Deus Ex

Deus Ex - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

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9




  08.05.2009

In einer Welt voller Verschwörungen und Technologie jenseits unserer Vorstellungskraft

J.C. Denton ist der jüngste Agent der UNATCO, einer weltweit operierenden, privaten Sicherheitsorganisation die gegen Terrorismus und andere Bedrohungen der internationalen Sicherheit vorgeht. Was ihn dabei vom gewöhnlichen Trooper unterscheidet ist die Tatsache, dass er und sein älterer Bruder die ersten Erfolge eines Experiments darstellen, welches es der Wissenschaft erlaubt kleine Maschinen, sogenannte Nanobots, in Menschen einzubauen und diese mit speziellen Fähigkeiten auszustatten, die die Anwender wesentlich effektiver machen als andere. J.C. Denton ist einer dieser Auserwählten, doch bald wird er feststellen, dass bei weitem nicht alles so ist wie es scheint und er in größere Ereignisse reinrutscht, als er sich jemals hätte vorstellen können.

Deus Ex ist eines dieser Spiele, die man heute zu den modernen Klassikern zählt.Dies liegt wohl vor allem daran, dass es den Spieler erlaubt trotz des linearen Handlungsablaufs, auf seine Weise die jeweiligen Missionsziele in Angriff zu nehmen und entweder als rabiater Rambo oder auch versierter Schleicher sich zu bewegen, Türen mithilfe von Hilfsmitteln zu knacken oder das Passwort auf Computern zu suchen, die sich wiederrum hacken lassen, um ein- und dasselbe Ziel auf verschiedenste Art und Weise zu erreichen.

All das kombiniert Deus Ex mit einer spannenden Storyline, in der so gut wie alle Verschwörungsthemen der amerikanischen Geschichte ihren Platz finden und trotz des düsteren Cyberpunkambientes auch teilweise ironisch persifliert werden. Dazwischen werden viele philosophische Themen über denn Sinn und Unsinn von Gesellschaftsmodellen, menschlicher Moral, den Möglichkeiten der Wissenschaft und die Frage nach der Definierung von Existenz augeworfen, zu der sich eine weitere Fülle von literarischen Zitaten und weitere (fiktive) Fachlitereatur zum Thema Nanotechnologie noch dazu gesellen. Dies mag jetzt sehr erschlagend klingen, doch überlässt es Deus Ex dem Spieler, wie auch seine Vorgehensweise, selbst sich damit zu beschäftigen. Allerdings wäre dies vielleicht angebracht, da die vielen Zeilen Text erheblich zum Verständnis der Gesamthandlung beitragen, wie dies wohl beim geistigen Vorgänger des Spiels- System Shock 2- der Fall war.

Zusätzlich zu den Shooterelementen, erhält man nach Ablauf jeder Mission Erfahrungspunke die auf die Fähigkeiten J.C.'s( bespielsweise Schwimmen, Nahkampf, Hacken ect.) verteilt werden können um ihn in dieser und jener Fähigkeit zu einem Meister zu machen. Einem ähnlichen Prinzip folgen auch die Implantate, die auf mehrere Körperzonen verteilt werden können und die immer zwei Funktionen enthalten für die man sich entscheiden kann. So muss man sich bei einem Implantat dafür entscheiden, entweder seinen Schrittgeräusche zu senken, was für Freunde des Schleichens wohl recht reizvoll ist, während es sein Gegenstück ermöglicht weiter zu springen und vorher tötliche Sprünge drastisch zu verharmlosen. Die Implantate können dann ebenfalls noch einmal auf verschiedenen Stufen verbessert werden, was die Entscheidungen bei zunehmender Implantatsdichte auch nicht leichter machen dürfte. Auch für Waffen gibt es verschiedene Modifikationen, die ihre Effiziens erheblich verbessern und bei denen auch nur eine bestimmte Anzahl getragen werden kann.

Deus Ex bleibt also auch im Mikromanagement ein Spiel, das Entscheidungen von seinem Spieler verlangt.

