön. Die Modelle, Animationen und Texturen sind qualitativ höherwertiger als in FFX, was man besonders bei der Mimik erkennt. Und die Performance stimmt (da war FFX Hardware-intensiver). Dazu wuselt es in den Städten und Ebenen, es ist eine Freude. Und noch besser - waren die FFX-NPCs recht klobig und einfach dargestellt, so punkten die FFXII-NPCs mit nicht weniger Details als unsere Helden. Wieder ein Pluspunkt für die Atmosphäre.
Was mit aber nicht schmeckt - das Drehen der Kamera stimmt für mich persönlich nicht, unter Einstellungen gibt es aber keine Option dafür (das ist schon seit 10 Jahren Standard). Und ich würde mir so gerne die Texturen und Figuren näher anschauen, aber eine simple Egosicht gibt es nicht. Das schmerzt, denn der Detailgrad der FFX-Welt ist famos. Nicht so famos ist hingegen das stellenweise deutliche Kantenflimmern, aber hier schwächelt die PS2-Hardware einfach.
Was soll ich sagen - FFXII ist ein Muss. Hochkarätig wie der Vorgänger, eine schöne Ergänzung im Final Fantasy-Universum. Was mich fasziniert ist die Fähigkeit der Entwickler so ein optisch und spielerisch gelungenes Game aus einer Hardware herausholen, die nicht Next-Gen ist, aber nach Next-Gen aussieht. Und das sage ich als X360-Besitzer.
03.03.2007
ein gelungenes spiel
Für mich ist dieses Spiel einfach ein gelungenes Rollenspiel...ob es ein gelungener Nachfolger der Serie ist darüber lässt sich streiten. Aber mal unabhängig von den Vorgängern betrachtet ist es doch einfach ein Spiel, das Spaß macht, eine geniale Grafik hat und seinen Preis wert ist. Dass es ein Pflichtkauf für jeden FF-Fan ist muss ich ja eigentlich nicht mehr erwähnen.
Dieses Spiel hat es auf jeden Fall verdient gekauft zu werden!
02.03.2007
Top Spiel!
Also, das ist endlich wieder ein FF nach meinem Geschmack! Die Spielzeit ist enorm, die Story sehr fesselnd und die Grafik ist ebenfalls ok. Mit dem Hauptcharakter konnte ich mich persönlich nicht anfreunden, aber das ist wie immer Geschmackssache.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so schnell an das neue Kampfsystem gewöhnen würde, aber wenn man erst mal damit vertraut ist, dann will man nie wieder rundenbasierende Kämpfe austragen müssen.
Einziger Kritikpunkt: Wenn man auf einem LCD-TV zoggt, dann sind die Ränder der Gebäude, der Charaktere und allem anderen doch schon sehr verpixelt, aber nach ein paar Std. merkt man das garnicht mehr. Andere Spiele können das jedoch besser, Metal Gear Solid 3 sieht auch beim spielen auf dem LCD-TV sehr gut aus.
01.03.2007
Final Fantasy XII - Leider kein Meisterwerk
Final Fantasy XII ist der neuste Teil der FF-Reihe, jedoch ohne den Final Fantasy Erfinder(Hironobu Sakaguchi) und dem Musikkomponist(Nobuo Uematsu). Die Produktionsdauer dauerte noch nie so lange, also sollte eigentlich einiges in diesem Spiel stecken?
Pro
- neues und schnelles Kampfsystem
- Individuelle Charakterentwicklung(jeder kann alles lernen)
- Synchronstimmen wurden perfekt gewählt
- Videosequenzen wie immer sehr beeindruckend
- Grosse Städte zum erforschen
- Sidequests
Contra:
- Umgebung ist schöner gworden dafür mussten die Charaktere leiden
- Charaktere sind emotionslos
- Hauptcharakter wird nicht richtig ins Geschehen integriert
- Story ist unausgeschöpft
- Das gesamte Spiel besteht mehr aus Dungeons und Sidequest anstatt sich mit der Story zu befassen
- Story wird nur happenweise serviert und danach wieder Stundenlang in Dungeons unterwegs
- Die Musik enthält keine besonderen Stücke....man nimmt die Musik nicht wahr als wäre es überall gleich
- Keine altbekannten Bestias
- Erinnert zu sehr an dem MMORPG (FFXI) und FF-Tactics
Fazit:
Final Fantasy ist ein gutes Spiel das sehr viel spass macht. Jedoch ist das wichtigste an einem RPG - Die Story und die Charaktere leider weniger gut ausgefallen. Die Musik ist leider auch nichts besonderes. Typische FF Elemente fehlen zum teil. Da merkt man leider wirklich das fehlen des FF Erfinder(Hironobu Sakaguchi) und dem Musikkomponist(Nobuo Uematsu).