07.11.2000
Liebeserklärung an Ferrari
F355 ist mit Ferrari-Technikern entwickelt worden, um den 355er perfekt zu simulieren. Es gibt nur diesen Wagen, und nur die Cockpitperspektive. Das ist so gewollt, denn der Designer Yu Suzuki wollte dieses Spiel eben nur diesem Wagen widmen. Die Ode an dieses Auto ist ihm auch voll gelungen. Endlich eine richtige Simulation für den DC! Sie bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten, eine perfekte Grafik und ein fesselndes gameplay, immer möchte man noch mehr aus der Strecke und dem Wagen herausholen, und im Doppel geht es ebenfalls flott zur Sache. Mit dem Link-Kabel kann man dann auch auf zwei Dreamcasts gegeneinander antreten, also zu viert! Slow downs suht man völlig vergeblich, technisch ist das Spiel ebenso auf höchstem Niveau wie spielerisch. Allerdings seien diejenigen gewarnt, die mal schnell ein Rennspiel durchspielen wollen. Hier geht es um ganz andere Dinge, Strecke kennenlernen und sie optimal fahren. Der Schwierigkeitsgrad ist dementsprechend hoch. Helfen tut einem dabei eine interessante Trainingsoption, in der die Ideallinie vorgezeichnet ist und ein Sprecher Anweisungen bezüglich des Tempos und der Bremspunkte gibt. Insgesamt ein perfektes Spiel, das sich Rennspielfreunde auf jeden Fall zulegen sollten!
05.11.2000
Das vielleicht genialste Rennspiel aller Zeiten
Mit diesem Spiel hat Yu Suzuki ein absolutes Meisterwerk abgeliefert. Es ist an die Spieler gerichtet, sie sowohl Rennsimulationen wie auch Arcade-Rennspielen nicht abgeneigt sind. So ist das Spielprinzip relativ simpel: Starte von der letzten Position und werde am Ende Erster. Das kennen wir schon. Was aber das Spiel ausmacht ist seine absolut realistische Steuerung (natürlich muss man um diese zu erleben die Fahrhilfen wie automatisches Bremsen oder ABS ausschalten): Durchdrehende Reifen bei zu starkem Beschleunigen, blockierende Reifen bei zu starkem Bremsen, Übersteuern, Untersteuern, alles ist so, wie man es sich nicht realistischer vorstellen könnte. Dieses Spiel motiviert nicht durch die Möglichkeit hunderte von Strecken freizufahren, sondern dadurch, immer wieder seinen Fahrstil zu optimiernen. Mal hier den Bremspunkt verändern, mal in der Kurve etwas früher beschleunigen und man hat wieder eine Zehntelsekunde gefunden.
Um einen perfekten Fahrstil zu bekommen, sollte man folgende Schritte gehen: Als Erstes besucht man die Fahrschule: Hier zeigt eine rote Linie die Ideallinie an, es wird gesagt wann man bremsen sollte, wann man etwas schneller fahren kann oder ob man stärker bremsen sollte. Ist man mit seinen Rundenzeiten zufrieden, sollte man ins Zeitrennen gehen. Hier fährt man wahlweise gegen einen vorgegebenen Ghost, der es ganz schön in sich hat. Um ihn zu schlagen muss man schon nahezu perfekt fahren. Denkt man, dass man die Strecke nun beherrscht geht man ins Rennen, für das sich drei verschiedene Längen (Sprint, Grand Prix und Endurance) anbieten. Hier startet man als letzter und versucht sich möglichst weit nach vorne zu kämpfen.
All das lässt sich sowohl im Single-Race Modus wie auch im Arcade-Modus spielen. Die Unterschiede sind, dass man im Arcade Modus auch noch gegen die runterzählende Zeit kämpft, die bei Checkpoints wieder aufgefrischt wird. Außerdem lassen sich im Arcade Modus nicht die fünf Bonustrecken spielen, die sich nach guten Leistunegen noch zu den Original Strecken (Motegi, Suzuka und Suzuka Short, Long Beach, Monza und Sugo) gesellen.