Es sei jedoch kurz angemerkt, dass der Spielverlauf bei einer gut ausgewählten Kombination aus Implantaten, Waffen und Fertigkeiten selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden viel zu leicht ist. Das tut zwar der eigentlichen Spielzeit von knapp 20-30 Stunden Spielzeit keinen Abbruch, ist jedoch angesichts der oben angepriesenen Vielfältigkeit des Spiels sehr ärgerlich. Dazu trägt vor allem auch die "künstliche Dummheit" der computergesteuerten Gegner bei, die zwar immer treffen, jedoch auch gerne vor einem weglaufen oder in der Gegend rumstehen während ihre Kameraden wie Schmeißfliegen fallen.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zur PS2version des Spiels: Zwar sind die einzelnen Abschnitte wirklich vergleichsweise klein und sie werden oftmals noch durch kurze Ladebildschirme getrennt, dafür ist die Grafik noch recht ahnsehnlich und im Vergleich zur PCversion kommen Besitzer in den Genuss wunderschön generierter Videosequenzen, die zum Besten gehören, was in der gesamten Videospielgeschichte zu finden ist.

Deus Ex hat sich seinen Status als Klassiker verdient, denn sein intelligentes Spieldesign und die Art wie es seine Geschichte erzählt machen es in Kombination mit seiner Fähigkeit, altbekannte Themen aus Verschwörungsgeschichten, Cyberpunk und Gesellschaftskritik zu dem Meilenstein als der er noch heute angesehen wird und die Spieler weiterhin sehnsüchtig auf einen "wahren" Nachfolger warten lässt.

Bis dahin wird man sich wohl mit dem erneuten durchspielen von Teil 1 begnügen müssen, was angesichts seiner Detailfülle auch beim dritten Mal, noch ein Genuß darstellen dürfte.

  05.12.2006

Extrem packender Cyber-Thriller

Ein hochinteressantes und insgesamt auch außerordentlich gut gelungenes Actionabenteuer stellt der Titel „Deus Ex“ für die Sony Playstation 2 dar. Ich bezeichne dieses PS2-Game jetzt bewusst nicht als Ego-Shooter - wonach es nämlich möglicherweise auf den ersten Blick aussieht – da uns hier erstens ein unglaublich großer spielerischer Freiraum in den zudem riesigen Arealen gewährt wird und außerdem hier eben nicht das Niedermetzeln des feindlichen Gesocks am Fließband gefragt ist. Bei diesem Ego-Actionabenteuer darf tatsächlich ordentlich nachgedacht werden, sehr oft müssen wir ziemlich viel Zeit damit verbringen, wie denn der Lösungsweg aussehen könnte, nahezu nichts erschließt sich uns von alleine. Dies sorgt für einen (unerwartet) hohen Anspruch, so dass sich „Deux Ex“ erheblich von anderen Ego-Shooter-Abenteuern unterscheidet. Die Spannung ist dabei konstant hoch, gibt es doch immer wieder etwas Neues zu entdecken, zudem kommen wir trotz der großen spielerischen Freiheit nie so richtig hoffnungslos vom Weg ab, verfransen uns nicht an irgendeiner Stelle, an der es anscheinend kein Weiterkommen gibt. Insofern ist dieses Actiongame in Cyberatmosphäre – das man auch gut und gerne als Thriller bezeichnen könnte - sehr motivierend gestaltet, leider wurde kein Multiplayermodus berücksichtigt. Der Solospieler wird nichtsdestotrotz durch eine packende Hintergrundstory und ein spannendes Gameplay verwöhnt.


