16.07.2007
Würg!
Forderne Sprungpassagen und spannende Kämpfe ... So preist es die Verpackung an. Ich dachte, ich bekomme endlich ein gutes Spiel mit Piraten, nachdem mich Pirates Of The Caribbean - Am Ende der Welt so maßlos enttäuscht hat. Aber was sich mir bot, wirkte ein wenig wie Prince Of Persia in einer mehr als miserablen Aufmachung.
Zuerst mal die Story: Francis strandet auf der Suche nach einem Schatz auf einer Insel. Dort findet er ein magisches Amulett, mit dem er sich in den Black Buccaneer verwandeln kann. Das war's dann auch schon. Ihr rennt jetzt über die Insel, sucht den Schatz und versucht, ein Schiff wieder flott zu machen, um zu verschwinden. Wär jetzt ja auch gar nicht mal so ohne.
ABER: Außer dem Anfang und dem Ende wird die Story gar nicht erzählt. Man muß sie im Menü selber nachlesen. Bitte? Wo gibt's denn sowas? Als ich das Ende sah, dachte ich, irgendwie hab ich zwischendrin was verpasst. Zudem bestehen die 4 Videosequenzen, die ich im Spiel sah, nur aus (in meinen Augen schlecht) gezeichneten Standbildern.
Dabei ist die Grafik des Spiels recht ansehnlich. Herrliches karibisches Flair. Azurblaues Wasser, Palmen, weißer Sandstrand. Und auch der Held und seine weibliche Begleitung sehen ganz ordentlich aus.
Das Gameplay: Naja, so fordernd, wie auf der Hülle steht, sind die Sprung-Einlagen nun auch nicht. Vor allem, da sich die Sprungweite eures Helden nach der Entfernung des Objekts richtet. Soll heißen, ist es nah, macht er 'nen kleinen Hopser, ist es weiter weg, macht er 'nen Riesensatz.
Spannende Kämpfe sah ich in dem Spiel auch keinen. Die meisten Feinde kommen zwar im Rudel auf euch zu, sind aber leicht zu besiegen. Besonders als namensgebender Black Buccaneer. Als eine Riesenkrabbe auftauchte, dachte ich kurz, jetzt wird's aufregend, nur um Sekunden später festzustellen, daß das Vieh schon wieder weg war. Auch der "Endgegner" ist ein Witz. Endgegner in Klammern, da ich ihn schon in der Mitte des Spiels besiegte.
Nicht-linearem Spielverlauf sei Dank. Dem Spieler alle Freiheiten lassen mag zwar gut gemeint sein, aber ein bisschen Struktur muß in einem Spiel schon vorhanden sein. Dann hätte es auch für 'ne brauchbare Story gereicht. Nehmt euch mal ein Beispiel an Zelda!
Zu allem Überfluß (oder sollte man in diesem Fall sagen, zum Glück!) ist das Spiel viel zu kurz. Nach 20 Minuten wusste ich, wo der sagenumwobene Schatz (der aus einer einzigen lausigen Kiste besteht) ist. Nach 4 Stunden hatte ich ihn schon, nach 6 Stunden war das Spiel aus.
Ich wäre aber auch deutlich! schneller gewesen, wenn ich nicht solche Orientierungsprobleme gehabt hätte und meine Zeit nicht damit verschwendet hätte, völlig nutzlose Dinge einzusammeln. Wie die Schriftrollen, mit deren Hilfe ihr neue Angriffe freischaltet, die ihr aber sowieso nicht braucht, da es völlig ausreicht, schön auf die X-Taste zu hämmern.
Und das beste an der ganzen Sache hab ich noch gar nicht erwähnt: Die ellenlangen Wartezeiten! Von den gespielten 6 Stunden hab ich mindestens 1 Stunde nur damit zugebracht, den Ladebildschirm zu begutachten. Echt zum K.....!
Fazit: Wer's braucht, soll damit glücklich werden. Der Rest ... vergesst es. Invesiert euer Geld lieber in 'nen Kasten Bier, da habt ihr mehr davon!