Wenn man nach weiteren Herausforderungen sucht, kann man eine Meisterschaft fahren oder den Network-Race Modus wählen. Hierbei fährt man gegen andere Fahrer aus allen Ländern. Zuerst stimmt man für eine Strecke ab (es kann sein, dass man doch eine andere fährt), dann gesellen sich bis zu fünfzehn andere Fahrer dazu. Jetzt wird zu erst eine Qualifikations-Runde gefahren, bei der sich die ersten acht für das Hauptrennen qualifizieren. Anschliessend findet das Rennen statt. Allerding sieht man die Gegner nicht, sondern man fährt alleine. Wie im Arcade-Modus tickt auch hier die Zeit runter und auch hier stehen nur die Orginal-Strecken zur Wahl. Hat man das Rennen beendet geht der Dreamcast offline und das Replay wird gezeigt. Und das ist wirklich genial: Man weiss noch nicht, welche Position man erreichte und fiebert richtig mit. Außerdem lässt sich zwischen den Wagen hin und her schalten und man kann die Ego-Perspektive wählen. So lassen sich die Fahreigenschaften der anderer Fahrer(vor allem den teilweise sauschnellen Japanern) genau studieren.
Auch gut ist der der Split-Screen Modus: Die Grafik ist fast gleichwertig, es kommt zu keinem Geruckel und das Spiel hat eine Fernsicht, wie ich sie bei einem Spitscreen noch nie gesehen habe. Leider gibt es hier keine CPU Gegener. Allerdings ist in dem Spiel noch ein Link-Modus versteckt (er erscheint wenn man L und R gleichzeitig drückt). Hier dürfte dann auch das gesamte CPU-Feld mit dabei sein. Zwar ist in Deutschland noch kein Linkkabel erhältlich, aber es haben sich schon ein paar Dritthersteller daran gemacht, diese Zubehör-Lücke zu füllen.
Last not least der Sound: Die rockige Musik im Rennen mag ja ganz gut sein, gehört aber meiner Meinung nach abgeschaltet. Nur so kan man den wohl besten Motoren-Sound unter den Videospielen geniessen. Neben all dem Licht gibt es aber auch ein wenig Schatten: Warum kann man bei der Meisterschaft nicht abspeichern? So werden wohl nur Hardcore-Zocker eine Endurance-Saison abschliesssen können. Außerdem sind die Bonus-Strecken nicht ganz so hübsch wie die Orginal-Strecken, was vor allem an einer etwas eigenartigen Kolorierung liegt.
Aber das sind Kleinigkeiten, daher ist dieses Spiel für jeden, der bereit ist, sich in die Steuerung einzuarbeiten und nicht frustriert ist, wenn er nicht gleich im ersten Versuch 1er wird ein Pflichtkauf. Wenn man das Spiel dann hat gibt allerdings noch einen Pflichtkauf: ein gutes Lenkrad. Denn damit lässt sich der Wagen um einiges genauer Steuern als mit dem Joypad.
01.11.2000
Einer der besten Rennsimulationen
Ferrari 355 ist wirklich ein traumhaftes Spiel...für jeden, der sich die Zeit nimmt, sich mit einem Rennspiel länger zu beschäftigen und nicht nur darauf aus ist, "mal eben" eine schnelle Runde zu drehen. Denn das Spiel ist kein typisches Rennspiel, sondern eine wirkliche Simualtion. Deswegen braucht man seine Zeit, um sich in das Spiel zu finden. Der Schwierigkeitsgrad ist nämlich durch den Simulationscharakter des Spiels sehr hoch angesetzt. Doch ich denke, mit etwas Übung kann jeder sein Erfolgserlebnis verbuchen.
Zur Grafik des Spiels braucht man nicht viel zu sagen...sie ist einfach perfekt. Die Rennwagen sind hochdetailliert gestaltet und man kann absolut keinen Grafikaufbau ausmachen. So wird z.B. in Suzuka das Riesenrad die ganze Zeit dargestellt, und bei genauerer Betrachtung fällt sogar auf, dass es sich auch noch dreht. Kurzum: Grafisch eine Meisterleistung.
Somit gesellt sich ein weiterer Toptitel zu den Dreamcast-Spielen!