Uns erwartet in „Deus Ex“ ein sehr düsteres Szenario, welches vom Design her ein bisschen an „Matrix“ oder „Blade“ erinnern könnte, in diesem Cyber-Thriller regiert nicht nur rohe Gewalt, sondern es dominiert eine knisternde Spannung, in welche wir in diesem futuristischen Abenteuer neugierig eintauchen. Unser Protagonist heißt J.C.Denton und ist ein Einzelkämpfer par excellence. Die Handlung spielt hauptsächlich in New York, indem es mal wieder drunter und drüber geht, um es einmal salopp auszudrücken. In den Straßen der amerikanischen Großstadt dominiert eine Zweiklassengesellschaft, eine Mittelschicht gibt es so gut wie gar nicht mehr. Neben den Problemen der Umweltverschmutzung und Überbevölkerung haben wir es mit einer breitgefächerten Palette an kriminellen Aktivitäten zu tun, denn Prostitution, Drogenhandel, Mord und Totschlag sind an der Tagesordnung und zudem auch für jeden Unbeteiligten unübersehbar. Eine mysteriöse und zweifelsohne überaus mächtige Gruppierung versucht des Weiteren, die Weltherrschaft an sich zu reißen, sie hält die Zügel über praktisch alles, was sich in den Straßen abspielt, in der Hand. Doch damit noch nicht genug, zu allem Unglück hat sich auch noch eine brandaktuelle Seuche unter der Bevölkerung breit gemacht, der sogenannte „Graue Tod“ sorgt für Angst und Schrecken. Es gibt zwar einen Impfstoff gegen diese tödliche Krankheit, doch dieser ist selten und „natürlich“ auch richtig teuer, nur wenige Individuen kommen demzufolge in den Genuss dieses lebensrettenden Serums.


In dieser wenig beschaulichen Atmosphäre stehen wir als Mr.Denton in diesem Cyber-Thriller natürlich auf der Seite der rechtschaffenen Leute und möchten natürlich jenes kriminelle Gesocks am Liebsten heute als morgen vernichtet sehen. Im Grunde sind wir als Spezialagent einer kleinen aber feinen Anti-Terroreinheit der Vereinten Nationen (UNATCO) unterwegs, wobei uns unser erster Auftrag im Kampf gegen die Terroristengruppe (NSF) in unser eigenes Hauptquartier direkt in (!) die Freiheitsstatue führt, über welches die Terroristen nämlich die Gewalt übernommen haben und zu allem Überfluss auch noch einen unserer geschätzten Kollegen als Geisel festhalten. Hochinteressant ist hier bei „Deux Ex“, dass das Geschehen weitaus realistischer rüberkommt als bei so manch einem anderen Egoshooter, denn wir können es uns hier nicht erlauben, in „Rambo-Manier“ die feindlichen Massen zu eliminieren, sondern müssen vorsichtig zu Werke gehen. Der eingangs schon erwähnte vergleichsweise hohe Anspruch ist offensichtlich eine der ganz großen Stärken dieses Spiels, wobei ich leider aber zugleich bemängeln muss, dass es im Regelfall mit der Intelligenz der CPU-Feinde nicht besonders weit her ist. Diese agieren nämlich zu oft einfach zu dämlich und lassen sich – vorausgesetzt, dass wir halbwegs geplant an das Ganze rangehen – nahezu willenlos abknallen. Einsteiger und Gelegenheitszocker wird dies erfreuen, hält sich der Frust somit doch sehr in Grenzen, erfahrene 1st-Person-Shooter-Recken dürfte dies eher ärgern, schätze ich. Dies darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, insgesamt wird es – trotz anspruchsvollen Gameplays – unserem Helden einfach zu leicht gemacht.


Schwer bewaffnet sind die feindlichen Subjekte allerdings schon, also heißt der zu niedrige Schwierigkeitsgrad definitiv nicht, dass er Euch diesen in freier Wildbahn stellen dürft. Habt Ihr allerdings den Bogen raus, wie Ihr an Wänden entlang schleicht, kurz innehaltet, vorsichtig um die Ecke lugt, Euch weiter nach vorne pirscht, um schließlich einen Feind niederzustrecken, Euch kurz wieder zurückzieht, wieder nach vorne äugt, den nächsten Feind erledigt und erneut Schutz aufsucht, ja dann solltet Ihr schon ziemlich schnell die ersten gewichtigen Erfolgserlebnisse erzielen, schätze ich. Gut gelungen ist hierbei, dass es sich stets lohnt, die Laufwege der patrouillierenden Wachen genauestens zu beobachten, um dann im entscheidenden Moment im Stile eines Assassins zuschlagen zu können. Ebenso von Bedeutung ist es, die momentane Situation derart richtig einzuschätzen, dass man zur richtigen Waffe greift, um diese möglichst effektiv zur Anwendung kommen zu lassen. Ob als Scharfschütze mit der Sniper-Wumme – ist Euer Puls hoch, wackelt im Übrigen entsprechend das Fadenkreuz des Gewehrs - oder den Kopfschuss anstrebend per Stealth-Knarre oder auch das Verwenden von Betäubungsfallen via Mini-Armbrust, meistens bietet sich genau eine Waffengattung besonders an. Wild durch die Gegend zu ballern bringt in den unterschiedlichen Etagen bzw. zahlreichen Räumen Eures von Terroristen besetzten Hauptquartiers schrecklich wenig, schließlich wollen wir möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen, versteht sich. Des Weiteren kommen bei der Bekämpfung im Weg stehender Personen auch etwas „harmlosere“ Utensilien wie Elektroschocker oder Gummiknüppel zum Einsatz, nicht jede Wache des Feindes muss ja gleich ins Jenseits geschickt werden, schließlich sind wir nicht als erbarmungsloser Söldner, sondern als Spezialagent der Vereinten Nationen unterwegs. Granaten, Wurfmesser und Flammenwerfer komplettieren schließlich das umfangreiche Waffeninventar und selbstverständlich ist es zudem überaus wichtig, Eure Vorräte an Medi-Paks und nützlichen Lebensmitteln zwecks Stillens von Hunger und Durst (Getränke, Schokoriegel) aufzufrischen.


Eine besondere Bedeutung in „Deus Ex“ haben die multifunktionalen Werkzeuge, Schlüsselkarten und Dietriche. Auf jene Werkzeuge wäre jeder „Star-Einbrecher“ stolz, die Ihr mit Euch führt, das Hacken elektronischer Schlösser, Aufbrechen mechanischer Schließvorrichtungen, das Ausschalten lästiger Überwachungskameras und nicht zuletzt das Erschließen völlig neuer Wege in den riesigen Spielgebieten ist nicht nur quasi Pflicht, sondern sorgt zudem für erfrischende Abwechslung und permanente Neugier wie und vor allem wo es weitergehen könne. Um das Ganze noch interessanter zu gestalten, wurden sogar Rollenspielelemente in den Spielverlauf mit eingebaut, denn in der Tat besitzt unser Held zahlreiche unterschiedliche Fähigkeiten, die es im Laufe der Zeit unbedingt zu verbessern gilt. Diese Attribute beinhalten zum Beispiel Eure Physis, Angriffs- und Verteidigungskraft (Nah- und Fernkampf), Zielgenauigkeit (später wackelt das Fadenkreuz beim Anvisieren zum Beispiel nicht mehr so), aber unter anderem auch Dinge wie der Umgang mit Computern oder überhaupt elektronischen Instrumenten und nicht zuletzt Talente, die Eure Heilkräfte betreffen. Die wichtigen Erfahrungspunkte erhalten wir durch das erfolgreiche Absolvieren von Primär- und Sekundärzielen jedes einzelnen Einsatzes und da es mehrere Lösungswege gibt, lohnt es sich hier, dieses Game erneut durchzuspielen, zudem gibt es zahlreiche versteckte Winkel, die Ihr beim erstmaligen Durchspielen möglicherweise noch nicht entdeckt hattet. Auch dafür gibt es zusätzliche Erfahrungspunkte, so dass der Held in jedem Abenteuer immer unterschiedlich stark sein dürfte, schließlich liegt es an uns, wie wir die Erfahrungspunkte auf die unterschiedlichen Talente verteilen. Doch das ist noch nicht alles, durch das Auffinden spezieller Implantate lassen sich auch Teile unseres Körpers „aufpolieren“, wodurch spätestens hier der Cyber-Charakter dieses Science-Fiction-Games deutlich werden dürfte.
Ab und an lassen ich diese auflesen, auch wegen dieser nützlichen „Bauteile“ macht das ausgiebige Erforschen der Umgebung somit durchaus Sinn, nach dem Einbau jener wertvollen Segmente verbessern sich zum Beispiel Sehkraft oder Angriffskraft schlagartig. Erforderlich für den Einbau sind dabei allerdings zusätzliche Energiespender, deren Vorrat an speziellen Automaten oder ähnlichen Vorrichtungen immer wieder aufgeladen werden muss. Der Spielverlauf ist auf jeden Fall actionreich, abwechslungsreich, spannend, unterhaltsam und motivierend und dies erfreulicherweise auch auf lange Sicht hin, der uns gewährte große Freiraum, die vielen versteckten Räumlichkeiten, die Primär- und Sekundärziele und nicht zuletzt das Verteilen von Erfahrungspunkten auf die unterschiedlichen Attribute unserer Spielfigur machen es möglich.


Da es weder an der Steuerung unseres Hauptcharakters noch an der Menüführung und auch nur äußerst selten an der Kameraführung etwas zu bemängeln gibt - Letzteres ist gerade bei Abenteuern aus einer Ego-Perspektive ja keine Selbstverständlichkeit – gibt es wirklich nicht viel, was Grund zur Beanstandung bieten könnte. Die Steuerung von Denton geht Euch schnell in Fleisch und Blut über, trotz der zahlreichen Aktionsmöglichkeiten ist diese schnell erlernt und erweist sich zudem als sehr sinnvoll. Die große Anzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten zu agieren sorgen für ein sehr abwechslungsreiches Gameplay, was in erster Linie nicht durch einen extrem hohen Actiongehalt, sondern durch knisternde Spannung und eine interessante Rahmenhandlung möglich gemacht wird. Der nicht lineare Spielverlauf ist ein großes Plus dieses Cyber-Thrillers, es gibt mehrere Lösungswege, die einzelne Mission erfolgreich beenden zu können. Des Weiteren darf auch das ein oder andere ausgiebige Schwätzchen mit (ausnahmsweise uns einmal nicht feindlich gesinnten) Charakteren geführt werden, welche die spannende Story noch komplexer machen und für eine dichte Spielatmosphäre sorgen können. Wären die Computergegner jetzt noch ein bisschen schlauer, es würde sich um ein fast schon „beängstigend“ perfektes Gameplay handeln. Der Spielinhalt ist in „Deux Ex“ absolut faszinierend, gerade die Tatsache, dass die Verschwörungsgeschichte nicht nur spannend erzählt wird, sondern zudem überraschende Wendungen parat hat, lässt Euch mit zunehmender Spieldauer immer tiefer in die Materie dieses Cyber-Thrillers eintauchen, der zudem durch seine Vielschichtigkeit beeindruckt. Gegner von Ego-Shootern sollten sich im vorliegenden Fall keineswegs vom ersten Eindruck oder auch einigen Screenshots blenden lassen, es handelt sich hier im Fall von „Deux Ex“ definitiv nicht um einen herkömmlichen Ego-Shooter, ganz im Gegenteil: hier zählen die Identifikation mit Held und Geschichte als Allererstes, dann überzeugt der non-lineare Spielverlauf durch die zahlreichen unterschiedlichen Lösungswege, des Weiteren kommen die taktischen Überlegungen zum Zuge und erst dann kommt der Actiongehalt zum Tragen, seine Wichtigkeit ist hier stark untergeordnet und das ist bei diesem Cyber-Thriller auch gut so.


Abgesehen vom nicht vorhandenen Multiplayermodus (was allerdings angesichts des langzeitmotivierenden Spielinhalts noch zu verschmerzen ist) und der etwas zu niedrigen CPU-Intelligenz gibt es lediglich eine weitere Sache zu bemängeln: die Optik. Nein, sie ist nicht richtig hässlich, keine Sorge, aber insgesamt einfach zu bieder, zu unspektakulär, zu wenig detailliert. Dass ausgerechnet die Grafik bei diesem PS2-Titel einen (zumindest kleinen) Schwachpunkt darstellen würde, hatte ich ursprünglich nicht erwartet, eher Mängel im Spielverlauf, bei der Steuerung oder die Langzeitmotivation betreffend. So aber haben wir es mit einem extrem motivierenden, vielseitigen und mächtig spannenden Thriller zu tun, der außerdem mit einem sehr stimmungsvollen und äußerst variablen Soundtrack in Verbindung mit knackigen Soundeffekten daherkommt. Gegenüber der sehr gelungenen Soundkulisse fällt die „nur“ durchschnittliche Grafik deutlich ab. Die Sprachausgabe ist im Übrigen auch bei der deutschen Pal-Version trotzdem in englisch, doch das ist vielleicht auch ganz okay so, da nicht jede deutsche Synchronisation in der Vergangenheit sich als das Gelbe vom Ei herausstellte. Die deutschen Untertitel sind auf jeden Fall absolut okay, gar keine Frage, die Identifikation mit Charakteren wie auch der gesamten hochspannenden Story wird somit auch Englisch-Unkundigen in ansprechender Qualität gewährt. Da wir es mit einem Thriller in Ego-Ansicht zu tun haben, sehen wir unseren Helden nicht, die Animationen der Gegner gehen völlig in Ordnung, ebenso deren Größe. Es ist primär die sehr spärlich gezeichnete Umgebung, die für ein ab und an doch sehr steriles Ambiente sorgt, so gut wie gar keine Details geschweige denn Spezialeffekte sind diesbezüglich zu erblicken.


Der Cyber-Charakter dieses Science-Fiction-Thrillers kommt trotzdem noch halbwegs gut rüber, doch wäre hier sicherlich mehr möglich gewesen: schließlich tummeln sich bei diesem Abenteuer eben nicht unzählige Personen gleichzeitig auf dem Bildschirm und wir ballern eben nicht in Rambo-Manier wild durch die Gegend, so dass die Bildrate auch bei einer höheren Grafikauflösung in Bezug auf die Gestaltung der Hintergründe nicht in die Knie gegangen wäre, schätze ich. So aber dominieren sehr einfache Bodentexturen und solche an den Wänden, so dass es sich zumindest in dieser Hinsicht auch um ein nettes Game für die alte Playstation hätte handeln können. Spaß macht dieses erstklassig erzählte und konstant hochspannende PS2-Game trotzdem allemal, mit einer hochauflösenderen Grafik und einer Handvoll mehr beeindruckender Spezialeffekte wäre die Spielatmosphäre eben nur (noch) einen Tick atemberaubender ausgefallen, die 90%-Schallmauer im Hinblick auf den Gesamtspielspaß wäre dann leicht und locker durchbrochen worden. So aber bleibt es bei der Bezeichnung von „Deus Ex“ als reinrassigen PS2-Hit, der in keiner PS2-Sammlung fehlen sollte, welcher auch heute noch für spannende Unterhaltung sorgt – nicht zu vergessen die angenehm hohe Langzeitmotivation – nur kann man diesen Science-Fiction-Thriller eben nicht als grafischen „Überhammer“ bezeichnen, so dass eine Wertung hinsichtlich des Spielspaßes mit satten 84% gerecht sein dürfte.


PLUS ---> Hochinteressante Hintergrundstory, sehr spannend und abwechslungsreich inszeniert, wohlüberlegtes taktisches Vorgehen quasi Pflicht, sehr gelungene Soundkulisse, saubere Steuerung, nicht linearer Spielverlauf, versteckte Räume, Erfahrungspunkte

MINUS ---> Nur durchschnittliche Grafik mit detailarmen Hintergründen, einfache Texturen dominieren die (trotzdem angenehm düsteren) Szenarien, kein Multiplayermodus, CPU-Feinde verhalten sich zu oft etwas dämlich

  20.01.2004

Einfach genial

Selten habe ich ein Spiel mit einer derart fesselnden Story und dichten Atmosphäre in die Finger bekommen. Langeweile kommt dank der abwechselungsreichen Missionen, der sehr interaktiven Umgebungen und der vielen unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten nie auf. Das Spiel sieht selbst für das Jahr 2004 immer noch gut aus und läuft ohne zu ruckeln. Die Steuerung ist sehr eingängig und funktioniert präzise. Einzig das Klettern ist etwas hakelig. Die Menuführung ist einfach und übersichtlich trotz eines sehr umfangreichen Inventars. Der einstellbare Schwierigkeitsgrad macht das Spiel sehr einsteigerfreundlich. Das ganze gibt es dann auch noch zum Schnäppchenpreis. So macht das Zocken Spaß.

  11.09.2003

genial...mr. jc denton...

deus ex ist das beste spiel der welt !!
action... future... total geil !!
ich bin rein zufällig auf das spiel gekommen...
als ich es das erste mal spielte war ich weg ...
unglaublich !! wie kann man nur so ein geniales spiel schaffen ?
besonders gefällt mir, dass man bei dem spiel nichtnur ballern muss, sondern auch denken muss !! man muss auch immer eine genaue taktik entwickeln wie man vorgeht !!
eine falsche entscheidung kann sofort zum tod führen !!
das spiel ist sehr spannend, interessant und hat dazu super special effekts, ne geile grafik und super sound !!
unbedingt kaufen !!

  09.04.2003

Brillianter, interaktiver 1st-Person-SciFi-Film

ENDLICH hab ich's durch. Whoa, das war mit Abstand eines der spannendsten Spiele seit ich zocken tu...! Noch nie musste ich mich dermassen mit der Umgebung befassen, um weiterzukommen. In 'allen anderen' Shootern ist die Graphik umso wichtiger, da der Spielverlauf doch meist komplett linear ausfällt. Man musste nie wirklich 'Probleme' lösen, wohl eher grad ein Rätsel mit grad mal einer oder zwei Lösungen. In DEUS EX spielt die Umgebung eine weitaus grössere Rolle: oftmals ist Situation-abchecken angesagt, man muss sich allenfalls Fluchtwege zurechtlegen, schickt mal eine Drohne aus oder unterhält sich erstmals noch mit Leuten, bevor man waffenmässig aktiv wird - wenn sich das nicht sogar vermeiden lässt.

Dies und die Tatsache, dass JEDER Schritt selbst ausgeführt werden muss sind Gründe dafür, dass man sich in dieser Welt komplett verlieren kann. Auch gibt es viele Abschnitte, in denen man gefahrlos durch Häuserschluchten mit allem drum und dran ziehen kann/muss und einfach mal Leute anspricht (und dadurch Sekundärziele erhält), sich in der Disco ein bisschen umschaut. Hat man eine Mission/ein Ziel erledigt, muss man den "weiten Weg" zum Stützpunkt selbst bewältigen, die Geschichte wird durch und durch in einem Fluss gespielt, bzw. darum eben 'gelebt'. Es gibt auch keine Labyrinthe im eigentlichen Sinn (à la SYSTEM SHOCK), weswegen man sich auch ohne Map gut zurechtfindet und sich in den Häuserschluchten anhand der Umgebung orientieren muss.

Die Atmosphäre der kollabierenden Gesellschaft, der unter der tödlichen Seuche "Grauer Tod" leidenden Menschheit ist einzigartig. Man spürt das nahe Armageddon und es ist einfach nur supermegacool in einer deswegen beinah 'gesetzlosen Welt' zu agieren. Auch fühlt man sich oft als Instrument sich gegenseitig rivalisierender Menschenvereinigungen: trifft man auf einen lange gesuchten, potentiellen "Weltretter", wird man beispielsweise per Kommunikator anonym gewarnt "Warning, Mr. XXX has no intention finding a cure, he's manipulating zkkkch...", da kommt eine gewisse Unsicherheit auf, was die Gesamtatmosphäre um Kommunikationskontrolle, Weltverschwörung und Irreführung enorm unterstreicht. Graphisch fand ich die Angelegenheit gar nicht so schlecht, bzw. sogar sehr gut eigentlich. Nur schade, dass der Grund-Touch stets derselbe ist. Ob man sich in Japan oder in Frankreich befindet - die Grundton bzgl. Farbe etc. ist genau gleich, Japan hebt ein bisschen ab wegen den Neon-Werbungen und den geschwungenen Häuser-Architektur. Im Gegenzug muss aber erwähnt werden, dass bei der Sprachausgabe ausländische Akzente berücksichtigt wurden.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Eidos
Entwickler:
Ion Storm
Genre:
Ego Shooter
Release:
29.3.2002
Plattformen:
PlayStation 2, Windows
Spieler:
1
Multiplayer:
Nein
Features:
Analog, Dual Shock
USK:
Keine Jugend-
freigabe gemäß § 14 JuSchG

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